Vom Paradies und dessen Fülle
Wo Milch und Honig fließen
von jeglich süßer Blüt',
wo alles Obst darf sprießen
und segnen ein Gemüt,
von allem einst beehrt,
im farbenfrohen Garten,
man stetig neu begehrt,
so viel schön neue Arten!
Des Neuanfangs Magie -
nie müsst man missen jenen
besondren Geist, sich sehnen -,
in jener Fülle satter Sinfonie.
Wie kurz nur währt die Liebe,
so reise: Raste, bleibe nicht,
denn blöd ist doch, wer bleibt erpicht
auf die althergebrachten Triebe.
Du bist allein, du find'st kein Frieden.
Was Mund und Geist gewährt hienieden,
ist endlich. Weil du rastlos bist,
weil du Geborgenheit, den Fried' vergisst.
Mit deinem tausendst ersten Kuss,
begehrst du letztlich gar den güldnen Schuss,
bist stets beglückt für eine Runde,
wer spendet Trost in deiner schweren Stunde?
Ob Krankheit geht zugrunde
ein krud, trüb, klares Hirn,
erneuert Stund' um Stunde,
kein Speicher in der Stirn.
Der Narr entflammt behende
von alter Flamme neu,
wie wenn er sie nicht kennte,
der er seit längstens treu.
Nicht Herzkristall gen Norden,
Gestalt von Blüt, Knosp', Frucht,
ist ihm genommen worden,
wenn Winter heimgesucht.
Wiewohl verwurzelt, freier
erscheint mir und in Fried',
wer lustig alter Leier
nicht rastlos welterzieht.
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