Kapitel 4

Josh bat uns einzutreten und bei seinem Anblick wurden meine Knie ganz weich.
,,Endlich!" rief eine Frauenstimme und Josh zuckte leicht zusammen. Eine ältere Frau stieß Josh beiseite und stürmte durch die Tür auf mich zu. Sie schloss mich in ihre Arme und drückte mich feste.
,,Hallo?" fragte ich vorsichtig und drückte sie leicht von mir.
,,Ich bin Gerda. Die Mutter von Evelin." sie lächelte mich an. ,,Schön, dass du endlich da bist."
Ich nickte verunsichert und Josh kicherte.
,,Was?" fragte ich ihn und versuchte meine Stimme so stark wie möglich klingen zu lassen.
,,Nichts, nichts." versicherte er mir und lachte noch breiter. Nicht weich werden!, redete ich mir ein und versuchte nicht einzuknicken. War er schon immer so hübsch? Natürlich war er das.
,,Gut, gehen wir doch rein." Evelin bedeute mir über die Schwelle zu treten. Ich ging herein und wurde von warmer, angenehmer Atmosphäre empfangen.
Der Flur war elegant und weiß. Am Ende mündete er an eine riesige, weiße Treppe, die ins nächste Stockwerk führte. Ich stellte erstmal meine Reisetasche ab und holte tief Luft. Hier sollte ich also Leben?
,,Möchtest du vielleicht erstmal dein Zimmer sehen?" fragte Moritz und Evelins Augen strahlten.
Ich zuckte mit den Schultern und nickte langsam.
,,Josh, zeigst du es ihr?" fragte Evelin und zog Josh am Arm, der gerade in einen anderen Raum verschwinden wollte.
,,Gut." brummte er und lief voran. Ich folgte ihm die Treppe hinauf und wir kamen in einen weiteren riesigen Flur. Die Wände waren mit verschiedensten Bildern geschmückt und Familienfotos.
Ich bemerkte eine weitere Treppe, die in ein weiteres Stockwerk führen müsste. Erstaunt darüber, wie riesig dieses Haus war, schluckte ich. Diese Etage hatte nur drei Türen und ich fragte mich welche meine war.
,,Das ist dein Zimmer." sagte Josh, als hätte er meine Gedanken gehört. Er zeigte auf eine weiße Tür.
,,Was ist mit den anderen?" fragte ich neugierig und deutete auf die zwei weißen Türen.
,,Wie du wahrscheinlich unschwer erkennen kannst, ist die mit den ganzen Stickern meine. Die andere ist ein Badezimmer."
Seine Tür zierten verschiedenste Bandsticker und andere Aufkleber, die ich nicht einordnen konnte.
,,Geh ruhig rein." sagte er und bedeutete mir einzutreten.
,,Jaja." machte ich und lachte. Ich drückte die Türklinke herunter und öffnete die Tür. Dahinter kam ein riesiges Zimmer zum Vorschein. Eine riesige Fensterfront zierte eine komplette Wand und davor stand ein großer Schreibtisch. Ich machte einen Schritt in den Raum und ließ alles auf mich wirken. Das Doppelbett, das zu meiner Rechten stand, hatte schlichte, war mit schlichtem, grauen Bettzeug bezogen und sah so weich aus, dass ich mich hineinlegen wollte. An der Wand gegenüber stand ein Regal, das von der Wand bis zum Boden reichte, und gefüllt war mit Sachen.
,,Hier haben sie einfach irgendwas reingestopft." er zeigte auf das Regal und riss mich damit aus meinem Staunen. ,,Und hier ist eine Tür. Für den Balkon." er lief über den weichen Teppich zu den Fenstern herüber. Erst jetzt bemerkte ich, dass auch er schwarze Chucks trug, und ich musste lachen.
,,Was?" fragte er verwirrt und drehte sich zu mir um.
,,Wir tragen die gleichen Schuhe." ich hob meinen rechten Fuß und hielt ihn nehmen seinen. Jetzt lachte er und schaute zu mir herunter. Einzelne Strähnen seines hellbraunen Haars hangen ihm in der Stirn, aber machte keine Anstalten es wegzustreichen. Joshs klaren, blauen Augen musterte mich und ich hatte das Gefühl, unter seinem Blick zu schmelzen. Ich versuchte seinen blick so gut es ging stand zu halten, aber schaute schließlich weg.
,,Du hast schöne Augen." murmelte ich. Als ich bemerkte, dass ich das laut gesagt hatte, schlug ich mir die Hand vor den Mund. ,,Das.. ich.. ich wollte das nicht laut aussprechen."
Josh lachte und riss die Tür auf, die zum Balkon führte. ,,Hier ist dein kleiner Balkon."
Auf dem Balkon standen einzelne Blumen, die Josh mir alle zeigte, und zwei Gartenstühle. Ich konnte mich auf Joshs Gerede kaum konzentrieren, weil ich viel zu sehr mit ihm beschäftigt war. Wie sich seine Muskeln unter seinem Shirt hervorhoben, wie sich der Stoff an den Armen anspannte und wieder entspannte. Wie sein Haar ihm in die Stirn fiel und er sich durch das Haar fuhr.
Ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Wie konnte jemand solch eine Wirkung auf mich haben? Wie konnte jemand so bezaubernd sein? Ich seufzte und Josh schaute mich plötzlich an. Wie konnte ich so schnell, zwei Dinge ungewollt tun?
,,Alles gut?" fragte er und musterte mich mit seinen blauen Augen.
,,Ja." krächzte ich und blickte auf den Boden. Als ein wildes Bellen ertönte war ich froh, über die Unterbrechung. Josh stöhnte genervt auf und warf den Kopf in den Nacken.
Ein kleiner weißer Ball kam herein gerannt und direkt auf mich zu.
,,Spike." stellte Josh ihn mir vor. Evelins erschien auf der Türschwelle meiner Zimmertür. Meiner Zimmertür. Ich ließ die Worte einige Sekunden durch meinen Kopf gehen und lächelte zufrieden.
,,Er ist einfach los gerannt." sagte sie und schaute uns entschuldigend an.
,,Hey." ich kniete mich vor dem Hund nieder und streichelte sein weiches Fell.
,,Alles gut bei euch?" erkundigte sie sich und sie und Josh warfen sich einen Blick zu, den ich nicht deuten konnte.
,,Ja." sagte ich und richtete mich wieder auf. Josh und ich betraten wieder mein Zimmer und Evelin verschwand wieder.
,,Wölfe.." murmelte Josh und ich schaute zu ihm herüber.
,,Was?" fragte ich. Er blickte erschrocken auf und schaute mir ins Gesicht.
,,Nichts." sagte er rasch und wurde etwas rot.
,,Okayyy." machte ich und ließ mich auf das Bett nieder. Spike lief um meine Beine herum und schnupperte an ihnen.
,,Es ist gerade wahrscheinlich etwas viel, aber wir müssen bald über etwas reden." sagte er leise und schaute auf mich herab.
,,Okay, schieß los." ich hob Spike hoch und setzte ihn in mein Schoß.
,,Nicht jetzt." sagte er und seine Mine wurde etwas düsterer.
,,Wieso?"
,,Weil." gab er zurück und lehnte sich an den Türrahmen.
,,Das ist für mich keine Antwort." protestierte ich und mied es in sein wunderschönes Gesicht zu schauen.
,,Nicht jetzt." mit diesen Worten machte er die Tür auf, verschwand und ließ mich verwirrt zurück.

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