#21
Talan
Vinc hat das alles ganz falsch verstanden, doch seine Reaktion kann ich voll und ganz verstehen, auch wenn es sehr weh tut ihn so zu sehen.
Sein Blick hat mich schwer getroffen, als hätte ich ihn verraten und im Stich gelassen.
Etwas bedrückt kehre ich in meine Wohnung zurück.
Terrill sitzt immernoch auf meinem Sofa. Er hat sich kein Centimeter bewegt, außer um sich die Fernbedienung zu schnappen und durch die Kanäle zu zappen.
Im Moment würde ich ihm am liebsten den Hals umdrehen.
Terrill sieht hoch und lächelt verführerisch, doch mich lässt dieses Lächeln kalt.
"Na, endlich diesen Plagegeist losgeworden? Jetzt hast du ja mehr Zeit für mich."
Oh, wie sehr ich ihn gerade hasse und umbringen möchte. Aber das wäre keine gute Idee, egal wie befriedigend es auch wär. Aber ich muss an die Kinder denken, an die letzten Nachfahren der Wächter, die ohne ihn alleine wären.
Die ich ohne ihn nicht schnell genug finden würde, um für ihre Sicherheit zu garantieren.
Terrill versucht mich nur zu provozieren, er macht sich ein Spaß daraus mich zur Weißglut zu bringen.
Wir sind noch nicht lange wieder vereint, doch hat er es geschafft mich, in so kurzer Zeit, auf die Palme zu bringen, was nur den wenigsten je gelungen ist.
Ich lasse mich entkräftet auf einen Sessel fallen, der schräg neben dem Sofa steht, lege meine Arme auf die Lehnen, lege meine Kopf in den Nacken und schließe für den Moment die Augen.
Dieser Tag sollte eigendlich etwas anders verlaufen.
Es sollte ein entspannter Tag werden, in dem ich Vinc eigendlich zum Essen ausführen wollte, aber dann machten mir erst Noan, sein Angreifer und schließlich Terrill ein entgültigen Strich durch die Rechnung.
Ich hebe meinen Kopf wieder an, sehe in Terrill's Richtung und mache ihm mit meinem Blick klar das er hier nicht mehr erwünscht ist. Er hebt seine Arme abwehrend.
"Ist ja schon gut Talan. Ich hab verstanden. Ich gehe. Du musst mich nicht mit deinen Blicken erdolchen." Mit diesen Worten erhebt er sich und verlässt endlich meine Wohnung.
Diese himmlische Stille.
Doch jetzt plagen mich andere Probleme. Zum einen die Angst, dass ich Vinc verlieren könnte. Obwohl ich nie vorhatte mich je wieder zu verlieben, ist es trotzdem passiert.
Die Wahrscheinlichkeit das ich Vinc überlebe ist sehr hoch. Ich kann es einfach nicht ertragen noch einen Menschen altern zu sehen, mit dem Wissen das ich ihn am Ende nur wieder verlieren werde, ohne Aussicht darauf zusammen alt zu werden. Denn das werde ich nicht. Nie. Ich weiß schon nicht mehr wie oft ich mir gewünscht hab sterblich sein zu können. Und wie vergebens meine Suche nach etwas ist, dass mir meine Unsterblichkeit nehmen würde.
Doch nun genug davon, das Problem, meiner Unsterblichkeit wird mich auch weiterhin beschäftigen und es wird auch nicht einfach so verschwinden. Leider.
Meine Nacht, der Rest der mir nach all den Ereignissen noch verblieben ist, stellte sich als äußerst Kurz heraus. 3 Stunden. Toll. Aber ich benötige ja ehe nicht so viel Schlaf.
Der nächste Morgen, es ist noch früh. Die Sonne ist noch nicht ganz aufgegangen.
Ich hab genau 3 Stunden geschlafen.
Zum Glück muss ich heute nicht zur Uni. Ist vielleicht besser so, für Vinc, für uns. Auch wenn es weh tut ihn nicht zu sehen. Ein bisschen Abstand wird ihm bestimmt helfen sich zu beruhigen.
Ich werde mich derweil auf das Treffen mit diesem, mir noch unbekannten, Typen vorbereiten.
Mir wieder sträubt es Terrill über mein Vorhaben zu informieren, aber ich tu es, zur Sicherheit.
Stunden später
Es ist die gleiche Zeit wie gestern. Ich warte schon ungeduldig auf meinen Besucher. Wenn man mich jetzt so sehen könnte, würde man denken ich würde auf meinen Geliebten warten.
Es klingelt. Bevor ich an die Tür gehe, schüttel ich die Ungeduld von mir.
Ich öffne die Tür und da steht, ich weiß sein Namen immer noch nicht, der Entführer von Noan und lächelt freudlos.
"Wollen wir?"
Ich nicke und wir machen und auf den Weg aus dem Gebäude. Auf der Straße steht ein protziger SUV. Ich pfeife einmal anerkennend.
Der Typ verdreht nur die Augen, macht eine Tür zum Rücksitz auf und reicht mir eine Augenbinde.
"Setz die auf und wehe du hebst sie an bevor ich es dir sage. Verstanden?"
"Ja keine Sorge"
Stört mich nicht, wie soll er auch wissen, dass ich auch ohne etwas zu sehen trotzdem weiß wo ich mich befinde.
Wir fahren für 30 min hin und her. Ich weiß er will mir damit nur meine Orientierung nehmen. Naja hat nicht funktioniert, aber das muss er ja nicht wissen.
Wir halten im Industriegebiet der Kleinstadt, in der Nähe befindet sich die Lagerhalle, in der Vinc und Noan festgehalten wurden. Zufälle gibt's.
Meine Tür wird aufgerissen und ich werde grob aus dem Wagen gezogen. Ich lasse es über mich ergehen.
"So da wären wir, du kannst du Augenbinde jetzt abnehmen."
Was ich auch sofort mache.
Wir befinden uns in einer Lagerhalle, die bis zum Rand mit Containern gefüllt ist. Nur geradeaus ist ein Gang frei, wo sich am anderen Ende eine Tür befindet die vermutlich zu einem Büro führt.
Ich wende mich an meinen Begleiter.
"Muss das hier wirklich wie in einem dieser Gangster Filme ablaufen? Hätte ich deinen Boss nicht einfach in einem netten kleinen Café treffen können?"
Der Typ verdreht wieder nur die Augen und stupst mich in Richtung Bürotür.
"Ah verstehe du willst den coolen mysteriösen raushängen lassen. Das kann ich verstehen, echt, würde ich auch, nachdem dein Auftritt gestern etwas unangenehm für dich gewesen sein muss."
"Halt endlich den Rand." Er sieht mich böse an.
"Okey, aber könntest du mir wenigstens deinen Namen verraten? Ich muss gestehen es wurmt mich schon seit gestern, aber ich hab den Moment zu fragen immer verpasst."
Ich sehe ihn mit einem übertriebenen Welpenblick an. Er verdreht wieder die Augen. Langsam mache ich mir echt sorgen, nicht das wegen mir seine Augen irgendwann für immer verdreht bleiben.
"Gent"
"Gesundheit"
"Nein mein Name ist Gent." Bringt er zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor.
Ich muss mir ein Lachen verkneifen. Sein Blick wird noch finsterer und er balt seine Hände zu Fäusten.
"Tschuldige. Aber ich hab irgendetwas spektakuläres erwartet." Wackle dabei mit den Fingern.
Ich bekomme seine Reaktion leider nicht mehr richtig mit, da wir an der Bürotür angekommen sind. Gent reißt die Tür auf, starrt mich böse nieder und macht Andeutungen, dass ich eintreten soll. Ich grinse ihn kurz böse an, als versprechen das alles zu wiederholen und als Warnung das ich nicht vergessen hab was er Noan angetan hat.
Im Büro sitzt, an einem ziemlich teuer aussehenden Sekretär, ein genau so teuer gekleideter Mann, etwas Mitte 40, markantem Gesicht, Brille, langen blonden Haaren und einem freundlichem aber listigem Lächeln im Gesicht.
"Da bist du endlich."
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Es tut mir leid das ich schon wieder so lange gebraucht hab mit dem Veröffentlichen.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch.
^-^
Mir ist klar das ihr den Auftraggeber von Gent *hehe (der Name)* noch nicht kennt, aber ich *hehe* und ich finde die Figur, Frankenstein aus "Noblesse" passt einfach nur perfekt in die Rolle des Auftraggebers, meiner Geschichte.
Wenn ihr Noblesse kennt, super.
Wenn nicht, ich kanns nur empfehlen. (Ist ein Web Manga, wenn man das so nennt🙈)
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