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Als ich am Abend wieder zu Hause war und in mein Zimmer ging, rief mich Jana über Skype an. Ich glaube jetzt bin ich ihr eine Erklärung fällig. Ich seufzte und nahm ab.

Jana: Naaa

Kostas: Hey.

Jana: Also. Knutschfleck. Erklärung.

Kostas: Was soll ich dir da erklären? Das ist halt ein ganz normaler Knutschfleck.

Jana: Ja ich glaub es auch. Jetzt sag schon. Hattet ihr Sex?

Kostas: Ich bin zwar dein bester Freund, aber über sowas reden doch wirklich nur Mädchen.

Jana: Du hast es schon gesagt. Du bist mein bester Freund und ich bin deine beste Freundin. Aber jetzt sag schon. Ich verzichte auch auf Details.

Kostas: Okay. Ja hatten wir.

Jana: Hihihi. Wie süß. 

Kostas: Ernsthaft?

Jana: Ja! Also... Wirklich keine Details? Nur ein paar. Nicht alles. Nur... wie ist es dazu gekommen?

Ich seufzte und erzählte es ihr. Eher würde sie sowieso nicht locker lassen und ich kann ihr, ja alles erzählen. Als ich mit den Erklärungen fertig war, ging ich nochmal kurz an mein Handy und sah, dass ich eine Nachricht von Mik hatte.

Mik: Dieses Wochenende müssen wir nochmal wiederholen😏. Hab dich lieb❤Schlaf gut🌙

Kostas: Ja, müssen wir😉. Hab dich auch lieb💜. Schlaf gut🌜

~Danielas POV~

Dennis wohnte jetzt bereits sein einem Monat bei uns und von seinen Eltern hatten wir alle nichts gehört. Er hatte uns zwar erzählt, dass er bei ihnen war und Martin, sein eigener Vater, ihn beleidigt hatte. Zumindestens war Mik aber da und hat ihn mitgenommen. Ich beschloss heute mal das Gespräch mit seinen Eltern zu suchen. So kann das nämlich auch nicht weitergehen. Während Dennis in der Schule war und Jeremy auf der Arbeit, fuhr ich zu den beiden. Ich hoffe, dass sie überhaupt da sind. Da ich keine Ahnung hatte, wann sie arbeiten mussten. Als ich ankam und klingelte ging die Tür tatsächlich auf. Es war Martin. "Hey. Kann ich reinkommen?" Er nickte und ich ging in die Küche in der Hanna saß. Ich begrüßte sie und setzte mich neben sie. "Vermisst ihr euren Sohn denn gar nicht?", fragte ich sie. "Natürlich schon. Aber er sollte erst zu uns kommen und sich entschuldigen.", antwortete Hanna. "Wofür denn?", fragte ich weiter. "Dafür, dass er einen Fehler gemacht hat.", sagte Martin. Okay. Die beiden verwirren mich. "Was denn für ein Fehler?" "Er ist mit einem Jungen zusammen! Das ist ein sehr großer Fehler!", antwortete er. "Was? Das ist doch kein Fehler. Es ist doch egal ob er jetzt einen Mädchen oder einen Jungen liebt. Er ist immer noch euer Sohn. Nur, weil er jetzt auf das gleiche Geschlecht steht, heißt es doch nicht, dass sich auch seine ganze Persönlichkeit ändert." "Das vielleicht nicht. Aber er hat sich damit die Zukunft versaut!", meinte jetzt Hanna. "Wie hat er sich damit denn die Zukunft versaut? Er kann doch trotzdem noch genauso gut einen Schulabschluss schaffen!" "Er wird niemals eine Familie gründen können. Und wenn er das nicht macht, dann wird unsere Firma pleite gehen. Wer soll sie denn dann weiterführen?" "Ich glaube ihr kennt Kostas nicht mal richtig. Er will nicht mal die Firma weiter leiten. Er will etwas anderes machen. Genauso wenig will er diesen Klavierunterricht, wo ich ihn übrigens abgemeldet habe. Und ihr könnt doch auch nicht von ihm verlangen, dass er immer gute Noten schreibt. Jeder kann man eine Arbeit verkacken. Ihr setzt ihn so nur unter Druck. Und dass sich seine Freunde erst bei euch vorstellen sollen ist doch auch Bullshit. Meint ihr wirklich, dass er mit solchen Drogendealern oder sowas rumhängt? Vertraut ihm doch mal ein wenig und setzt ihn nicht unter Druck. Er braucht auch seine Freiheit!" Daniela! Das ändert nichts daran, dass er einen Fehler begangen hat! Er soll doch nur der perfekte Sohn sein! Und eine Schwuchtel kann das nicht!" "Okay. Ich könnte mich gerade sehr aufregen. Aber da es dem Kind nicht gut tun würde, sage ich es euch jetzt so ruhig es geht. Ihr seit die einzigen die einen Fehler begangen habt. Denkt nochmal über meine Worte nach. Und jetzt noch einen schönen Tag. Ihr wisst ja wo ihr Dennis finden könnt, falls ihr euch entschuldigen wollt." Ich stand gerade auf und wollte aus der Wohnung gehen, als Hanna mich aufhielt. "Moment. Kind?", fragte sie. "Ja. Kind. Ich bin schwanger. Als ob euch das noch nicht aufgefallen ist. Ich meine, den flachsten Bauch hab ich jetzt doch auch nicht mehr, oder? Aber es war fast klar, dass euch das nicht auffällt. ihr habt nur Augen für euch." "Herzlichen Glückwunsch...", sagte Hanna vorsichtig. "Danke. Aber meint nicht, dass ihr dieses Kind zu Gesicht bekommt. Nicht bevor ihr euch bei Kostas entschuldigt habt. Davor wird das Baby auch nicht seine Tante und Onkel kennen lernen. Einen schönen Tag noch." Mit diesen Worten ging ich dann aber endgültig aus dem Haus. Wo ich gerade von dem Kind redete, viel mir ein, dass ich noch einen Termin beim Frauenarzt habe. Eventuell kann man jetzt sehen, was es wird. 

~Kostas POV~

Als ich nach der Schule endlich zu Hause war und gerade die Tür aufschließen wollte, kam Jeremy auch gerade von der Arbeit. "Na. Wie war die Schule?", fragte er. "Wie wohl? Langweilig.", antwortete ich und trat in die Wohnung. "Ja. Ich hätte nicht fragen sollen. Das war fast klar." Er ging in die Küche und ich kam hinterher. "Wo ist denn Daniela?", fragte ich. "Ich dachte du könntest es mir sagen. Ich ruf sie mal an." Ich nickte. "Geht keiner ran.", meinte Jeremy als er wieder aufgelegt hatte. Dann hörten wir wie die Tür aufgeschlossen wurde und Daniela glücklich rein kam. "Was ist?", fragte Jeremy lachend. "Was wäre dir lieber? Ein Junge oder Mädchen?" Er zuckte mit den Schultern. Dann schaute sie mich an. "Und dir?" "Mir egal.", lachte ich. "Ernsthaft? Nicht mal ein wenig? Vielleicht ein bisschen lieber ein Junge? Oder Mädchen?" "Was würdest du denn lieber wollen?", fragte Jeremy. "Ein Mädchen. Sie sind zwar zickig. Aber ich könnte mit ihr shoppen gehen." "Nicht unbedingt. Es gibt Mädchen die nicht shoppen gehen wollen.", sagte ich. "Stimmt. Aber meine Tochter würde shoppen gehen wollen. Und wenn es ein Junge wird, dann habe ich zwei Männer die meine Taschen tragen werden.", lachte sie. "Aber jetzt entscheidet euch. Junge oder Mädchen?" Jeremy und ich schauten uns an. "Beides.", antwortete ich dann. "Ich schließe mich Dennis an. Beides."

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