#22
Talan
Als ich gestern mit diesem Typen telefoniert hab wusste ich nicht so recht was ich von ihm halten sollte und jetzt wo ich ihn so vor mir sehe, weiß ich immernoch nicht wie ich ihn einschätzen soll.
Was ich allerdings sagen kann ist das er dramatische Auftritte lieben muss. Ich mein ja nur. Welch normale Mensch lässt schon jemanden mit dem man nett plaudern möchte mit einem SUV und Augenbinde abholen, fährt eine halbe Stunde kreuz und quer, hält in einer Lagerhalle die mit Containern gefüllt ist, wo ein Durchgang direkt zu einem Büro führt, wo jenes Gespräch stattfinden soll, das man auch "weniger dramatisch" in einem Café abhalten könnte.
Aber nein das wär ja "viel" zu normal und einfach.
"Danke Gent, dass du mich hergebracht hast. Ich werde unser Gespräch echt vermissen."
Ich tu so als würde ich eine Träne wegwischen. Gent verdreht wieder nur genervt die Augen und macht die Tür hinter sich zu. Er sollte wirklich mal zu einem Arzt gehen.
Ich richte meine volle Aufmerksamkeit auf den Mann der vor mir an seinem Sekretär sitzt und mich immernoch freundlich aber doch listig anlächelt.
Ich gehe auf ihn zu, er erhebt sich aus seinem Sessel.
"Nimm doch bitte platzt."
Ich nicke und tu was er sagt. Vor seinem Sekretär befindet sich auch ein Sessel, wo ich mich reinsetze.
"Möchtest du etwas Trinken? Ich hab sehr leckeren grünen Tee, extra aus Japan importiert."
Ich lächle höfflich und lehne dankend am.
Er sieht kurz etwas enttäuscht drein. Doch dann lächelt er wieder, setzt sich und sieht mich einfach nur an.
Okey und jetzt?!
"Sie wollten mit mir über den letzten Wächter reden. "
Er schmunzelt kurz.
"So direkt. Aber das mag ich." Er richtet sich zu seiner vollen Größe auf und stützt seine Arme auf der Arbeitsfläche ab.
"Genau ich wollte mit dir über den letzten Wächter reden. Mein Angestellter hat von deinem Freund erfahren das du etwas über den Wächer weist. Das, was mein Angestellter getan hat, tut mir aufrichtig leid. Falls du es bemerkt haben solltest hat er bereits ein Teil seiner Strafe erhalten. Doch sei versichert, dass er so etwas nicht noch einmal machen wird, solange er mein Angestellter ist."
Ich nicke einmal. Er lächelt wieder. So langsam nervt er etwas mit seinem Lächeln.
"Schön das wir das geklärt haben. Also wieder zurück zu dem Wächter kommend..."
"Ein Moment. Bevor wir dazu kommen würde ich gerne etwas über sie erfahren, anfangend mit eurem Namen, vielleicht verrate ich euch dann ja wirklich etwas über ihn."
Ich lehne mich in meinem Sessel zurück, lege meine Arme auf dessen Lehnen, schlage das rechte Bein über das linke und sehe ihn gespannt an.
Sein lächeln bröckelt leicht. Er mag es wohl nicht unterbrochen zu werden. Naja wer mag das schon.
Er gewinnt sein lächeln wieder.
"Natürlich. Bitte verzeih. Ich bin William Dawson."
"Wie in Dawson'n'Harris Corporation?"
"Ja genau." Sein lächeln wird breiter.
Dawson'n'Harris Corporation ist, so weit ich weis, ein Unternehmen das sich auf den Schutz und Erhalt Relikte und Ruinen vergangener Zeiten spezialisiert hatte.
Museum auf der ganzen Welt erhalten zudem noch großzügige Spenden. Aber das ist nicht das einzige was ich über sie weiß, sie haben überall irgendwie ihre Finger im Spiel. In der Wirtschaft. In der Politik. Im Umweltschutz. Überall.
Zudem ist dieses Unternehmen sehr alt, erstmal vielen sie mir im 18. Jahrhundert in England auf. Damals hatten sie einen anderen Namen. Sie wechselten mehrmals ihren Namen. Bis sie schließlich bei "Dawson'n'Harris" angekommen sind.
"Was wollen Sie denn mit meinen Informationen machen, wenn sie sie haben?"
"Was ich damit machen werde? Ich werde den Wächter suchen und ihm um Hilfe bitten."
"Um was wollen sie ihn denn bitten?"
"Huh da ist aber jemand sehr interessant an meinen Motiven. Aber nun gut ich will mal nicht sein und verrate sie dir."
Er legt eine übertriebene und künstliche Pause ein.
"Weißt du was meine Unternehmen macht?"
Ich nicke.
"Gut. Aber weißt du das ist nicht alles, was wir machen. Wir versuchen die Welt vor Katastrophen zu bewahren. An Naturkatastrophen können wir leider nichts ändern, aber wir können dafür sorgen das so viele Menschen wie möglich vorgewahnt werden und das die Schäden minimal bleiben."
"Okey. Und wofür braucht ihr den letzten Wächter?"
"Unsere Wissenschaftler haben vor Jahren etwas erschreckendes festgestellt. Dass, auch wenn es den Menschen besser denn je geht, die Gewalttaten, Morde und Selbstmorde stetig zunehmen. Und da wir ein Unternehmen sind, das auf den Schutz und Erhalt der Vergangenheit spezialisiert sind, haben wir herausfinden können das so etwas vor sehr lange Zeit schon ein mal passiert ist und der Grund dafür war die Finsternis."
Ich verkrampfe mich etwas.
"Wir brauchen den letzten Wächter um zu verhindern das sie weiter an Macht gewinnt und die ganze Menschheit auslöscht."
Er sieht mich abschätzend an und wartet auf meine Antwort.
Die Finsternis. Terrill hatte schon so ein Vorahnung und auch ich hatte die Vorzeichen gesehen, aber nochmal die Bestätigung zu haben ist besorgniserregend.
Wärend ich in meinen Gedanken vertieft bin lehnt sich William nach vorne und hält seinen Kopf leicht zur Seite geneigt.
"Willst du uns nicht helfen, letzter Wächter?"
Meine Augen weiten sich, ich bin gespannt wie ein Flitzebogen und mir bucht der Schweiß aus.
Woher weiß er das ich der letzte Wächter bin?...
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Mal wieder entschuldige ich mich für die Verspätung und hoffe dass euch das Kapitel gefallen hat.
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