Von kleinen und großen Dingen

In sommerwarmer Kühle lebt
das Tagtier nachts gelupfter Lider,
die Taschenlamp' verlöscht, es hebt
den Blick gar leicht, senkt den nicht wieder.

Von voller Leere, Dunkelheit,
entfachtes Leuchten, sternstrahl'nd helle
die Masse bis zur Sonnenwelle,
die Vielzahl, Bilder, still steht Zeit.

Welch Größe, weiß man, wie zu Hause
die Sternlein, so sie klar, erschein',
durchsetzt, nicht zersetzt von der Brause
aus tierisch Lichtern, grell und klein.

Welch Größe deines Heimes Himmel,
da sich zur Stadt ein Held bloß quält,
hast du in seinem Glanzgewimmel
je ästimiert, gewusst, gezählt?

Welch Größ' gewährt sie zu genießen,
die blass bestrählte Himmelssphär',
ein Aug' vermag's kaum zu erschließen,
tradiert so staunend Mär um Mär.

Welch Größe lebt in Seh'n und Sinnen,
dass größer sie als jed's Gedicht!
Dem Wort wie Fingern's muss entrinnen
die Quintessenzen sprechen nicht.

Wie klein sie sind, einmal verglichen
die Welt mit schönstem Sternenbild,
sie gleichen feinsten Pinselstrichen
im Weltenfresko, machtumhüllt.

Wie klein sie sind, der Muster Mächte,
die Farben, Leuchten, ziellos all,
ein freudlos Leuchten tränkt die Nächte,
wie staunt, wie lacht es aus dem All?

Wie klein sie sind, die Sternenriesen,
in ihrem Alter nie gestaunt,
geschwärmt, im Schweigen still geraunt,
keins Aug's, ihr'sgleichen zu genießen.

Wie klein sie sind, was immer's sei
an Wesen, leblos, groß statt mächtig
des Morgens, Mittags, einerlei,
die Nacht invariant, sei's prächtig.

Es mocht sich zweitmals nimmer sehen
so wie gesehn, das Bild bewölkt,
stets unstet sein - statt stets zu glänzen,
zu leuchten, Lebens Immanenzen
sind Segen, frische Winde wehen,
alt' Glück erinnert statt verwelkt.


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