Kapitel 37

Ein Grinsen lag auf den fahlen, dünnen Lippen des Breeders, während sein Blick auf die vor ihm liegende Karte gerichtet war. Daneben mehrere Akten, darunter eine, worauf mir roter Schrift geschrieben stand:

PROJEKT: E.V.I.L

Doch vorerst musste er seinen Blick davon abwenden, richtete ihn sattdessen auf die im kühlen, gemauerten Raum versammelte Gruppe vor ihm.
Breeder, verschiendenster Gruppen, aber auch Menschen, hergerbacht von ihren Meistern, blickten ihn aufmerksam an, wartetenden  auf das was er zu verkünden hatte.

"Ich denke, es ist sicher zu verkünden, dass das Projekt eingeleitet werden kann." seine Stimme war erfüllt von falscher falscher Freundlichkeit, seine Miene mit einem kaltem Lächeln versehen. Erst, als die anwesenden Menschen realisierten, was es bedeutete, was er gerade von sich gab, und ihre Gesichter sich zu verstörten, panischen Grimassen verzogen, erfüllte ihn nun auch Genugtuung.

Diese schwand jedoch, als ein Mensch den Raum betrat. Die braunen, nun etwa brustlangen Haare des Menschen waren verfilzt, seine Augen geweitet.
"Sie-sie wären nun weit genug weg für Ihre Operation Sir!" vorsichtig, darauf bedacht, mit seinem dreckigen, ekelhaften Körper keinen der anwesendden Breeder zu berühren, eilte er zu dem Breeder in roter Kutte, in seinen Händen ein Papier.
Eine Karte, mehrere Punkte darauf eingezeichnet. Tatsächlich, zwei eingezeichnete Punkte, der eine deutlicher als der andere, waren nun mehre Kilometer von einem eingezeichnetetn X entfernt.

Die Genutuung, eben noch verschwunden, erfüllte den schwachen, dürren Körper des Breeders, ehe sie von Euphorie ausgetauscht wurde. Nun wand er seinen Blick zu einem in Laborkittel gekleideten, schwarzhaarigen und dunkeläugigen Breeder.
"Ihr Testsubjekt wird bald eintreffen Professor."



Lachend lehnte ich mich zurück, gegen eine der nun abgenutzten Wände der alten Wohnung. Ich hatte es mir, nach nun  zwei Tagen in der verlassenen Kleinstadt erlaubt, dem guten Manuel einen Streich zu spielen. In den letzten Tagen hatte ich ja bemerkt, dass der jüngere Spinnen und andere Krabbeltiere nicht wirlich leiden konnte, und wenn auch ich sehr wenig für diese Viehcher über hatte, so hatte ich Manuel einen ziemlich guten Streich spielen können.

"Du kannst doch echt gut hier klar kommen..aber das war echt lustig!" Kichernd und grinsend musterte ich den Breeder, wessen Haare über die Tage immer zerzauster wurden. Zuerst hatte ich mich in einem alten Hauseingang versteckt, und darauf geachtet, dass ein schön großes Spinnennetzt den Eingang versperrte, ich jedoch noch schnell hineinschlüpfen konnte, ohne etwas von den eligen Fäden abzubekommen. Und dann, musste ich einfach nurnoch den Namen des einäugigen rufen, so tun als wäre ich gefallen, und schon rannte er blindlings direkt in das Spinnenetz! Natürlich war es nur ein einfacher, sicher schon verstorbener Weberknecht gewesen, dessen Haus ich damit zertsört hatte, aber das verutzte Gesicht des Breeders war es wert gewesen.

Mit verschränkten Armen verdrehte der langhaarige die Augen, doch merklich könnte auch er sich kein Grinsen verkneifen.
"Du benimmst dich ja wie ein dreizehnjähriger Bengel!" er versuchte böse zu klingen, was jedoch kläglich an seinem unterdrücktem Lachen scheiterte, und mich nur noch mehr zum lachen brachte. Langsam schmerzten meine Mundwinkel sowie mein Bauch, welchen ich mir schon seit geraumer Zeit hielt.
"Ich glaube ich hab dich noch nie richtig lachen gehört, kann das sein?" Nach wenigen Augenblicken richtete er sich nun wieder an mich, weshalb ich für einen Moment nicht einmal wusste was ich gerade getan habe.
"Ich..denke?" Mir wurde unwohl, als mein Unterbewusstsein mir erneut in Gedanken rief, dass Manu einer von ihnen war. Ein Breeder.
"Ich weiß nicht einmal wann ich das letzte Mal richtig Witze gemacht hab..das muss schon mindestens acht Jahre her sein.." in Gedanken versunken, wie schnell ich eigentlich hatte aufwachsen müssen und eigentlich nicht einmal wusste, wer ich war, lehnte ich mich an die Wand und ließ mich an dieser hinabgleiten.

"Wenn..wir es geschafft haben dass ihr Menschen gut behandelt werdet und eingesehen wird dass wir uns genug revanchiert haben wirst du das sicher öfter können." Ein ein wenig überforderter Manuel setzte sich nun neben mich, ließ jedoch genug Abstand, sodass ich mich nicht unwohl fühlen musste.

"Ich..ich weiß nicht. Was wenn es überhaupt nicht klappt und ihr alle getötet werden würdet?" Leise seufzte ich, zog meine Knie an mich und legte meinen Kopf auf diese.
Erneut machte sich in mir ein Gefühl breit, welches ich nur all zu gut kannte. Es hatte mich, außer in Gefahren Situationen, immer begleitet, dafür gesorgt dass mir mein Leben eigentlich ziemlich egal wurde, ich nur nicht durch die Hände eines Breeders enden wollte, selbst entscheiden wie es passieren würde.

"Ich bin mir sicher, dass du das schaffen kannst Patrick. Du bist ein mutiger junger Mann, der vielen Mut gibt." versuchte mich der braunhaarige ein wenig zu beruhigen. Bitter lachte ich, bemerkte erneut wie wenig man eigentlich von mir damals wusste, eigentlich nur dass ich mich widersetzte.
"Du hast immer noch nicht realisiert dass ich NICHTS mit dem Patrick den ihr euch alle vorstellt gemein habe? Ich bin nicht mutig, ich hasse zwar so viele Breeder und hab mich auch gegen diese gewehrt, jedoch war ich eigentlich nie Teil des Widerstandes. Ich bin nicht mit dem Gedanken es eurer Regierung zu zeigen weggelaufen..ich hatte Angst, zuviel Angst und Stolz davor mich von einem Breeder töten zulassen." Ohne den Breeder anzusehen, versuchte ich aufzustehen, ohne ihm zu zeigen dass es mich noch immer schmerzte meinen linken Fuß zu nutzen.

"Na und? Du hast trotzdem anderen Hoffnung gegeben."

"Und dann? Der einzige Grund wieso ich überhaupt hier sitze ist dass ich gegangen wurde und es wegen meinem Stolz nicht schaffe mich selbst umzubringen." Immer leiser werdend erklärte ich ihm die Sicht meiner Dinge, wie ich mich fühlte und es nicht verstand WIESO man mich in irgendeiner Weise als Idol ansehen könnte.

"Das ist doch dämlich dass du das denkst Patrick. Du hast manchen Menschen sogar das Leben gerettet! Wir haben tatsächlich mehre Menschen bei uns in den Reihen, die dir ihr Leben verdanken, sie hätten sich fast umgebracht, hätten sie nicht von dir gehört!" versuchte mir der Breeder gut zuzureden, jedoch verdrehte ich nur meine Augen.
"Und wie viele haben sich wegen meiner Unfähigkeit umgebracht? Wie viele hab ich wirklich auf dem Gewissen Manu?" die Frau, an deren Namen ich mich nicht einmal mehr erinnern konnte sollte ich ihn jemals gekannt haben. Meine Mutter, mein Vater und meine Schwester, sie alle waren meinetwegen gestorben!

"Patrick.du bist auf keinen Fall unfähig, lass dir da nichts einreden!" der grünäugige wurde nervös, er wollte nicht darauf eingehen.
"Wie viele? Wie viele, von denen ich nicht weiß sind meinetwegen gestorben Manuel? Wie viele sind getsorben, nur weil ich mich hab fangen lassen?"
"Patrick ich-"
"Wie viele Manuel?"
Tief holte der Breeder Luft, schloss seine Augen.
"Ich, ich weiß es nicht wirklich..mehre Mitglieder, oder Menschen, welche wir planten afuzunehmen, wurden wenige Tage nachdem wir die Information deiner Gefangennahme erhielten, tot aufgefunden. Und dann, zwei Jahre später, als sie dich in dieses Auktionshaus brachten, haben sich weitere Menschen getötet, oder ihre Breeder so sehr provoziert, dass diese sie tot schlugen.." seine Stimme wurde leiser, und mein Magen zog sich zusammen. Das war alles meine Schuld. Vermuttlich wäre es das Beste gewesen, hätte der langhaarige seinen Mund gehalten, aber er konnte nichts dafür. ICH hatte drauf beharrt, dass er es mir sagte.
Schweigend hob und senkte ich meinen Kopf, alles fühlte sich betäubt an, alles außer das mir schon bekannte Gefühl der Schuld.
"Danke.." sofort wurde mir ein Arm um die Schulter gelegt, was ich tatsächlich zuließ.

"Ich..wollte es dir genau deswegen nicht sagen.. Ich weiß ja dass deine Familie gestorben ist und von Michael habe ich das mit der Frau erfahren-" versuchte sich der nun vollkommen überforderte Manuel zurechtfertigen, ich aber legte nur einen Arm um ihn zog mich an ihn. In diesem Moment interessierte es mich kaum, dass er ein Breeder war, ich brauchte einfach nur jemanden, welcher mir half und mich hielt.
Früher, als ich noch frei war, wäre ich wohl in eine depressive Phase gefallen, wäre nicht aus meinem Versteck gekommen und wäre eventuell verhungert, und mit Micha, würde ich wohl, so sehr ich es auch hasste zuzugeben, kuscheln.

"Halt deinen Mund..ich wollte das doch wissen. Also kannst du dir in dieser Sache keine Vorwürfe machen." ich löste mich wieder von ihm, noch immer mit dem schweren Gefühl auf der Brust.
"Was kann ich tun, dass nicht mehr so viele meinetwegen sterben?"

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top