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Die nächsten 2 Wochen vergingen und Mik hatte sich bereits in der Schule eingelebt. Er hatte sich mit Timo und Leon angefreundet, welche auch Freunde von mir und Jana waren. "Dennis? Hast du nachher schon etwas vor? Denn wenn nicht, dann wirst du mitgehen zu dem Geburtstag von Lisa.", holte mich meine Mutter aus meinen Gedanken. Lisa war eine Freundin von meiner Mutter und auf den Geburtstag hatte ich gar keine Lust, weswegen ich schnell eine Ausrede erfand. "Ich wollte eigentlich nach der Schule etwas mit Mik, dem neuen Nachbarn machen." "Okay. Aber sei pünktlich wieder zuhause." Ich nickte schnell und ging aus dem Haus. Meine Eltern hatten Miks Eltern bereits kennengelernt, weswegen sie einverstanden waren, dass ich etwas mit ihm unternehme. Als wir auf dem Weg zur Schule waren, fragte ich ihn: "Hast du heute schon was vor?" "Nein. Eigentlich nicht. Wieso?" "Na, ich dachte wir könnten mal wieder was zusammen unternehmen." "Klar! Gerne!" Als wir an der Schule ankamen, warteten Timo und Leon schon auf uns. Wir hatten in den ersten beiden Stunden Erdkunde. In der Pause gingen wir wieder in Cafeteria. "Wie lief es eigentlich bei dir und Theo, Jana?", fragte ich neugierig. "Stimmt! Du hattest ja ein Date.", sagte Timo grinsend. "Okay. Erstens war es nicht wirklich ein 'Date'. Und zweitens war es ganz witzig. Er ist echt ein netter Typ." "Und was war es dann, wenn es kein Date war?", fragte Timo. "Ich habe ihn nur Nachhilfe gegeben!", protestierte sie. "Ja genau! Nachhilfe. Und worin?", lachte ich und auch alle anderen lachten auch, außer Jana. "Man Leute! Ich habe ihm nur Englisch erklärt!" "Jaja. Ist ja schon gut.", lachte Timo. 

Nach der Schule gingen Mik, Jana und ich wie immer Pizza essen. "Jana. Du zahlst übrigens wieder.", sagte ich. Sie nickte und zahlte. "Ich lass euch beiden dann mal alleine. Bin noch mit Jennifer verabredet.", sagte sie und ging. "Also? Was wollen wir machen?", fragte mich Mik. "Hm... Ich könnte dir noch ein wenig von der Stadt zeigen. Immerhin hast du ja noch nicht alles gesehen, oder?" "Nein. Hab ich nicht. Dann lass uns gehen." Ich zeigte ihm als erstes den Park, indem wir uns oft trafen. Danach zeigte ich ihm das Freibad und als letztes eine Wiese, wo wir uns dann auch hinsetzten. "Und? Wie gefällt dir Potsdam?", fragte ich ihn. "Mega gut. Besser als das Kaff aus dem ich komme." "Wo kommst du denn her?" "Aus irgendeinem Dorf. Da war nie was los, überall wo du hinguckst nur Land. Und das schlimmste: Jeder kannte jeden." "Und was daran so schlimm?", fragte ich ihn. "Also.... ich habe das noch nie jemanden erzählt...." "Schon okay. Du musst es mir nicht erzählen.", unterbrach ich ihn. "Doch. Ich will es dir erzählen, weil ich dir vertraue. Aber erzählst du es bitte nicht weiter?" "Nein. Auf keinen Fall. Versprochen." "Okay. Also.... Es war vor ca 2 Jahren, als ich 16 war. Ich war in einer Beziehung mit einem Jungen. Er hieß Alex. Er war total heiß und der 'Badboy' der Schule. Es war nicht leicht an ihn ranzukommen. Ich hab es auch nie versucht, weil ich dachte, dass er auf Mädchen steht. Aber eines Tages, fragte er mich ob wir mal etwas zusammen machen wollten. Wir gingen Abends in eine Bar und hatten echt viel Spaß. Irgendwann küsste er mich und wir gingen zu ihm. Es war mein erstes mal mit einem Jungen und er war auch total vorsichtig und behutsam. Ich liebte ihn wirklich und er mich auch. Klar, sprach sich das schnell in der Schule rum und irgendwann auch im Dorf. Was ich nicht schlimm fand, da sowieso alle wussten, dass ich Schwul war und ich auch ganz offen damit umgehe. Auch meine Eltern hatten da nichts gegen und Alex interessierte es auch nicht, was die anderen sagten. Wir waren echt glücklich zusammen und liebten uns. Zumindestens dachte ich das. Als wir an einem Abend in eine Disco gingen mit unseren Freunden, war erst noch alles in Ordnung. Ich und eine Freundin gingen auf die Tanzfläche. Später wollte ich kurz nach draußen um ein wenig frische Luft zu schnappen und dann:

~Rückblick Mik~

Ich ging kurz nach draußen um etwas frische Luft zu schnappen. Ich lehnte mich gegen eine Wand, als ich sah, dass etwas weiter hinten welche rummachten. Ich schaute nochmal genauer hin und sah, dass es Lena war. Sie war eine echt gute Freundin von mir. Das musste sie mir in den nächsten Tagen mal genauer erklären. Ich versuchte zu erkennen mit wem sie da rummachte. Als ich nochmal etwas genauer hinsah, sah ich, dass es.... Alex war. Was tut er da? Ich überlegte nicht länger und ging in schnellen Schritten auf die beiden zu. "ALEX! Was tust du da?", fragte ich wütend. "Mik? Was willst du?" "Warum machst du mit Lena rum?!" "Ganz einfach: Weil sie geil ist. Ich steh nicht auf dich. Und hab es ehrlich gesagt, auch nie wirklich getan. Ich wollte nur mal ausprobieren, wie es ist mit einem Jungen rum zu machen. Für einmal ist es echt nice. Aber irgendwie steh ich nicht auf dich." Was? Wie... Wie kannst du das sagen? Du hast mich doch geliebt...." Ich versuchte die Tränen runterzuschlucken. "Hahaha! Ich hab dich nie wirklich geliebt. Du warst nur mal ein kleines Experiment. Mehr nicht. Und jetzt verpiss dich. Ich hab grad was besseres vor." Ich war wütend und traurig zu gleich. Ich ging wieder in die Disco und setzte mich an die Bar. Ich bestellte mir ein Bier nach dem nächsten. "Mik. Jetzt lass uns doch nachhause gehen. Du bist schon total betrunken...", versuchte mich Sarah zu überreden und mitzunehmen. "NEIN! Ich bleib hier! Geh doch!", schrie ich sie an. Sie verdrehte die Augen und ging. Nach ein paar Stunden, machte ich mich auf den Weg nachhause.

~Rückblick Mik Ende~

"Und da sich in dem Dorf jeder kannte, sprach es sich schnell rum, dass ich total besoffen war und total besoffen durch das Dorf gelaufen bin. Meine Eltern schämten sich sehr und auch ich schämte mich. Aber warum ich so besoffen war, wusste niemand. Und deswegen ist es nicht so toll, wenn sie jeder kennt....", erzählte er und wurde am Ende immer leiser. Ich bemerkte, wie er mit den Tränen kämpfte und nahm ihn in den Arm. "Schon okay. Hier weiß es keiner und es wird auch niemals jemand erfahren.", versuchte ich ihn zu beruhigen. "Danke.", sagte er mit einem schrägen lächeln. Wie saßen noch ein wenig auf der Wiese und niemand sagte etwas, bis ich ihn fragte: "Wen magst du eigentlich so gerne? Ich meine.... in wenn bist du verliebt? Bitte sag es mir." Er schaute auf den Boden. "Kostas. Wenn ich dir das sage.... ich weiß nicht... wie du reagieren wirst...." "Ich verspreche dir, ich werde nichts sagen." "Ich kann es dir nicht sagen.... ich zeig es dir... okay?" Ich nickte. Er atmete einmal tief durch und kam auf mich zu. Bevor ich reagieren konnte, lagen seine Lippen auf meinen. Ich erwiderte den Kuss. Warte? Was tu ich da? Warum erwidere ich den Kuss? Ich muss damit aufhören! Ich löste mich von Mik und ging ein wenig zurück. "Mik... was...", fing ich an doch er unterbrach mich: "Es... es tut mir leid...", sagte er schnell und ging. "Nein! Mik! Warte!", rief ich ihm hinterher und er blieb stehen.

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