Kapitel XVI

Scratch lag einfach nur da und schaute dem tosenden Fluss zu, wie er sein Weg durch das Tal bahnte. Die ganzen Tiere hasteten umher und versorgten die verletzten, Victor legte einfach nur stumm seinen Rüssel auf Seine Schulter und Scrat konnte seinen Mitleidigen Blick förmlich auf sich spüren. Er ignorierte es einfach und bearbeitete still die Erde mit seinen Krallen. Er war am Boden zerstört. Erst seine Mutter und dann seine Schwester. Wen wollte Wotan nu noch umbringen? Es muss was in seiner Vergangenheit passiert sein, was ihn so hasserfüllt gemacht hat. Nur was? Er wusste es selbst nicht und sein Kopf war auf einmal so schwer. Zwar lag das nicht an seine hämmernden Kopfschmerzen, doch sein Kopf war wie leer gefegt. Außer die Tränen, die rannen stumm, ohne dass er die Kraft hatte, sie aufzuhalten, sein Gesicht herunter. Warum nur, musste das Leben so unfair sein. Er wollte doch nur glücklich bei seiner Familie sein, doch diese hatte Wotan nur erfolgreich zerstört. Was wollte dieser Löwe damit erreichen? Rache? Das Scrat so wurde wie er? Tja das würde er sich im Traum niemals wünschen, doch es schien zu klappen, in Scrat staute sich langsam Wut und Hass auf und in seinem Kopf wirbelte alle Gedanken nur noch darum, diesen Tyrannen zu stoppen, koste es was es wolle.

Doch Scrat zog die Luft scharf ein, als nasses Moos auf seine Wunden gelegt wurde. Er kümmerte sich nicht viel darum und schaute dem verdammten Fluss lieber hinterher. Der der Shari getötet hatte. Doch allein Wotan war daran Schuld, nicht die Natur. Er hoffte, niemand würde unter seinen Qualen und Leben noch leiden, doch das konnte er nicht versprechen, solange dieser noch lebte. Er musste ein für alle mal aus dieser Welt geschafft werden. Nur wie? Er schien ihnen immer zwei Schritte voraus zu sein. Und irgendwie wusste er von dem Tal, von dem er eigentlich nichts wissen sollte. Scrat schwor sich, dahinter zu kommen.

Wieder schweiften seine Gedanken ab und er stellte sich die schönen Momente mit seiner lieben Schwester vor. Die Nacht unter dem Sternenhimmel vor der Höhle, ihr Versuch ihn aufzuhalten zum Vulkan zu gehen... Hätte er nur auf sie gehört. Dann wäre das alles nicht passiert. Dann wäre seine Mutter nicht gestorben, seine Schwester nicht, sein Vater nicht gegangen... Ihm wurde klar, dass er der Grund war, warum seine Familie auseinander gerissen wurde. Er wollte sie verlangen und Instinkt, zum Vulkan zu gehen stillen, doch das hatte alles nur noch schlimmer gemacht.

,, Hey, Scrat, hörst du mir überhaupt zu? " drang plötzlich eine fast weitentfernte Stimme zu seinen Gedankengängen hindurch. Er blinzelte ein paar mal und hob leicht den Kopf, blickte Victor mit trübem Blick ins Gesicht.,, Was?" fragte er, als wäre er grade aus einem tiefen Schlaf erwacht.,, Ich habe gesagt, du sollst dich nicht fertig machen. Das was passiert ist ist Wotans schuld...",, Nein, ich hätte niemals auf diese Reise gehen dürfen... Niemals meiner Familie widersprechen dürfen...",, Und du machst dich jetzt schon fertig... " seufzte er.,, Es ist doch noch nichts entschieden, wir können Wotan immer noch aufhalten...",, Und wie? Victor, sag mir wie! Dieser Löwe macht Familien kaputt, zerstört unsere Welt, die einst mal so friedlich war! " unterbrach Scrat ihn eisig und ließ sein Kopf nicht grade sanft sinken, weswegen er Schmerzvoll aufzischte.

Besorgt beugte sich das riesige Mammut über ihn.,, Alles okay...?",, Ja mir geht es gut, verdammt Victor, hör auf mich so mitleidig anzuschauen!" fuhr er ihn an und richtete sich auf - vielleicht ein bisschen zu schnell, denn schon schwankte er und drohte umzufallen, wäre Victor's großes Mammutbein nicht gewesen. Er ließ sich noch weiter in das dichte Fell seines Freundes gleiten und schloss erschöpft die Augen.,, Du solltest schlafen, du hast viel durch diesen Tag... " drang die leise Stimme, fand er, durch den Nebel durch seinen Kopf und schon sank sein Bewusstsein immer tiefer, legte sich in die schwarze, von Dunkelheit umschlossens Hand und fiel in einen unruhigen aber tiefen und traumlosen Schlaf.

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Victor beobachtete ihn und musste warm und traurig lächeln. Er vermisste Scrat's Schwester auch, obwohl er ihr Temperament immer zügeln wollte, doch jetzt vermisste er ihre Sticheleien und vorlauten antworten. Dennoch war sie wirklich sehr schlau gewesen und hatte Scrat bis hier hin begleitet. Er wusste, dass es nicht mehr lange gedauert hätte, das jemand starb, doch Shira hatte er es nicht wünschen wollen. Lieber er, denn er war schon recht alt, bedachte man seine Größe und Kraft, die er noch in seinen Knochen hatte. Doch auch er spürte, dass er viel ruhiger wurde und nicht mehr alles schaffte.

Mit dem Fellbewachsenem Rüssel Strich er sanft über das Fell seines Freundes, wie er es einst bei seiner kleinen Nichte getan hatte. Bald merkte er, wie der kleine, zierliche Säbelzahntiger ein ruhigen Atem hatte, weswegen er annahm, dass er in einen Schlaf gefallen ist. Noch lange saß er so da, streichelte das Raubtier neben ihm und beobachtete die Sterne, die ihre Runden über den Himmel zogen. Er würde Scratch beschützen, egal was passierte, wenn auch mit seinem Leben. Zwar hieß das vielleicht, dass er sein Herz noch mehr brechen würde, doch wenigstens konnte Scrat dann in Ruhe leben.

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