Zwei Gipfel einem Berge,
zwei Seelen einem Blut,
Schneewittchens für die Zwerge,
und Feuer unsrer Wut,
mein Glück zergeht zu Grauen,
im stetem Kampf darum,
im Kompromiss Vertrauen
in Mutters Lieb' kommt um.

Verschiedener Ellipsen
ums Sonnenlicht man lebt;
dem Andren's auszuknipsen
erscheint man stets bestrebt.
Damit er nicht dir schade,
dich schieb in seinen Schein,
dann er dir; fahl und fade
kann, was euch bleibt, nur sein.

Doch könnten stab'lisieren
sich Feinde ihr Bestehn,
Labiles zu fixieren,
als Rudel jagen gehn.
Wenn mir ein Bruder wäre,
der eigne Strahlen griff',
den Kurs in Schwarznachtsphäre
erklärte für mein Schiff...

Nicht Nord noch Süd und Kälte
des Pols du sternengleich
bewohnst; am Himmelszelte
nur dich mein Schrei erreicht.
Du hörst ihn, fast seit immer,
stets ungeschätzten Werts
nachts offnes Ohr, Trost, Schimmer,
mein liebes Schwesterherz.

Die Verwendung der Geschlechter bitte nicht zu hoch hängen! Die sind schon sehr opportunistisch gewählt zwecks konkreter Adressierung oder generischen maskulinums. Ich will keine Vorurteile oder eine ungerechte Symbolik proklamieren.