Katzen, oder "Samtpfoten mit Schrotflinten"
Ja jeder kennt sie, jeder, der eine hat, liebt sie. Für sie sind wir die Dosenöffner, die Putzfrau und wenn die Hoheiten es erlauben, dürfen wir sie kraulen.
Ich meine, ich liebe meine Katzen (ja Plural, aber es sind nur zwei, also leider keine verrückte Katzenlady anwesend). Ich befürchte ja insgeheim, dass die Katzen die Weltherrschaft irgendwann übernehmen werden. Die Anzeichen sind da, wir nehmen sie nur nicht bewusst wahr.
#hungrig
Erst Maunzen sie einem die Ohren voll, nerven dich bis zum Nervenzusammenbruch, getreu dem Motto „Ich verhungere! Wie kannst du mich hier so leiden lassen! Schneller, schneller, mach schon!" und dann...
...Katze guckt in die volle Schüssel. Guckt mich an. Wieder in die Schüssel. Ein kleiner Seufzer entfleucht ihrer Kehle und sie geht. Dreht mir den Rücken zu und haut ab. Ohne auch nur einen Bissen zu probieren. Ich rufe ihr dann meist noch hinterher „Du kannst doch gar nicht wissen, ob du es nicht magst!". Ich weiß, ich weiß. Die verstehen mich nicht, aber ich fühle mich danach einfach besser.
#Gäste
Bei unserer einen Katze, Leonie, war es am Anfang immer so. Mensch, den sie nicht kennt, betritt das Haus. Abby, meine Katze, ist bereits über alle Berge. Sie mag keine Fremden. Leonie schaut erst mal verdutzt, guckt mich mit einem Gesichtsausdruck an, der in etwa sagt „Was soll das jetzt bitte? Ist das euer Ernst? Ich kann mit dieser Veränderung nicht umgehen! Wo ist mein Fressen?!". Ja, bei Leonie geht alles übers Futter. Nach ein paar Minuten beruhigt sie sich jedoch und setzt sich mitten in die Menge. Guckt immer noch doof aus der Wäsche, aber ich glaub, sie kann nicht anders. Mittlerweile hat sich Leonie jedoch die Macke mit der Flucht von Abby abgeguckt. Das bedeutet, sobald jemand zu Besuch kommt, oder gar mehrere Leute, sind die Beiden wie vom Erdboden verschluckt. Es sei denn, Oma kommt. Denn Oma hat immer Leckereien dabei ._.
#Türen und Draußen
Seufz...wo fange ich an? Ich bin ja schon froh, dass unsere Minitiger keine Türen öffnen können. Das hält sie aber nicht davon ab, es zu versuchen oder so lange zu quengeln, bis ein Mensch sie für sie öffnet. Bei uns zu Hause sollen die Katzen nicht nach oben. Das erklär mal den Beiden. Abby sitzt vor der Tür, die zum Flur und zur Treppe führt, und miaut. Ich sag ihr, sie darf nicht nach oben. Das versteht sie sogar. Mehr oder weniger. Sie setzt sich ins Wohnzimmer. Läuft dann auf und ab. Ich frage sie, ob sie raus will. Sie guckt mich nur müde an. Ich gehe zu Terassentür, ziehe sie auf. Abby beobachtet mich aus der Ferne. Meine Handbewegungen scheinen sie auch nicht zu interessieren. Kurz nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte, sitzt sie davor. „Ernsthaft Katze?" Wiederwillig öffne ich die Tür ein zweites Mal. Würde ich es nicht tun, hätte ich den Terror im Haus :D
Leonie ist da noch mal eine andere Partie. Während Abby weniger Miaut, du ihre Wünsche jedoch sprichwörtlich von den Augen ablesen musst, kannst du bei Leonie auf eine lange Diskussion hoffen. Diese Katze hat zu allem eine Meinung und Antwort. Und die sagt sie dir, ob du willst oder nicht. Außerdem kann sie an Türen klopfen. Und die Bezeichnung „Samtpfote" verliert bei Leonie ihre Wirkung. Ich habe noch nie so eine laut laufende Katze gesehen...äh gehört. Kein Wunder, dass sie keine Mäuse fängt. Die hören sie ja aus zehn Meter Entfernung und hopsen fröhlich auf und ab, wenn Leonie kommt.
#frische Wäsche
Wenn jemand nicht mehr weiß, ob die Wäsche im Korb schon gewaschen, oder doch dreckig ist, ich habe eine tolle Möglichkeit, dies herauszufinden:
1. Stelle den Wäschekorb einfach in den Flur, oder nach Belieben auch ins Wohnzimmer. Eben dorthin, wo die kleinen Lieblinge sind.
2. Warte ein paar Sekunden. Ehrlich, viel länger kann es nicht dauern.
3. Legt sich die Katze rein, ist...Moment...war die Wäsche frisch gewaschen. Setzt die Katze einen angeekelten Blick auf, musst du wohl waschen. Also eigentlich muss du so oder so jetzt waschen...los! Auf, auf!
Es ist übrigens ganz normal, wenn die Katze die Lacken und Klamotten angreift und reinbeißt. Damit zeigt sie dir nur ihre Hilfsbereitschaft.
#Kartons
Mit der Regalbestellung kamen auch zwei Kleider für eine Hochzeit. Der Karton war relativ groß, es kam viel Verpackungsmaterial mit und nach nicht mal einer Minute hing Leonie bereits zwischen den Plastikfolien. Gut, dass diese Katze auf Kommandos hört. „Leo, ab in den Karton!", sagte ich und zeigte auf die eine Hälfte des Pappkartons. Leonie ließ sich nicht lange bitten und sprang hinein. Wie eine Irre wuselte sie darin herum und als ich ihr einen Papierklumpen hineinwarf, war ihr Glück perfekt. Sie liegt noch immer schnurrend in diesem Karton, obwohl mein Vater mich angewiesen hatte, das Ding zu beseitigen. Aber wer kann der Katze schon so einen herben Verlust zumuten? Außerdem bin ich zu faul...
#andere Macken
Abby setzt sich gerne zwischen meinen Laptop und mich. Oder auf den Laptop. Auf die Tastatur. Und das Touchpad, weil ich nie eine Maus benutzte. In einem Haushalt mit zwei Katzen auch nicht zu empfehlen. Und sowohl Abby als auch Leonie lieben Zeitungen/Bücher. Sich daraufzulegen, obwohl ich die noch lesen will, finden die fast so klasse wie Kartons. Schnurrend rollen sie sich hin und her. Abby sabbert sogar, was es nicht leichter macht. Keinesfalls sollte man seine Katze von dieser Tätigkeit abhalten, denn sonst fliegen die Krallen!
Abby liegt, wenn sie es dann in mein Zimmer geschafft hat, gerne auf meiner Brust...oder auf meinem Gesicht. Ich bin einmal nachts, schwer atmend aufgewacht. Den Mund voller Fell. Was ist an meinem Gesicht bitteschön so gemütlich?
Katzen können, wie schon erwähnt, sehr einnehmend sein. Sie setzen sich, wie ich beobachten konnte, erst mal auf alles drauf, was sie nicht verstehen. „Ein Handy? Was ist das? Oh du brauchst das? Sorry ich lieg da gerade so gut drauf." Oder „Du willst in die Stadt? Entweder nimmst du mich mit, oder lässt deine Tasche hier. Das ist nämlich meine neue Höhle!"
Meine Katzen machen sich allerdings hin und wieder nützlich. Sie kommen so gut in alle Ecken und Winkel der Wohnung. Ich glaube unter meinem Bett ist es staubfrei, nur die Katze ist nicht mehr getigert, sondern komplett grau. Und sehen kann sie auch nichts mehr bei den ganzen Spinnenweben im Gesicht :D
Und kleiner Tipp am Rande: Du kannst Katzen haben, oder Pflanzen, aber nicht beides. Vertrau mir, das wird eine Sauerei!
Nicht wundern, ich bin die andere Seite der Medaille. Denn denkt immer daran Simbambi besteht aus zwei verrückten Hühnern XD. Auch ich habe ein paar Katzengeschichten auf Lager. Mein Kater heißt "BigHannibals Iron Man" kurz "Iron" (nicht wundern, den Namen haben nicht wir ihn gegeben, "BigHannibal" ist der Züchtername und die hat ihn "Iron Man" getrauft, sein Vater ist Indianer Jones XD) und ist wahnsinnig süß. Wenn er dich mit seinen unglaublichen wunderschönen Augen anschaut verzeihst du ihm alles, und damit meine ich wirklich ALLES.
# Futter
Was meine wehrte Kollegin oben beschreibt, trifft auch auf Iron zu. Nach einem Jahr probieren wir immer wieder neues Katzenfutter aus, da ihm nichts zu schmecken scheint. Wenn er dann mal etwas mag, ist diese Sorte meistens im Supermarkt vergriffen, war ja klar. Damit er überhaupt mal etwas isst, muss der Kater also bestochen werden. Mittlerweile haben wir solche Schleckstangen entdeck, auf die er richtig abfährt, da ist so eine Paste drin. Also setzt man sich ganz brav neben das Katzenschälchen mit dem Futter, was er nicht ansieht und tröpfelt immer wieder etwas von der Paste auf das Futter und wartet ab, bis er wieder ein paar Happse zu sich genommen hat. Aber Achtung: Unser Kater möchte, dass das Futter immer zu einem schönen Häufchen zusammen geschoben wird, sonst frisst er nicht. So kam es auch, dass immer jemand im Raum anwesend sein muss, denn Iron mag es ganz und gar nicht alleine zu speißen. Hin und wieder muss unser kleiner König natürlich auch noch schönes Hünchenfilet bekommen, doch das lässt er auch mal liegen. Tunfisch findet er auch toll und Leckerlis und Trockenfutter verdrückt er wie ein Mähdrescher. Jetzt müsst ihr bestimmt denken, unser Kater ist kugelrund, falsch gedacht. Iron hat zwar seit dem er nun ein Jahr bei uns ist, 2kg zugenommen und wiegt jetzt ca. 6kg, sieht aber dennoch klappermager aus. Mal hoffen, dass er noch etwas an Gewicht zulegt und in die Schwergewichtsklasse kommt.
# Schlafen
Tja... Was soll man dazu nur sagen. Wie die meisten Katzen und Kater schläft Iron 20 Stunden am Tag. Da will man ihn über Tag mal bespaßen und wedelt mit dem Federspielzeug, das er toll findet, vor seiner Nase herum, doch von ihm kommt keine Reaktion. Er guckt dich an, dreht sich um und pennt weiter.
Wenn man es sich abends auf dem Sofa schön gemütlich machen will, dann hat man falsch gedacht. Der riesen Kater nimmt den größten Teil meiner Sofahälfte in Beschlag, da ist für mich dann kaum noch Platz, auf der anderen Hälfte liegt meine Mutter. Statt sich dann auf das Sofa der Männer zu legen zusammen mit meinem Vater, da mein Bruder schon früh nach oben verschwindet, nein er muss sich auf das belegte Sofa legen. Da streckt er sich dann einmal lang aus und schon sitze ich da mit angezogenen Beinen in die Ecke gedrängt. Aber wenn ich dann mal nicht da bin, da ich in der Woche studiere, nimmt er meiner Mutter den Platz weg, dann sitzt sie mit angezogenen Beinen auf dem Sofa mit dem Kater auf den Füßen.
Aber wenn man selber schlafen will, heißt es noch lange nicht, dass es Iron gestattet. Da liegt man gemütlich auf dem Sofa, den Kopf an der Kante und schon fast im Tiefschlaf. Du denkst dir nichts böses und dann, plötzlich, aus heiterem Himmel sitzt der Kater vor deinem Gesicht und mautzt dich lauthals an. Und es ist nicht so ein tiefen Mautzen, was man normalerweise von Katern kennt, nein sein Miauen ist hoch und schrill. Also... Großer Kater mit bösen Blick, doch eine Stimme wie ein Mädchen. Gleich schreckt man aus dem Schlaf hoch und schaut den Kater an, dieser schaut dich mit seinen unschulds Augen an und mautzt erneut. "Los, hoch mit dir ab ins Bett mit dir und vergiss nicht mir die Leckerlis zu geben.", scheint er zu sagen. Mühselig erhebst du dich und schleppst dich nach oben ins Bett. Dort legt er sich gleich auf deinen Bauch und stupst dich mit seiner Samtpfote an, natürlich ins Gesicht. Du wartest noch etwas ab, denn Frauchen will bestimmen, wann es was zu naschen gibt, doch letztendlich bekommt Iron doch was er will. Dann gibt er eine zeit lang Ruhe und du versuchst deinen Schlaf fortzusetzen, doch dann, als du wieder fast im Tiefschlaf warst, findet Iron was zum spielen, etwas das auf dem Parkett richtig schön Krach macht. Denn der Kater ist nun natürlich ausgeschlafen, da er ja den Tag über gepennt hat.
# Andere Macken
Iron ist ein Hauskater und soll nicht nach draußen. Im letzten Jahr durfte er am Geschirr mit Leine in den Garten, was er gerne gemacht hat. Gelegentlich schaffte er es auch, uns so zu entwischen, doch weit kam er nicht. Im Garten setzte er sich hin und knabberte genüsslich an Gras. Doch diese Zeiten sind seit seinem schrecklichen Trauma vorbei. Im Winter verzieht sich unsere Haustür immer und öffnet sich von selbst. Einmal war außer meinem Bruder niemand da. Als er dann irgendwann mal nach unten gegangen war, bemerkte er, dass die Tür aufstand. Natürlich war der Kater in dieser Zeit nach draußen gehuscht und saß verängstigt unter dem nächsten Busch, da es etwas stärker wehte. Statt, dass Iron wieder ins Haus läuft, weil die Tür stand ja noch offen, nein mein Bruder musste ihn wieder rein tragen. Dann schien mal wieder die Sonne und wir wollten mit ihm nach draußen. An der Terassentür blieb er sitzen, so im Sinne von: "Seit ihr bescheuert? Ich geh' doch nicht nach draußen, viel zu Gefährlich."
Obwohl unser Kater Iron Man heißt, macht er seinem Namen nicht alle Ehre. Er ist so ein Angsthase. Am meisten Schiss hat er vor Traktoren. Es kommt selten mal dazu, dass ein Traktor bei uns durch die Straße fährt, doch wenn... Zack, schon verkriecht sich der Kater im Keller.
Des Weiteren sollte man Stifte nicht auf Tischen liegen lassen und wenn man dann mal einen nicht wiederfindet, muss man im Keller gucken, denn dahin verschleppt Iron seine Beute.
Vögel sind besonders toll, doch leider kann Iron nicht Fliegen, er wünscht sich so sehr Flügel. Doch vielleicht kann man ja die Vögel fangen, die im Fernseher so schöne Geräusche machen. Versuchen wir es doch mal, so ein Mist, da ist eine Scheibe vor.
Wenn ihr auch so verrückte Haustiere habt, dann kennt ihr ja unsere Situation. Wer Lust hat, kann seine tierisch-verrückte Geschichte gerne in die Kommentare schreiben :) Wir würden uns freuen!
Ein bisschen was Seriöseres zum Schluss. Wenn du dich von diesen Geschichten nicht abschrecken lässt und auf die dunkle Seite der Tierwelt kommen willst, dann hol dir doch bitte ein Kätzchen (oder Hund, oder was auch immer) aus dem Tierheim. Aus eigener Erfahrung wissen wir nur zu gut, was für Schätzchen dort warten. Und sie danken es dir von Herzen <3
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