Kapitel 54
"W-wie meinst du das?" brachte ich einfach nur hervor.
Menschen sind Breedern nicht ähnlich. Die meisten Breeder waren blut- und rachsüchtige Monster, die mir mehr als nur einmal an den Kragen wollten.
"Woher denkst du stammen die Zellen aus denen Breeder geschaffen worden? Wieso können sie so sein wie wir Menschen?" stellte er statt mir einfach zu antworten eine Gegenfrage.
"K-keine Ahnung? Woher soll ich das denn wissen? Tiere..?" entgegnete ich ihm, schluckte.
Er konnte damit doch nicht meinen dass Breeder Menschen waren? Das könnte nicht sein, wie sollte man einen Menschen zu einem Bree-
Ein Blick auf meine Hände unterbrach meine Gedanken, und ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken.
Nein, nein. Nein!
"Es ist wahr..manche Breeder sind aus Tierzellen erstellt worden, aber die Ergebnisse.. ugh. Nein. Kaum welche haben überlebt. Aber dann kam die Idee auf, was wenn man Menschen benutzt?" er erzählte es ruhig, verzog nur bei der Erwähnung der Misslungenen das Gesicht.
"N-nein. Nein! Verdammt was für einen Dreck erzählst du mir hier?!" ich wollte es nicht wahr haben, alles was ich wusste konnte, nein durfte, nicht falsch sein. Meine Eltern, die können mich nicht angelogen haben. Und ich, ich wurde sicher nicht zu einem Breeder gemacht. Ich war Mensch, einer der größten Feinde der Regierung, die gleitet wurde von blutrünstigen, bösen Wesen die wir Menschen eigen geschaffen haben. So musste es sein, ich habe Gutes getan Xaroth zu töten, er war ein Monster, nicht nur von seinem Charakter aus gesehen, er konnte niemals ein Mensch gewesen sein.
Resigniert seufzte mein angeblicher Onkel.
"Ich versteh, alles dreht sich in deinem Kopf, nicht? Dir ist schlecht, du würdest am liebsten wieder abbauen, oder? Man kann vor der Wahrheit nicht fliegen Patrick, egal wie sehr man es auch versucht."
Mitleid blitzte in den Augen des älteren auf, doch schnaubte ich nur.
"D-dann..dann machst du doch auch einen Breeder aus mir! Du bist dann doch auch kein Bisschen besser als Xaroth, du hast dann auch an Menschen experimentiert!" meine Augen brannten, in diesem Moment hätte ich es lieber gehabt dass hier meine Hinrichtung auf mich gewartet hatte, dass hier mein Leiden, anscheinend nicht nur verursacht durch Breeder, endlich ein Ende fand. Ich wollte mit der Wahrheit leben, sollte es diese sein. Es konnte sein, allein dass es gute Breeder gab hatte schon genug an Ansicht der Welt gerüttelt, nun sollten Breeder also auch Menschen sein, die verändert wurden.
"Theoretisch schon, aber ich kann das verhindern, du musst mir nur zuhören."
"Und was soll ich von dir hören?! Du h-hast die Schuld an dem was mit mir passiert!" schrie ich ihn an, humpelte einen Schritt zurück.
"Wie ich das rückgängig machen kann? Wie ich verhindern kann, dass es dich einnimmt?" er zog eine Augenbraue nach oben, sah mich neutral an.
"W-was, d-du kannst es aufhalten?" für einen Moment schien meine Wut verschwunden, und mein Blick glitt zu meinen Händen. Und..und was meinte er damit, dass er verhindern könnte, dass mich etwas einnehme?
"Natürlich, für den Sohn meines Bruders doch immer. Es gibt nur ein einziges Problem." erklärte er ruhig, stand auf.
Mein Herz schien mir aus der Brust zu springen, während mir einfach nur schlecht war. Panik kroch in jeden Winkel meines Körpers, drohte mich vollkommen einzunehmen, und dennoch musste ich standhaft sein, ich durfte keine Schwäche zeigen.
"I-ich werde keine Informationen weiter geben, i-ich weiß nicht einmal wirklich viel." entgegnete ich, bevor er irgendetwas sagen konnte, doch zitterte meine Stimme so sehr und war so leise, dass man mir wohl anmerken konnte, dass ich nicht die volle Wahrheit sprach.
Verdammt, ich wollte kein Breeder sein, i-ich wollte ich bleiben, ich wollte Patrick bleiben!
"Atme tief durch Pat, ich weiß es ist gerade alles zu viel für dich. Ich will keine Informationen, verstanden? Du musst mir jetzt genau zuhören, okay? In dieser Welt ist kein Platz mehr für Menschen, die den Breedern ebenwürdig wäre, wir Menschen haben verloren, unser Platz ist unter den Breedern." je weiter er sprach, desto mehr schien mein Herz zu zerspringen. N-nein, das konnte doch nicht wahr sein, nein. Das konnte einfach nicht sein!
"A-aber du hast doch eine hohe Postition! S-sie haben Respekt vor dir u-und du bist ein Mensch!"
"Das ist wahr, aber nicht jeder Mensch hat soviel Glück wie ich. Ich habe Wissen, dass die Breeder zerstören könnte, aber das ist der einzige Grund, wieso ich noch am Leben bin. Sie haben deine Eltern und Schwester getötet um mich zu quälen, weil sie wussten, wie wichtig mir eure Familie war. Ich weiß..die Wahrheit ist unerträglich, aber du musst wissen, ich kann dir helfen. Ich kann dafür sorgen, dass es dich nicht einnimmt, dafür musst du aber genau meine Befehle befolgen, verstanden?" ernst sah er mich an, keine andere Regung war in seinem Gesicht zu sehen, nur blitzte Schmerz, als er meine Familie erwähnte in seinen Augen auf.
"W-was? Auf keinen Fall!" entsetzt sah ich ihn an, ich sollte einfach all das, all das wofür sich meine Familie geopfert hatte, aufgeben und auf die Seite der Breeder wechseln.
"Patrick, du hast eigentlich keine andere Wahl, verstehst du ? Ich würde alles geben dafür, dass ich dir ein normales, einfaches Leben geben kann, alles dafür geben, dass du ein freier Mann sein kannst, aber das geht einfach nicht. Wir Menschen haben unseren Platz in dieser Welt verloren, haben unser Verderben selbst geschaffen." mitleidig sah mich der Mann an, während meine Welt zusammenzubrechen schien. Schwindel und Übelkeit nahmen mir jegliches Gleichgewicht, während Verzweiflung und Panik mir jegliche Vernunft raubten.
"N-nein! Nein verdammt! D-das kann doch nicht wahr sein, e-es muss einen Weg geben!" verzweifelt sah ich ihn an, Tränen begannen aus meinen Augen zu treten, während mir immer wieder ein Schluchzen über die Lippen floss.
Seufzend ging er zu mir, legte einfach nur seine Arme um mich, drückte meinen Oberkörper sanft an sich und begann mir über den Rücken zu fahren.
"Patrick..bitte beruhige dich, du reagierst doch nur so, weil du genau weißt, dass der Widerstand keine Zukunft hat, weil du genau weißt, wie grausam und stark der Hass gegen die Menschen ist, wie viel Angst selbst Breeder wie Xaroth vor einem einfachen Menschen wie dir in sich trugen. Du kennst die Wahrheit tief in deinem Inneren, und ich verstehe, dass du sie nicht einsehen willst, aber musst du das, du musst der Wahrheit ins Gesicht blicken; wir Menschen haben keine Zukunft mehr, und ich biete dir die einmalige Chance, dass du es schaffst, dass aus dir etwas wird. Ich werde dir das Lesen und Schreiben beringen lassen, ich werde dir die beste Bildung zukommen lassen, die du dir vorstellen kannst. Ich werde dir helfen, dich zu einem vollkommenen Mitglied der Gesellschaft werden lassen, ich werde dafür sorgen, dass du wieder laufen kannst, dass du all das bekommst, was du dir erträumst, all das was du dachtest, was du niemals erhalten würdest. Lass mich dir helfen, höre mir zu und komme auf meine Seite, ich kann dir Perpektive bieten, ich kann aus dir das machen, was du willst." sanft flüsterte er es mir ins Ohr, doch ich konnte nicht anders, schluchzte einfach weiter und spürte meine Beine zittern. Alle meine Befürchtungen, alle meine Ängste schienen auf einmal auf mich einzuströmen, mir die Luft zu nehmen, die Wände schienen immer näher zu kommen, während sich mein Geist damit abzufinden schien, dass ich keine andere Wahl hatte..
Ich konnte sie doch nicht verraten.. Das erste Mal seit langem hatte ich mich doch einigermaßen lebendig, glücklich gefühlt. Bilder, wie ich zusammen mit Michael in einem der Hochbetten lag, ihn beruhigte, da er einen schlimmen Traum gehabt hatte, ihn einfach durch das Haar gestrichen hatte und ihm ins hr geflüstert hatte, dass wir nun sicher wären. Wie ich gemeinsam mit Manuel durch das verlassene Gebiet gestreift bin, in Erinnerungen versunken war und doch seine Gesellschaft genossen hatte. Die Angst, ein Breeder könnte in der Nacht kommen, mir oder Michael etwas schlimmes antun, war nicht mehr so penetrant gewesen, wir hatten Essen bekommen, und wenn ich es gewollt hätte damals hätte ich vielleicht auch Freundschaften schließen können..hätte vielleicht Manuel oder einen anderen Menschen, oder ja, vielleicht noch einen Breeder, näher kennengelernt. Ich hätte vielleicht einen Nutzen haben können, es mir zumindest vorspielen können, doch nun? Nun lag ich heulend in den Armen meines Onkels, dem Mann, von dem ich wusste, dass ich ihm große Teile meines Leidens zu verdanken hatte, würde mich am liebsten an ihn klammern und diese verdammte, dreckige Welt verfluchen. Ich wollte es nicht wahr haben. doch genau das was er sagte, es klang logisch, bestätigte meine größten Ängste.
"W-wo bist du gewesen...w-wo bist du diese verdammten zwei Jahre gewesen wenn du doch hier warst.." meine Stimme klang brüchig, schwach und leise. Keine Energie, keine Verzweiflung lag mehr in ihr, aber auch keine Akzeptanz, geschweigedenn Toleranz. Nur eine Leere die sich in mir ausbreiten zu schien.
"Shh..shhh, Patrick, ich wäre so gerne zu dir gestürmt als ich dich gesehen habe..sofrt habe ich dich erkannt, aber konnte ich nicht. Xaroth hätte bemerkt, dass er etwas gegen mich in der Hand gehabt hätte, wer weiß wie dein Leben ausgesehen hätte, hätte er gewusst, dass du mir etwas bedeutet. Aber nun..nun ist er fort, und ich bin hier, du kannst mir vertrauen Pat, ich will wirklich nur dein bestes.. Ich habe dich doch lieb, du bist das letzte Stück Familie dass ich übrig habe. Und nun, nun kann ich dir helfen, lass die Vergangenheit Vergangenheit sein, kontzentriere dich auf das was vor dir liegen könnte, wenn du dich mir anschließt. Ich weiß, es ist beänstigend, aber ich kann dir eine andere Seite des Lebens zeigen, dich aus deinem Käfig befreien und dir endlich das Leben geben, was du schon als kleiner Junge verdient hättest." immer weiter redete er auf mich ein, strich mir nun durch die Haare. Verzweifelt wollte ich mich festklammern, doch konnte es noch immer nicht. War es so? Würde ich mich auf diese Seite schlagen können, die mir doch alles genommen hatte?
"W-wie meintest du d-dass ich wieder laufen könnte?" fragte ich, zitterte noch immer. Kurz hielt er Inne, überlegte.
"Ich schätzte der Widerstand hatte dir eine Gehhilfe gegeben? Eine Krücke, womit du gehen konntest, ohne dich auf deinen verletzten Fuuß abzustützen?" beruhigend sprach er auf mich ein, stellte mir dennoch die Frage.
"J-ja..aber damit kann man doch gar nicht richtig laufen..rennen." erwiderte ich leise, spürte wie mir ein Knoten im Hals das reden erschwerte.
"Aber eine Prothese.. vermutlich hatten sie einfach nicht das Vertrauen in dich dir eine zu geben.. ich vertraue dir, ich kann dir eine geben." flüserte er mir zu, begann weiter damit durch mein Haar zu streicheln.
Für einen Moment verspannte ich mich, sie hatten mir vertraut. Ich war ihnen wichtig gewesen..irgendwie. Aber nun war ich hier.. hier vor dieser Möglichkeit.
"A-aber hier i-ist mir doch alles genommen worden.." gebrochen flüsterte ich es, während der Mann neben mir seufzte.
"Patrick..wirklich. Ich bewundere dich. Du bist unglaublich mutig und stark, verstehst du das? Ja, ich sehe deine Ängste und Gründe, aber genau diese sorgen nur daüfr, dass du dich weiter in dein Verderben reitest. Ich biete dir all das, was der Widerstand dir nicht bieten kann, du musst mir nur vertrauen. Nie in meinem Leben würde ich dir etwas antun, ich bin doch dein Onkel. Bitte, lass mich dir diese Chance geben. Riskiere es, bitte. Lass mich dir helfen, lass mich dich befreien, bitte. Ich werde dir die andere Seite der Welt zeigen, eine Seite der es sich lohnt zuzuwenden. Bitte..bitte komm auf meine Seite, tu es für deine Familie Pat, verstehst du? Dein Vater, mein Bruder, hätte gewollt, dass du diese Chance hier ergreifst." nun klang er felehend, doch kam noch immer kein anständiger Ton über meine Lippen.
Trocken, schmerzhaft zusammen gezogen fühlte sich mein Hals an, während die Gedanken in meinem Kopf rasten. All das was er sagte klang logisch, aber könnte ich Michael, und Manuel, verraten? Könnte ich meinen letzten Verwandten zurück lassen. Langsam fand ich meine Stimme wieder, holte tief Luft. Ich musste mehr heraus finden um eine Entscheidung, die dazu noch so wichtig war wie diese hier, zu treffen.
"W-was springt außer diesen Sachen für mich dabei raus? Und w-was würdest du mit mir an deiner Seite erreichen?" fragte ich also, meine Stimme nun ein wenig fester. Ich wollte ihm vertrauen, und doch war ich unsicher. Seine Versprechen klangen verlockend, aber was sollte aus den Menschen und Breedern im Widerstand werden?
"Deine Sicherheit Pat würde ich erreichen und dir bieten, wenn du unter meiner Hand stehst wird dir nichts passieren können. Kein Breeder wird mehr ungestraft davon kommen dir weh zu tun." sanft löste er sich von mir, sah mir nun direkt in die Augen.
Ein warmes, vertrautes Gefühl machte sich in mir breit, und tatsächlich schien ich die Augen des Mannes, ebenso seinen Blick, zu erkennen.
"Und was wird aus dem Widerstand? Menschen die ihm beitraten hatten keine andere Wahl, ohne Breeder zu sein hätte ihr Todesurteil sein können." nu stand ich wieder fester, versuchte es meine Ängste zu verstecken. Ich kannte ihn, ja. Ich erinnerte mich tief in mir drinnen an ihn, und doch musste ich mich daran erinnern auf welcher Seite er stand.
"Du musst um deinen kleinen Freund Michael nichts fürchten, ebenso nicht um Manuel oder einen der anderen Breeder. Deine Gedankengänge sind mehr als fastinierend und ziemlich zutreffend, Xaroth hat geblöfft und versucht dich weiter fertig zu machen.. Und ich, ich werde dich stark machen. Ich werde dir die Möglichkeiten geben, vo denen du gelaubt hast, dass sie dir verwehrt bleiben würden. Du musst einfach nur sagen, ich bin auf deiner Seite. Ich werde verhindenr dass dich diese Macht einnimmt, ich werde aus dir etwas machen, auf das deine Eltern stolz gewesen wären. Lass mich deine Wände, die dich zurück halten, brechen. Bitte Pat, ich bin mit dir Verwandt. Ich würde niemals etwas für dich wollen, was nicht gut für dich ist." erneut sah er mir direkt in die Augen, legte seine Hand auf meine Schulter.
Für einen Mment zuckte ich zusammen, schwieg, Sollte ich zustimmen? Sollte ich alles aufgeben, nur um diese angebliche, andere Seite kennen zu lernen?
Er war mein Onkel..er liebte seinen Bruder, meinen Vater, und dessen Familie, niemals würde er etwas schlechtes für mich wollen, und das Xaroth log..das passte zu ihm. Meine Eltern..sie wären wohl enttäuscht gewesen, wenn sie gesehen hätten, wie ich mit Manuel umging gesehen hätten. Wie ich mit Breedern in einem Bunker lebte, zwar nicht mit ihnen speiste, aber dennoch immer mehr zu ihnen auftaute. Sie hatten sie umgebracht, nur mein Onkel war mir geblieben. Ich wusste, was zu tun.
Mit Anspannung und Zögern holte ich tief Luft.
Er wollte das beste für mich, und das wollte ich auch.
"Ich..ich nehme dein Angebot an, unter einer Bedingung."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top