Kapitel 35
Nachdem Josh jemanden gefunden hatte, der uns fahren würde, sprang er auch schon direkt ins Auto. Die Fahrt verlief im Schweigen und ich ärgerte mich darüber, dass ich mir nie Mühe gemacht hatte, mich um meinen Führerschein zu kümmern. Wütend schnaubte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
Als ich die Lichter unserer Einfahrt sah, atmete ich erleichtert auf.
,,Danke fürs Fahren, Jonas." Josh schlug die Tür zu und nickte ihm zu. Ich ignorierte seinen Blick, der an meinem Körper heftete und folgte Josh ins Haus.
,,Wieso verhältst du dich so merkwürdig in letzter Zeit?" fragte Josh laut, als er die Tür schloss. Sofort stürmte er ins Wohnzimmer. Ich folgte ihm und versuchte mich zu sortieren.
,,Wie meinst du das?" ich runzelte die Stirn und versuchte meine Stimme ruhig zu halten.
,,Seit ungefähr einer Wochen verhältst du dich total komisch." warf er mir vor und musterte mich wütend.
,,Stimmt doch gar nicht!" verteidige ich mich.
,,Natürlich!" bellte er zurück. Erschrocken über seine laute Stimme zuckte ich zusammen. Sein Gesichtsausdruck wurde für einen Moment weich, aber sofort wieder eiskalt.
,,Wir machen doch auch nichts miteinander!" ruft ich zurück und wartete darauf, dass er komplett austickte. Aber es passierte nicht, noch nicht.
,,Was zum Teufel meinst du?" seine Stimme war etwas ruhiger, aber immer noch laut. Ich wartete, bevor ich antwortete.
,,Unsere Beziehung. Unsere Beziehung ist zum langweilen! Du fasst mich doch nicht mal an!" rufe ich.
,,Willst du, dass ich dich flachlege oder was?" ruft er zurück und packte die Fernbedienung. Er drehte sie ein paar Mal in seiner Hand hin und her.
,,Vielleicht!" gebe ich zu und wende den Blick, weil ich errötete.
,,Scheiße, Kait, ich dachte wir gehen es langsam an." stöhnte er und warf den Kopf in den Nacken.
,,Siehst du! Du willst mich immer beschützen! Andauern, sobald ein anderer Junge in der Nähe ist, machst du irgendwas, um allen zu signalisieren, dass ich dir gehöre!" brüllte ich und in mir kochte die Wut. ,,Das geht einem irgendwann sowas von auf die Nerven!"
Josh umfasste die Fernbedienung fester und schleuderte sie mit voller Wucht gegen die Wand zu seiner Rechten. Sie machte ein unschönes Geräusch und für einen Moment packte mich die Angst. Er würde mir nicht weh tun. Als ich in sein Gesicht sah, sah ich pure Verletzung.
,,Was?" fragte ich, nachdem er mich stumm angestarrt hatte.
,,Was? Du verhältst dich seit einer Woche total abweisend und dann scheinst du so interessiert in diesen Noah! Na? Wie ist er so? Ist sein Shirt gemütlich?" fauchte er und ich zuckte ungewollt zusammen.
,,Meine Güte, Josh! Es ist ein Shirt!" ich versuchte meine Wut in den Griff zu bekommen. Auf einen weiteren Kampf mit Josh hatte ich nun wirklich keine Lust.
,,Ich will es langsam angehen lassen. Ruhig." sagte er beleidigt und verschränkte die Arme.
,,Ich aber nicht!" fauchte ich ihn an. Und sofort bereute ich meine Worte.
,,Anscheinend haben wir andere Ansichten, was Beziehungen betrifft." sagte er leise, aber es war kaum mehr als ein Flüstern. Er drehte sich mit dem Rücken zu mir und entfernte sich ein wenig. Was hatte ich nur getan? Er schien so verletzt und emotionslos. Ich würde ihn am liebsten in meine Arme nehmen und ihm sagen, dass ich es so nicht meinte. Dass ich ihn doch liebe und ihn nicht verlieren möchte. Aber wäre das die Wahrheit? Mein Herz brannte und meine Augen brannten vor Tränen. Ich schluckte sie runter. Ich musste jetzt stark bleiben.
,,Anscheinend." sagte ich schließlich und atmete tief ein und aus.
,,Weißt du noch, als du mir gesagt hast, dass du für immer bleiben wirst? Mich für immer lieben wirst?" er stand immer noch mit dem Rücken zu mir und schaute zu Boden. Die Erinnerung von uns beiden in seinem Bett tauchte vor meinen Augen auf und ich erschauderte.
,,Versprich mir etwas, Kaithlyn." hatte Josh an mein Haar geflüstert und ich musste lächeln.
,,Was denn?" fragte ich neugierig und schaute zu ihm auf. Er nahm meine Hand und drückte sie feste.
,,Versprich mir, dass du immer bei mir bleibst und mich immer lieben wirst." bettete er.
,,Josh, darum musst du mich nicht bitten. Ich werde für immer bei dir bleiben, das ist doch klar." ich umarmte ihn fester und schmiegte mich näher an ihn.
,,Versprich es mir trotzdem, Kait." er brauchte die Sicherheit.
,,Ich verspreche, dass ich dich immer lieben werde, Josh." murmelte ich an seinen Hals.
Zurück in der Wirklichkeit brannte mein Herz und mir war speiübel. ,,Ja, ich erinnere mich." sagte ich und versuchte nicht allzu traurig zu klingen.
,,Man kann wohl nicht alle Versprechen halten." Josh drehte sich zu mir um und seine Augen waren gerötet. ,,Du weißt, dass ich auf dich geprägt bin. Du nicht auf mich, also kann ich nichts verlangen. Ich werde immer von dir angezogen werden, selbst, wenn du einen anderen Freund hast. Ich habe gesehen, wie du Noah anschaust, Kait. Deine Augen strahlen und du lächelst verlegen, auch, wen du es nicht merkst." er sprach so leise und so verletzt, dass meine Brust sich noch mehr zusammenzog. Inzwischen konnte ich die Tränen nicht zurück halten.
,,Ich werde immer hier sein und warten. Warten auf dich. Ich hoffe er empfindet das selbe für dich und ihr werdet glücklich." er sprach so emotionslos, dass ich Angst bekam. Er rang sich ein Lächeln ab, das seine Augen aber nicht erreichte.
,,Josh- es- ich..." stammelte ich und meine Stimme brach. Ich musste schwer schluchzen.
,,Es muss dir nicht leid tun." sagte er etwas lauter. Es tat mir aber leid. Mein ganzes Herz tat weh und ich würde am liebsten zusammen brechen. Er bedeutete mir mehr als alles andere, aber hatte Recht. Ich war Noah verfallen und kam aus diesem Schlamassel nicht mehr heraus.
,,Ich werde dich immer lieben, Kaithlyn." er kam zu mir, gab mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand in sein Zimmer. Seine zärtlichen Wort, die zärtliche Berührung und sein Verschwinden gaben mir den Rest und somit sank ich auf die Knie. Ich hatte mir den Mist selber eingehandelt, aber es musste so. Es würde besser sein.
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