17.Kapitel

„Du wirst mit deinem Bruder sprechen oder persönlich zu Orchimaru in die Firma gehen!"

Ein Satz, welcher mich seit gestern nicht mehr in Ruhe lassen will. Ein Satz, der in mir so viel Chaos verursachte, dass ich wirklich dachte, dass ich die nächste Zeit nicht arbeiten kann, jedoch ... schnaufend fuhr ich mir durch die Haare und versuchte mir schon mal Ausreden einfallen zu lassen. Als ob ich mit meinem Bruder reden kann! Wie soll ich das anstellen? Ich würde ihn höchstens köpfen oder zur Sau machen. Bei Orochimaru in die Firma gehen? Wie stellt sie sich dies denn vor? Das geht nun mal auch nicht so einfach, wenn man keinen Termin hat und als Polizist komme ich da gewiss nicht rein.

Meine Nerven waren am Ende, obwohl ich nur auf meinem Bett saß und meine Decke anschaute. Einen nicht vorhandenen Punkt visierte ich an, bis ich eine himmlische Stimme hörte. Sofort drehte ich meinen Kopf auf die Seite und erblickte einen heißen Anblick. Naruto mit nur einem Handtuch um die Hüfte geschlungen und leichte Wassertropfen, die über seine perfekte Brust liefen. Grinsend leckte ich mir über die Lippen, während ich meine Beine über mein Bett schwang und ihn nun mit meinen Augen fixierte.

„Du weißt aber schon, dass ich noch nackt bin? Du brauchst mich mit deinem Blick nicht ausziehen", lachte Naruto, was in meinen Ohren wie Musik klang. Ich war erleichtert darüber, dass er endlich mehr aus seinem Schneckenhaus herauskam. Immerhin hat er mir gestanden, dass er mich liebt und ich ihm. Dazu habe ich ihn gefragt, ob er mein Freund sein will, also ist das ein großer Fortschritt, vor allem nachdem, was wir gestern getan haben. „Wo bist du mit deinen Gedanken?" Hauchte man mir in mein Ohr, wodurch mir ein wohliger Schauer über den Rücken rann und ich spürte, wie er sich breitbeinig auf meinen Schoß setzte. Das Handtuch rutschte dabei zu Boden, was mir eine perfekte Sicht auf alles von ihm gab.

Meine Hand hielt ich direkt hoch und fuhr mit meinen Fingern hauchzart über seine Wirbelsäule. Herunter bis zu seinem Steißbein, nur um von dort ganz nach oben zu seinem Genick zu wandern. Dabei wandte ich meinen Blick nicht von ihm ab. Naruto hatte seine Augen schon geschlossen und seufzte immer wieder zufrieden auf. Seinen Kopf neigte er immer in die Richtung, wo ich nicht war, damit ich mehr Platz hatte. Ein süffisantes Grinsen schlich sich auf meine Lippen, bevor ich mich vorbeugte und meine Lippen an seinen Hals ansetzte.

„Sas", keuchte mein Freund, welcher dabei seinen Hintern lasziv bewegte, was meinem Schritt nicht zugutekam. Obwohl ich meine Shorts trug, spürte ich seine Pobacken nur zu deutlich, was mir ebenfalls ein leises Keuchen entlockte. Meine Hände ließ ich zu seinem Becken wandern, in welches ich mich leicht krallte.

„Was ist?", wisperte ich, während ich mit meinen Küssen zu seinem Kiefer wanderte, welchen ich ausgiebig liebkoste, bis ich endlich seinen Mundwinkel erreichte. Sofort streckte er mir seinen Kopf entgegen, was mich leise glucksen ließ, bevor ich ihm seinen Wunsch erfüllte. Sanft drückte ich unsere Münder aufeinander, was ihm aber nicht reichte. Schnell spürte ich seine Arme fest umschlungen um meinen Nacken und Hände, die leicht an meinen rabenschwarzen Haaren zogen. Heiß/kalt Schauer wanderten über meinen Rücken, wobei sich unsere Zungen leidenschaftlich umgarnten.

Keuchend löste er sich schließlich von mir und öffnete seine Augen. Ich hatte sie kurz vor ihm geöffnet, weswegen ich seine leicht geröteten Wangen und Schulterblätter perfekt sehen konnte. Nun hatten seine Augen aber meine Aufmerksamkeit, da diese vor Lust glitzerten.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet", säuselte er verspielt, wodurch meine Shorts nur noch mehr spannte. Sein Hintern bewegte sich dabei auch wieder, was mich wirklich viel Kraft kostete, damit ich ihn nicht einfach wieder auf mein Bett schmeiße und mir das nehme, worauf wir beide gerade mehr als nur Lust hatten. „Du bist so verträumt. Hast du wieder von mir geträumt? Dein Freund hier unten, sagt das zumindest", hauchte er mir gegen den Mund, was mich erschaudern ließ. Meinen Blick hatte ich noch immer nicht von seinen azurblauen Augen abgewandt.

„Und wie", bestätigte ich ihm raunend. „Ich habe mir vorgestellt, wie es wäre, wenn ich dich wie gestern Nacht und heute Morgen fessle und dich um den Verstand bringe", wisperte ich gegen seine leicht rot geschwollenen Lippen, was er mir mit einem tieferen Keuchen belohnte. Seine Augenlider schlossen sich etwas, wodurch sie nun auf halbmast waren.

„Hast du also? Wieso tust es dann nicht?", fragte er so sanft und rau, dass es mir einfach wieder kalt den Rücken runter lief und ich nun derjenige war, der sich vor streckte, um einen Kuss zu bekommen, doch wich er zurück, was mich grummeln ließ. „Beantworte meine Frage nun aber wahrheitsgemäß."

„Hab ich doch", bestätigte ich ihm, während ich seine Wange küsste und eigentlich zu seinem Mund wollte, doch da hielt er mich auf. Seine beiden Hände lagen auf meinen Wangen und hinderten mich daran, dass ich weiter machen konnte. Brummend sah ich ihm in die Augen und wollte ihn schon fragen, was sein Problem ist?! Immerhin hab ich eine Latte und er auch! „Wenn du brav bist und mir sagst, was los ist, werde ich damit einverstanden sein, dass du mich heute Morgen doch noch vernaschen darfst. Sogar mit Handschellen." Das letzte Wort betonte er extra sexy, dass mir gar nichts anderes übrig blieb, als auf seinen Vorschlag einzugehen.

DU Gott verdammter Teufel! Du weißt genau, was ich will und wie. Und trotzdem verlangst du so was von mir, wobei mein Blut eigentlich ganz woanders ist! Naru, du bist hier der Sadist! Nicht ich!

„Wenn ich drauf eingehe, wirst du mich nicht aufs Ohr hauen?"

„Wieso sollte ich denn?", fragte er mich unschuldig, wobei sein Hintern provokant über meine sichtbare Beule in meiner Boxer glitt. „Du bist genauso geil wie ich. Das einzige, was du tun musst, ist mir eine Antwort zu geben", hauchte er, wobei er sich vorbeugte und mit seiner Zunge über meine Unter- und schließlich über meine Oberlippe fuhr. Am liebsten hätte ich seine Zunge eingefangen, doch war er schneller und ließ mich knurrend und nach mehr wollend in Ruhe. Fiesling!

„Ich habe an Worte meiner Vorgesetzten gedacht. Sie verlangt etwas von mir, was nicht gerade einfach ist", fing ich an, woraufhin ich merkte, wie man meinen Nacken streichelte. Ich wusste genau, weshalb Naruto das tat, doch überraschte es mich. Er hatte mir ja gesagt, dass er noch nie eine Beziehung geführt hatte, jedoch sprachen diese zärtlichen Berührungen für was anderes. Zwar war er noch recht schüchtern, aber wenn er geil war, dann bremste ihn zum Glück nichts. Da zeigte er mir, wie sehr er mich doch eigentlich wollte.

„Du bist doch ein Polizist. Ist da nicht eigentlich, nichts einfach?"

„Das stimmt schon. Mein Beruf ist nicht leicht, jedoch verlangt sie etwas ...", ich brach ab, woraufhin man nun meine Wange streichelte und mir einen Kuss auf die Stirn gab. Verwundert blinzelte ich einige Male, bis ich verstand, dass Naruto mir einen Kuss auf die Stirn drückte und seine Beine um meine Hüfte schlang. Dass sein Glied dabei meinen Bauch streifte, störte ihn wohl nicht, denn er kuschelte sich einfach leicht an.

„Du musst es nicht sagen, wenn du nicht bereit dafür bist." Seine Worte waren so sanft und voller Verständnis, so als würde er mir auch etwas verschweigen, aber noch nicht bereit es mir zu gestehen. Es ließ mich leicht Lächeln, doch verflog es schnell wieder. Naruto legte seinen Kopf auf meine Schulter ab und malte nun mit seinen Fingerspitzen Kreise auf meiner Brust. „Du wirst eine Lösung finden, immerhin bist du Sasuke", hauchte er mir gegen die Haut, was mir eine saftige Gänsehaut verpasste.

„Sie möchte, dass ich mit meinem Bruder rede ... wir haben kein gutes Verhältnis", sprach ich es schließlich aus, nachdem zwischen uns eine lange Stille ausbrach. „Seit Jahren gehe ich ihm lieber aus dem Weg, denn ... denn er versteht mich einfach nicht", fuhr ich fort, was dazu führte, dass sich Naruto wieder richtig hinsetzte und mir in die Augen sah. Ich wusste nicht weswegen, aber in seinen Augen funkelte etwas, was ich nicht beschreiben konnte.

„Ich ... ich habe keine Geschwister, weshalb ich da wohl nicht mitreden kann, aber wäre es nicht besser, wenn ihr euch mal ausspricht?" Seine Frage war zögerlich, schon gar scheu. Es ließ mich schmunzeln, während ich meine Hand von seinem Becken nahm und nach oben zu seiner Wange wanderte. Sanft fuhr ich über diese.

„Aussprechen? Das wäre wohl das Beste, damit ich ihn um Hilfe beten kann", gestand ich leise, wobei ich nicht für eine Sekunde den Blick von Naruto nahm, welcher mich nun breit anlächelte, doch schnell grinste er.

„Da dies nun geklärt ist", fing nun er an, woraufhin er näher rückte. Wieder rieb sein Hintern provokant über meinen Schritt, was ihm – wie mir – ein Keuchen stahl. „Können wir zu unserer Abmachung kommen, oder?" Verführerisch raunte er mir diese Worte gegen meinen leicht geöffneten Mund, welcher für einen Herzschlag lang trocken war. „Na, was sagst du, Sas?", wisperte er, wobei sich unsere Lippen leicht streiften.

„Sicher, dass du das aushältst?", harkte ich nach, worauf er gar nicht einging. Nein, er drehte uns herum. So, dass ich nun über ihn gebeugt auf meinem Bett kniete. Er lag zwischen meinen Beinen, während seine Hände zum Saum meiner Boxer wanderten und schließlich unter dieser verschwand. Nicht für eine Sekunde wandten wir unseren intensiven Blickkontakt ab. Nicht mal, als er sie mir von der Hüfte strich und ich sie einfach mit gekonnten Bewegungen in eine Ecke meines Schlafzimmers trat.

„Ich habe es doch vorgeschlagen, oder? Du warst so brav und hast es mir erzählt, also werde ich so brav sein und dir deine Vorstellung erfüllen." Lasziv wandte er sich dabei unter mir. Seine Zunge fuhr dabei immer wieder über seine Lippen, was mich verdammt scharfmachte. Aus dem Augenwinkel erkannte ich, dass er nach den Handschellen griff, welche er mir schließlich mit einem verdammt heißen Blick reichte. „Was sagst du?", hauchte er, nachdem er sich auf seine Unterarme gestützt hatte und sich mir entgegenstreckte.

„Du wirst nicht sitzen können und heiße Abdrücke bekommen", raunte ich dunkel gegen seinen Mund, welcher sich zu einem Grinsen formte.

„Darauf freue ich mich", wisperte er, bevor ich mir die Handschellen schnappte und diese an seine Handgelenke befestigte. Ohne Murren, ohne Worte und ohne sich zu wehren ließ er es zu, dass ich seine Arme über seinen Kopf legte und mir das nahm, was ich wollte. Was wir beide gerade brauchten.

~*~

„Du bist spät, Sasuke", meckerte mich Tsunade an, die schon ungeduldig in meinem Büro gewartet hatte. Ich würde immer und immer wieder freiwillig zu spät kommen, wenn es heißt, dass ich zwei Runden mit Naruto treiben darf und ihn sogar noch zum Bäcker fahren darf ... auch wenn ich ihn gerne nach Hause gebracht hätte. „Erde an Sasuke!", riss mich Tsunades Stimme aus meinen Gedanken, weswegen ich sie ansah und sie direkt schnaufte. Schulterzuckend zog ich meine Jacke aus und ging zu meinem Schreibtisch, um erstmal meinen PC hochzufahren. „Hast du ihn angerufen?"

„Dir auch einen guten Morgen", meinte ich sarkastisch, woraufhin ich einen überraschten Blick kassierte. „Nein, habe ich noch nicht. Ich werde ihn gleich anrufen und mit ihm etwas ausmachen. Zufrieden?", fragte ich, wobei ich mich auf meinen Stuhl fallen ließ und zusah, wie sich die Hexe erhob, um meinen Schreibtisch ging und mir schließlich eine Hand auf die Stirn legte.

„Komisch. Fieber hast du nicht. Bist du vielleicht krank?", fragte nun sie, weswegen ich ihre Hand von meiner Stirn nahm und verneinte. „Es wundert mich, dass du keinen Aufstand machst."

„Willst du das?"

„Nein! Hauptsache, wir finden endlich heraus, wer der Mörder ist", seufzte sie, bevor sie sich drehte und mich allein ließ. Ich rutschte direkt etwas tiefer in meinen Stuhl und atmete mehrmals durch, ehe ich mich dazu überwinden konnte und nach dem Telefon griff. Am liebsten hätte ich es gelassen, jedoch hatte ich es zu Naruto gesagt, also werde ich es wohl oder übel auch halten müssen. Meine Hände zitterten leicht, als ich die Nummer meines ''Bruders'' wählte und schließlich auch schon gewählt wurde. Während ich warten musste, biss ich auf meiner Unterlippe herum. Zog sie leicht nach vorne oder nach hinten, da es mir verdammt unangenehm war, mich bei ihm zu melden.

„Uchiha Itachi, was kann ich für Sie tun?", ertönte nicht mal wenige Sekunden nach dem Wählen seine Stimme. Schwer schluckte ich meinen Klos herunter, bevor sich auch schon meine kalte und desinteressierte Maske aufbaute.

„Ich bin's, Sasuke", kam es knapp von mir. „Ich möchte mich mit dir treffen. Kannst du in einer Stunde im Café blue sein?" Einige Herzschläge lang, war Stille, bis ich am anderen Ende hörte, wie er seiner Assistenten sagte, dass er heute Mittag keine Termine wahrnimmt.

„In einer Stunde werde ich da sein."

„Okay", damit legte ich auf und fing einfach an zu arbeiten. Konzentrieren war nicht ganz so einfach, aber ich packte es ... irgendwie. Tsunade, Kiba, Jirayia und Kakashi gab ich Bescheid, dass ich mich mit Itachi treffen würde, was alle beteiligten erstaunlich fanden, aber mir viel Erfolg wünschten. Glück wäre besser, dachte ich mir nur, als ich in meinen Polo stieg und zum Café fuhr, wo mein Bruder schon auf mich wartete. Gemächlich ging ich rein und ließ mich ihm gegenüber auf einen Stuhl sinken. Vor mir stand schon eine Tasse schwarzer Kaffee, weswegen ich fragend zu ihm hochsah.

„Ich bezweifele, dass du nur eine Sache von mir willst", sprach er, wodurch er den Nagel auf den Kopf traf.

„Du hast recht. Ich bin hier, um mit dir über zwei Sachen zu reden und dich um etwas ...", ich brach ab, da es mir dann doch leicht zuwider war, ihm sagen zu müssen, dass ich seine Hilfe bräuchte.

„Du willst meine Hilfe?", hakte er nach, was ich nur benicken konnte, da ich nach der Tasse griff und kurz blies, ehe ich einen Schluck trank. „Wobei könntest du meine Hilfe denn gebrauchen?" Eine Frage, welche ich ihm eigentlich nicht beantworten wollte. Eigentlich wollte ich nicht hier sein. Ich konnte ihm ja nicht mal lange in die Augen schauen, ohne Wut und Trauer zu verspüren. Mein Problem bei ihm war einfach, dass er mich wie ein offenes Buch lesen konnte. Was ich bei anderen anwandte, wandte er bei mir an.

„Bei einem Fall", meinte ich, wobei ich meine Tasse wieder hinstellte und mich endlich dazu überwinden konnte, ihm in die Augen zuschauen. Obwohl wir die gleichen Eltern hatten, waren unsere Augenfarben unterschiedlich dunkel. Während meine einem Nachthimmel glichen, so glichen seine einfach nur dem Ton schwarz. Dunkel, kalt und angsteinflößend, jedoch sah ich darunter. Leider ... leider sah ich, was hinter seiner Mauer war, welche wir schon früh aufgebaut hatten, damit wir uns selbst schützen konnten. Ich sah dahinter noch immer meinen Bruder, welcher für mich da war und mir half. Der immer ein offenes Ohr für mich hatte, doch sah ich auch den Itachi, welcher mich bei meinem Berufswunsch im Stich gelassen hatte. Der mich allein gelassen hatte, damit er einfach weiter die Firma leiten konnte. Es machte mich wütend, was man leider auch an meiner Haltung sah.

„Ich glaube, du willst vorher was loswerden, oder?", sprach Itachi, der mich eindringlich ansah, was mich zum Schnauben brachte.

„Du kotzt mich an", knurrte ich, bevor ich mir seufzend mit der Hand durchs Haar fuhr. Er selbst schwieg. Wartete wohl darauf, dass ich weitersprach, was ich letzten Endes auch tat. „Es kotzt mich an, dass ich deine Hilfe brauche! Dass ich mich auf jemanden verlassen muss, der mich im Stich gelassen hat! Der einfach so tat, als wäre nie was passiert!", sprach ich abfällig und kühl, was meinen Gegenüber schlucken ließ. Ich sah es. Ich sah zudem noch, wie er mit sich rang. Wie er sich Worte überlegte, bis er sich schließlich seufzend ergab und mir mit einem Blick in die Augen sah, der mir einen Schauer über den Rücken jagte. Nach so langer Zeit sah ich Trauer, Selbsthass, Verachtung und Sorge in seinen Augen aufblitzen. Alles Emotionen, welche er immer versteckte.

„Ich weiß ... egal was ich sagen würde, es würde niemals die Wunde schließen, welche ich hinterlassen habe. Doch musst du auch mich verstehen! Du musst verstehen, dass ich als ältester nun Mal die Verantwortung für unsere Firma und für unseren Namen habe. Mir blieb einfach nichts übrig!", verteidigte er sich, mit Worten, die ich mir schon oft anhören musste und mich dem entsprechend nur noch wütender machten.

„Weißt du was?", brummte ich. „Ich möchte dich hassen, wirklich! Als ich dich gebraucht habe, hast du mir den Rücken zu gedreht. Hast mir nicht dabei geholfen ein Polizist zu werden. Meintest lediglich, dass ich mit dem Schwachsinn aufhören und vernünftig werden sollte. Du hast meinen Herzenswunsch einfach mit Füßen getreten und das nur, weil du die scheiß Firma retten wolltest! Mutter hat sie gehasst! Sie hat es gehasst zusehen, wie wenig wir doch von unserem Vater hatten! Gehasst, wie er mit uns umging und was er uns aufgebrummt hat! Und du willst den Dreck weiterführen!", schnauzte ich ihn an, wodurch uns schon Leute ansahen, was mir aber egal war. „Ich verachte die Firma, da sie uns auseinanderbringt, aber mir soll es recht sein. Wenn du unbedingt hinter einem Schreibtisch sitzen willst und Leuten Honig ums Maul schmieren willst, bitte. Ich brauche dich nur, damit ich in eine Firma reinkomme. Danach gehen wir wieder getrennte Wege", fügte ich nun ruhiger hinzu, doch wurden meine Gefühle schnell wieder auf den Kopf gestellt, als Itachi meine rechte Hand ergriff und diese sanft drückte.

„Sag das nicht", meinte er traurig. „Sag nicht, dass wir wieder getrennte Wege gehen. Du hast mir deine Gefühle offenbart und ich akzeptiere sie, doch akzeptiere auch meine. Ich möchte dir gerne helfen, damit du vorankommst, doch möchte ich dafür wieder den Sasuke, welcher mit mir sprach. Den Sasuke, welcher sich mit mir unterhielt, egal was es war. Ich möchte meinen Bruder wiederhaben. Ich weiß was ich getan habe, aber dies ist die Vergangenheit, welche wir nicht mehr ändern können", sprach er weiter, womit er mich völlig überraschte, was er mir auch ansah. „Bitte Sasuke. Wir haben nur noch uns, wenn wir unseren Onkel außen vorlassen", fügte er nun hinzu, woraufhin ich meine Hand zurückzog und meinen Blick abwandte.

Stille brach nun zwischen uns aus, die keiner von uns gerade brechen wollte. Keine Ahnung wie viel Zeit verging, als wir einfach nur schweigende dasaßen und an unseren Kaffees tranken, doch brach ich sie schließlich.

„Versuchen", hauchte ich. „Ich versuch's", murmelte ich, wodurch mich Itachi überrascht ansah, mir aber direkt ein Lächeln schenkte, was selten war.

„Freut mich. Wobei soll ich dir helfen?", fragte er mich, weshalb ich mein Handy zückte und ihm ein Dokument öffnete, bevor ich es vor ihn hinlegte. Skeptisch sah er mich und dann mein Smartphone an, ehe er es in die Hand nahm und las.

„Du sollst nur in die Firma und schauen, ob dir was Verdächtiges auffällt und du sollst, ein Mikro unter seinem Schreibtisch in einer Ecke anbringen, damit wir vielleicht eine Chance haben, ihn zu überführen", sprach ich leise, als er mein Handy ablegte und mich unschlüssig ansah.

„Du weißt, was du von mir verlangst?"

„Ja das weiß ich und mein Chef hat es abgesegnet ... du arbeitest doch mit ihm zusammen, also könntest du doch gleich vorbeischauen und es befestigen, oder?"

„Sasuke, das ist nicht so einfach. Orochimaru passt sehr auf. Versuchen könnte ich es, aber ob ich was finde", er ließ seinen Satz so dastehen, während er mit den Schultern zuckte. Doch der Versuch wollte er wagen, also reichte mir das.

„Dann los! Desto schneller wir was haben, desto schneller bekomme ich Mal Urlaub", seufzte ich, ehe ich einen großen Schluck aus der Tasse trank und aufstand. Kopfschüttelnd erhob sich auch Itachi, der etwas Geld auf den Tisch legte, bevor wir gemeinsam rausgingen. „Hier", meinte ich, als wir vor meinem Wagen standen und ich ihm das Mikro reichte. „Ich höre dir zu, aber von meinem Büro aus. Sobald du gehst, ruf mich draußen an. Wir treffen uns auf dem Parkplatz beim Supermarkt dann."

„Okay." Damit nahm er das Mikro, sah mir nochmal in die Augen, bevor er in seinen Wagen stieg und davon fuhr. Ich setzte mich sofort in meinen Polo und rief Kiba an.

„Jo?"

„Itachi macht's. Ich komme gleich", kaum ausgesprochen legte ich schon auf und raste fast zum Revier zurück. Schnell war geparkt und ich schon in meinem Büro, wo die anderen auch schon waren und Itachi zuhörten, wie er ins Zimmer begleitet wurde.

„Vielen Dank."

„Orochimaru-sama, wird in wenigen Minuten bei Ihnen sein. Wenn sie was zum Trinken haben möchten, sagen Sie Bescheid."

„Mach ich." Das Geräusch einer Tür, die ins Schloss fiel erklang, bevor man schon ein Seufzen hörte. „Befestigt", flüsterte Itachi, welcher wohl nun durchs Büro lief. Man hörte Schritt, während ich mich auf meinen Schreibtisch setzte und etwas nervös meine Finger knete.

„Ah guten Tag Uchiha-sama", erklang es plötzlich, wodurch mir eine kalte, angeekelte Gänsehaut meine Haut schmückte. Ich hasste diesen Typen, weswegen es mich viel kostete, ihm einfach nur zu zuhören, was uns aber nichts brachte. Nach einer Stunde ging mein Bruder und rief mich an. Durch das Gespräch hatten wir nichts erfahren und am Handy meinte er auch, dass er nichts an Akten oder Büchern sehen konnte. Schnaubend machte ich mich fertig und fuhr zum Supermarkt, wo er auch schon stand und mich zu sich winkte. Direkt neben ihn parkte ich, stieg aus und sah ihn an.

„Du musst wohl weiter stöbern", meinte mein Bruder, was leider der Wahrheit entsprach und ich dagegen nichts sagen konnte. „Wie lange hängst du schon an diesem Fall?"

„Mehrere Monate. Nun haben wir Mal etwas gefunden, doch kommen wir nun auch nicht weiter. Ich will diesen Mistkerl endlich zur Strecke bringen", knurrte ich dunkel, wobei ich mir wieder durch die Haare fuhr und sie mir zerstörte. Eigentlich war das ja Narutos Job, welchen er auch ziemlich gut machte.

„Möchtest du noch etwas mit mir Essen gehen?" Verwirrt über diese Frage schaute ich Itachi stirnrunzelnd an. „Komm schon. Wenn wir uns schon ausgesprochen haben, dann können wir auch gemeinsam essen. Vielleicht stellst du mir auch deinen Partner vor." Ertappt zuckte ich zusammen, was meinem Bruder ein Lachen stahl. „Also hast du wirklich jemanden?" Sofort wandte ich meinen Blick ab und sah zur Seite.

„Was hat mich verraten?"

„Das Funkeln in deinen Augen."

„Welches Funkeln?", hakte ich nach, als ich ihn wieder ansah.

„Das Funkeln, welches du eben in den Augen hattest. Ich habe noch nie gesehen, dass du so verliebt warst. Also darf ich ihn kennenlernen?", hakte nun er nach. Auf der einen Seite wollte ich, auf der anderen aber nicht. Dass Itachi nicht schwul war, wusste ich, aber er war BI und stand auf blonde Menschen, also wäre mein FREUND in Gefahr.

„Ich denke eher weniger. Ich werde eher noch zu Hause arbeiten. Wann anders", wimmelte ich ihn ab, wobei ich in meinen Wagen stieg und einfach losfuhr. Dass er mir noch hinterherrief, hörte ich, doch wollte ich gerade gewiss nicht über Essen und Naruto reden. Also fuhr ich wirklich einfach zu mir nach Hause und wollte arbeiten, aber mein Magen machte mir ein Strich durch die Rechnung.

„Toll", brummte ich, als ich sah, dass nichts mehr in meinem Kühlschrank war und ich erst einkaufen müsste. „Ich hol mir was beim Chinesen!", entschloss ich mich einfach, bevor ich mich anzog und loslief. Daher in der Nähe ein kleines Restaurant war, musste ich nicht mal lange laufen, jedoch weckte etwas mein Interesse. Erst dachte ich, dass ich mich verschaut hätte, aber je länger ich geradeaus sah und den Rücken meines BRUDERS und meines FREUNDES sah, realisierte ich, dass die beiden miteinander sprachen und in mir die Eifersucht hochkroch. Ich versuchte mich ruhig zu halten, als ich auf die beiden zuging, aber ob es mir gelang, war wohl eine andere Sache.

„Itachi weg von Naruto", knurrte ich, woraufhin die beiden erschrocken auseinandergingen und mich ansahen. In den Augen, welche den meinen so glichen, erkannte ich erstaunen und Überraschung. In den azurblauen sah ich nur Überraschung, was aber schnell verschwand, als er auf mich zukam, sich etwas hochstreckte und mir einen kurzen Kuss gab. Dass wir in der Öffentlichkeit waren, juckte ihn nicht, was mir gefiel. Seinen kurzen Kuss erwiderte ich natürlich.

„Hallo Sas", wisperte er, nachdem er sich gelöst hatte und sich neben mich stellte. Sofort nahm ich seine Hand und verschränkte unsere Finger miteinander. In den Augen von meinem Gegenüber blitzte etwas auf, was mir nicht geheuer war.

„Das ist also dein Freund? Was für eine Überraschung, dass wir uns so kennenlernen", lächelte er etwas.

„Kennt ihr euch?", fragte mich mein Blondschopf verwirrt.

„Ja. Vor dir steht mein Bruder Itachi", sprach ich kühl, woraufhin ich erst mal einen erschrockenen Laut bekam.

„Du!! Du bist also wirklich mit ihm verwandt?!"

„Ja. Woher kennt ihr euch, ist die bessere Frage?" Leider konnte ich mir bei meiner Frage ein Knurren nicht verkneifen, was mein Gegenüber sehr amüsant fand.

„Naruto hat dir sicher erzählt, in welcher Branche er arbeitet. Meine Assistentin geht öfters zu der Firma und holt Sachen ab oder lässt sie sich liefern. Durch Zufall hatte ich ihn mal in meiner Firma. Viel haben wir nicht gesprochen, aber schön zusehen, dass ihr zusammen seid und so glücklich wirkt." Obwohl ich nichts Schlechtes hörte, beschlich mich das Gefühl, dass er was wollte, was mir gehörte.

„Ah ja", meinte ich knapp, wobei ich meinen Freund ansah, der mich entgeistert ansah. „Was denn? Ich habe dir doch heute Morgen erzählt, wie ich dazu stehe. Könnten wir nun gehen und essen? Oder zu mir?" Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen, was mein jetziger Gegenüber verschmitzt erwiderte.

„Ich nehme das Essen und dann zu dir", trällerte er zufrieden, weshalb ich zu Itachi sah, der uns schweigend ansah.

„Wir gehen." Ich wollte mich gerade drehen, als mir etwas ins Ohr drang.

„Melde dich."

„Werde ich." Damit hatte ich vor erst alles meinem Blutsverwandten gesagt und ging. Naruto hielt dabei meine Hand. Natürlich hatte er sich freundlich verabschiedet, bevor er neben mir herlief. „Halt dich von ihm fern", sprach ich aus, als wir beim Chinesen standen.

„Hä?! Wieso?", fragte er mich, woraufhin er auch schon vor mir stand und mir in die Augen blickte. „Sag mir nicht, dass du eifersüchtig bist?", grinste er, da ich auf sein ''Wieso?'' Nicht geantwortet hatte. Eifersüchtig? Pah! Das brauche ich doch nicht!, dachte ich, doch bevor ich zum antworten kam, spürte ich einen Mund auf meinem. Nur kurz, aber der Druck war da. „Ich will keinen außer dir, Sas. Ich vertraue keinem anderen so sehr wie dir. Also brauchst du nicht eifersüchtig sein, denn jeder bekommt von mir einen Korb, der nicht Uchiha Sasuke heißt", grinste er mich wieder an, wodurch bei mir eine Sicherung rausflog und ich meine Lippen einfach auf seine drückte.

„Ich nehme dich beim Wort", grinste nun ich, bevor wir uns gemeinsam noch einen verdammt schönen Abend machten. Ich wusste nicht wieso, aber ich vergaß wirklich alles an dem Abend.

Naruto hatte mich dazu verleitet, einfach mich diesmal fallen zulassen und mich zu entspannen.

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