Kapitel 50
Achteinhalb Monate später
,,Scheiße, Josh! Komm endlich her!" stöhnte ich und hielt mich an einem der Küchenstühle fest.
,,Was ist-" Josh schlitterte in die Küche und verstummt ebei meinem Anblick. ,,Oh"
Ich stöhnte erneut und drückte meinen Rücken druch. ,,Kommen die Zwei zu früh? Sind die Wehen schon in regelmäßigen Abständen?" fragte Josh besorgt und kam zu mir herüber.
,,Verdammt, woher soll ich das wissen? Das geht schon eine Weile so, aber du wolltest ja nicht kommen." brummte ich.
,,Hey! Lass die Hormone nicht mit dir mit gehen." er strich mir eine Strähne meiner Engelslocken aus dem Gesicht und lächelte.
Ich stöhnte erneut und umklammerte die Lehne des Küchenstühl so feste, dass sie fast brach. ,,Die Zwei wollen raus." ich zeigte auf meinen Bauch und torkelte zu meinen Schuhen herüber. Als Josh nicht reagierte schaute ich ihn durchdringend an. ,,Jetzt!"
,,Ich hole die Autoschlüssel." er lief los und ließ mich allein zurück.
Josh half mir die vielen Treppen herunter und stützte mich so gut es ging. Als mir die eiskalte Nachtluft ins Gesicht peitschte, atmete ich einmal tief ein.
,,Es schneit." sagte ich zufrieden.
,,Das wolltest du doch." Josh lachte und öffnete die Tür unseres Autos.
,,Ja... Ich hatte mir das Neujahr, aber nicht SO vorgestellt." ich ließ mich auf den Ledersitzen nieder und musste mir auf die Zunge beißen, um nicht loszuschreien. Scheiße, so hatte ich mir die Wehen auch nicht vorgestellt.
,,So fängt das neue Jahr doch super an." Josh grinste und startete den Wagen. Ich gab erneut einen gequälten Ton von mir und bedeutete Josh, dass er los fahren soll.
Dies tat er zum Glück auch.
,,Sie ist wunderschön." flüsterte ich. Mir rollten die Tränen über die Wangen, aber ich lächelte durchgängig. ,,Und guck dir erst ihn an." ich lehnte meinen Kopf an Joshs Schultern, der neben mir im Krankenbett lag und unseren Sohn hielt.
,,Zweieiige Zwillinge." hauchte Josh und küsste mich auf die Stirn. ,,Unsere zwei Engel." er küsste erst unseren Sohn und dann unsere Tochter.
Josh wiegte ihn und küsste seine Stirn erneut. ,,Hallo, Aiden, wir sind deine Mama und Papa."
Aiden bewegte sich in seinen Armen und strampelte mit seinen winzigen Füßchen.
Ich lächelte zufrieden und lehnte meinen Kopf in das viel zu harte Kopfkissen. Die winzige Elodie lag auf meiner Brust und schlief friedlich.
,,Sie sind beide wunderschön." flüsterte ich und schloss für einen Augenblick die Augen. All das Glück, das mich damals verlassen hatte, kam jetzt volle Kanne zurück. Und ich genoss es. ES war ein wunderschönes Gefühl. Ich hatte wundervolle Kinder. Ich hatte meinen wundervollen Mann. Ich hatte eine wundervolle Familie. Und ich liebte sie alle so sehr.
7 Jahre später
,,Gib mir das wieder her, Aiden!" rief Elodie und lief an mir vorbei. Ich ließ meine Arbeitstasche neben der Haustür nieder und schlüpfte aus meinen Schuhen.
,,Hey, was ist hier los?" fragte ich sie.
,,Hallo, Mama." Elodie streckte die Arme aus und ich nahm sie auf den Arm. ,,Aiden hat meine Puppe geklaut." sie schaute mich mit ihren einem blauen Auge und dem anderen braunen Auge an und verzog das Gesicht.
,,Er wird es dir schon wieder geben. Schließlich liebt er dich." ich strich ihr ihr blondes Haar hinters Ohr und gab ihr einen Kuss aufs Haar. ,,Wo ist Papa?"
,,Er ist in seinem Büro." sie küsste mich auf die Wange und ich ließ sie wieder herunter.
Ich ging den Flur entlang und stieß auf Joshs Büro, wo die Tür offen stand.
,,Hey, Schatz." sagte Josh, bevor ich eintrat. Er drehte sich auf seinem riesigen Stuhl um und lächelte breit. Er zeigte mir seine wunderschönen weißen Zähen und breitete die Arme aus. Ich lief zu ihm herüber und setzte mich auf sein Schoß wie ein kleines Kind.
,,Ich hoffe dein Tag war nicht so anstrengend." sagte er leise und küsste meine Wange.
,,Es war ziemlich langweilig. Ich hatte heute wirklich nur beschissene Storys." ich seufzte genervt und erinnerte mich an mein muffiges Büro zurück.
,,Jetzt bist du ja wieder hier. Hier wird es nie langweilig." er lachte und ich stimmte ein.
,,Ich liebe dich." sagte ich plötzlich und drückte ihn enger an mich. ,,Ich bin dir so dankbar, für alles."
,,Ich liebe dich noch viel mehr, Kaithlyn." Joshs weiche, volle Lippen trafen auf meine und er umschlang meine Taille mit seinen Armen.
Ich löste mich langsam von ihm, als ich leises Kichern hörte. Ich schaute zur Tür herüber und sah Aiden vor der Tür stehen. Seine dunklen Locken kräuselten sich auf seinem Kopf und seine hellen, blauen Augen strahlten uns an. ,,Hey, Sonnenschein!" rief ich und breitete die Arme aus. Aiden kam zu uns herübergelaufen und ich hob ihn hoch.
,,Du weißt, dass wir dich lieben, oder?" hauchte Josh, als er auf meinem Schoß saß. Aiden nickte stolz und ich küsste ihn auf die Stirn.
,,Und was ist mit mir?" protestierte Elodie und kam ebenfalls ins Zimmer gerannt. Ihr pinker Tüllrock flatterte in der Luft, als Josh sie aus sein anderes Knie zog.
,,Dich lieben wir auch." versicherte ich ihr. Ihr verschiedenfarbige Augen musterten uns beide und dann schlang sie ihre zarten Arme und Joshs Hals.
,,Ich hab euch lieb, Mama und Papa." sagte sie mit ihrer zuckersüßen Stimme und schmiegte ihren Kopf an seine Brust. Diese Worte ließen mein Herz immer wieder erwärmen und mir wurde immer wieder warm.
Ich schaute zu Josh herüber der mich musterte und verschmilzt lächelte. Mit seinen Lippen formte er ein Ich liebe dich und drückte Elodie enger an sich. Aiden schmiegte sich an mich und gähnte erschöpft.
Ich liebte die beiden, auch wenn sie ich manchmal quälten, mehr als alles andere. Sie hatten mein Leben vervollständigt und perfekt gemacht. Die beiden waren mein ein und alles. Und Josh war schon zu meiner anderen Hälfte geworden. Ich liebte ihn so sehr. Er war der perfekte, der einzige und ich könnte mir niemanden besseren Vorstellen.
Nachdem ich Aiden und Elodie in ihr jeweiliges Zimmer gebracht hatte, ging ich noch schnell in die Küche. Mit meinem Glas Wasser ging ich die Holztreppe hoch und öffnete die Tür zu unserem Schlafzimmer.
Josh saß auf dem Bett und wartete gespannt auf mich. ,,Endlich." seufzte er und legte sich hin. Ich nahm einen schluck von dem Wasser, stellte es auf der Kommode ab und band mein schulterlanges, lockiges Haar zu einem Zopf.
,,Endlich." wiederholte ich ihn und glitt neben ihn ins Bett. Josh schlang seine Arme um meine Taille und zog mich zu sich heran.
,,Ich liebe dich so." flüsterte er an mein Ohr und mich überzog eine Gänsehaut. Er küsste meinen Hals und wanderte wieder hoch zu meinen Lippen.
,,Ich liebe dich." gab ich zurück und legte ihm meine Hand an die Wange.
9 Jahre später
Ich wurde Mitten in der Nacht von einem Schrei wach. Erschrocken fuhr ich hoch und suchte nach der Nachttischlampe. ,,Josh?" fragte ich laut und machte das Licht an.
Er bewegte sich etwas, aber wurde nicht wach. Ich rüttelte ihn, als erneut ein Schrei ertönte.
,,Scheiße, Josh, es ist glaube soweit." ich rieb verschlafen meine Augen und stand auf. Josh drehte sich auf die andere Seite und ignorierte mich. ,,Oh mein Gott, verdammt, Josh!" ich zerrte ihm seine Decke weg. Josh richtete sich müde auf und starrte mich an.
,,Was ist?" gähnte er.
,,Erinnerst du dich daran, dass wir Wölfe sind? Unsere Kinder sind beide sechszehn! Meine Güte, steh auf." ich riss die Schlafzimmertür auf und stieß fast mit Aiden zusammen. Seine sonst so lockigen Haare waren platt an seinen Kopf gedrückt und seine blauen Augen musterten ich erschrocken.
,,Ist es so weit?" fragte ich und zog meine Strickjacke enger an mich.
,,Ich glaube, ja." er nickte heftig und hüpfte von einem Fuß auf den anderen. Eine nervige Angewohnheit, die er von seinem Vater geerbt hatte.
,,Leg dich wieder hin. Keine Ahnung, wann es bei dir passiert." ich berührte mit meiner Hand seine Schulter und, das erste Mal seit langer Zeit, ließ Aiden sich wieder berühren. Er hatte sich solch eine lange Zeit zurück gezogen und sich nicht mehr berühren lassen. Eine Welle von Erleichterung durchwellte meinen Körper und mir wurde ganz warm.
Plötzlich zog Aiden, der mittlerweile einen Kopf größer als ich war und fast so groß wie sein Vater, mich in eine lange, feste Umarmung. ,,Danke. Danke, dass ihr für uns da seid." mit diesen Worten ließ er mich los und verschwand wieder in sein Zimmer.
,,Josh! Meine Fresse, kommst du jetzt endlich?" schrie ich und schüttelte verärgert den Kopf. Aus solchen Gründen musste ich ihn immer eine halbe Stunde, bevor er eigentlich aufstehen musste, wecken, damit hier irgendwas klappte.
Josh torkelte aus dem Schlafzimmer und stand nur in seinen Boxershorts vor mir. Schweren Herzens löste ich den Blick von seinem Körper und ging auf Elodies Zimmer zu.
Ich stieß die Tür auf und der Anblick ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Elodies goldblondes Haar war ganz verschwitzt und klebte an ihrem ganzen Gesicht. Sie war ganz merkwürdig verkrümmt und ich hörte, wie sich ihre Knochen verschoben, und, wie sie brachen. Ich schluckte. Hatte ich damals genauso scheußlich ausgesehen? Josh trat hinter mich und genau in diesem Moment rollte Elodie plötzlich von ihrem großen Bett.
,,Jetzt passiert es." sagte Josh leise. In diesem Augenblick schrie Aiden im Nebenzimmer an zu schreien.
Elodie krümmte sich auf den Boden und rollte auf den Bauch. Ich wand den Blick ab, weil ich es nicht ertrage konnte. Das Geräusch, ihrer Knochen, die brachen, machte mich schon fertig genug.
,,Wo sind unsere Welpen?" rief Evelin und breitete die Arme aus. Sie fiel Elodie und Aiden um den Hals und drückte sie feste an sich. Josh und ich standen in dem Garten von Evelin und Moritz und beobachteten das Geschehen.
,,Es ist endlich passiert?" fragte Jane, die sich neben mich stellte. Ich nickte erschöpft und lehnte mich an sie. Chris stellte sich neben Jane und lächelte mich schräg an.
,,Es ist echt nicht schön, oder? Ich konnte es auch wirklich nicht ertragen. Chris musste Trisha dadurch helfen." sie seufzte und legte mir den Arm um die Schultern. Ich musterte Janes wunderschöne Tochter. Sie hatte die grünen Augen von ihrer Mutter und das rabenschwarze Haar von ihrem Vater. Ihre blasse Haut schien unter uns allen besonders herauszustechen.
,,Es war so anstrengend und dann noch zwei. Als Elodie dann plötzlich so als Wolf vor mir stand, das war solch ein merkwürdiges Gefühl. Mein eigens kleines Mädchen. Sie wollte mich angreifen. Verdammt nochmal angreifen."
Jane nickte und lachte.
,,Was eine Scheiße." sagte eine vertraute Stimme. Ich drehte mich um und schaute in Klaras hübsche Augen.
,,Klara!" rief ich und sie lächelte mich breit an. Sie war in Begleitung ihrer festen Freundin, Moriah.
,,Hey, Kait." Moriahs orangenen Locken glänzten in der Sonne und sie lächelte mich an.
,,Hallo." ich lächelte sie an und sie lächelte zurück.
,,Wir müssen weiter zu Evelin, aber es war schön euch alle mal wiederzusehen!" sie und Moriah gingen zu Evelin und Moritz herüber.
Ich lehnte mich an Josh, der seinen Arm um mich legte. Ich schaute zu meinen beiden Sonnenscheinen herüber und musste lächeln. Sie waren zu solchen wunderschönen Jugendlichen herangewachsen und nun waren sie Teil von meiner Welt. Unserer Welt.
Plötzlich drehte sich Aiden zu mir um und lächelte mich breit an. Er enthüllte seine Zähne, die mit einer Zahnspange besetzt waren. Er war solch ein wunderschöner Junge. Und Elodie eine solch hübsche junge Dame. Sie war so außergewöhnlich mit ihren verschiedenen Augenfarben. So wunderschön mit ihren Haaren.
Beide hatten sich zu tollen Person entwickelt und das war die Arbeit von mir und Josh.
Meine kleine perfekte Familie. Alles was ich brauchte, um glücklich zu sein.
,,Ich liebe dich." flüsterte Josh so leise, dass nur ich es hören konnte.
,,Und ich dich." ich gab ihm einen Kuss auf seine Wange und schlang meine Arme um seine Taille.
Alles was ich nun zum leben brauchte befand sich dort, wo mein Zuhause war.
Zuhause.
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