Kapitel 22🐺

Jiro POV

Als ich das nächste Mal die Augen öffnete, war es sieben Uhr morgens. Ich drehte mich auf die Seite und zischte auf, als sich das Kissen gegen meine Markierung rieb. Leise fluchend stand ich also auf und schlich ins Badezimmer, um zu duschen. Nachdem auch dies erledigt war, trat ich wieder zurück ins Zimmer, wo Leano mittlerweile auf dem Bett saß, die Hand fest auf seinen Hals gepresst. ,,Guten Morgen.", ich lächelte ihn an und trat zu ihm ans Bett. ,,Morgen.", murmelte er noch etwas verschlafen. ,,Ist mit dem Biss alles in Ordnung?", fragte ich ihn besorgt. Meine Hand schob sich auf seine und drückte sie sanft. ,,Ich denke schon. Es tut aber höllisch weh.", beschwerte er sich jammernd. ,,Das ist normal.", beruhige ich ihn, ,,In ein paar Stunden solltest du nur noch ein leichtes Ziehen spüren."
,,Ist gut.", er lächelte mich warm an und kam auf mich zu. Dann schlang er seine Arme um meinen Hals und hauchte mir einen leichten Kuss auf die Lippen.  ,,Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich liebe.", flüsterte er. Ich strich ihm durch die viel zu langen Haare. ,,Doch. Das hast du mir letzte Nacht gezeigt.", gab ich zurück. Ein leises Kichern verließ seinen Mund und seine Mundwinkel zogen sich amüsiert nach oben. Um die Nase herum war er plötzlich ziemlich rot. Gott, ich liebe diesen Jungen so sehr und ich würde ihn für nichts auf der Welt wieder hergeben. Leano seufzte glücklich und legte sein Gesicht in meine Halsbeuge. Ich krauelte ihm den Nacken, bis er irgendwann ein wohliges Geräusch ausstieß. ,,Ich liebe dich, mein Engel.", flüsterte ich in sein Ohr. ,,Ich weiß.", ich spürte ihn an meinem Hals grinsen, als er erwiderte: ,,Ich dich nämlich auch."
,,Mann muss mich ja auch lieben.", lachte ich. Leano schnaubte und schlug mir leicht gegen die Brust. So saßen wir dort eine ganze Weile, er auf meinem Schoß, die Beine um meinen Bauch und die Arme um meinen Hals gewickelt und wir sahen uns nur in die Augen. Dieser Moment war einfach wunderschön und hätte mein Magen nicht so laut geknurrt, dann hätte ich nicht sagen können, wie lange wir uns noch in die Augen gesehen hätten. ,,Hat der große, starke Alpha etwas Hunger?", zog mein Mate mich auf. Ich lachte tief auf. ,,Ja habe ich und genau deswegen werden wir jetzt etwas essen gehen, weil ich sonst nämlich dich vernasche.", ich drückte ihm eine schnellen Kuss auf die Wange, ehe ich ihn von meinem Schoß schob und aufstand. ,,Nah, da hätte ich nichts gegen.", lachte er und strich sich die Haare aus den Augen. Dabei grinste er schief, was total niedlich aussahen. Die Augen blitzen freudig, als er eine Finger zwischen meine schob und wir zusammen au dem Zimmer gingen. Natürlich blickten uns in der Küche sofort alle an. Klar, sie rochen, was wir letzte Nacht getan hatten, wegen der Bisse, die uns allerdings auch verrieten. ,,Na endlich. Ich dachte schon, ihr beide bekommt das nie hin.", knurrte Eliah erleichtert und sah Jonah an, der mit vollem Mund nickte. Meine Mutter zwinkerte mir kurz zu und Dad sah uns einfach nur schief an. Gerade, als wir uns gesetzt hatten, kamen auch Domenic und Katy herein, die die Zwillinge auf dem Arm trugen. ,,Morgen.", mein Bruder gähnte und setzte Linus auf dem Boden ab. Katy begrüßte uns alle mit einem Lächeln und musterte dann wissend Leanos Hals, was meinem kleinen Omega die Röte ins Gesicht trieb. Ich griff unter dem Tisch nach seiner Hand und drückte diese leicht um ihm zu zeigen, dass er keine Angst haben brauchte. ,,Du Leano.", begann mein Vater, als er sich uns gegenüber an den Tisch setzte. ,,Hmm.", der Kleinere blickte mit einem vor Nutella verschmierten Mund zu meinem Vater auf, der grinsen musste, als er ihn sah. ,,Wir möchten dich gern offiziell im Rudel vorstellen. Die Markierung hast du ja schon, was bedeutet, dass jetzt eh jeder sehen und riechen kann, dass du zu Jiro gehörst. Nun muss das Rudel nur noch seine Luna kennenlernen.", erklärte mein Dad. Leano kaute schnell auf und schluckte das Essen herunter. ,,Von mir aus gerne. Ich bin bereit.", mein Engel strahlte übers ganze Gesicht und auch ich freute mich, dass er sich endlich von sich aus unter Leute traute. Ich hatte nämlich schon befürchtet, dass er eine Phobie gegen die Außenwelt entwickeln würde und ich ihn nicht ins Rudel integrieren könnte. Aber diese beiden Ängste verschwanden in dem Moment, in dem sich das riesige Grinsen auf das Gesicht meines Mates legte. Also beugte ich mich zu ihm herüber und flüsterte in sein Ohr: ,,Ich bin stolz auf dich Engel."
,,Danke.", haucht er leise zurück. Ich war wirklich stolz auf ihn. Ich hätte ihn sogar verstanden, wenn er das Rudel nicht hätte kennenlernen wollen. Schließlich, war er im Jahr nur mit Menschen in Kontakt gekommen, die ihm Böses wollten. Und auch wenn Flo endlich hier wäre, würde der kleine zu 99 % Angst vor allen Erwachsenen haben. Ich konnte mir vorstellen, dass er bei Leano ruhig bleiben würde, aber bei den anderen war ich mir nicht sicher.
,,Jiro!", Leano wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum und ich zuckte erschrocken zusammen. ,,Was ist los?", wollte ich immer noch etwas geistesabwesend wissen. ,,Wir wollen aufstehen."
Mein Mate kicherte leise und zog mich sanft vom Stuhl. Ich hauchte ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen, bevor wir mit Eliah und Jonah die Treppe hochsteigen. Allerdings gingen wir vier in zwei getrennte Zimmer, da wir uns noch anziehen mussten, besprachen aber, uns dann im Garten zu treffen.
,,Jiro! Deine Hose ist viel zu groß.", jammerte Leano. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Meine Jogginghose war ihm bestimmt drei oder vier Nummern zu groß, sodass sie ihm von den Hüften rutschte und die Beine auf dem Boden schliffen. Er schien wohl eine von meinen etwas weitern Hosen erwischt zu haben. ,,Warte eben.", ich grinste und verschwand in einem anderen Zimmer. Wie gut, dass Mom all unsere Sachen aufhob. Also nahm ich eine Jogginghose, die meinem Mate passen könnte und ein blaues T-Shirt mit und kehrte in mein Zimmer zurück. Leano stand immer noch an der selben Stelle wie vorher. ,,Hier. Probiere das mal an." ich warf ihm die Klamotten zu und siehe da, sie passten ihm perfekt. ,,Danke.", er grinste und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. ,,Du siehst gut aus, keine Sorge.", kommentiert ich sein Handeln. ,,Danke. Du auch.", er zwinkerte mir zu und ließ den Blick über meinen freien Oberkörper schweifen, bevor seine Wangen wieder rot wurden. Glucksend zog ich mir das Shirt über den Kopf und sah ihn an. ,,Na komm. Die beiden warten bestimmt schon auf uns."

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