Kapitel 23🐺
Leano POV
Der Tag mit Jonah, Eliah und Jiro im Garten beruhigte mich völlig und sie schafften es, mich von allem, was mir Sorgen bereitete, abzulenken und dafür war ich ihnen unendlich dankbar. Die nächsten zwei Wochen vergingen ohne besondere Ereignisse. Keine Angriffe nichts. Mittlerweile war es April und die beiden Betas sowie mein Mate hatten mich darüber informiert, dass sie nun nicht mehr länger zu Hause bleiben konnten, da auch sie noch zur Schule gingen. Natürlich war ich darüber alles andere als erfreut, allerdings bot Aischa mir an, dass ich mich mal in der Kinderstube umsehen konnte. Jetzt saß ich in meiner Wolfsform neben Jiro auf dem Sofa und ließ mir die Ohren kraulen. ,,Das gefällt dir was.", Jiro lachte und vergrub seine Nase in meinem Fell. Ich schnaubte und drückte mich an ihn. In diesem Moment knallte die Tür zu und ein lautes Jaulen ließ mich zusammenzucken. Meine Ohren stellte ich auf und ich sah zur Tür. Dieses Fiepen gehörte ganz eindeutig meinem Sohn. Jiro sah mich kurz an, denn verwandelte er sich und stupste mich sanft vom Sofa. Ich hüpfte herunter und er folge mir, stellte sich schützend über mich. Durch die Tür kamen zwei Männer, die ich noch nie gesehen hatte. Er eine hatte Flo fest im Griff und mein Kind wand sich mit weit aufgerissenen Augen, in denen die Angst nur zu deutlich zu erkennen war. ,,Lasst ihn runter!", knurrte ich aufgebracht doch die Männer sahen mich einfach nur ausdruckslos an. ,,Ihr habt meinen Mate gehört.", schaltete sich nun Jiro mit seiner Alphastimme ein, die mir, wie immer, einen Schauer den Rücken runterjagte, ,,Lasst ihn runter."
Sofort ließen die beiden den Welpen herunter. Flo zitterte am ganzen Körper und schnupperte in der Luft. ,,Geh zu ihm.", flüsterte Jiro mir zu, als er mein Wimmern bemerkte. Ich nickte langsam und trat dann unter Jiros Bauch hervor. ,,Flo.", hauchte ich, während ich auf ihn zuging. ,,Papa.", mein Sohn sah mich an und kam dann auf mich zu. Sobald er bei mir war, leckte ich ihn von oben bis unten ab, untersuchte ihn auf Verletzungen. ,,Mein Kleiner.", wimmerte ich und drückte ihn weiter an mich. Flo schmiegte sich an meinen Bauch und schloss die Augen. Immer noch zittert er. ,,Es ist alles gut, du bist in Sicherheit.", flüsterte ich immer wieder. Und tatsächlich schien es zu helfen, denn Flo wurde immer ruhiger. ,,Raus jetzt.", Jiro scheucht die beiden Männer aus dem Raum und kam dann langsam auf mich zu. ,,Geh weg, böser Alpha!", schrie Flo plötzlich panisch. Jiro blieb stehen und legte sich flach auf den Boden. ,,Ist gut Flo. Ich tue dir nichts.", mein Mate sah mein Kind ruhig an. ,,Doch! Alle Alphas tun mir immer weh!", quiekte Flo. ,,Haben sie dir wirklich so wehgetan?", fragte Jiro sanft. Flo nickte. ,,Die ganze Zeit und du bist bestimmt auch nicht anders. Du wirst mir und Papa doch auch nur wehtun."
Nun schaltete ich mich ein. ,,Glaub mir, er tut dir nichts.", meinte ich zu Flo, ,,Jiro, komm her."
Gesagt getan. Jiro stand auf und näherte sich uns Schritt für Schritt, bis er sich hinter mich legte und ich mich an ihn kuschelte. ,,Siehst du, er tut nichts.", versicherte ich meinem Sohn. ,,Aber er ist ein Alpha.", flüsterte Flo ängstlich. ,,Ich weiß. Aber nicht alle Alphas sind schlecht. Jiro ist wirklich nett. Er wird sich gut um dich kümmern. Sag mal, kannst du dich in einen Menschen verwandeln?", ich leckte ihm über die Ohren. ,,Ich glaube nicht. Ich hab mich seit über einem halben Jahr nicht mehr verwandelt.", Flo rutschte näher an meinen Bauch und begann gierig meine Milch zu trinken. Moment was?! Irritiert rutschte meinn Blick zu meinem Bauch und ich stellte überrascht fest, dass sich dort wieder Zitzen gebildet hatten. Auch Jiro schien es bemerkt zu haben, da er meinen Bauch mit der Nase untersuchte. ,,Ich hab dir doch gesagt, dass sich mein Körper verändert, wenn ich Welpen bekomme. Sobald meinn Körper merkt, dass kein Welpe da ist, der Nahrung braucht, bilden sich die Zitzen zurück, wenn ich aber merke, dass da jemand Hunger hat, entstehen wieder Zitzen und sie füllen sich mit Milch.", erklärte ich Jiro erneut. Er nickte und zog den Kopf zurück. Dann leckte er mir sanft übe die Nase. ,,Tut das weh?", fragte er mich dann und blickte auf Flo. Ich schüttelte den Kopf. ,,Nein gar nicht. Manchmal ein wenig, wenn er zu doll gesogen hat, aber ansonsten nicht.", ich sah liebevoll auf mein Kind herab. Flo trank immer noch gierig, so als ob er seit langer Zeit nicht mehr richtig gegessen hatte. ,,Dürfen Jonah und Eliah rein?", fragte Jiro aus dem nichts, ,,sie stehen vor der Tür und linken mir die ganze Zeit."
,,Hol sie rein. Solange sie sich langsam bewegen und Flo keine Angst machen, ist es okay.", während Jiro die Tür öffnete, blickte ich weiter auf Flo hinunter. Er sah aus, wie ein paar Stunden nach seiner Geburt. Klein und struppiges Fell, sehr dünn und die rosa Nase, die immer etwas im Licht glänzte. ,,Hey Leano.", Jonahs pelzige Nase schob sich unter mein Kinn und rieb sich leicht an mir. Auch Eliah begrüßte mich freudig, dann legten sich die beiden vor mich auf den Boden und Jiro legte sich wieder hinter mich. Flo hingegen drückte seinen kleinen Kopf nur noch näher an meinen Bauch, um noch schneller an meiner Zitze zu saugen. ,,Er scheint ziemlich Hunger zu haben.", murmelte Jonah traurig. ,,Wir müssen unbedingt David holen.", gab ich zurück, ,,Er soll sich Flo ansehen."
,,Was ist mit Jason?", fragte Jiro plötzlich, ,,Wenn er schon so Interesse an dir zeigt Engel, dann wird es bei Flo noch schlimmer."
,,Wahrscheinlich schon.", gab ich zu bedenken. Plötzlich löste sich Flo von mir und stand auf. Dieses Mal zitterten seine Beine kein Stück und er tapste neugierig durch den Raum. Natürlich setzten meine Mutterinstinkte sofort ein und ich ging langsam hinter meinem Sohn her. Auch wenn Flo mich aufgrund seiner Fellfarbe und den großen grünblauen Augen immer wieder an Samuel erinnerte, war er mein Sohn und ich liebte ihn mit jeder Faser meines Körpers. Und es war mir egal, ob er aus einer Vergewaltigung entstanden war oder nicht. ,,Hey komm da weg, Kleiner.", ich nahm Flo am Nackenfell und zog ihn unter der Kommode hervor. ,,Ich hab Angst.", flüsterte Flo, als ich ihn wieder abgesetzt hatte. ,,Du brauchst keine Angst haben, du bist sicher.", ich stupste ihn sanft an. ,,Sie werden mich finden. Und mir wieder wehtun.", seine Augen hingen fest auf meinen und ich konnte die Angst sehen. ,,Das wird nicht passieren okay. Wir werden auf dich aufpassen."
,,Es soll keiner in meine Nähe kommen. Nur du."
Ich senkte meinen Kopf zu ihm herunter und legte meine Stirn gegen seine. ,,Süßer, sie haben da schlimmes mit dir gemacht oder?"
Flo nickte. ,,Ja.", seine Stimme zitterte etwas. ,,Ich lass dich nie wieder gehen.", flüsterte ich ihm zu. Flo kuschelte sich gegen mich und war kurz darauf eingeschlafen. Er musste von all dem, was ihm heute passiert war, total fertig sein. Und gerade als ich ihn im Nackenfell nehmen wollte, knackte es laut und auf meinen Pfoten lag ein Baby. Ich verwandelte mich lächelnd wieder in einen Menschen und nahm ihn hoch. Es fühlte sich gut an, meinen Sohn endlich wieder in den Armen halten zu können.
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