Kapitel 1 - Stimmen im Kopf
Erinnerst du dich noch an mich? - Snow
Inzwischen war es Sonntag, morgen würden wir los ins Schullandheim fahren. Ich hatte schon gepackt - alles was auf der Liste stand und mein Taschenmesser - und war jetzt mega aufgedreht. Seit Frau Birg am Dienstag verkündet hatte, waren Leo, Caro und Nero mega nett zu mir. Mehr noch, ich gehörte jetzt fast schon zu ihnen dazu! Das war ein wunderbares Gefühl, dazu zu gehören. Allerdings hatte ich etwas Angst, dass sie mich nach dem Schullandheim einfach im Stich zu lassen. Hoffentlich würden sie das nicht machen.
"Nele, jetzt hör auf so aufgeregt rum zulaufen! Das macht mich so nervös, das ich nicht lernen kann!", holte Malia mich aus meinen Gedanken zurück. Sie musste für die Geschichtsarbeit am Mittwoch vorbereiten.
"Du kannst ja auch in deinem Zimmer lernen!", antwortete ich verbissen.
"Ne, kann ich nicht! Tobi hört gerade in einer Höllenlautstärke EM-Lieder!", zickte sie mich an. Ich seufzte. Wenn Tobi so laut hören würde, hätte ich es gehört, als ich zwischen durch in meinem Zimmer war. Also ging ich aus dem Esszimmer raus. Wieder in Gedanken versunken, hörte ich die schrillende Türklinge nicht. Plötzlich schrak ich hoch: Da stand jemand vor mir!
"Hey Nele, kennst du mich noch?", fragte mein Gegenüber mich fröhlich. Oh, ja, ich konnte mich noch sehr gut an Snow erinnern. Ich würde nie vergessen, wie sie fast eine Stunde gekommen zu spät zu unserem letzten Treffen gekommen war und sich gewundert hatte, warum ich so sauer gewesen war. Eine Viertelstunde danach sind wir zu unserem jetzigen Haus gefahren.
Vielleicht hatte ich sie etwas zu fassungslos angeschaut, den sie sagte:" Störe ich etwa?" Wortlos schüttelte ich den Kopf.
"Aber ich bin heute schon verabredet,", sagte ich schnell.
Es ist eine Notlüge dachte ich mir verzweifelt.
Bist du dir sicher? fragte eine Stimme in meinem Kopf.
Wer bist du? antwortete ich überrascht.
Kannst du dich nicht mehr an mich erinnern? Als du noch klein warst, hast du mir doch sogar einen Name gegeben! meinte die Stimme.
Ähm ich kramte etwas in meinen Erinnerungen.
Warte, du bist ... äh ich überlegte weiter.
Meer?! half die Stimme mir.
Ozeania! fiel es mir wieder ein.
Und kennst du mich auch noch? fragte eine weitere Stimme.
Warte du bist ... Thene! antwortete ich ihr. Damals konnte ich noch nicht Athene sagen, deswegen hatte ich sie Thene genannt.
Mich kennst du auch noch, oder? fragte eine Dritte Stimme.
Ähm, Lilli? antwortete ich.
Nein! ICH bin Lilli! SIE ist Penelope! rief eine Vierte Stimme.
LILLI! Sie sollte doch raten! meinte Penelope zu Lilli.
Leute streitet nicht! Lasst Nene doch auch mal Ruhe! versuchte eine fünfte Stimme die andern Stimmen zu beruhigen.
Aleyna! Nenn Nele nicht Nene! Sie ist jetzt schon zwölf und nicht mehr sechs! antwortete Ozeania.
Ozeania hat Recht! stimmte Thene ihr zu. Penelope und Lilli stritten immer noch.
ALLE HÖREN JETZT SOFORT AUF ZU STREITEN! brüllte ich die fünf an. Sofort war Ruhe.
Ihr entschuldigt euch jetzt sofort bei den anderen und haltet dann die Klappe! sagte ich jetzt etwas ruhiger.
Da fiel mir ein das Snow noch vor mir stand. Sie war etwas weg gerutscht und blickte mich geschockt an. Dann drehte sie sich um und ging zur Eingangstür.
Als sie diese öffnete, riefen Ozeania, Thene, Penelope, Lilli und Aleyna gleichzeitig: Tschüüüüüs
Darauf antwortete ich: Sie kann euch nicht hören!
Eigentlich wollte ich in mein Zimmer gehen, doch mein Blick viel auf den Fernseher, auf dem gerade Nachrichten liefen.
Die Sprecherin sagte in diesem Moment:" Heute haben mehrmals Leute bei der Polizei angerufen, und meinten, sie hätten Drachen gesehen." Jetzt sprang das Bild zu einer Reporterin.
"Hier in Schwerin standen die Telefone der Polizei nur kurze Zeiten still. Angeblich wurden hier Drachen gesehen. Naja wer weiß, vielleicht haben sich die Drachen aus 'Harry Potter' dazu entschieden, zu uns zu kommen?", sie lachte über ihre Theorie. Es wurden noch ein paar Leute und Polizisten interviewt, aber das bekam ich nicht mehr mit. Drachen? Konnte das wirklich sein?
Bestimmt! meldete Penelope sich zu Wort. Ich ignorierte sie und ging jetzt auf mein Zimmer. Ein paar Minuten später schlief ich.
Irgendwann streckte ich hoch. Etwas hatte mich geweckt. Müde blickte ich mich in meinem Zimmer um. Da fiel mein Blick durch das Fenster: Es war schon wieder hell draußen! Hatte ich solange geschlafen? Da hörte ich wieder das Geräusch, das mich geweckt hatte: Mein Wecker! Es war schon 7:20 und um 7:30 fuhr der Bus. Schnell sprang ich aus dem Bett. 7:29 Uhr stand ich an der Bushaltestelle. Meinen Rucksack hatte ich auf und meinen Koffer in der Hand. Da kam der Bus. Nero und Leo saßen schon drinnen. Leider auch Maxim, Liám und Luke. Die drei mochten mich nicht so, was auf Gleichseitigkeit beruhte. Schnell stieg ich ein. Nach mir stieg Caro ein. Wir setzten uns zu Nero und Leo. Kurze Zeit später stiegen wir auch schon wieder aus.
"Guten Morgen", rief Frau Birg.
"Guten Morgen", echoten wir.
"Wir machen erst noch zwei Stunden Unterricht, da die 6b Entfall hat." Allgemeines Stöhnen.
Paulina meldete sich: "Aber wieso ist das wichtig? Wir sind doch die a!" Sie erhielt Zustimmung von uns allen.
Frau Birg erklärte uns: "Felix und Mira Sauermann werden mit uns kommen."
"Verraten sie uns wenigstens, wo wir hin fahren?", fragte Maya, ohne sich zu melden.
"Nach Schwerin", antwortete Frau Birg.
Nach Schwerin? Gehen wir die Drachen besuchen? hörte ich Penelope. Ich bejahte.
"Welches Fach?", fragte Linda.
"Mathe und Sport,", war die Antwort.
"Warum nicht nur Sport?", stöhnte Lena.
"Weil ihr sonst nichts vernünftiges lernt!", antwortete Frau Birg.
Nachdem wir uns eine Schulstunde mit Zahlen beschäftigt hatten, durften wir endlich zum Sportplatz gehen. Da keiner Sportsachen dabei hatte, warfen wir mit Frisbees. Das klappte solange, bis Adrian einen Frisbee ins Gesicht bekam.
Autsch kommentierte Lilli. Adrian konnte die Stunde jetzt nicht mehr mitmachen. Den Rest der Stunde schaute er uns zu.
Dann war es endlich soweit: Ein Doppeldeckerbus fuhr vor. Nero war der Erste, der einstieg. Somit waren uns die besten Plätze gesichert. Als alle (auch Mira und Felix) eingestiegen waren, fuhr der Bus los. An der Weiherdhof Grundschule hielt er an und lies die Viertklässler einsteigen. Mir fiel ein kleines Mädchen auf, das sich an die Hand der Lehrerin klammerte. Ob das die Tochter der Lehrerin war? Da fuhr der Bus auch schon wieder los. Ich redete eine Weile mit Caro, Leo und Nero und schlief dann ein.
Als ich wieder aufwachte, fiel Sonnenschein auf mein Gesicht. Müde richtete ich mich auf. Warte, wir waren ja gar nicht im Bus, sondern auf einer Lichtung! Wo waren wir? Wo waren die Lehrer? Plötzlich viel ein Schatten auf mich. Ich blickte auf und erstarrte. Träumte ich?
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top