Kapitel 12

Während Maurice erzählte, musterte Manuel uns noch immer. Michael war aufmerksam, er vermutete, sollte er es nicht, würde er bestraft werden. Manuel schien gelangweilt, als hätte er dieses Prozedere schon mehrmals durch gemacht. Er stützte seinen Kopf auf seiner rechten Hand, während ihm einzelne Strähnen seiner langen Haare ins Gesicht hingen und gelangweilt durch den Raum blickte. Wie ein Jugendlicher wirkte er, was vermutlich ein Zeichen dafür war, dass sein vorgegebenes Alter zwischen sechzehn und höchstens zwanzig liegen konnte. Wie lange er jedoch existierte konnte ich nicht sagen, da man es den Breedern selten ansah, es sei denn ein Breeder war zugerichtet wie dieser Alte damals.

„Mensch Mauri, wie oft musst du den Menschen noch deine Lebensgeschichte erzählen, oder wieso muss ich immer dabei sein?" genervt warf er sich gegen die Rückenlehne des Sofas und seufzte laut auf. Doch diese Reaktion führte nur dazu dass Micha und ich unweigerlich zusammen zuckten. Schnelle, nicht voraussehbare Bewegungen. Dies erschrak uns, egal wie stark wir in einem Moment waren, und dies zeugte mir, ich würde mich nie wieder gegen einen Breeder auflehnen können. Dieser Gedanke war die Schmerzhafte Realität in welcher ich gefangen war, der einzige Weg dieser zu entkommen wäre dass ich starb, doch wenn ich sterben sollte, würde ich wählen wie und würde mindestens einen Breeder mit mir ins Grabe ziehen.

Mit unsicherem Blick musterte Michael das Geschehen, während ich mit leicht verschränkten Armen dasaß. Sie hatten nichts gesagt als ich mich in dieser Position niederließ, also würde ich auch so bleiben. Ich sträubte mich dagegen mich den Breedern zu untergeben.

Maurice hingegen seufzte einfach nur laut auf und legte seinen Kopf in seine Hände. Seine Stimme, obwohl sie etwas hoch und vielleicht auf andere niedlich wirkte, zeigte einfach nur pure Verzweiflung. Ein wenig konnte ich mir ein Grinsen nicht unterdrücken, zu sehr verabscheute ich die Breeder und freute mich wenn ich einen leiden oder verzweifeln sah. Manche würden es als bösartig, widerlich und was weiß ich beschreiben, jedoch für mich war diese Reaktion mehr als nur verständlich. Oft hatten sie gegrinst als ich in ihrer Gewalt war und litt. Sie hatten mir Schmerzen zugefügt, mich leiden lassen und meine Familie getötet. Ich hasste sie.

„Manu, bitte. Wenn du dich schon nicht dafür interessierst, dann erzähl doch du mal von dir. Wenn du schon so große Reden schwingst."

Leicht kicherte Manuel und setzte sich gespielt schwermütig auf. Ein breites Grinsen lag auf seinen Lippen und sein Auge glänzte, was Maurice nur wieder aufseufzten ließ. Anscheinend hatte Manuel also nicht in einem dieser Auktionshäuser gearbeitet, sondern hatte schon mehrere Menschen vor uns, oder Kontakt zu Breedern welche mehrere Menschen besaßen. Es fühlte sich grausam, falsch, an zu sagen, dass Menschen irgendeinem Monster gehörten, jedoch war dies die schreckliche Realität. Wir konnten nicht frei sein, zu sehr wurden wir von den Breedern verabscheut, was wir jedoch, aus meiner Sicht, vollends erwiderten.

„Wenn du das unbedingt willst." kurz schloss er sein zusehendes, und vermutlich einziges Auge, ehe er es wieder öffnete. Vermutlich sollte dies ein Zwinkern darstellen, aber da er diese Augenklappe trug sah es nur so aus als würde er übertrieben blinzeln. Leise schnaubte ich, was Michael unsicher zusammen zucken ließ. Deutlich zeigte ich wie sehr ich die Breeder verachtete, und solange ich wegen meiner Meinung nicht geschlagen werden sollte, oder mir schlimmeres passierte, würde ich diese auch zeigen.

„Diese Person hat also die beiden Menschen erworben?" der im Schatten stehende Breeder sah auf die Dokumente auf dem Tisch vor ihm. Auf der linken Seite des Dokumentes war ein Bild zu sehen, welches einen jungen Breeder abbildete. Seine Haare waren lang und hatten ein schönes braun. Zwischen ihnen ragten, in der Nähe des Kopfes, wo gewöhnlich bei Menschen sich die Ohren befanden, zwei Hautlappen hervor. Sie schienen in sich selbst ein paar mal durch Knochenartige Dinge, welche sich nach oben richteten. Die Ohren wirkten wie bei einem mystischem Geschöpf, Sirenen wenn er sich richtig erinnerte. Je weniger sie sich in der Nähe des Kopfes befanden, schienen die Ohren die Farbe der Haut des Breeders zu haben, jedoch je näher sie waren, desto mehr wurden sie von blauen Adern, oder Rissen durchzogen. Auch die Farbe grün, ein sehr helles, schien der Breeder zu erkennen. Das rechte Auge des Breeders war grün, jedoch was mehr das Interesse des unbekannten lag, war dass sein linkes von einer grauen Augenklappe verdeckt war.

„Interessant. Ist bekannt wieso dieser Breeder eine Augenklappe trägt?" er ließ sich auf seinen, aus Leder bestehenden, Bürostuhl fallen, welcher daraufhin um wenige Zentimeter nach hinten rutschte.

Die Puppen gleiche, junge Breederin schüttelte den Kopf und fuhr sich durch ihre blonden Haare, ehe sie ihre Arme vor ihrer Brust verschränkte.

„Nope, er hat uns nichts erzählt was in irgendeiner Weise nützlich gewesen wäre Sir." die Breederin lachte kurz verächtlich auf.

„Ich schätze er ist vom anderen Ufer, oder besitzt gar keines." sie konnte es nicht ausstehen, sollte jemand nicht auf sie eingehen. Ihr war es meist egal welches Geschlecht die Breeder hatten, welche sie verführte, solange diese ihr Informationen gaben, welche sie gebrauchen konnte.

„Oder er hat geahnt dass du ihm Informationen entlocken wolltest Julia." sie zog eine Augenbraue nach oben und biss sich auf ihre Lippe. Etwas was sie, neben Menschen, noch nicht leiden konnte, war wenn man ihre wahren Absichten erkannte.

„Julia? Würden Sie nun bitte den Raum verlassen? Sie können.. irgendwelchem Menschen Schmerzen von mir aus zufügen. Ich werde mich um die Angelegenheit mit diesem Manuel kümmern." die blonde nickte nur, ehe sie sich von der Wand, an welcher sie zuvor lehnte, abstieß und in Richtung des Ausganges meines Büros lief.

„Sir.. Denken Sie etwa er gehört zu ihnen?" sie blieb im Türrahmen stehen, blickte mich jedoch nicht an. Ihre blonden Haare waren leicht gewellt, jedoch fiel es in dem relativ spärlichem Licht meines Büros nicht auf.

„Das werden wir wohl erst in Erfahrung bringen müssen." er blickte wieder auf die Dokumente, welche er sich hatte zukommen lassen, als er erfuhr dass diese beiden Menschen erworben worden waren. Es verwirrte ihn, jedoch schien dieser Manuel auf den ersten Blick wie ein ganz normaler Breeder.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top