Pov: Manuel

„Was für ein Zufall." Lachte Taddl und streckte mir eine Hand entgegen. Dankend nahm ich sie an und stand wieder auf. „Was machst du in aller früh denn schon hier?" begann Taddl ein Gespräch. „Naja hatte mal wieder Lust spazieren zu gehen." Beantwortete ich seine Frage und lächelte etwas verlegen. „Ok. Stimmt wie lief's gestern mit ..." Taddl wurde durch ein Räuspern unterbrochen. „Oh Entschuldigung Ardy." Sprach er zu der Person neben sich.

„Darf ich vorstellen, dass ist Ardy mein Freund. Ardy das ist Manuel. Er ist Lehrer an der Schule wo ich arbeite." Stellte er mich seinem Freund vor, der mich misstrauisch musterte. „Ach Ardy Schatz sei nicht immer gleich eifersüchtig. Er ist schon in jemand anderen verliebt." Lachte er, gab ihm einen Kuss und drehte sich dann wieder zu mir.

Nun lockerte sich der Blick von seinem Freund wieder. „Genau das wollte ich fragen, wie ist es gestern mit ihm gelaufen?" fragte T nun neugierig. „Ich äh. Ich habe es geschafft, dass er sich mit seiner Freundin streitet." Begann ich. „Na dass ist ja super." Grinste T und hob seine Hand als Zeichen, dass ich einschlagen soll, was ich auch tat.

„Nur noch eine kleine Sache. Er hat mir die Schuld für alles gegeben und da habe ich ihm ausversehen unter Wut gestanden, dass ich schwul bin." Beichtete ich und lächelte verlegen. „Oh und wie hat er reagiert?" fragte nun Ardy neugierig. „Er hat nichts dazu gesagt. Ich bin dann einfach gegangen." Antwortete ich schüchtern. „Was?! Und dann nichts mehr?" kam es fragend von Ardy. „Ich bin in einen Park gegangen, wo er mich dann aber gefunden hat. Anschließend hat er mich nach Hause gefahren, da ich zu müde war. Naja und an das letzte woran ich mich noch erinnere, war etwas weiches auf meinen Lippen." Erzählte ich zu Ende und wurde etwas rot.

„Er hat dich geküsst?!" rief Taddl ungläubig. „I-ich denke schon." Stotterte ich und lächelte freudig. „Manuel du musst ihn einfach bekommen. Wenn ich so deinen Erzählungen zuhöre, ist er echt ein netter Typ." Munterte mich nun Ardy auf und legte eine Hand auf meine Schulter.

„Ja er ist wirklich unglaublich." Schwärmte ich, was die andern beide zum Schmunzeln brachte. „Wollen wir noch einen Kaffee trinken gehen?" unterbrach nun Taddl, meine Schwärmerei. „Würde ich sehr gerne, aber störe ich euch nicht? Ihr habt bestimmt noch etwas vor." Fragte ich etwas unsicher.

„Ach nein, wir haben nur einen Spaziergang gemacht, da das Wetter so schön ist." Antwortete Ardy und machte eine abwinkende Geste mit seiner Hand. „Ok, dann lasst uns Kaffee trinken gehen." Grinste Taddl und zog seinen Freund und mich mit sich. Ich wusste zu welchem Café er gehen würde und mit jedem Schritt, dem ich näher kam, wurde ich immer nervöser.

Was ist wenn ich jetzt Patrick begegnete? Oder seiner Freundin, die mich eh nicht mochte? Lena war mir aber so ziemlich egal. Nur vor Palle hatte ich Angst. Wie würde er reagieren? Würde er sich normal verhalten oder komplett anders.

In diesem Moment schossen mir so unglaublich viele Gedanken durch den Kopf, sodass ich nicht mitbekam, das wir bereits angekommen waren. „Hey Manu nicht weiter laufen." Hielt mich Taddl auf. Abrupt blieb ich stehen und sah ins Café, um zu schauen ob Pat oder Lena da waren. Konnte aber zum Glück niemanden erkennen. Erleichtert atmete ich aus und folgte den beiden.

Gemeinsam betraten wir es und setzten uns auf einen noch freien Platz. Ich bestellte mir einfachen Kaffee und ein Croissant, Ardy einen Espresso und Taddl einen veganen Kuchen. (Ich sag euch, meine Freundin macht den besten veganen Kuchen *sabber*)

Etwas gelangweilt saß ich da und hatte meinen Kopf auf meiner Hand abgelegt. Taddl und Ardy stritten gerade, wer von ihnen zahlt. Etwas lächerlich, aber ich nahm es so hin. Während dessen beobachtete ich die Leute im Kaffee, bis die Türe aufging. Ich blickte in ihre Richtung und erstarrte.

„Patrick." Nuschelte ich und sah ihn weiterhin an. Er ließ seinen Blick ebenfalls durch das Café gleiten und erblickte mich schließlich. Schnell sah ich weg und spielte mit meinem Löffel. Aus dem Augenwinkel heraus, konnte ich ihn auf mich zukommen sehen. „Hi Manu, was machst du den hier?" Begann er und lachte kurz.

Etwas schüchtern sah ich zu ihm auf, direkt in seine dunklen Augen. „Ich hab die Beiden hier getroffen und gemeinsam sind wir Kaffeetrinken gegangen." Antwortete ich und spielte weiterhin mit dem Löffel.

Ich sah nur, wie Ardy Taddl etwas ins Ohr flüsterte, worauf hin dieser nickte. Sie standen auf, legten ohne etwas zu sagen Geld auf den Tisch und verließen das Café. Palle und ich sahen ihnen nur verwirrt nach. „Komisch." Lachte Pat und ließ sich gegenüber von mir fallen. „Was machst du hier?" fragte ich, um ein Gespräch aufzubauen. „Ich bin hier um Kuchen zu holen. Ich muss aber leider auch schon wieder weiter. Lena und so. Also man sieht sich." Grinste er entschuldigend und wollte aufstehen.

Zuvor beugte er sich noch zu mir vor. „Ach ja, deine Lippen sind echt weich." Raunte er mir leise ins Ohr. Sofort wurde ich rot und sah verlegen auf den Tisch. Patrick lachte kurz und erhob sich dann. Ich beobachtete nur noch, wie er mit zwei Kuchenstücken das Café verließ.