Kapitel 11
Wir fuhren mit dem Auto einen langen Waldweg entlang. Die Bäume lichteten sich immer mehr und es gelang immer mehr Licht auf den Boden.
,,Wohin fahren wir?" fragte ich Josh leise und warf ihm einen fragenden Blick zu. Ich saß mit ihm zusammen auf der Rückbank.
,,Wirst du gleich sehen." sagte er geheimnisvoll und schaute aus dem Fenster. Als ich ihn so von der Seite sah, wurde mir bewusst, wie wunderschön seine Wangenknochen waren. Sie waren perfekt und der Rest seines Gesichtes ebenfalls. Mir wurde in letzter Zeit auch viel, viel wärmer, wenn ich in seiner Nähe war. Mein Herz raste wie wild und ich hatte durchgängig das Verlangen ihn zu umarmen. Ich wollte mit ihm kuscheln, reden und einfach spaß haben. Ich vermisste ihn, sobald ich im Bed lag. Ich sehnte mich nach ihm, sobald er den Raum verließ. Mir wurde immer mehr bewusst, wie wichtig er mir plötzlich geworden war. Ich beobachtete Josh noch etwas länger und bemerkte nicht, wie wir ankamen.
Wir stiegen alle zusammen aus dem Auto und gingen einen kleinen Weg zu fuß. Zwischen einigen Hecken und Büschen war ein großer Platz zu sehen. Es ähnele einem großes Campingplatz, nur ohne die Camper und die Zelte. Es war kein Rasen, oder sonstiges Grün, zu sehen. Die Bäume umringten diesen Platz und sie bildeten das einzige Grün. Der Boden war stark abgestrampelt, weswegen der Grund nur aus Erde bestand. Am Rand des Platzes stand eine kleine Hütte. Aus ihrem Schornstein stieg Qualm auf und die Tür stand offen.
,,Komm." Josh stupste mich an und ging voran. Evelin und Moritz folgten ihm und somit auch ich. Wir überquerten den Platz und gingen im Richtung der Hütte.
Direkt kam Jane heraus und sofort erkannte ich, dass sie ein anderes Septum- Piercing drin hatte. Es war sehr klein und äußerst schlicht. Sie trug ein pinkes shirt mit einer Ente darauf, darunter trug sie ein Lila-weiß gestreiftes langarm Oberteil. Im großen und ganzen war ihr Klamotten Style sehr außergewöhnlich, jedoch gefiel er mir sehr. Dazu trug sie verschiedene Ringe an ihren Fingern und dazu passende Ohrringe.
,,Da seid ihr ja." begrüßte sie uns.
,,Hey, Jane. Schön dich wieder zu sehen." sagte Moritz und betrat die Hütte.
,,Liegt ganz auf meiner Seite." rief sie ihm hinter her.
,,Unsere Neue!" rief Jane und kam auf mich zu gelaufen.
,,Ich bin nur hier wegen Josh und-" sie unterbrach mich mit einer Umarmung. ,,Ehh.. okay." ich erwiderte ihre Umarmung.
,,Cool!" sagte sie außer Atem und lächelte mich breit an.
,,Kommt!"
,,Was passiert jetzt eigentlich?" fragte ich Jane und trank von meiner Limo. Jane konnte am Training nicht teilnehmen, da sie einen Muskelfaserriss hatte. Sie meinte, dieser müsse sich erstmal erholen. Alle anderen des Rudels- Josh, Evelin, Moritz, Chris, Jan, Mia, Jeremi und Paul- standen in einem riesigen Kreis. Ich konnte sie durch das offene Fenster gut sehen.
,,Ich denke das übliche. Neben dir wird noch ein anderen Wolf dazu kommen. Irgendwas mit Maja, oder so. Sie laufen gleich erstmal eine Runde. Sie müssen lernen ein Rudel zu werden, eins. Es dürfen nicht einzelne Wölfe sein, sie müssen zu einem werden. Eine Einheit." sie wurde von einem Jaulen unterbrochen. ,,Na sieh mal einer an." Jane nickte in Richtung des Rudels. Ich blickte aus dem Fenster und traute meinen Augen kaum. Ich war so mit Jane ins Gespräch vertieft gewesen, dass ich verpasst hatte, wie sie sich verwandelt hatten. Auf dem Platz standen nun acht wunderschöne riesige Wölfe. In meinem Hals machte sich ein riesiger Klos breit und ich konnte kaum noch atmen. Zu so etwas sollte ich auch werde? Unmöglich. Sowas konnte doch gar nicht möglich sein!
Unter all den Wölfen versuchte ich Josh irgendwie ausfindig zu machen, aber ich konnte ihn nicht erkennen.
,,Welcher ist Josh?" fragte ich Jane und versuchte ihn weiter selber ausfindig zu machen.
,,Der da." sie deutete mit ihrem Finger auf einen prächtigen, muskulösen, breiten Wolf. Er war größer als manch andere und sah mächtiger aus. Sein Fell hatte die Farbe von Karamell und um seinen Bauch und Brust war es weiß. Seine Schnauze hatte ebenfalls die weiße Farbe. Als er sich umdrehte, sah ich Joshs blauen Augen. Er schaute direkt mich an, nicht die Hütte, nicht Jane, nein. Josh fixierte genau mich. Mich überkam eine Gänsehaut und ich war wie gebannt von seinem Blick.
Plötzlich rannten die Wölfe in den Wald. Es ging viel zu schnell, um es zu verfolgen. Ich schaute schnell zu Josh, der zum Abschied ein lautes, dunkles Jaulen ausstieß.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top