Kapitel 33
,,Denkt daran, dass wir über das Wochenende weg sind und wir heute Abend direkt los fahren!" rief Evelin und begleitete uns zur Tür. ,,Und bleibt nicht zu lange! Und nicht zu viel trinken!" sie lachte und scheuchte uns raus.
,,Bis Montag dann!" sagte ich und hängte mir meine Umhängetasche um.
,,Viel Spaß!" sie winkte uns noch schnell und schloss dann die Haustür. Ich versuchte so elegant wie möglich in meinen hohen Schuhen die kleine Treppe hinunter zu steigen.
,,Na los!" rief Jane durch das offene Fenster von Chris' Wagen. Ihre Augen waren hinter einer dunklen Sonnenbrille versteckt, die mit bunten Perlen besetzt war.
,,Wir kommen ja!" rief Josh belustigt und lief voran. Ich versuchte ihm so schnell wie möglich zu folgen und zupfte an meinem schwarzen Rock herum. Er war hoch geschnitten, ging mir bis zur Mitte meiner Oberschenkel und vorne war eine senkrechte Reihe an Knöpfen.
,,Schickes Oberteil!" staunte Jane und schob ihre Sonnenbrille auf den Kopf. Ich schaute verunsichert an meinem weißen, schulterfreien Riffel Crop-top herunter.
,,Sicher? Nicht too much?" ich zog es etwas herunter, damit man nicht zu viel von meinem Bauch sah.
,,Absolut! Kommt steigt ein." Josh und ich schwangen uns auf die Hinterbank. Jane lächelte zufrieden und setzte ihre Sonnenbrille wieder auf. Ich setzte ebenfalls meine Sonnenbrille auf, die in meinem Oberteil gesteckt hatte. Es war schon halb sieben, aber die Sonne schien trotzdem noch so extrem wie am Mittag.
Also fuhren wir mit lauter Musik, viel zu lauter Musik, die aus den Lautsprechern drang, zu Mills Party. Ich kannte weder Mills noch sein Haus, aber ich vertraute meinen Freunden in dieser Sache einfach mal.
Als Jane den Motor ausstellte und ausstieg, schauten sich einige Jungs nach ihr um. Wer könnte es ihr verübeln.. Sie sah einfach hinreißend aus in ihrem Outfit. Sie trug ein enges, schwarzes Kleid, das am Rücken frei war und einen extrem tiefen V-Ausschnitt hatte.
Chris nahm aus Instinkt ihre Hand, dabei interessierte es Jane nicht einmal. Sie schaute nur Chris an.
,,Komm." Josh zerrte mich an meiner Hand in das viel zu überfüllte Haus. Es war riesig und der Garten grenzte direkt am Ufer des Sees. Als wir drinnen waren, stieß mir die stickige, warme Luft entgegen. Ich musste innerlich staunen. Wir kamen direkt ins riesige Wohnzimmer, das überfüllt mit Leuten war. Auf dem Boden lagen überall Plastikbecker und anderer Müll. In der Luft hingen Wolken aus Zigarettenrauch und Rauch vom Kiffen und ich musste widerwillig husten.
,,Komm." sagte Josh erneut und zerrte mich in die Küche, die ebenfalls sehr groß war. Irgendein Wildfremder, der schon absolut dicht war, drehte mir und Josh Drinks an.
,,Ich trinke nicht." versuchte ich ihn kopfschüttelnd abzuwehren, aber er drückte mir den roten Plastikbecher in die Hand. Ohne weiter drüber nachzudenken, stellte ich ihn sofort auf der nächstgelegenen freien Stelle ab. Josh führte mich zur Hintertür hinaus, in den Garten.
,,Schön, nicht?" meinte Jane hinter mir und ließ sich auf einen der Gartenstühle fallen. Chris gab ihr jedoch sofort zu verstehen, dass sie wieder aufstehen sollte. Sie verdrehte genervt die Augen und erhob sich wieder.
,,Hier!" lallte irgendein Typ und drückte uns wieder Drinks in die Hände. Ich schaute auf den See herunter, auf dem sich die Sonne spiegelte. Die Bäume in diesem Garten boten genügend Schatten.
Als irgendwer die Musik noch lauter aufdrehte und sie sogar bis nach draußen drang, rief Jane irgendwas und trank von ihrem Drink. Ich kippte meinen Inhalt sofort auf den Rasen.
,,Sei doch nicht so!" murmelte der Typ und zischte ab.
,,Komische Leute." sagte ich und schüttelte den Kopf.
,,Kommt wir gehen zu den Leuten da. Da am Ufer." Josh deutete auf eine kleine Gruppe, die am Ufer um eine Feuerstelle herum saß. Also gingen wir alle dort hin und ich entdeckte sofort Noah. Er saß auf einer der Bänke und rittlings auf seinem Schoß irgendeine blonde Tusse. Als Josh ihn ebenfalls bemerkte, stöhnte er genervt auf.
,,Wieso muss er immer überall sein." murmelte er und ließ sich auf der weißen Holzbank gegenüber nieder. Ich musste lachen und Josh warf mir einen verwirrten Blick zu. Ich setzte mich zu ihm und lehnte mich entspannt zurück.
,,Magst du was?" fragte Jane und hielt mir ihren Becher hin. Ich schüttelte den Kopf und lachte sie an. Sie grinste breit zurück und trank erneut einen Schluck. Josh neben mir trank seinen Drink im Stillen. Mein Blick wanderte erneut zu Noah, wie er mit diesem Mädchen rummachte, das er wahrscheinlich nicht mal kannte. Ich musste darüber schmunzeln. Es war erbärmlich.
Ein braunhaariger Junge, der Marvin hieß, machte in der Feuerstelle ein Feuer, als es anfing zu dämmern. Ich hatte nach dem dritten Drink, den Jane getrunken hatte, aufgehört zu zählen. Mittlerweile musste sie ziemlich viel lachen und schien unbeschwert. Josh war weiterhin still geblieben und ich genoss es in irgendeine Weise.
,,Ey, Mills, lass was machen!" rief ein anderer Typ, der auf einem Stuhl saß. Noah zuckte heftig zusammen und schob die Tusse endlich von ihm herunter. Erleichterung machte sich in mir breit und ich erschrak über meine eigenen Gedankenzüge. Aber es besänftigte und entspannte mich komischerweise, dass er sich endlich von ihr gelöst hatte. Sein Blick huschte zu mir herüber und er verzog genervt das Gesicht. Ich wendete meinen Blick ab und schaute erneut auf den See, der immer dunkler wurde.
,,Kaithlyn, du bist." zog Chris mich aus meinen Gedanken. Ich schaute verwirrt in der Reihe umher und alle starrten mich an.
,,Was?" fragte ich. Noah gluckste und schaute sauer an. ,,Ich habe gerade nicht zugehört."
,,Wir stellen eine Frage und du antwortest. Ganz simples Spiel." antwortete ein blonder Junge und lachte amüsiert.
,,Habt ihr schon was gefragt?" fragte ich und Josh neben mir verschluckte sich an seinem Getränk.
,,Ja, das haben sie." antwortete er.
,,Was denn?" ich schaute zu dem blonden Jungen und zu Chris. Noahs Blick mied ich, aber ich merkte, wie sein Blick auf mir lag.
,,Was habt du und Josh schon so getrieben?" der breite Junge, den ich mittlerweile für Mills hielt, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und trank aus seinem Becker. Das Feuer machte die Luft noch wärmer und ich wurde unruhig. Sollte ich darauf antworten?
,,Ich denke, dass ist privat." merkte ich an und zupfte nervös an meinem Oberteil herum. Sowas können die doch nicht fragen! Zwischen Josh und mir war noch nichts richtiges passiert und es nervte mich. Wieso will Josh nicht einfach weiter gehen.
,,Nein, so geht das Spiel. Antworte." drängte ein anderer Typ. Ein Mädchen mit grünen Haaren, was ich für eine ausgesprochene seltsame Haarfarbe hielt, gackerte und krümmte sich vor lachen. Josh verspannte sich und wurde ebenfalls unruhig. Wieso sagte er nicht einfach was?
,,Ich antworte nicht." murmelte ich.
,,Ist da jemand feige?" schmollte das Mädchen mit den grünen Haaren. ,,Habt ihrs etwa noch nicht miteinander getrieben? Habt ihr noch nichts miteinander gehabt?"
,,Nur, weil du dich wie eine Schlampe aufführst?" sagte Noah lautstark und ich erschrak, über seine Verteidigung.
,,Was?" ihr Lachen verstummte und sie starrte ihn wütend an. Ihr Gesicht glühte im Licht des Feuers.
,,Lass es einfach gut sein." maulte Noah und Jane schaute mit hochgezogenen Augenbrauen zu mir herüber.
,,Gut, Noah, dann beantworte uns doch eine Frage." zischte sie und er schaute sie herausfordernd an.
Noah schaute sie genauso zurück an und einige Sekunden starrten sie sich nur an.
,,Was ist deine Meinung zu unserer neuen hier? Kaithlyn?" ihre grünen Augen huschten zu mir herüber und sie grinste mich an. Noah schaute erst mich und dann die Tusse an.
,,Fick dich, Maja!" er exte den letzten Schluck seines Drinks und stand auf.
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