Kapitel XVII
Vivtor fühlte mit ihm und verstand seine derzeitige Lage, Scrat war nicht der einzige der jemanden oder mehrere verloren hatte. Vivtor war genauso kalt und leer zu dieser Zeit gewesen und wollte nur seine Ruhe, doch tief im Inneren hatte er auch jemanden gebraucht, bei dem er sich festhalten konnte. Zwar hatte er dies früher nicht gehabt, doch nun war er Für Scratch da und konnte ihn Trösten und sicher in den Beinen halten. Jetzt konnte er endlich gut machen, was damals beim Vulkan geschehen war. Er konnte schon immer seine Wut nicht im Griff haben, obwohl er immer ruhig und weise scheint.
Er hatte nur diese Wut im Inneren auf den Vulkan gehabt, diese Wut aber an der falschen Person rausgelassen. Er hätte es gern zurück genommen. Scrat hätte noch seinen Zahn und wäre nicht so verletzt worden. Aber dennoch hatte er Victor verziehen und dafür bedankte das Mammut sich jetzt. In dem er für ihn da war. Natürlich hätte Scrat auch sterben können, und Vivtor hätte sich sein Leben lang dafür schuldig gefühlt, doch er war froh, dass der tapfere Säbelzahntiger jetzt bei ihm war.
Seufzend schaute er in die Sterne, die ihre Wege über den dunklen Himmel wanderten, sie waren deutlich zu sehen, ohne die ganzen Wolken. Ein paar davon waren bestimmt Shira, Victoria und Malu und andere Freunde und Verwandte, die über sie alle wachten und sie beschützten. Irgendwann legte er sich bebend hin, weckte überraschender Weise den zierlichen Säbelzahntiger nicht auf, der tief und fest schlummerte. Auch er legte seinen gewaltigen Kopf ab und schloss die Augen, stellte sich die schönen Momente mit Shira vor und fiel in einen tiefen traumlosen Schlaf.
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Am nächsten Morgen musste er schnauben und wachte von einem gewaltigen Nieser auf, den sogar Scrat weckte. Sein Mund war richtig trocken und in seinem Rüssel war Sand. In der Nacht muss wohl Wind aufgekommen sein, denn Victor's Fell war voller Dreck und Sand, den er sich heftig rausschüttelte, als er sich aufrichtete. Scrat schützte sich unter seinen Pfoten, vor dem hagelnden Sandkörnern und funkelte Victor danach fassungslos an. Der hatte sie doch nicht mehr alle. Doch er rümpfte nur den Rüssel und machte sich mit schweren Schritten ans Ufer des Flusses, dieser nun nicht mehr so brechend wirkte, eher ruhig und ausgepowert.
Scrat schüttelte sich den Sand auch aus dem Fell und ging dem großen Mammut hinterher. Nur träge, nahm er am Rand war, wie manche Tiere auch Aufstanden und sich den Sand aus dem Fell oder Federn schüttelten. Die Schuppentiere hatten Glück. Manche begleiteten sie zum Wasser, mit einem sicheren Abstand natürlich. Aber das war auch gut so, denn sonst hätte Scrat sie wahrscheinlich angefahren oder sogar angriffen. Er wollte einfach nur seine Ruhe haben. Einfach nur allein sein, aber nicht einsam. Irgendwie verstand Vivtor das, und das war auch gut so. Einfach da sein, still und stumm, nur ihm die Wärme geben und nichts bereden. Als sie ruhig etwas tranken, an einem ruhigeren Platz, wo das Wasser in eine kleine Kuhle angegossen ist, ein paar Tiere Taten das gleiche. Der ruhige, liebevolle Blick von dem lieben Mammut streifte Scratch und er blickte zurück, vielleicht etwas kalt und leer, und leise, sodass nur Scrat es verstand, brummte er mit tiefer, beruhigender Stimme:,, Egal was du machst, wie du drauf bist oder wenn du mich verletzt, ich bin immer für dich da" eigentlich sollte das lieb rüber kommen, Scrat wusste das, doch plötzlich brach seine Trauer Und Wut wie mit einem Schlag aus und er sagte etwas, was er sofort bereute, doch diese Worte waren nicht mehr zurück zu nehmen:,, Genauso, wie du mich die Klippe runter geschubst hast? Ich hätte sterben können! Ich habe dich verletzt und was machst du? Brichst mir einen Zahn ab! "
Er sah den Schmerz in seinen warmen braunen Augen, sein Herz musste grade bestimmt brechen, denn Scrat hatte voll ins Schwarze getroffen. Plötzlich war es unglaublich still am Wasser, die Tiere schauten verlegen überall hin, nur nicht zu ihnen, nicht mal die Grillen zirpten noch, oder der Wind war laut. Die Zeit war wie angehalten, doch das war Scrat alles im Moment furchtbar egal. Er wollte nur noch Rache, wollte, ohne seinen Willen aber wegen seiner Wut, jedem verletzten wollte keine Angst mehr haben zu töten, wollte einfach nur seinen Frieden in dieser verdammten Welt finden. Ohne ein Wort ging er. Er ging einfach, ließ alles hängen und hoffte, alles hinter sich zu lassen. Ohne ein Blick zu den anderen, die ihn bestürzt und mitleidig anstarren vorbei, hatte noch nicht einmal die Kraft oder Lust sie genervt anzuknurren, nichts konnte ihn mehr aufhalten.
Victor Währenddessen durch lebte seine Vergangenheit noch einmal. Wo er von seiner Familie abgewiesen und angeschrien wurde, nur weil seine verkorkste Schwester so tat, als würde er ihr wehtun und ihr Leben ruinieren. Aber in Wahrheit war sie das gewesen und sie hatte es geschafft, ihn aus ihrem Leben verschwinden zu lassen. Oh seine Eltern waren so blind gewesen. Doch seine Nichte traf er, bis er nicht mehr wusste wo sie waren und er nur heraus fand, das seine nichte gefangen geworden wurde und seine Eltern gestorben waren. Seine Schwester... Für ihn existierte diese nicht mehr, Victoria sprach selten über sie, wenn sie sich mal getroffen hatten. Also hatte Vivtor jetzt nun wirklich alles verloren. Er hatte den drang zu brüllen, durch sie Rüssel zu blasen, so laut das alle Blätter im Urwald Erzitterten. Doch er hatte nicht mehr die Kraft dazu und ließ sich einfach auf den sandigen Boden plumpsen, wie ein nasser Klumpen, das kurz mal die Erde vibrierte. So blieb er, zerstört, bis es dunkel wurde und die Tiere langsam in ihre neuen Nester und Unterschlüpfe verschwanden. Er hatte, auch wenn er wollte, Scrat nicht mehr aufhalten können, nicht mehr die Kraft dazu haben können. Scrat war hartnäckig und wenn er etwas wollte, kriegte er das auch.
Er war immer so lieb und nett und freundlich gewesen, hatte alle sofort ins Herz geschlossen und wollte nur helfen, und was bekam er dafür? Gar nichts. Keine Liebe, nicht mal ein Unterschlupf, wegen seiner beachtlichen, aber für ihn doch so verdammten Größe, denn zu seinem Pech, fing es noch an zu regnen und ziemlich durchnässt blieb er einfach sitzen, starrte auf den Fluss vor ihm, dieser sich hervorragend zu seiner Situation passte. Er floss einfach weiter, wie das Leben. Es hielt nicht einfach an, erstattete ihm eine Pause. Nein, es zog schnell an ihm vorbei. Zu schnell.
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