#19

Talan

Ich hab von Terrill gerade die Nachricht bekommen, dass der Typ, der Noan bedroht hat, auf dem Weg zu mir ist.
Ich sitze währendesen im Wohnzimmer auf meinem Sofa und starre auf den ausgeschalteten Fernseher.

Es klingelt.

Ich stehe auf und gehe zur Wohnungstür und mache sie auf.
Vor mir steht ein Mann, vielleicht um die 35 Jahre alt. Wir sind etwa gleich groß. Er trägt dunkle und unauffällige Sachen.
Er sieht Allgemein eher unauffällig aus, nur seine Augen, Haselnuss braune, strahlen eine Überlegen- und Gerissenheit aus, die mich fast stutzig machen. Das alles nehme ich war, bevor er zum sprechen ansetzt.
"Hey, guten Abend. Bist du zufälligerweise Talan?" Er lächelt leicht.
Ich nicke und warte ab.
Das hat er anscheinend nicht erwartet, dass ich einfach schweigend dastehe, denn er sieht leicht irritiert aus.
Doch nur für den Moment, denn fast sofort sieht er wieder selbstsicher aus und sieht mich berechnend an.
"Es scheint als wüsstest du warum ich hier bin, oder?"
Ich nicke nur wieder.
Ärger spiegelt sich kurz in seinen Augen wieder. Doch auch wieder fast sofort hat er ein leichtes Lächeln im Gesicht, was jedoch nicht seine Augen erreicht.
"Das macht alles natürlich etwas einfacher." Er zieht eine Pistole aus seinem hinteren Hosenbund, wie mir scheint, und richtet den Lauf auf mich.
Ich bleibe weiterhin einfach ruhig stehen und zeige keine panische oder ängstliche Reaktion auf die Waffe.
Auch das scheint er nicht erwartet zu haben.
Naja woher sollte er auch wissen dass ich der letzte Wächter bin und dass mir Waffen nicht gefährlich werden können. Das mir nichts gefährlich wird.
Wehmütige Gedanken überkommen mich kurz, dementsprechend verziehen ich kurz mein Gesicht. Was den Mann vor mir nur noch mehr verwirrt.
Ich verbannen diese Gefühle sofort wieder aus meinen Gedanken und konzentrierte mich auf die Gegenwart, immerhin steht ein Mann, mit einer Waffe auf mich gerichtet, vor mir.
"Sie können sich aussuchen ob sie herein kommen oder nicht. Ich werde es auf jedenfall wieder tun."
Mit diesen Worten wende ich mich von ihm ab und gehe in meine Wohnung zurück, lasse dabei die Tür offen, und begebe mich in die Küche.

Ich mache mich gerade am Wasserkocher zu schaffen, als ich Schritte höre die sich der Küche nähern.
"Möchtest du auch einen Tee? Oder einen Kaffee? Obwohl dafür ist es vielleicht etwas zu spät. Also möchtest du was?"
Als ich kurz über die Schulter blicke, sehe ich wie der Mann noch verwirrter, als vorher, und unschlüssig mitten im Raum steht und nicht weiß wohin mit sich und der Welt. Hehe. Wie einfach es doch ist die Menschen aus der Fassung zu bringen.
"Nein danke ich brauche nichts."
"Okey wie du willst."
Ich hole mir eine Tasse aus einen der Schränke, sowie einen Teebeutel und einen Löffel aus einer Schublade. Nachdem das Wasser fertig gekocht ist gebe ich eben jenes, den Teebeutel und ein Löffel voll Honig, nacheinander in die Tasse.

Als ich mir meinen Tee fertig gemacht hab, drehe ich mich entgültig zu dem Mann um. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und sehe ihn auffordernd an.

Er scheint von der ganzen Situation irritiert zu sein, denn er macht keine Anstalten etwas zu unternehmen oder zum sprechen anzusetzen.
Soviel dazu.
Ich gebe ein kurzen Seufzer von mir und gehen, an ihm vorbei, in den Wohnbereich meiner Wohnküche und setzte mich auf mein Sofa.

In einem kurzen Moment, der sich zu gefühlten Stunden ausdehnt, durchforste ich, mit meiner Gabe des Gedankenlesens, die Gedanken des Typen.
Ich tue so etwas grundsätzlich nicht, die Gedanken von Menschen zu beobachten. Zum einen, weil ich nicht alles über eine Person wissen muss und zum anderen, weil ich keinen Grund habe es zu tun. Keiner kann mir gefährlich werden. Sie können mich verletzten, aber nicht unbringen.

Wie auch immer. Ich durchsuche seine Gedanken schnell und unauffällig, so das er es nicht bemerkt. Denn man spürt wenn einem die Gedanken nicht mehr nur sich selbst gehören. Vorallem wenn derjenige der einem die Gedanken durchsucht will das man ihn spürst.
Aber das will ich nicht. Ich will nicht das er jetzt schon erfährt das ich der letzte Wächter bin, deswegen bin ich sehr vorsichtig und halte mich nicht zu lange in einem Gedanken, einer Erinnerung auf. Ich husche schnell von Gedanken zu Gedanken, bis ich das finde was ich suche. Die anderen Gedanken beachte ich nicht weiter.

Endlich finde ich was ich suche.

Gedanken:

Nachdem ich den kleinen, was für ein süßer, ohnmächtig geschlagen hab, verlasse ich die Gasse in der wir uns befinden und rufe, im gehen, meinen Auftraggeber an. Ich berichte ihm was ich erfahren hab.
Er wird sauer, da ich noch nichts Handfestes erreicht hab und fängt an mir zu drohen, das ich weniger Geld von ihm bekomme wenn ich ihm nicht bald was liefer und wenn ich nochmal so "aggressiv" handel. Was für ein Arsch.
Er müsste doch wissen was für Methoden ich hab, um das heraus zu finden, was ich wissen will.
Ich freue mich schon wenn ich mit diesem beknackten Auftrag fertig bin....

... In meiner Wohnung angekommen, hole ich mir erstmal ein Bier aus dem Kühlschrank, breche die Dose auf und nehme einen großen Schluck. Ahhh. Wie gut das tut.
Ich begebe mich in mein Schlafzimmer. Eigendlich hat es diesen Namen nicht verdient. In der einen Ecke liegt eine Madratze mit Schlafsack oben drauf und in der Anderen mehrere PCs.
Zu welchen ich mich begebe und auf den Stuhl setze, der davor steht.
Wärend ich mein Bier zuende austrinke schalte ich die PCs an und fange an mich in das System der Uni zu hacken, auf der Suche nach diesem Talan. Von dem der Süße gesprochen hat.
So hab ich ihn auch gefunden. Er hat in seinem kleinen Kreis von Gläubigern, die an den letzten Wächter glauben, davon geredet das er von dem Wächter gerettet wurde.
Wie auch immer, so hab ich ihn gefunden und gefragt oder bedroht, das wäre der bessere Ausdruck dafür...

Ich finde einen Talan im System der Uni, sowie seine Adresse.
Ich werde mich gleich morgen Abend auf den Weg zu ihm machen. Je schneller ich mit diesem Auftrag fertig bin, desto besser.
Was haben bloß alle nur mit diesem "der letzte Wächter" Kram in letzter Zeit? Es wäre fast interessant es heraus zu finden...

Gegewart:

Also will der Typ nicht direkt was von mir, sondern jemand anderes. Aber wer dieser Auftraggeber ist und was er will, das weiß selbst der Typ nicht.
Jedoch scheint er nicht zwingend was schlimmes zu wollen.

Da von ihm bis jetzt noch nicht viel gekommen ist, ist er vermutlich noch etwas perplex von meinem Verhalten.
Mit einem leicht verschlagenem Lächeln auf den Lippen, richte ich das Wort an ihn.
"Du willst also wissen was ich über den letzten Wächter weiß."
Das war eigendlich keine Frage, jedoch fast er sie als solche auf.
"Ja genau. Also was weißt du über ihn?"
"Ich weiß alles über ihn, was es zu wissen gibt. Wenn, jedoch, dein Auftraggeber etwas über ihn erfahren möchte, dann muss er schon selbst mit mir sprechen."
Der Typ macht große Augen. Ich schmunzel.
"Aber woher...?"
"Das bleibt mein kleines Geheimnis."
Ich lächel verschwörerisch.
"Du könntest ihn natürlich jetzt anrufen, deinen Job damit beenden oder lässt es und alles zieht sich damit in die Länge. Du hast die Wahl."

Man sieht ihm an das er sich dieses Gespräch ganz anders vorgestellt hat. Mir tut er schon fast leid. Aber nur fast.
Wenn ich mir vorstelle was er Noan angetan hat, dann steigt meine Wut auf ihn, die ich jedoch wieder verdrängen kann.
Der Typ nickt und greift nach seinem Handy und ruft seinen Auftraggeber an.
Nachdem es einige Zeit geklingelt hat, scheint jemand den Hörer abgenommen zu haben. Der Typ schildert die aktuelle Situation knapp und präzise.
Dann wendet er sich an mich und reicht mit das Handy.
Ich nehme es und halte es mir ans Ohr. Zum Glück hab ich, schon vor Jahren, mich intensiv mit der heutigen Technik auseinander gesetzt. Sonst wäre ich schon vor langem verloren gewesen und wäre jetzt am Arsch.
Zuerst bleibe ich still und warte.

Zuerst höre ich nichts vom anderen Ende der Leitung.
Doch dann...
"Du bist also derjenige, der Informationen über den letzten Wächter besitzt."
"Ja. Schönen Abend. Mit wem habe ich denn das Vergnügen? Mich kennen sie ja anscheinend bereits. Und was wollen sie mit meinem Wissen, über den letzten Wächter, machen? Insofern ich es Ihnen verraten sollte."
"Alles zu seiner Zeit. Morgen um die gleiche Zeit wird ein Wagen vor deiner Wohnung auf dich warten und dich zu mir bringen. Dann können wir alles in ruhe besprechen. Aber ich versichere dir das ich nichts böses im Sinn habe."
"In Ordnung, aber dein Freund hier, lässt Noan in ruhe."
"Natürlich. Es war sowieso nicht vorhergesehen, dass er dem Jungen etwas antut. Wärst du so freundlich und gibst ihm das Handy zurück, dann kann ich das auch gleich klären."
"Dann bis Morgen"
"Ja bis morgen. Ich freue mich schon darauf dich zu treffen."
Damit ist unser Gespräch beendet und ich reiche das Handy zurück. Der Typ hält es sich ans Ohr und entfernt sich etwas.
Derweil lasse ich mir unser Gespräch nochmal durch den Kopf gehen. Der Mann am anderen Ende der Leitung war merkwürdig. Ich konnte spüren, dass von ihm nichts böses ausgeht. Aber er hat trotzdem etwas suspektes an sich, was mich an seiner reinen Absicht zweifeln lässt.
Das ist alles sehr verwirrend.
Früher waren die Menschen nicht so. Man wusste genau woran man war und was die Person von einem wollte.

Nachdem der Typ das Telefonat beendet hat, sieht er etwas geknickt und kleinelaut aus. Er entschuldigt sich widerwillig und verlässt meine Wohnung.

Es dauert nicht lange und Terrill erscheint in meiner Wohnküche, in der ich mich auch noch befinde, und fragt mich was passiert ist.
Ich schildere es ihm.
Er starrt, für einige Zeit stumm und in Gedanken versunken, vor sich hin.
Als ich mich gerade versichern will das er nicht eingeschlafen ist, sieht er mich wieder an.
"Du solltest zu diesem Auftraggeber gehen und dir anhören was er von dir will."
"Ich weiß das hatte ich auch eh vor. Ich weiß nur noch nicht was ich von ihm halten soll. Er scheint nichts böses zu wollen.
Das Gefühl hab ich zumindest. Aber so ganz glauben kann ich ihm auch wieder nicht."
"Du wirst sehen was er im Schilde führt, wenn du dich mit ihm getroffen hast."

Terrill setzt sich auf mein Sofa und bedeutet mir, mich auch zu setzten. Eigendlich will ich nicht seinem Befehl folge leisten, aber ich bin einfach zu müde und gehorche wiederwillig.
Gerade als Terrill an setzt um etwas zu sagen, stürmt Vinc in meine Wohnung. Seine Gesichtszüge entgleiten ihm, als er uns nebeneinander auf dem Sofa sitzen sieht.
"Da hab ich wohl die Tür nicht richtig zu gemacht." Kommt es nur missbilligend von Terrill...

-----------------------------------------------------------

Es tut mir so leid das ich über nen Monat gebraucht hab um das Kapitel endlich fertig zu schreiben.
Shame on me.

Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel und alle anderen natürlich auch.^^

(Etwas spät) aber ich wünsche euch allen ein schönes neues Jahr und hoffe das sich all eure Träume und Wünsche erfüllen werden. ^-^
(Das hoffe ich auch für mich *zweifelndes Lachen*)

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top