Blütenwunder
Kein Mark lebt in den Knochen,
verödet und verwaist,
das Kaltblut kann nicht kochen,
ohn Wärm', ohn Kraft, vereist.
Erfroren tief im Treiben
von Schnee und Eis der Welt,
ich muss schneeweiß selbst bleiben,
so blutleer in der Kält'.
Auf hoffnungslosem Leben,
weil Hoffnung leblos scheint,
dem öden Acker kleben
die Salze, was geweint.
Es wär nicht recht zu spülen,
weil's ärgstens erodiert',
kein Würz'lein von den vielen
von früher stab'lisiert.
Versengt vom toten Blitze
zerbrach das Molekül,
zwei Ionen rissen Schlitze,
geladen vom Gefühl,
sie oxidierten bitter,
und reduzierten auch,
im Herzen, bei Gewitter,
vor Kälte brennt der Bauch.
Der Blüte Blätter rissen.
Wenn Blut jedoch neu bind't,
im Wunder nicht verschlissen,
in Schönheit's Leid verschwind't.
Davon ich wollt' erzählen,
vom blühend neu'n Äon,
doch Blut und Blüt' muss quälen
der Schmerz vom Schmerzension.
Doch lösen sich die Salze,
und füllen Knochen sich,
gebremst die Kältewalze,
fasst Blut, was einst verblich,
so wird allmählich heilen,
der Kelch, verwundet bös,
umschmiegen, fast verkeilen
sich Blätter, die erlöst.
Ganz nach und nach kann werden
zum alten reduziert,
zuwider den Beschwerden
mein Herz, gesund es wird.
Denn meist ist reversibel,
was Blitze angericht',
mir ist nicht ewig übel,
und Farbe im Gesicht.
Nur weiß ich keinen Kleber,
der Blätter denn verbind't,
ein Skunk auf meiner Leber,
mir kaum mehr Träume sind.
Mein Blut so klein, gefrostet -
ihr' Blätter bogen sich.
Die Kolibris es kostet
bald's Leben, fürchterlich.
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