Kapitel 16
Ich wachte an diesem Morgen mit schlimmen Kopfschmerzen auf. Ich setzte mich auf und schaute mich um. Ich hatte also tatsächlich wieder bei ihm geschlafen. Mir stieg erneut die Röte ins Gesicht. Es war irgendwie komisch mit ihm in einem Bett zu schlafen. Wir waren nicht zusammen, zu mindestens hatte keiner von uns das gesagt. Ich wollte mir darüber nicht den Kopf zerbrechen, denn heute war Moritz Geburtstag! Und ich Vollidiot hatte kein Geschenk! Von dem Schreck, war ich hellwach. Ich sprang auf und rann in mein Zimmer. Ich könnte noch in die Stadt fahren und was kaufen. Aber was mochte Moritz?
Angezogen betrat ich die Küche und setzte mich auf einen der Stühle. Ich trug ein beigen Pullover, auf dem Dressed to kill stand, und eine schwarze Jeans.
,,Guten Morgen." sagte Evelin, als sie in die Küche kam. ,,Gut geschlafen?" sie warf mir einen verschwörerischen Blick zu, der mich erröten ließ. Wusste sie, dass ich bei Josh geschlafen hatte?
,,Morgen." gähnte ich. ,,Ich bräuchte deine Hilfe." ich erzählte ihr von dem Problem, dass ich weder wusste, was Moritz mochte, noch was ich kaufen sollte.
,,Ich habe Moritz eine neue Aktentasche gekauft. Er hat letztens von einem Kugelschreiber geredet, der ist aber zu teuer." sie überlegte.
,,Kann ich denn noch in die Stadt? Also wann kommen die Gäste?" fragte ich.
,,Uhm, ich glaube, die kommen um zwei."
,,Wo ist Moritz überhaupt?" ich stand auf und ging zum Kühlschrank. Ich holte mir Käse und Butter heraus und steckte ein Toast in den Toaster.
,,Er putz sein Motorrad draußen." sie deutete mit dem Kopf zur Haustür. Moritz hatte also auch ein Motorrad, so wie Josh.
,,Achso." gab ich nach längerem Schweigen von mir. Der Toaster spuckte mein Toast wieder aus und ich belegte es. Ich schaute auf die Uhr am Herd. Sie zeigte an, dass es 9:04 Uhr war.
,,Also was soll ich ihm schenken?" fragte ich erneut.
,,Ich habe in der Buchhandlung, in der Stadt, einen schönen Kalender mit Motorrädern gesehen. So einen 365 Tage Kalender. Moritz liebt Motorräder über alles. Ich glaube, dass er sich darüber freuen würde." sie lächelte mich an und setzte sich hin. Ich setzte mich zu ihr und aß mein Toast auf.
Als ich hoch ging, um Josh zu fragen, ob er mit mir in die Stadt, fuhr kam mit Spike entgegen.
,,Heyyy" flüsterte ich und hob ihn hoch. Ich kraulte ich hinter den Ohren und ließ ihn wieder auf den Boden. Ich ging auf Joshs Zimmer zu. Seine Tür war offen und ich spähte hinein. Josh stand vor seinem Spiegel und betrachtete sich. Er trug ein weißes Shirt mit V-Ausschnitt und dazu eine schwarze Jeans. Seine Haare standen in alle Richtungen. Ich musterte seinen Rücken, der sich unter dem Shirt gut hervorhebte. Josh wirkte muskulöser, als er eigentlich war. Ich legte meinen Kopf schräg und musste lächeln. Er sah dennoch gut aus. Selbst von hinten.
Als er mich bemerkte, drehte er sich zu mir um.
,,Hey." sagt er und versuchte sein Haar zu richten.
,,Hi, fährst du mit mir vielleicht in die Stadt?" fragte ich und trat über die Schwelle.
,,Gerne. Du brauchst ein Geschenk, stimmt's?" er drehte sich zu mir um und kam herüber. Er durchquerte das Zimmer in großen Schritten und stellte sich vor mich. Mein Herz fing an schnell zu schlagen und ich konnte mich nicht mehr konzentrieren. Ich nickte nur stumm.
,,Okay, dann los, bevor es zu voll wird."
Die frische Luft peitschte mir ins Gesicht. In der Bücherhandlung war es deutlich wärmer gewesen, als draußen. Ich hatte das Geschenk für Moritz in meinem Stoffbeutel.
,,Brauchst du noch etwas?" fragte Josh mich und schwang seine Arme.
,,Ne, brauchte nur was für Moritz." ich hielt den Beutel hoch.
,,Okay." Josh nahm plötzlich meine Hand. Sie war warm und weich. Ohne ein weiteres Wort verschränkte er unsere Finger mit einander und wir liefen weiter. Ich war wie erstarrt. Meine Beine liefen weiter, aber alles fühlte sich taub an. Ich war viel zu verwirrt, um irgendetwas zu tun. Waren wir jetzt zusammen? War es nur eine Kurzschlussreaktion gewesen? War es komisch, da wir irgendwie Geschwister waren und dann wiederum nicht?
Ich zerbrach mir meinen Kopf, bis zu Joshs Motorrad. Ich hatte das klar denken verliert. Als wir unsere Hände voneinander lösten, spürte ich die Berührung immer noch.
Ich machte mir Gedanken, über Gedanken die Fahrt über. Selbst, als wir Zuhause ankamen und ich das Geschenk einpackte. Auch noch, als die Gäste da waren.
Ich saß alleine in der Küche und trank aus meinem Glas, das mit Cola gefüllt war. Mein Kopf tat mir schrecklich weh. Ich schaute aus dem Fenster und betrachtete den Sonnenuntergang. Es dämmerte und der Himmel war in ein zartes rosa gefärbt.
Es waren nur noch ein paar Leute da. Ich hatte den Überblick verloren, wer gegangen war und wer nicht. Plötzlich betrat jemand die Küche. Ich drehte mich um und Josh stand vor mir.
,,Wir müssen glaube reden." Josh setzte sich auf den Stuhl gegenüber von mir und schaute mich an. Ich nickte zustimmend. Er faltete seine Hände und legte sie auf dein Tisch.
,,Ich muss ein paar Dinge sagen." fing er leise an. Aus dem Wohnzimmer drang Gelächter zu uns durch. ,,Ich mag dich. Ich mag dich wirklich sehr. Am Anfang, wo wir uns nicht so gut gekannt haben, war es eher wie ein ziehen an mir. Als würdest du mich zu dir ziehen. Mittlerweile ist es anders. Ich fühle dieses Ziehen nicht mehr.... es ist viel mehr wie ein Drücken. Als würd ich gegen dich gedrückt oder geschoben wird-"
,,Ist das gut?" unterbrach ich ihn.
,,Jaa, es bedeutet, dass ich zurück geliebt werde." ich errötete so sehr, dass ich glaubte, dass man den Unterschied zwischen mir und einer Tomate nicht mehr erkennen konnte. ,,Vorher war es so ein unangenehmes Ziehen an mir, an meinem Herzen. Es war nicht schön.. Seit längerer Zeit fühle ich, wie ich zu dir gedrückt werde. Es fühlt sich anders an als damals. Besser. Richtig.
Es war eigenartig, als du bei mir zum ersten mal übernachtet hast. Du hast dich am mich gekuschelt, obwohl wir nicht zusammen waren. Als du jetzt letzte Nacht bei mir geschlafen hast, war es anders. Ich hätte am liebsten meine Arme um dich geschlungen und dir gesagt, dass ich dich liebe. Denn das tue ich, Kaithlyn. Ich bin nicht geprägt, nein. Ich liebe dich vom ganzen Herzen. Ich möchte jede freie Minute mit dir verbringen, möchte dich küssen, dich in den Arm nehmen, dir sagen, dass du alles für mich bist." er schaute mich an und stand auf. Er kam um den Tisch herum und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie und er zog mich hoch. Ohne ein weiteres Wort küsste er mich. Seine Lippen waren weicher als beim letzten mal. Und erst in diesem Moment wurde mir gewusst, wie sehr mir das gefehlt hatte. Wie sehr ich Josh liebte. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, meine Beine fühlten sich schwach an und ich hatte das Gefühl zu zittern.
Als ich mich von ihm löste nahm ich seine Hände und verrenkte unsere Finger.
,,Ich würde sehr gerne mit dir zusammen sein, Josh." gab ich leise zurück und ignorierte die Tatsache, dass ich glühte.
,,Ich auch mit dir." sagte er und legte seine Lippen erneut auf meine.
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