Kapitel 28
Hallöchen ihr Lieben!
Ich hoffe, euch geht es gut :D Ebenso hoffe ich, dass ich keinen Fehler im Kapitel beim Korrekturlesen übersehen habe, aber mit gebrochenem Zinken übern Laptop brüten ist etwas schmerzhaft. (Irgendwie glaubt man das ja kaum, aber es ist leider so >__< )
Seit Ectoplasmas Einladung zum Doppeldate sind ein paar Tage vergangen und es ist in der FF mal wieder Freitag. Irgendwie springe ich in dieser Geschichte immer nur von Wochenende zu Wochenende xD
Viel Spaß beim Lesen!
Lg Tina ^__^
~*~*~*~
Die gesamte Woche über hingen seine Gedanken bei dem Gespräch mit seinem Kollegen fest. Je länger er darüber nachdachte, umso klarer wurde ihm, dass seine beiden Kollegen tatsächlich eine Beziehung führten, die ihm bisher entgangen war. Es waren nur kleine Gesten, die kaum sichtbar waren, und dennoch schien es nun unübersehbar, dass die beiden mehr waren, als nur Freunde. Wenn man es denn wusste.
Shota hatte jedoch nicht das Gefühl, dass einer der anderen Kollegen, oder Hizashi darüber Bescheid gewusst hätten. Zumindest hatte er bisher nie etwas gesagt. Es kam selten vor, dass weder Nemuri noch der Blondschopf irgendetwas nicht über eine Person in Erfahrung bringen konnten. Aus diesem Grund war der Dunkelhaarige sich unsicher darüber, ob er es seinem (besten) Freund gegenüber anmerken sollte, dass sie quasi zu einem Doppeldate aufgefordert wurden. Erneut. Allein diese Tatsache sorgte dafür, dass Aizawa sich unter Druck gesetzt fühlte und er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Wieso verlangten alle von ihm, so schnell ein Label auf diese Angelegenheit zu drücken, wo all diese Gefühle noch so neu für ihn waren, und er erst einmal damit zurecht kommen musste, bevor er sich über weiteres Gedanken machen konnte. Das allein war schon eine schwierige Aufgabe, vor allem weil er das Gefühl hatte, Hizashi hätte etwas Besseres verdient.
Obwohl er damit genügend Beschäftigung hätte, um endlich damit klar zu kommen, ertappte er sich immer wieder, wie sein Blick zu Power Loader und Ectoplasma glitt, wenn er die beiden in der Nähe antraf. Ständig fragte er sich, ob die anderen ebenso ahnungslos wie er selbst waren, oder ob jeder bereits Bescheid wusste nur er bisher nicht. Gab es einen Unterschied darin, wie die Menschen in der Umgebung einen behandelten, wenn man eine Beziehung geheim hielt? Und wie war das überhaupt möglich, wenn man 20 neugierige Jugendliche, ein Kind und eine neugierige Erwachsene an der Backe hatte. Im Augenblick war es schon schwierig genug, wenn sie sich nachts ein Bett teilten und am Morgen keine dämlichen Blicke auf sich haben wollten. Dabei taten sie nichts Unanständiges. Shota hatte nur Gefallen daran gefunden, nicht alleine in seinem Bett liegen zu müssen und Hizashi war gern bei ihm, um mit ihm zu kuscheln. Dennoch mussten sie Nemuri jeden Morgen erklären, dass sie nicht miteinander geschlafen hatten. Es war ätzend. Etwas geheim zu halten war also sehr schwer, vor allem wenn man in so einer großen Wohngemeinschaft lebte.
Dabei hatte er weitaus andere Probleme, doch wie es schon immer gewesen ist, lenkte man sich nur zu gerne ab. Aizawa bildete dabei keine Ausnahme. Die Arbeit und nebenbei die ständigen Gedanken an seine Kollegen ließen kaum Zeit dafür, sich über seine eigenen Gefühle klar zu werden. Und das, obwohl er im Moment eigentlich ein bisschen mehr an Freizeit haben müsste, da er wegen seiner geprellten Rippen nicht seiner sonstigen Heldenarbeit nachgehen konnte und auch nicht trainieren durfte. Er hatte Hizashi versprochen, sich an diese aufgezwungene Pause zu halten und er war tatsächlich gewillt, zu diesem Versprechen zu stehen. Tatsächlich musste Shota sich ebenso eingestehen, dass er froh darüber war, hier einmal in seinem Leben vernünftig zu handeln. Jede noch so kleine Bewegung, wenn sie falsch ausgeführt wurde, bereite ihm unangenehme Schmerzen, weswegen er ohnehin der Meinung war, dass es unsinnig wäre, sich in einen Kampf mit einem Schurken zu stürzen. Schließlich halfen zeitweise nicht einmal die Schmerztabletten, die Chiyo ihm in die Hand gedrückt hatte, und von denen er an diesem Tag vermutlich bereits drei Stück geschluckt hatte.
Für seine Schüler war es irgendwie neu, dass ihr Lehrer sich an die Worte der heilenden Heldin hielt, und die Trainingsstunden auf der Bank verbrachte. Dabei wusste gerade mal eine Handvoll Schüler von der Verletzung. Für die meisten von ihnen hatte es nur den Anschein, als würde ihr Klassenlehrer sich noch immer von der Krankheit erholen, die ihn eine Woche zuvor noch fest im Griff hatte. Die, die jedoch wussten, was genau vorgefallen war, schienen sehr bedacht darauf zu sein, nichts Falsches zu sagen. Die Worte ihres Englischlehrers waren eindeutig gewesen und sie hatten auch den mahnenden Unterton vernommen, der mitgeschwungen war. Sollten sie es wagen, Aizawa in irgendeiner Weise zu vergraulen, wären sie gewiss die ersten, die von Present Mic der Schule verwiesen wurden. Diese Trophäe wollte tatsächlich niemand in seine Vitrine stellen.
Während Shota jedoch in jeder freien Minute seine Aufmerksamkeit dem heimlichen Pärchen des Lehrerkollegiums widmete und sich fragte, ob er so etwas mit Hizashi wohl auch haben könnte, lagen die Augen jener Schüler auf ihm, die von dem Desaster beim sonntäglichen Training wussten. „Denkt ihr, dass er allein zurecht kommt? Er wirkt seit dem Training am Montag so abwesend", flüsterte Mina Eijiro zu. Es war Freitagmittag und die Cafeteria war zum Bersten gefüllt. Es war einer der wenigen Tage, an denen die Schüler der 1-A bereits das Wochenende genießen konnten, und daher keinen Stress beim Essen hatten. Dies lud dazu ein, den Blick öfter schweifen zu lassen, als es notwendig war.
„Lasst den Scheiß doch endlich ruhen", murrte Katsuki genervt und stopfte sich ein paar Nudeln in den Mund und schluckte sie runter, „ihr habt ihm angeboten zu reden und wenn er wollen würde, dass sich ein paar Kinder in sein Leben einmischen, hätte er es euch längst mitgeteilt." Der Blondschopf konnte immer noch nicht verstehen, wieso seine Mitschüler es so furchtbar interessant fanden, sich in das verkorkste Privatleben ihres Klassenlehrers einzumischen. Wenn sie noch so weitermachten, würde am Ende noch die ganze Schule herausfinden, dass Aizawa ne alte Jungfer war, die keine Ahnung davon hatte, wie sie um ein Date bitten sollte. Darauf war er Kerl bestimmt nicht scharf und Bakugo wollte auch nicht herausfinden, was die Strafe dafür wäre, wenn der Dunkelhaarige herausfinden würde, von wo aus diese Information in Umlauf gebracht wurde.
Denki, Eijiro und Mina tauschten nur kurz einen Blick aus, ehe sie wieder zu dem Blonden sahen, der versuchte seine Freunde zu ignorieren. „Das mag schon stimmen, aber denk mal darüber nach, dass er sich bisher nicht mal eingestehen wollte, dass er etwas empfindet, vielleicht kann er dann auch nicht über seinen Schatten springen, um nach Hilfe zu fragen", merkte Kaminari an und zuckte mit den Schultern.
„Hört ihr euch eigentlich selber zu?", seufzte Bakugo, „im Ernst. Lasst es. Der Kerl ist erwachsen." Wenn sie so weitermachten, würden am Ende noch alle von der Schule fliegen. Katsuki hatte keine Lust, den Mist auszubaden, den seine Freunde veranstaltet hatten. Er hatte immer noch vor, der nächste Nummer Eins Held zu werden, und das wäre schwer möglich, wenn man der besten Heldenschule Japans verwiesen worden war.
Um den Blonden ein wenig zu besänftigen, legte Eijiro seinen Arm um seine Schulter. „Ich würde sagen, dass ihr beide recht habt. Wir sollten einfach noch abwarten was passiert und uns nicht zu sehr einmischen. Es hat die ganze Woche ja super geklappt und vielleicht ist seine abwesende Art auch ein gutes Zeichen", merkte der Rotschopf an und stibitzte sich grinsend etwas von Bakugos Teller, ehe er ihm einen sanften Kuss auf die Wange drückte, „manchmal braucht man eben Zeit." Katsukis Wangen färbten sich ein wenig rosa, doch er sagte nichts, sondern wandte sich nur ab.
Währenddessen saßen ein paar Tische weiter weg ein paar der Lehrer an einem Tisch und nahmen ebenso ihr Mittagessen ein. Es kam selten vor, dass Shota auch Teil dieser Runde war, doch die letzten Tage zog er es vor, beim Essen bei Hizashi zu sein, um ihm seelische Unterstützung zu bieten, falls er sie brauchte. Außerdem wollte er sicher gehen, dass der Blondschopf sich ebenso an die Abmachung hielt, genauso wie er selbst es tat. Was allerdings nicht bedeutete, dass er sich deswegen an den Gesprächen seiner Kollegen beteiligte. Viel lieber hörte er zu, während er in seinem Essen herumstocherte und ab und an seine Gabel zum Mund führte. Dabei glitt sein Blick immer wieder zu Yamada, der sich gerade mit Nemuri über den letzten Gast seiner Radioshow unterhielt.
„Shota? Hast du kurz einen Augenblick Zeit?", erklang es plötzlich neben ihn, was ihn zusammenzucken ließ. Auch wenn er in letzter Zeit oft seine Kollegen im Blick behalten hatte, hieß das nicht, dass er ständig darüber Bescheid wusste, wo sie sich gerade aufhielten. Aus diesem Grund war ihm auch entgangen, dass Higari sich erhoben hatte, und zu ihm gekommen war.
Aizawa nickte kurz, schob seinen Teller beiseite und erhob sich, um mit dem Techniker ein wenig abseits von allen, wo niemand zuhören konnte, zu reden. Neugierig darauf, was der Held mit ihm besprechen wollte, legte Shota seinen Kopf ein wenig schief und sah zu dem kleineren Mann hinab. Vielleicht waren ihm und Ecto die heimlichen Blicke aufgefallen, und er wollte ihn zur Rede stellen. Allein bei der Vorstellung, nun eine Ausrede parat haben zu müssen, machte den Dunkelhaarigen unnatürlich nervös.
Doch Maijima wirkte nicht böse oder verwirrt. Seine Miene wirkte eher ein wenig schuldbewusst. „Ich wollte mich nur dafür entschuldigen, dass Ecto dir am Montag so auf die Pelle gerückt ist. Er dachte es wäre eine gute Idee, aber ihr seid noch nicht so weit und ich verstehe das vollkommen. Wir wollten euch zu nichts drängen", erklärte der Rothaarige und sah zu Aizawa hoch. Er wollte auf jeden Fall klarstellen, dass sie nicht vorgehabt hätten, irgendeinen Einfluss auf etwas zu nehmen. Nicht, dass Shota und Hizashi am Ende noch glaubten, dass die beiden nur die Wette vorantreiben wollten. Dabei wusste Higari noch nicht einmal, dass Aizawa dem Blonden nichts von dem Gespräch mit Ectoplasma erzählt hatte.
Stumm lauschte er den Worten des anderen. Was sollte er darauf nur erwidern? Sollte er sich etwa für die Entschuldigung bedanken? Seufzend verschränkte er die Arme und warf einen kurzen Blick zu Yamada, der sich noch immer unterhielt. Shotas Mund öffnete sich, mit dem Vorhaben etwas zu sagen, doch da er nicht wusste, was er sagen sollte, schloss er seine Lippen wieder. Immer noch fielen ihm einfache Gespräche über solche Dinge verdammt schwierig. Nur zu gerne würde er es vermeiden, doch irgendwie hatte jeder großen Redebedarf darüber. Wenn er sich ehrlich war, würde er auch zu gerne darüber reden, doch er traute sich nicht.
Auch wenn sie sonst nicht sonderlich viel miteinander zu tun hatten, merkte Power Loader doch, dass Aizawa etwas bedrückte. „Alles in Ordnung?" Seit sie alle zusammen im Lehrerwohnheim untergebracht waren, lernten die Kollegen allesamt einander besser kennen. Auch wenn es genauso wie bei den Schülern Freundesgruppen gab, die miteinander mehr unternahmen, merkte man doch mit der Zeit die Mienen der anderen zu lesen. Seit einer Woche war es also nicht zu übersehen, dass der sonst so eiskalte und ernst wirkende Eraserhead gewaltig neben sich stand. Higari war nicht dumm und konnte sehr wohl die verschiedenen Beobachtungen, die er seit dem letzten Wochenende gemacht hatte, verknüpfen. „Wenn du ... jemanden zum Reden brauchst, dann können wir uns heute Abend auf ein Bier treffen. Weit weg von neugierigen Schülern und Kollegen", schlug der kleinere Mann vor. Einen Versuch war es immerhin wert.
Für einen kurzen Augenblick sah es fast so aus, als ob Shotas übliches Standardwort seinen Weg über die Lippen finden würde. Nur mit großer Mühe hielt er sich selbst davon ab, nicht sofort Nein zu sagen, und erst ein wenig darüber nachzudenken. Was wäre so schlimm daran, wirklich mit jemanden zu reden, der zum einen Erfahrung hatte und nicht Hizashi war, und zum anderen in einem angemessenen Alter war. Soweit Shota wusste, waren Ectoplasma und Power Loader ein Jahrzehnt älter als er und Yamada. Die beiden waren also weitaus erwachsener als der Dunkelhaarige und wirkten auch reif genug, um dieses Gespräch später nicht an die große Glocke zu hängen. Sein Blick glitt kurz durch den Raum, ehe er sich Higari zuwandte. „Um ehrlich zu sein, würde ich das Angebot wirklich gern annehmen ..." Es war bestimmt kein Fehler, mit jemanden zu reden, der Erfahrung, und zu dem er auch dem er auch den nötigen Abstand hatte.
Überrascht über diese Antwort, lächelte Higari ein wenig. „Gut, dann treffen wir uns um sechs vor dem Haupttor!"
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top