Da saß ich nun. An meinem Schreibtisch vor dem Fenster, mit einem Stift in der Hand rumwedelnd, während Jack neben mir saß und versuchte mir zu erklären wie man die Schnittpunkte einer Geraden ausrechnet. "So also bei Schnittpunkten solltest du dir merken dass du immer gleichsetzen musst verstanden?" Gelangweilt sah ich an. "Ja klar" meinte ich desinteressiert. Daraufhin schweifte Jacks Blick, vom Matheblock, zu mir über. "Also weißt du wenn du dich nicht bald konzentrierst und richtig aufpasst wirst du mit dem Stoff wirklich nicht mehr hinterher kommen und dann würde ich an deiner Stelle schon Mal die Koffer packen" Verwirrt sah ich ihn an. Ich hatte doch garnicht vor in den Urlaub zu fahren? Doch plötzlich wurde mir klar was er meinte. "Haha echt witzig." "Das ist kein Scherz gewesen. Im Ernst jetzt wie willst du das mit der Einstellung schaffen. Wenn ich dir helfen soll musst du wenigstens dein Hirn in dieser Zeit anschalten." Erledigt lehnte ich mich an die Rückenlehne. "Ja ich weiß aber wir lernen jetzt schon 2 Stunden sollte das nicht ausreichen?" Nachdenklich sagte er "Naja 2 Stunden sind schon was jetz wo du's erwähnst." Hoffnungsvoll sah ich auf "Richtig und ich brauche dringend eine Pause." Da stand ich auf und ging nach unten in die Küche.
Meine Eltern waren zwischenzeitlich reingekommen und hatten bescheid gegeben dass sie nun zu Tante Bephenies Geburtstag fahren würden.

Während ich mir ein kühles Glas Milch einschank fragte ich Jack ob er doch eins wolle. Ein wenig irritiert sah er zu mir bis er etwas sagte das nichts mit Milch zu tun hatte. "Weißt du, du kannst echt nett sein." Nun wusste ich wirklich nicht was ich darauf erwähnen sollte "Hä was soll das jetzt heißen ich bin genauso wie immer Nerd." Stotterte ich selbst überfordert, vor mich hin. Hatte er damit Recht? Ach Quatsch natürlich nicht, so ein Idiot. "Nein. Normalerweise würdest du mich nie im Leben fragen ob ich von irgendwas auch nur etwas kriege." „Willst du jetzt noch ein Glas Milch oder nicht? Ansonsten hör auf mich so blöd anzustarren." "Jaja schon gut" Er hob abwehrend die Hände. "Wo sind denn eure Gläser?" Ich zeigte auf den Schrank neben dem Kühlschrank. Wortlos nahm er sich ein Glas, schenkte sich ein und stellte die Milch wieder zurück.

Tja ich weis zwar nicht wie aber wir saßen nun schon seit einer Stunde am Esstisch und unterhielten uns nur über letztes Fasching."Nein! Und es war wirklich Andy der da in der Mülltonne steckte?" Fragend schaute ich Jack an und konnte nicht anders als wieder los zu lachen. Wow so ausgelassen wie gerade habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.
"Doch ich sag's dir doch. Er ist schon den ganzen Abend betrunken rumgewankt. Und als er seinen Freunden", wobei er "Freunde" mit seinen Fingern in Anführungszeichen setzte, "zeigen wollte wie man den Außenseitern eine verpasst, also mir, hatte der gute Junge aber leider nicht damit gerechnet das ich ausweichen würde und somit schwungvoll  direkt in die Mülltonne fliegen würde. Er ist einfach nicht mehr rausgekommen." Wir lachten zusammen. Ich konnte mich noch zu gut erinnern wie Andy damals mit der Mülltonne gegen einen Baum gelaufen war. "Und als ich zur Party gekommen bin hab ich gesehen wie seine ach so tollen Freunde versucht haben ihn rauszuziehen" sagte ich belustigt als ich daran dachte wie ein paar Jungs an einer Mülltonne zogen um ihren Kumpel da rauszukriegen. „und alle waren betrunken" Jack schob seine Brille hoch und meinte mit einem Grinsen im Gesicht "Das hätte ich zugern  gesehen. Allein die Vorstellung Haut mich um. Leider war ich damit beschäftigt anderen Witzfiguren, die Freunden was beweisen wollten, auszuweichen."
Nun sah er stumm auf den Tisch vor uns.
„Na das hat die Stimmung jetzt echt runtergezogen..." meinte ich. „Musste das sein? Und ich dachte schon man kann mit dir tatsächlich Spaß haben, so ein Schwachsinn." ich schüttelte den Kopf und stand auf. Jack hinter mir seufzte als es plötzlich an der Tür klingelte.

Ich stand auf und öffnete die Tür. Und ich staunte nicht schlecht als ich sah wer da eigentlich stand mit dem ich heute eigentlich so gar nicht gerechnet hatte. „Hey".