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Nachdem der Unterricht zu Ende war, liefen Jana und ich in die Stadt. "Ich hab Hunger!", fing sie an zu quengeln. "Wann hast du mal keinen Hunger?", fragte ich sie und sie fing an zu lachen. "Ja das stimmt... Pizza oder Burger?", fragte sie. "Pizza!" "Hab ich mir fast gedacht." Wie liefen zu unserer Lieblingspizzeria, in der wir immer waren. "Jana! Kostas! Da seit ihr ja wieder! Das gleiche wie immer?", fragte Richard der dort Kellner war. Wir beide nickten. Nach 15 Minuten kam unser Essen. "Du zahlst übrigens.", sagte ich zu Jana nachdem wir aufgegessen hatten. "Ja... Ist ja gut.... Nimm mir mein Geld weg!", lachte sie. "Ich hab letztes mal bezahlt!", antwortete ich. Wir wechseln uns mit dem bezahlen immer ab. Wir gingen in den Park und legten uns auf eine Graswiese. Der Park war sehr voll. Kein Wunder bei 25 Grad mit Sonne. "Wie läuft es eigentlich zwischen dir und Theo?", fragte ich Jana und sofort wurde sie rot. "Was... Was meinst du?" Ich setzte mich auf um ihr ins Gesicht gucken zu können, da sie sich auch bereits aufgesetzt hatte. "Ach komm schon. Du stehst total auf Theo. Warum gehst du nicht endlich zu ihm? Du bist doch sonst nicht so schüchtern. Auch nicht bei Jungs. Sonst hätte unsere Freundschaft niemals so gehalten." "Bei dir ist es ja auch was anderes. Die Mädchen stehen bei Theo Schlange. Er könnte jede haben! Warum sollte er denn ausgerechnet mit auswählen?" "Ähh, ganz einfach: Du bist der liebherzigste Mensch den ich kenne. Und Theo ist nicht so ein 'Badboy'. Auch wenn er jede haben könnte, hatte er noch gar nicht so viele Freundinnen. Er wartet doch nur auf die richtige." "Ja schon. Aber die ganzen Mädchen sind so hübsch...", sie wurde immer leiser und man hörte einen traurigen Unterton in ihrer Stimme. Ich nahm sie in den Arm und sagte: "Nur, weil die Mädchen 'hübsch' sind, heißt das nicht, dass ihr Charakter genau so toll ist. Wenn Theo dich besser kennen lernt, wird er dich bestimmt mögen. Und du bist ja wohl mindestens genauso hübsch wie die anderen Mädchen. Du bist sogar noch viel hübscher!" Sie fing wieder an zu lächeln und nahm mich in den Arm. "Danke Kostas. Du bist der beste Freund den man haben kann.", nuschelte sie in meine Schulter. Auf einmal wurde es dunkler und wir sahen fast zeitgleich in den Himmel. "Das sieht leicht nach Regen, wenn nicht sogar Gewitter aus.", stellte Jana fest während sie weiter in den Himmel starrte. "Jap. Definitiv. Gehen wir zu mir nach Hause? Es ist sowieso gerade keiner da." "Okay! Aber lass uns durch die Stadt gehen, ja?" Ich verdrehte die Augen. Durch die Stadt gehen hieß bei ihr, an jedem zweiten Laden stehen bleiben und rein gehen. Und als könnte sie meine Gedanken lesen, fügte sie hinzu: "Ich bleib auch nicht überall stehen." "Na gut.", seufzte ich und wir machten uns auf den Weg. "Dennis, warte mal!", sagte sie und hielt mich am Handgelenk fest. "Will das!", sagte sie, nahm sich das Kleidungsstück und ging zur Kasse um es zu bezahlen. "Und du hast jetzt die Ehre, die Tüte zu tragen!", sagte sie und drückte mir die Tüte in die Hand. "Warum soll ich sie jetzt tragen?", fragte ich. "Weil man das als Freund so macht!" "Aber wir sind doch nicht mal zusammen!" "Na und? Du bist trotzdem mein bester Freund. Also kannst du auch die Tüte tragen." Ich hatte keine Lust weiter zu diskutieren, weswegen ich die Tüte einfach bis nach Hause trug. Jana rannte schon die Treppe zu meiner Wohnung hoch und rief von oben: "Jetzt mach schon Kostas!" "Ja... Ich komm, ja! Ich bin nicht mehr der jüngste!", schrie ich zurück. Als ich die Treppe hochging sah ich wie unser Vermieter vor einer Wohnung stand, welche seit kurzem leer stand. "Hallo Dennis.", begrüßte er mich. "Hallo!", antwortete ich ihm freundlich zurück. "Und das würden dann vielleicht ihre neuen Nachbarn werden.", sprach der Vermieter, zu Leuten welche anscheinend hier einziehen sollten. "Ich nicht! Ich bin nur sehr oft zu Besuch!", lachte Jana. Ich schloss die Tür auf und Jana ging rein, doch davor schaute sie sich unsere neuen Nachbarn nochmal an. Auch ich tat es und sah erst jetzt, dass es eine kleine Familie war. Es war eine Mutter und ein Vater und anscheinend hatten sie ein Sohn. Er hatte kurze schwarze Haare die nach oben gestylt waren. Ich schätze ihn in mein Alter. Vielleicht auch ein oder zwei Jahre älter. Ich lächelte ihm zu und ging in die Wohnung. "Meinst du die Nachmieter, werden besser als die davor?", fragte Jana. "Jeder ist besser als die beiden alten Waldmanns." "Das stimmt wohl.", lachte Jana. Die Waldmanns waren ein älteres Ehepaar, welche sich über jeden Scheiß beschwerten. Wenn das Treppenhaus zu schmutzig war, hatten immer die Kinder Schuld die in dem Haus lebten. Wollte jemand staubsaugen, dann nur um bestimmte Uhrzeiten, weil man sie sonst stören würde. Und wenn ich und Jana mal später von einer Party nach Hause kamen, meine Eltern nicht zu Hause waren und wir ein wenig angetrunken waren, haben wir den totalen Ärger bekommen. Sie legten außerdem totalen Wert auf Mülltrennung. Ich bin nur froh, dass sie endlich ausgezogen sind. Auch wenn mir die Leute leid tun, die jetzt mit ihnen zusammenleben müssen. "Aber der Typ sah ja schon süß aus, oder?", holte mich Jana aus den Gedanken. Ich zuckte mit den Schultern. "Gut möglich. Ich kann so etwas nicht beurteilen. Dafür müsste ich schwul sein.", lachte ich. "JAAAA! Das wäre voll süß! Dann hätte ich einen Schwulen besten Freund!", freute sie sich. "Jaaa! Nur wird das nicht passieren!", stellte ich ihre Freude ironisch nach. "Ja. Dann halt nicht.", lachte sie. Wir schauten noch ein wenig Fernsehen bis es 18 Uhr war. "Oh. ich muss nach Hause.", sagte Jana und stand von meinem Bett auf. Ich machte es ihr nach und wollte sie zur Tür bringen. "Hallo Jana.", sagte meine Mutter, welche plötzlich im Flur stand. "Hallo Mr. Weiß. Und auf Wiedersehen Mr. Weiß.", sagte sie höflich. "Achso. Du gehst schon? Na dann, bis zum nächsten mal.", verabschiedete sich meine Mutter. "Also, bis dann Dennis.", verabschiedete sich Jana, umarmte mich und rannte die Treppen runter. "Dennis? Kommst du dann essen?", sagte meine Mutter. Ich nickte und setzte mich in die Küche. "So wie aussieht bekommen wir neue Nachbarn.", sagte meine Mutter. "Ja. Aber der Vermieter wird nochmal gucken, wen er nimmt. Da mehrere an dieser Wohnung interessiert sind." Insgeheim hoffte ich, dass die Familie einzieht, welche ich heute im Flur getroffen habe. Da sie wirklich nett aussahen. Aber vielleicht trügt der erste Schein bloß. Obwohl ich das nicht glaube.

Funfact: Ich heiße Jana :D

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