Der letzte Tag bevor...

Dies ist eine Kurzgeschichte zum Geschichtenwettbewerb von CrazyDream48

Der letzte Tag bevor ich meine Freundin treffen würde

Ein hartnäckiges Dauergrinsen hatte sich auf mein Gesicht geschlichen. Ich versuchte mit aller Kraft, es wegzubekommen, doch meine Mundwinkel rutschten immer wieder nach oben. Ich biss mir immer wieder auf die Lippe oder versuchte, böse zu gucken, aber nein. Natürlich lächelte ich trotzdem weiter.

Aber es hatte ja auch einen Grund...
Bei dem Gedanken an diesen Grund wurde mein Lächeln gleich noch breiter und ich beschloss, aufzugeben. Ich würde jetzt mein Lächeln ein Lächeln sein lassen. Immerhin hatte ich jeden Grund dazu, auch wenn mein Mund morgen sicher wehtun würde. Aber creepy sah es trotzdem aus. Ich meine; Jay? Lächelnd?
Das düstere, unscheinbare, depressive Mädchen mit einem creepy Dauergrinsen im Gesicht?

Meine Gedanken wanderten wieder zu Lilli. Ich würde Lilli sehen! Ich würde Lilli sehen! Ich. Würde. Lilli. Sehen!!! Lilli, das Mädchen, das mir die tollen Seiten im Leben zeigte. Das Mädchen, das meine Sonne war. Das Mädchen, dass ich liebte. Und zum ersten Mal wäre es mir egal, dass man mich damit aufziehen würde, dass ich gay war. Lilli war es wert. Sie war das Alles wert.

Ich starrte an die nachtschwarze Zimmerdecke über mir und zog meine Bettdecke ein Stück hoch. Nirgendwo in meinem Zimmer war Licht. Musste wohl daran liegen, dass es 23:00 Uhr war. In 12 Stunden war es so weit!

Langsam begann das Dauerlächeln zu nerven und ich war froh, als mein Handy vibrierte, da ich auf Ablenkung hoffte.

Lilli hatte mir geschrieben.

Kannst du auch nicht schlafen?❤
Mein Lächeln wurde, sofern das möglich war, nur noch breiter. Was erwartest du? Natürlich nicht. Ich bin soo aufgeregt! Ich stellte mir Lilli vor, wie sie vor ihrem Handy saß und ein Schmunzeln unterdrückte... Nein warte. Lilli würde ihr Schmunzeln nie unterdrücken. Sie strahlte für 2 Leute und wenn sie mich anlächelte, fühlte ich mich, als wäre sie die Sonne höchstpersönlich. Eine Sonne, die nur für mich schien.

Wie konnte ein Mädchen wie sie mit einem Mädchen wie mir enden? Ich verstand es nicht, aber ich wollte auch gar nicht darüber nachdenken. Lilli mochte mich so, wie ich bin. Das zählte. Ich schloss für einen Moment die Augen und stellte mir vor, wie wir uns endlich treffen würden. Sie wollte mich von der Schule abholen, hatte sie gemeint. Wir würden uns umarmen. So lange, wie es ging.

Ein warmes Kribbeln machte sich in meinem Bauch bemerkbar. Ich denke die ganze Zeit an morgen. Ich freue mich einfach so, Angel❤ Ich liebte Lillis Nachrichten. Ich freute mich auch auf sie und das schrieb ich ihr auch. Zwar ohne Herzchen, aber das tat ich sowieso nie. Ich war kein Fan von Emojis. Ich war es auch nie gewesen.

Als keine Antwort kam, machte ich leise Musik an, legte mein Handy zur Seite und breitete die Arme auf meinem Bett aus. Ein leises Seufzen entwich meinem Mund und mit geschlossenen Augen lauschte ich der Musik, die ich angemacht hatte. Something just like this.

Ich war gerade beim Refrain, als mein Handy erneut vibrierte. Ich entsperrte es und zeitgleich mit den Zeilen Just something, I can turn to. Somebody I can kiss, I want something just like this  las ich Lillis Nachricht.

Ich kann die Welt mit einer Hand durchqueren, solange du die Andere hälst. Ich freue mich darauf, dein hübsches Gesicht jeden Morgen sehen zu können. Ich liebe dich❤

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