Kapitel 8

Kaum konnte ich mich auf den Weg konzentrieren, zu sehr war ich auf die Umgebung fixiert. Hochhäuser umgaben die Straße, Geschäfte säumten den Weg. Die aus Stein bestehenden Wege waren sauber gehalten, kein Unkraut schien das Bild der Umgebung zu zerstören. Diese Städte wurden von den Breedern erbaut, während sie die Städte der Menschen verrotten ließen.

Überall liefen Breeder herum, oft mit Menschen an ihrer Seite.

Leise knirschte ich mit den Zähnen als ich einen Breeder zusammen mit einem Menschen sah. Der Breeder hielt den Menschen an einer Kette, während dieser einerseits eine Art Koffer trug und andererseits übelst zugerichtet aussah. Michael hatte seinen Blick auch aus dem Fenster gerichtet. Wir taten das, was sie Michael von klein auf eingeprügelt, und mir über die letzten zwei Jahre, wir analysierten unsere Situation, schätzen ab was möglich und was unmöglich war. Was uns Leid ersparte, und was uns dieses einbrachte.

Seit Manuels „Wetteinladung" gegenüber diesem Mauri, hatte ich versucht ihn zu ignorieren, damit einerseits seine Geduld und andererseits seine Reaktionen zu erfahren, vermutlich würde ich deswegen in irgendeiner Weise leiden jedoch half es so, spätere Fehler zu vermeiden, oder gar einen Weg zu finden, wie wir dem hier entkommen könnten. Niemals würde ich einem Breeder vertrauen können, sie waren alle gleich und würden uns nur Leid zufügen.

„Wir sind gleich an Manu's Haus. Denkst du du dass du laufen kannst Patrick? Es ist wirklich nicht weit und Treppen sind dort auch nicht bedeutend viele." ohne auch nur von er Straße zu blicken sprach der blonde mich an. Er wäre ebenso eine Bedrohung, sollte er mit Manuel in einer Wohnung/Haus zusammen leben. Die beiden wirkten wie gute Freunde, weswegen es schwieriger werden könnte sich umzubringen, wenn der blonde dort leben würde. Er wäre da, wenn Manuel auf Arbeit wäre.

Förmlich hörte man die Zahnräder in meinem Kopf rattern, so sehr dachte ich nach. Zu viel dachte ich nach, das wusste ich, doch war es genau das, was einen am leben hielt. Man musste wenn man floh jede einzelne Entscheidung überdenken, denn jede noch so kleine Entscheidung könnte mit dem Tod enden, oder wie in meinem Fall vor vier Jahren, Gefangenschaft und Verstümmelung. Ich musste nachdenken, mein Kopf musste arbeiten. Michael legte vorsichtig seine Hand auf meine Schulter und blickte mich an, das Auto wurde langsamer und ich spannte mich an. Das Ziel konnte man schon erkennen. Ein einfaches, weißes Gebäude. Ein Garten befand sich darum herum, in welchem es auf der einen Seite Beete sowie zwei Bäumchen gab, während sich auf der anderen eine Sitzbank sowie ein Tisch befanden. Anscheinend baute Manuel selbst Gemüse und Obst an. Vor dem Haus befand sich ein Parkplatz , auf welchen unser Fahrer geradewegs zufuhr.

Nun richtete sich auch mal wieder Manuels Blick von diesem Smartphoneding und auf das Haus.

„Na endlich, ich habe schon gedacht dass du dich mal wieder verfahren hast." ein leicht neckender Unterton schwang in seiner Stimme mit und der größere blonde seufzte auf. Anscheinend machte Manuel öfter solche Witze, wen man dies überhaupt Witz nennen konnte.

„Und ich hab gedacht dass du endlich mal deine Klappe hältst Manu, aber anscheinend haben wir beide falsch gedacht."

Leicht lachte der braunhaarige, während der Fahrer einparkte und das Auto ausschaltete. Kaum wusste ich etwas über diese Fahrzeuge, nur dass wir Menschen, wie fast alles was die Breeder nutzen, erfunden hatten. Nun richtete sich der einäugige um und blickte uns an, während Michael auf den Boden sah und ich seinem Blick einfach nur auswich. Ich wollte jemanden wie ihn nicht ansehen, auch wenn ich es vermutlich bald müsste.

„Na kommt ihr beiden, oder brauchst du Hilfe Patrick?" er tat so als hätte seine Wettaufforderung nie existiert. Er war ein Arschloch, genau wie alle anderen Breeder, das sich über uns Menschen stellte.

„W-Wie werden d-diese Türen geöffnet?" unsicher blickte Michael zu mir. Die Autos in welchen ich übernachtete hatte waren alle kaputt gewesen und immer nur war ich durch die zerstörten Scheiben der Fenster ins Innere gelangt. Der grünäugige nickte kurz.

„Das geht ganz einfach. Seht ihr die Griffe an euren Türen? Da fasst ihr hinein und zieht es kurz zu euch, und drückt die Tür dann, nachdem sie locker ist, auf" erklärte er, wenn auch zugegeben nicht besonders gut, jedoch schien Michael es verstanden zu haben. Leicht nickte er und führte das aus, was Manuel beschrieben hatte. Zuerst merkte man es ihm deutlich an, dass er unter starkem Stress stand. Mittlerweile war der blonde Riese ausgestiegen und wartete auf uns.

Nachdem es bei Michael geglückt war, die Tür zu öffnen, probierte ich es nun auch. Zuerst klappte es nicht, da ich es noch nie getan hatte. Leicht kicherte der einäugige welcher, zu meinem Verwundern noch immer im Wagen saß. Leise knirschte ich mit den Zähnen, und atmete erleichtert aus, als es mir beim zweiten Versuch endlich gelang die Tür zu öffnen.

„Na endlich. Nimm es mir nicht krumm, aber ich wollte lieber warten bis du ausgestiegen bist als dich alleine im Auto zu lassen." erst nun stieg Manuel aus dem Auto, und artete bis ich meinen gesunden Fuß auf den Boden aufsetzte. Mein gesamtes Gewicht verlagerte ich auf diesen, ehe ich meinen anderen, vernarbten Fuß zu mir zog und halb aufsetzte. Durch ein Stechen in eben diesen zuckte ich kurz zusammen, jedoch fing ich mich wieder. Keines Falles wollte ich vor den Breedern meine Schwäche zeigen, aus Angst sie würden diese ausnutzen und mich nur nch mehr verletzten. Zugeben würde ich dies vor anderen nicht mal auf meinem Sterbebett, jedoch in meinem Inneren wusste ich genau wie sehr ich doch verwundet war. Im Inneren sowie von außen.

Langsam setzte ich einen Fuß vor den andern, ignorierte die leichten, stechenden Schmerzen welche immer wieder aufflammte, sobald mein geschundener, verstümmelter Fuß den Boden berührte.

Der Weg zu dem Haus war wirklich nicht weit, jedoch minderte dies, sowie meine Schmerzen, die Chance irgendwie von hier fliehen zu können, da dies meinte, sollten wir versuchen zu fliehen, könnten sie uns schnell einholen und uns auf der Straße verfolgen.

„Wann wurde dein Fuß entfernt?" der größere lief neben mir her, schien aufpassen zu wollen dass ich nicht abhaue. Genervt verdrehte ich meine Augen, passte jedoch auf dass er dies nicht sah, denn sonst hätte ih verletzt werden können, und sollte man dies noch nicht bemerkt haben, ich verabscheute die Schmerzen die Breeder verursachten.

„Vor rund.. vier Jahren? Kurz nach.." ich schluckte und blieb stehen, und biss mir auf die Lippe. Auch der grünäugige blieb stehen und musterte mich. Das Gefühl, als wäre ich wieder in der Zelle, in welcher sie mir den Teil des Fußes nahmen.

„Oh.. Ich verstehe. Schätze sie haben das gemacht damit du ihnen nicht wieder fliehen kannst, wenn ich sehe wie es dich noch immer beeinträchtigt." er steckte seine Hände in seine Hosentaschen, und sah zu seinem Haus. In diesem Moment wirkte er nachdenklich, jedoch könnte er jeden Moment auf mich losgehen und mir Schmerzen zufügen..

„Na komm, ich kann dich auch stützen, tragen magst du ja überhaupt nicht." leicht neckend blickte er mich an und grinste leicht. Diese Situation verunsicherte mich einerseits und überforderte mich auf der anderen. Wieso verhielt er sich so? War meine Überforderung das was er erreichen wollte? Wollte er mein Vertrauen gewinnen, aufgrund der Wette? Wo war Michael auf einmal hin?

Suchend blickte ich mich hilflos um, entdeckte jedoch dass er schon mit dem blonden am Haus stand und darau wartete, dass Manuel und ich nachkamen.

Leise seufzte der Breeder vor mir auf und schüttelte leicht den Kopf, ehe er leicht lachte.

Mein Herz fing an schneller zu schlagen, ich fühlte mich als würde ich in Gefahr sein, fliehen müssen. War er ein Psychopath?

„Du denkst echt viel nach, aber jetzt komm bitte. Wir müssen weiter."






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