Kapitel 3

Zitternd rollte ich mich zusammen, auf der einen Seite kämpften mein innerer Stolz, als auch meine Schmerzen sowie Panik gegeneinander. Mein Stolz schrie, dass ich ihnen den Triumph nicht gönnen sollte, aufstehen sollte und versuchen zu fliehen. Mir war übel, mein Körper zitterte, und meine Sicht schien zu verschwimmen. Die Geräuschkulisse, der mich auslachenden, kaltblütig grinsenden Wesen verschwamm ebenso, schien sie in Watte gehüllt und mir wurde bewusst, dass ich nicht mehr könnte. Gleich würde ich bewusstlos umfallen, sie würden keinerlei Gnade mit mir haben, sollte ich nicht mehr bei Bewusstsein sein. Man hatte mich in einen anderen, kalten Raum gebracht. Kaum Licht schaffte es in diesen Raum, eisige Kälte kam von den mit Moos, oder Schimmel, bewachsenen Wänden. Zu erst hatte ich versucht mich zu wehren, mich von den Fesseln und den Pranken Jonathans zu befreien, doch hatte dies nur Energie gekostet, und mir noch mehr Schmerzen eingebracht.

Mein Schädel brummte, die Geräusche, welche zuerst wie in Watte gehüllt klangen, schienen nur noch zu einem leisem, gedämpften Schwirren zu werden, meine Sicht verschwamm nur mehr, während meine Schmerzen nur noch schlimmer wurden, ehe ich nicht mehr konnte und mein Körper alldem nicht mehr standhalten konnte, und meine Augen zu fielen.

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Erschrocken aufschreiend setzte ich mich auf, eine plötzliche, eiskalte Kälte und Nässe hatte sich urplötzlich auf mir ausgebreitet. Mit aufgerissenen Augen blickte ich mich um. Noch immer diese.. Zelle. Vor mir befanden sich nun drei mir bis jetzt noch fremde Wesen. Nie würde ich sie bei dem Namen nennen, welchen sie sich selbst gegeben haben. Für mich waren es Wesen, Wesen, welche ich nicht einmal als Lebewesen bezeichnen würde. Sie hatten ihre Rache bekommen, doch strebten sie nach mehr. Niemals würde irgendetwas wieder so werden wie früher, weiter würden sie morden, missbrauchen und versklaven. Sie waren nicht ein Bisschen besser, als es die Menschen einst waren, und nun ließen sie ihre Wut an den Generationen aus, welche vermutlich noch nicht einmal geboren waren, als die Menschen diese Wesen so behandelten. Sie sahen sich als klüger an, stärker und besser. Sie würden niemals die Wahrheit sehen wollen, dass sie genauso waren, wie das was sie zu verabscheuen schienen. Uns, normale, nicht feindliche Menschen, und dennoch verletzten sie uns, sperrten uns ein, taten uns entweder das selbe, wenn nicht sogar schlimmeres an.

Verabscheuend blickte ich zu den drei Gestalten. Es waren zwei männlich scheinende, und ein Wesen welches weiblich zu seinen schien. Der Raum hier war dunkel, kaum konnte ich die Personen erkennen. Sie schienen so alt zu sein wie ich, wenn nicht vielleicht ein Jahr älter oder jünger. Aber wie könnte dies sein, man müsste diese Wesen züchten, aus Zellen. Sie waren, laut meinen Eltern, unfähig Kinder zu bekommen. Vielleicht sahen diese einfach nur sehr jung aus, vermutlich waren sie mit dieser Eigenschaft gezüchtet worden. Diese Gedanken verwarf ich jedoch schnell und blickte zu den dreien und begann sie zu mustern.

Die zwei männlich wirkenden Wesen hatten einmal etwa Schulterlange Haare, deren Farbe ich aber kaum erkennen konnte. Zu schlecht waren die Lichtverhältnisse in diesem Raum. Das einzig weibliche Wesen in diesem Raum trug etwas, was wie ein langer, weißer Kittel aussah. Sie trug eine Brille, und ihre Haare waren zu einer Art Dutt zusammen gebunden.

Sie hatte eine fast schon starre Haltung, und kam auf mich zu. Ihre Haare waren anscheinend Braun, vielleicht leicht rötlich. Streng sah sie auf mich herab, ihre Augen waren braun, so braun wie die meiner Mutter und Schwester, wie die meinen. Ein Klemmbrett hielt sie in der linken Hand, in der rechten einen Stift.

Misstrauisch musterte ich sie, sie wirkte, obwohl sie größer war als ich, mir körperlich zumindest ein wenig unterlegen. Wenn ich nicht verletzt gewesen wäre, hätte ich sie womöglich überwältigen können, doch wären dann ihre Begleiter ein Problem, welche mir körperlich überlegen zu seien schienen.

„Guten Tag Nummer 6660000001. Wir sind hier um dich zu untersuchen." kühl sprach sie dies aus, verzog kein Mal ihre strenge, fast emotionslose Miene. Nummer.. Unter Schmerzen versuchte ich mich weiter auf zu richten, ihr meine Meinung dazu zu sagen, wie ich es fand als Nummer bezeichnet zu werden, doch war mein Körper zu geschwächt. Noch immer brannten die Wunden vom gestrigen Tage, noch immer waren meine Muskeln angestrengt von der Flucht. Vermutlich hatte ich „Glück" dass ich nach der gestrigen Folter überhaupt noch lebte. Ohne auch nur eine Chance gehabt zu haben,fiel ich mit dem Gesicht voran auf den kalten, dreckigen Boden. Meine Nase fing an zu bluten, und noch mehr wehzutun als sie es gestern schon tat. Diese miesen Arschlöcher hatten sie mir gebrochen, als sie auf mich eingeschlagen hatten.

Genervt stöhnte das weibliche Wesen auf und schien sich von mir abzuwenden. „Simon! Richte ihn auf, sonst können wir mit er Untersuchung und Kennzeichnung nicht beginnen!" schrie sie plötzlich, vermutlich eines dieser männlichen Wesen an. Sie trugen menschliche Namen, Namen der Wesen welche sie verabscheuten, und gaben uns Nummern. Ich hasste diese Spezies wie kein zweiter, sie meinten wir wären die bösartigen, welche es verdient hatten, so behandelt zu werden, aufgrund unserer begangenen Taten. Doch sie selbst waren kein Bisschen besser als wir.

„I-ich habe einen Namen ihr Wichser.." angestrengt hatte ich es geschafft, meinen Kopf zu erheben, die drei anwesenden Wesen standen sich gegenüber neben dem, welcher allem Anschein nach Simon hieß, stand ein Eimer.

Schwer atmete ich, versuchte mich irgendwie zu Bewegen, doch machten sich erst jetzt die Fesseln bemerkbar. Sie hielten mich an Ort und Stelle, überströmt mit Blut und dem Wasser, welches mich geweckt hatte. Ich würde krank werden, und zu hundert Prozent war ich mir sicher, dass mein Körper dies nicht mehr aushalten würde. Zu sehr hatte ich mich bei der Flucht verausgabt, zu sehr hatte mein Körper Probleme damit meine Verletzungen zu heilen, und eine Krankheit, vielleicht nur eine einfache Erkältung, würde mich umbringen.

„Aha, und wie lautet dieser?" die braunhaarige drehte sich zu mir, verschränkte ihre Arme vor der Brust. Sie wirkte intelligent, sehr sogar. Doch auch so arrogant. Sie sah sich mir überlegen, ihre ganze Haltung drückte dies mehr als nur deutlich aus, ebenso ihr Blick. Allein schon weil sie eines dieser Wesen war, hatte sich in mir ein gigantischer Hass auf sie breit gemacht.

„Patrick! Patrick und nicht Nummer Sechsmilliarden irgendwas!" wütend blickte ich sie an, versuchte mich wieder aufzurichten, doch klappte dies nur bedingt. Ein leichtes, verachtendes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Erneut kam sie zu mir, doch dieses Mal beugte sich zu mir hinunter. Erst jetzt konnte ich leicht erkennen, was sie neben diesem Kittel trug. Ein schwarzer Pullover bedeckte den Großteil ihres Körpers, selbst ein Teil davon bedeckte zum Teil ihren Hals.

Ihre Augen waren braun,wie ich es schon vorher erkannt hatte, doch erst jetzt fiel mir auf, dass ein leichter, blauer Schimmer in ihnen lag. Allgemein wirkte dieses Wesen wunderschön, elegant. Dazu kam noch, dass sie sehr intelligent zu seien schien, und anscheinend sehr selbstbewusst war.

„Wenn das so ist Patrick.-..Simon! C! Hatte ich nicht gesagt dass du Simon ihn aufsetzten sollst? Und C, bitte bring mir meinen Koffer. Sonst sind wir hier noch bis heute Abend beschäftigt." sie sprach ihren erst angefangenen Satz, wand ihren Blick kurz von mir ab und blickte zu ihren anscheinenden Kollegen. Simon, welcher nachdem was ich erkennen konnte, relativ groß und Schlank war, setzte sich in Bewegung, stellte sich dann auf meine linke Seite, beugte sich hinab und fasste mir unter die Schultern. Erst auf der rechten, dann auf der linken Seite. Leise zischte ich auf, als er eine bestimmte Stelle berührte. Gestern hatten sie mich gefoltert, mich geschlagen.

Verachtend blickt eich den größeren an, welcher ansetzte mich auf zu stellen. Seine Haare waren etwa Schulterlang, dunkel blond. Seine Augen waren hell, ein helles grün schien es zu sein.

„Beruhige dich, vorerst wird dir Erstmal nichts passieren." er schien meinen Blick als ängstlich gedeutet zu haben. Natürlich, die großen, bösen Wesen hatten mir ja soo doll weh getan. Leise knurrte ich, was dachte er sich dabei mich als ängstlich einzuschätzen?! Sie waren Monster, welche es eigentlich u vernichten gehörte. Sie alle, sie waren die neue Pest des Planeten, dessen ehemalige Pest wir Menschen waren.

„Hebe den kleinen Mal lieber etwas in der Luft Simon, sein linker Fuß sieht überhaupt nicht gut aus." die bebrillte seufzte leise, während der einzig übergebliebene, welcher anscheinend C genannt wurde, ihr einen weißen, großen Koffer gab. Ein Arztkoffer, oder zumindest etwas ähnliches. Einmal war ich in einem verlassenem Krankenhaus gewesen. Sie redeten über mich wie ein Tier, wie über einen Gegenstand, mit welchem kleine Kinder spielen, als wäre dieser krank, müsste zum Arzt.

„Lass mich runter du Wichser!" zappelnd versuchte ich mich zu befreien. Doch nicht einmal zwei Sekunden konnte ich mich bewegen, ohne von Schmerzen unterbrochen wurde, Meine Arme schmerzten, von meinem Fuß nicht einmal zu reden, aber auch mein Bauch tat unglaublich weh. Ein erstickter, von Schmerzen durchzogener Schrei verließ meine Kehle und der blonde ließ mich erschrocken zu Boden fallen, was den Schmerzen nicht gerade half. Unsanft kam ich auf, bemerkte dass meine rechte Schulter begonnen hatte zu bluten, und alles noch mehr weh tat.

„Simon Neumann! Hatte ich nicht gesagt du sollst ihn festhalten?! C, übernimm du bitte. Und du Simon, hol noch einmal frisches Wasser, und einen Rasierer am besten. Und einen Lappen!" schrie die bebrillte das Wesen, welches mich noch eben in der Luft gehalten hatte an, welcher einfach nur genervt die Augen verdrehte und fragte : „Willst du auch noch nen Kaffee?"

Die junge Ärztin seufzte, knirschte leicht mit den Zähnen während dieser C zu mir kam.

Er trug anders als die braunhaarige oder Simon ein T-Shirt, eine Jacke um seine Taille gebunden. Auch er hatte braune Haare, trug eine schwarze, dünne Brille und brauen Haare. Sie waren etwa auch Schulterlang, so wie Simons.

Dieser C tat das selbe wie Simon, hielt mich hoch, sodass die bebrillte mich untersuchen konnte. Die Kleidung welche ich trug war kaputt, zerrissen und blutig. Die bebrillte schien beauftragt worden mich zu untersuchen, nachdem ich bewusstlos geworden war. Sie hatten gesagt, sie würden mich keines Weges sterben lassen, und dies schien es zu beweisen. Unruhe machte sich in mir breit, anfangs dachte ich, sie würden mich bei der kleinsten Möglichkeit umbringen, doch nun sah es so aus als würden sie mich am Leben halten wollen. Sie würden mich leiden lassen, für das was ich nicht getan habe. In meinem Hals bildete sich ein Knoten, so groß das es sich so anfühlte, als würde ich nicht mehr atmen können.

Die bebrillte tastete meinen Fuß ab, meinte ich sollte versuchen darauf zu stehen, ihn versuchen zu bewegen.

Verwirrt tat ich dem nur bedingt Folge, doch allein dies reichte aus um es mir übel werden zu lassen. Einerseits konnte man deutlich sehen, dass er gebrochen war, kaum konnte ich ihn bewegen, und auch die emotionslose Miene der braunhaarigen wechselte in eine leichte Besorgnis.

„Ich.. denke nicht dass dieser Fuß jemals wieder heilen wird.."












Hat jetzte etwas länger mit dem Kapitel gedauert, aber erstens hatte ich etwas Stress mit Schulaufgaben und zweitens war ich noch nicht so ganz zufrieden damit

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