Kapitel 6


Noch immer fühlte ich mich mehr als unwohl, wäre am liebsten im Boden versunken oder hätte mich, wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, erschossen. Ich hasste die Breeder wie kein zweiter, verabscheute sie und würde am liebsten 90% von ihnen ausrotten. Doch war ich dazu nicht im Stande, weswegen ich mich noch weiter erniedrigen lassen musste als sonst schon.

Manuel hatte es geschafft Michael davon zu überzeugen, dass dies das einzig Richtige war, und es uns beiden danach besser gehen würde.

Er hatte seinen linken Arm um meinen Oberkörper geschlungen, während er seinen rechten um meine Kniekehlen legte und mich vorsichtig hoch hob.

Im ersten Moment wusste ich nicht zu reagieren, war geschockt und sah ihn einfach nur an. Im nächsten jedoch stieg meine Verachtung gegenüber ihm besonders an. Deutlich hatte man gemerkt, dass ich die Idee, dass er mich trug mehr als nur ablehnte: Er gab also einen Dreck darauf, was wir Menschen dachten, also war es nur höchst wahrscheinlich, dass er außerhalb der Öffentlichkeit gewalttätig war. Jedoch war es mir ein Rätsel, wieso er nicht jetzt schon gewalttätig gegenüber uns Menschen war. Meine Schuldgefühle waren verdrängt worden, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass er mich hochnehmen, und dabei dazu gesagt sogar noch relativ vorsichtig war.

„Manuel? Wollen Sie wirklich nicht mit den beiden zu dem Arzt hier im Gebäude?" die wie eine Puppe wirkende blickte den Breeder an, ihr Gesichtsausdruck war nicht zu deuten, jedoch schien sie Manuel davon zu überzeugen zu wollen, dass er uns dort hin bringen solle. Der „Arzt" war kaum besser als die rothaarige damals, welche mir meinen Fuß abgehackt hatte. Die Wunden welche wir von Folterungen hatten, wurden nur provisorisch behandelt, entzündeten sich oft, schmerzten Tagelang und waren voll Eiter. Sie waren grob und sorgten meistens eher für Krankheiten, als sie zu behandeln.

„Wie ich schon mehrmals gesagt habe, Nein, will ich nicht. Ich habe einen eigenen Arzt für Menschen und wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie meine Entscheidungen von nun an unkommentiert lassen würde. Immerhin bin ich doch nun der Besitzer dieser beiden."

Besitzer?! Dieses Arschloch.. Niemals würde ich ihn meinen order Michaels Besitzer nennen, nein. Egal ob es mein endgültiges Todesurteil wäre, würde ich mich dagegen wehren. Die Breeder waren eine Plage, schlimmer als wir Menschen es einst waren, nicht besser als wir es einst waren waren sie, egal wie oft sie meinten sie seien besser als wir Menschen. Sie verbauten Materialien der Erde, ließen die einstigen Siedlungen der Menschen verrotten während sie sich neue, eigene Siedlungen und Städte bauten. Sie selbst verbrauchten mehr Materialien als wir Menschen in der gesamten Zeit unserer einstigen Herrschaft. Sie verteufelten uns, obwohl sie genau das selbe taten wie einige Menschen früher.

Mein Körper verspannte sich als er dies aussprach, meine Hände ballten sich zu leichten Fäusten, und Manuel blickte mich an. Seine Ohren bewegten sich leicht, was dafür sorgte, dass mir eine Gänsehaut über den Rücken lief. Verwirrt musterte er mich, schien zu denken, dass ich irgendwelche schmerzen haben musste, vermutlich dachte er dass mein Fuß die Quelle des Schmerzes war, denn sein Blick richtete sich zu genau diesem.

Wir liefen weiter, noch immer gefolgt von der blonden, welche eindeutig nicht schlau aus dem Verhalten des Breeders wurde. Als wir im unterstem Stockwerk, nahe des Auktionsraumes ankamen, schluckte ich. Die grauen, kahlen Wände waren noch immer die selben, außer dass Blut an manchen Stellen klebte. Verstört entdeckte ich einen Menschen, welcher zusammengekauert in einer Ecke saß. Dass Blut schien eindeutig von ihm zu kommen, da sein gesamter Körper mit Wunden überseht war. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, da es hinter seinen Knien versteckt war. Vor dem Menschen, vermutlich ein junge, stand ein Breeder. Mit dem Rücken zu uns gedreht stand er da, hatte seine Hände zu Fäusten geballt und war es höchst wahrscheinlich gewesen, welcher den Jungen so zu gerichtet hatte.

Dies war die grausame Realität in welcher wir Menschen dank den Breedern gefangen waren. Gewalt, Todesangst und wie in meinem Fall, Verstümmelung. Sie nahmen einem Alles was man hatte, töteten die Familie von einem, und versklavten dann die überlebenden, meinten wie sehr sie gelitten haben.

Auch Manuel blickte zu dem schrecklichem Abbild der Realität, während Julia sogar grinste. Michael zitterte, blickte mich ängstlich an. Er hatte Angst, angst davor, dass uns das selbe widerfahren würde, wen nicht schlimmeres.

Die Stellen, an welchen mich Manuel berührte schienen urplötzlich zu brennen, als würden sie sich in meine Haut ätzen, jedoch war es kaum möglich mich zu bewegen, da Manuel mich festhielt. Wenn ich mich wehren würde, würde es mir ähnlich, wenn nicht sogar schlimmer als dem Jungen ergehen, und das wäre das letzte was ich wollte. Sie würden meine schwäche sehen, si ausnutzen und mich noch weiter erniedrigen .

Schnell wand sich Manuel von dem Jungen ab, anstatt ihm irgendwie zu helfen. Er war wie alle Breeder, nur in sich selbst interessiert sowie ein Arschloch.

„Michael, komm mit. Das Auto steht direkt vor der Tür." seine Stimme wirkte belastet, als hätte er Schwierigkeiten zu sprechen. So schien ihn das mit dem Jungen entweder zu.. mir wurde übel als ich dran dachte zu welch einem Breeder wir nun gehören sollte. Entweder schien ihn der bloße Anblick des verletzen und blutendem Menschen anzumachen, oder ihn schien es zu belasten, weil er Mitleid mit ihm hatte. Das letzte war so gut wie unwahrscheinlich, da die Breeder uns Menschen wie auf das Blut hassten, und das erste, wäre noch schlimmer als alles was ich mir ausgemalt hatte. Sobald wir in den Besitz der Breeder übergehen würden, so hatten sie volles Recht über uns. Mein Herz schlug schneller, mein Atem ging schneller und ich blickte in das Gesicht des braunhaarigen. Jetzt wirkte auf mich alles an ihm wie ein perverser, gefährlicher Breeder, welcher uns nur mit größter Freude leid zu fügen würde, und bei dem es uns schlimmer ergehen würde, als mir bei dem „Verhör". Er bekam meine Reaktion deutlich mit, leicht zuckten seine Ohren erneut, jedoch blickte er mich nicht an. Noch immer taten seine Berührungen weh, am liebsten hätte ich mich losgerissen, jedoch war dies nicht möglich.

Näher liefen wir zu dem Ausgang des Gebäudes. Sonnenstrahlen fielen durch die gläserne Tür. Sie wirkten warm, so als würde uns die Sonne und die Welt begrüßen. Als würde sie uns beglückwünschen wollen, dass wir aus diesem Gebäude kommen würden, doch würde dies uns nur in eine noch grausamere Welt schicken, als sie hier drinnen war. Manuel dürfte uns nun noch mehr verstümmeln, uns halb totschlagen und sich an uns vergehen. Dadurch dass Michael und ich geschwächt waren, ich verstümmelt, und Michael Todesangst vor den Breedern hatte, wäre unsere Flucht, sollten wir es versuchen, zum scheitern verurteilt. Die einzige Chance dem zu entkommen wäre Selbstmord, oder Manuel umzubringen. Jedoch war er besser genährt als wir, ein Breeder und seine Sinne schienen geschärft zu sein, also fiel die letzte Möglichkeit weg, da wir dadurch den selben Tod sterben würden, wie die Frau damals. Also müssten wir uns umbringen, sollte meine Einschätzung Manuels korrekt sein.

Die Sonne blendete in unseren Augen. Trotz des kleinen Fensters in der Zelle waren wir es nicht gewohnt so viel Sonnenlicht aufzunehmen. Leicht kniffen sowohl Michael als auch ich unsere Augen zusammen, da die Sonne einfach zu hell war. Noch nie schien sie s hell wie in diesem Moment zu sein. Zusätzlich brannte die Sonne auf meiner Haut, und erinnerte mich an die Zeit, in welcher ich noch laufen konnte, von den Breedern davon laufen. Oft hatte ich Sonnenbrand im Sommer gehabt, oder war gebräunt gewesen. Nun jedoch, was erst im Sonnenlicht auffiel, war ich blass. Die blauen, dunkeln Flecken auf meiner Haut fielen nun sehr viel mehr auf, als in dem Halblicht, welches wir im Gebäude hatten. Kratzer und Wunden zierten meine Haut, deutlich merkte man dass wir Menschen hier nicht sonderlich viel Nahrung erhielten. Michael und ich waren dünn. Trotz dass ich nicht immer genug Nahrung erhalten hatte als ich auf der Flucht war, doch so stark untergewichtig wie nun war ich nie.

„Julia, würden Sie bitte uns die Tür öffnen?" Manuel richtete sich an die blonde, welche ihn verwirrt ansah, jedoch nach wenigen Sekunden nickte und uns die Tür öffnete. Sie blickte uns an, musterte wie Michael und ich uns verhielten. Normal war sie einzuschätzen, sie wollte uns das größtmögliche Leid zufügen, was sie konnte, ohne gegen die wenigen Regeln zu verstoßen. Schnell öffnete die blonde die Tür und hielt sie auch noch offen für uns. Ungewöhnlich für sie, immerhin hatte sie uns schon öfter Dinge angetan, welche mich erschaudern ließen. Sie wusste dies genau, nutze dies aus, nur um mehr Schaden an uns zu hinterlassen.

Tatsächlich stand am Ende des verwachsenen, unsauberem Steinweges, welcher zu einer der Höllen auf Erden führte ein Auto. Kaum kannte ich Auto Namen, da ich diese im überleben nicht brauchte. Manchmal hatte ich mich jedoch in bestimmten Wägen versteckt, welche damals zurückgelassen wurden. Sie waren, wenn sie keinerlei Fenster im hinterem Teil besaßen gute Verstecke, besonders wenn ich darin eine Decke oder Jacken der ehemaligen Besitzer fand. Besonders wenn es kalt war, waren diese neben den alten, verlassenen und zerstörten Wohnungen gute Verstecke, in welchen ich weniger fror, als wenn ich in einem der Wälder schlafen würde, oder auf der Straße. Jedoch waren sie gefährlicher als die Wohnungen, sie könnten in Flamen aufgehen, oder wilde Tiere könnten sich in ihnen versteckt haben. Mehr als nur einmal wurde ich schon von diesen widerlichen Tieren von einem, vor den Breedern halbwegs sicherem, Schlafplatz vertrieben.

Im Gegensatz zu den Autos, in welchen ich geschlafen hatte, waren die Fenster des Wagens nicht kaputt, wirkten sogar stabiler als alle welche ich davor gesehen hatte. Die Fenster des hinterem Teiles waren dunkler und undurchsichtiger als die, welche sich vorne befanden.

Im vorderem Teil saß jemand. Genau wie Manuel hatte er längere Haare, trug einen Pullover. Seine Haare waren blond, viel konnte ich jedoch nicht erkennen. Er schien der Fahrer zu sein, also könnte der braunhaarige wohl eher nicht ein Auto bedienen. Ein möglicher Punkt, welcher uns, sollten wir wie durch ein Wunder fliehen können,, helfen, oder, was sehr viel wahrscheinlicher war, uns bei

unserem Selbstmord helfen.

Niemals würde ich Manuel als etwas wie einen Besitzer oder gar als jemand gutes betrachten. Er war ein Breeder, ein Teil der Spezies, welche einfach nur ausgelöscht gehörte.







In zehn Tage hab ich endlich Faschingsferien..

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