{K3} Wie im Märchen
Sicht Yukiko
"Also hab ich das richtig verstanden:
Ihr seid auf dem Weg zur Zahnfee um ihr diese Skelethand wiederzubringen, damit sie euch hilft einen Mann vom Mond aufzuhalten, der die Welt zerstören will?
Und Julien Bam trägt jetzt das Gesicht von diesem Dut mit sich herum?"
Die beiden Halbasiaten nickten.
"Boa krass! So viel kann man an einem Tag eigentlich gar nicht erleben!" Ungläubig schüttelte ich den Kopf "Da müsste man die Story in 3 Akten aufteilen." - "Vermutlich sogar in 6 oder mehr" fügte Ju mit einem verschmitzten Grinsen hinzu.
Mein Kopf brummte von den vielen Informationen. Ich hatte schon viele Geschichten gehört und einiges Erlebt, doch DAS überstieg alles.
Mein Blick fiel auf den größten der beiden Männer. Nachdenklich schaute dieser auf den Horizont hinaus.
Ich konnte immer noch nicht glauben, dass ich hier mit einem der erfolgreichsten YouTuber im deutschsprachigen Raum sprach.
Ich war jetzt nicht so voll das Fangirl wie andere.
Das lag vor allem an meinem sehr strengen Job, bei dem ich nicht wirklich Zeit zum Videos schauen habe.
Trotzdem kannte man einfach den Namen Julian Bam!
Mit einem Grinsen erinnerte ich mich zurück, als ich ihn das erste mal gesehen hatte. Die Betonung hierbei liegt auf gesehen.
Kaum hatte er den roten Teppich der Goldenen Kamera Awardshow betreten, war er in einer Traube aus kreischenden Mädchen und Fotografen verschwunden. Keine Chance, an ihn heranzukommen, geschweige denn ein Gespräch anzufangen.
Mit dem schwarzen Hut auf dem Kopf, dem viel zu grossen Smoking und den knallroten Badeschlappen hatte er, neben der glamourös gekleideten Gesellschaft, wie ein exotischer Pinguin gewirkt.
Wie und warum so ein verrückter Vogel für einen der wichtigsten Filmpreise nominiert gewesen war, verstand ich bis heute nicht. Ich mein, wen interessiert so Kinderkontent?
So ein bisschen vor der Kamera rumhampeln und Leute pranken konnte jeder Dulli! Sogenannte Influencer hatte keine Ahnung was es heißt, für einen Clip alles aufs Spiel zu setzen.
Für diesen Dokumentarfilm, über den Krieg in Syrien, hatte ich für jede Minute, jeden einzelnen Shot mein Leben aufs Spiel gesetzt!
Den Zuschauern den Schrecken des Krieges zeigen wollen. Sie endlich wachrütteln. Ihnen den Spiegel vor zu halten. Menschen fürchteten das Unbekannte und waren sehr gut darin die Augen vor Dingen, für die sie sich schämten, zu verschließen. Ich wollte ein Zeichen setzen. Hatte gehofft sie auf diesem Weg zu sensibilisieren. Damit dieser Wahnsinn endlich aufhört! Das Leid auf der Welt dauerte schon viel zu lange...
Viele Märchen, bei denen der Geschichtenerzähler einem weiß macht, dass nicht alles wieder gut werden könnte, haben irgendwann doch ein Happy End... aber nicht jedes!
Leider hatte es sowohl bei mir, als auch bei Julien Bam, nicht mit einem Award geklappt.
Das musste 2017 oder so gewesen sein.
Seither hatte ich den YouTuber und seinen Werdegang aus den Augen verloren.
Aber im ersten Momemt hatte ich ihn heute überhaupt nicht wiedererkannt. Ich hatte immer noch den jungen, breakdancenden Boy mit den langen, wilden Haaren und Hut im Kopf.
Jetzt stand kein verrückter, quirliger Junge mehr vor mir, der laut in die Kamera schrieh, sondern ein ruhiger, ausgeglichener Mann mitte 30.
Vielleicht war es auch die kürzeren Haare und der Bart, der ihn älter wirken ließen.
Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass er der Auslöser für die jüngsten Ereignisse gewesen war.
Mit Schauer dachte ich an die rote Säule, die gestern plötzlich in den Himmel geschossen war. Als die Sonne im Schatten des Mondes verschwunden war und dieser sich am heiligten Tag blutrot gefärbt hatte. Die leuchtenden Blumen überall...
"Glaubst du, dass wir den Montag noch erleben werden?" fragte Joon nachdenklich in die eingetretene Stille hinein.
Augenblicklich verfinsterte sich Ju's Miene. Die beiden Asiaten sahen sich an. Ihre Blicke schienen ein stummes Gespräch zu führen.
"Bestimmt! Der Sonntag ist ja noch lang!" rief ich entschlossen, um die Anspannung, die in der Luft lag, etwas aufzulockern.
Ju stand von seinem Stein auf und griff sich seine Tasche, die neben meinen und Joon's nassen Klamotten, auf einem anderen Felsen lag "Genau, und deswegen müssen wir schnell weiter!"
Ich erhob mich ebenfalls von meiner unförmigen Sitzgelegenheit.
Langsam tat mir der Hintern weh.
Schnell sammelte ich meine Klamotten zusammen. Durch die Schwimmtasche waren die Turnschuhe, Socken, hellgrüne Hose, das weiße Shirt mit verschnörkelten Peace-Zeichen und der grüne Zipper zum Glück trocken geblieben. So hatte ich mich schon vorher hinter einem nahegelegenen Baum umziehen können. Lediglich meinen olivengrünen Badeanzug, den ich stets dabei hatte, musste ich zum Trocknen an die Sonne legen.
Joon hatte die weitaus grössere Arschkarte gezogen.
Was auch der Grund für die Rast am Ufer für den kleinen Newspodcast gewesen war.
Julien hob sein Shirt.
Förmlich spürte ich, wie Röte in mein Gesicht schießt.
Wollte er sich jetzt ernsthaft ebenfalls vor mir ausziehen?
Der Anblick des Koreaner's hatte mir eigentlich schon gereich!
Erleichtert stellte ich kurz darauf fest, dass sich die Entblösung lediglich auf den Rücken beschränkte.
Wie auf Komando positionierte sich Joon hinter ihm und beäugte den Rücken des Singapurers.
Neugierig schielte ich ebenfalls darauf. Auf dem Rücken des Social Media Stars befanden sich mehrere kunstvolle Tatoos.
Doch eines unterschied sich von den anderen: Es bewegt sich!
Der Kompass, der zu den Wächtern weist!
Es war gar kein toter Gegenstand.
Sondern eine lebende Person!
Mir wurde heiß und kalt zugleich.
"Hey, alles klar? Bist bleich wie schweizer Käse" bemerkte Joon.
Ich schluckte "Sorry hab sowas noch nie gesehen. Echt stuped" - " Ach, man gewöhnt sich irgendwann an so Hokuspokus" Er grinste und widmete sich wieder dem Kompass zu.
Kopfschüttelnd wannte ich mich ab.
In was für ein crazy Abenteuer war ich denn hier hinein geraten?
"Ähm... Yukiko, richtig?" fragte Julien Bam unsicher. Ich nickte "Kannst auch Kiko sagen." Er lächelte wissend. "Also Kiko, möchte du uns begl..." Mit einem Tritt ins Schienbein wurde er unterbrochen.
"Ju, sag mal bist du jetzt komplett Behindert?! Wir wissen doch gar nicht ob wir ihr trauen können!" Kritisch schaute der Koreaner zu mir. "Vielleicht gehört sie zum Mann im Mond" flüsterte er zum Träger des Kompass.
Ich spürte einen Stich im Herzen.
Die Beiden diskutieren miteinander.
Über mich...
"Wie kommst du drauf?" Verwundert sah Julien erst zu mir und dann wieder zu seinem Begleiter.
"Kommt dir das nicht voll strange vor, dass sie mitten im See plötzlich aufgetaucht ist?" Joon war näher an den Singapurer heran getreten. Ihre Gesichter berührten sich fast. Mit finsterem Blick starrten sie sich gegenseitig an.
Ich fühlte mich etwas ausgeschlossen.
Sie kannten mich keine 15 Minuten und urteilten schon über mich?!
Am liebsten wäre ich wütend davon gestapft.
Aber ich brauchte die beiden zankenden Jungs!
Der Mann im Mond war eine sehr viel größere Bedrohungen, als ich zunächst gedacht hatte.
Mit dem Kompass auf dem Rücken des YouTubers und dem Gesicht des Antagonisten in seinem Besitz erhöhte sich die Chance das Böse zu besiegen.
Wie konnte ich Joon nur überzeugen?
"Ähm... Ich... Ich war nur Schwimmen. Ausdauertraining und so." versuchte ich die aufgeheizte Situation etwas zu entschärfen.
"Siehst du!" Triumphierend schaute Julien den anderen jungen Mann an.
Dieser verzog das Gesicht.
"Du bist horny, ne?" - Was? Nein!" wiedersprach Julien wehemend, sichtlich überrascht.
Okay, das wurde mir zu viel. Ich ging zum kleinen Känguru ähnlichem Wesen, welches genau so verloren in der Weltgeschichte herumstand. Die schwarze mini Kutte hatte es abgelegt. Es beobachtete, wie das Kleidungsstücke von den Wellen des Sees erfasst und fortgespühlt wurde.
Als es meine Schritte hörte, zottelte es auf mich zu. Ich ging in die Hocke, um es zu streicheln.
"Du heißt Meussieur Piet, hab ich recht?" - "Blubblub" Awww es war einfach so knuffig wie es mich mit seinen süßen Knopfaugen anschaut.
Ich spürte die Blicke der beiden Männer im Rücken, die jede meiner Bewegungen folgten.
"Sie kann mitkommen, aber bestimmt nicht dieses elendige drecks Vieh!" hörte ich Julien energisch rufen.
"Aber wieso, der ist doch voll cute. Schau ihn dir doch an!" Joon schaute das Wesen mit einem verträumten Blick an, als stünde er als Kind das allererste Mal vor einem funkelnden Karussell.
Julien biss die Zähne zusammen. "Diese scheiss Ratte hat uns ausspioniert! Vielleicht tut er das jetzt gerade auch!"
Überrascht schaute ich das kleine Plüschtier an.
Es guckte mich mit seinen schwarzen Knopfaugen so unschuldig an. Bei dem Anblick schmolz mein Herz förmlich dahin.
Joon schien es ähnlich zu gehen. "An wen soll er uns überhaupt noch verpfeifen? Die Masken sind doch alle hops gegangen, oder?" - "Vielleicht ja dem Mann im Mond?!" argumentierte Julien.
"Ach ja, der hört uns doch durch das Gesicht die ganze Zeit zu" misstrauisch beäugt Joon die braune Tasche, welche Julien trug. "Nein, solange das Gesicht kein Licht abbekommen, schläft es." erklärte dieser.
Joon wirkte nicht sonderlich überzeugt.
Er funkelte sein Gegenüber an. "Wer hat den ganzen Recap der Story überhaupt in die Weltgeschichte hinausposaunt?" - "Du hättest ja auch was sagen können!" erwiederte Julien.
"Wie denn wenn ich die erste Hälfte verpasst habe?" fragte sein Kumpel sichtlich angepisst. "Ach, da macht man sich die Mühe, den Leser mit einer Rückblende abzuholen und dann wird es einfach gescipt?!" Der YouTuber verdrehte die Augen. "Bro ich war fucking tot man!" rechtfertigte sich Joon.
Julien säufzte genervt. "Gut, dann nehmen wir eben beide mit und schauen, ob und wer recht hat. Komm jetzt!" Er lief los.
Die Diskussion war für ihn scheinbar beendet.
Der Dickere hielt den Grösseren jedoch zurück. "Aber wir kennen sie doch gar nicht" zischte dieser und warf mir einen argwöhnischen Blick zu.
"Wir brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können!" Julien schaute Joon durchdringlich an.
"Genau, also lass uns auch den kleinen Flauschball mitnehmen! Der hat sicher noch weitere krasse Skils drauf." Stellte dieser einen Kompromiss auf.
Julien schien noch immer nicht überzeugt und wollte gerade zu einer weiteren Predigt ansetzen, als wir in der Nähe Äste knacken hörten.
Erschrocken fuhren wir herum, als Schritte auf dem Kiesstrand zu hören waren.
Ein großes Tier kam auf uns zu.
War das ein Bär oder ein Fuchs?
Auf jeden Fall hatte es einen roten Hut auf dem Kopf.
Entsetzt schlug ich mir die Hände vor den Mund.
Der Kopf einer jungen Ziege schaute aus dem Bauch!
Jetzt erkannte ich den gierigen, hungrigen Blick, den er auf uns gerichtet hatte.
"Na, habt ihr drei Schweinchen euch aus eurem Haus getraut."
Schweinchen?
"Lang hätten euch die Ziegelsteine nicht mehr schützen können!" Er zog einen Bollerwagen hinter einem Felsen hervor.
Darauf war ein riesiger Ventilator.
"Dieses Baby kann einen echt krassen Sturm erzeugen, sag ich euch!" Er strich über die Rotorblätter.
"Und by the way auch E-Zigaretten aufladen! Im ganzen Wald liegen genug Kippen rum, sodass man jedes Blatt rauchen könnte." fügte er hinzu und nahm einen ordentlichen zug.
Kurz war er hinter einer dichten Rauchwolke verschwunden.
"Ihr seit größter geworden." Stellte der Wolf fest. "Umso besser. Mehr Schinken zum Braten..." Er leckte sich gierig die Lippen.
"Fühl mich grad voll Fettshaming" murmelte der Koreaner.
Wenn ich ihm und Julien und mich mit einander verglich...
"Joon, Kiko, Kampfstellung" rief Julien und hob die Faust. Ich ging ebenfalls in Angriffsposition, wie es mein Karatelehrer mir beigebracht hatte.
Auch Joon hob die Arme. Aber er streckte sie nicht nach vorne dem Gegner entgegen, sondern seitlich über den Kopf. Als würde er von einer Schusswaffe bedroht werden.
Wollte er sich ernsthaft kampflos ergeben?
Meussieur Piet verengte die Augen zu schlitzen und knurrte.
"Sorry hab dich bewusst nicht mitgezählt" kommentierte Julien Piet's Verhalten.
Zähnefletschend rahste der Wolf knurrend auf uns zu.
"Ähm...Ju?" rief Joon panisch. Der Angesprochene holte einen kleinen Jutenbeutel hervor und kramte darin herum.
Wertvolle Zeit verstrich.
Das Raubtier kam immer näher und näher.
Ich durfte nicht mehr länger warten!
Ich hörte noch, wie die beiden Männer mir hinterher schriehen, da fand ich mich schon zwischen scharfen Krallen, weichem Fell und ekligem Speichel wieder.
Die Schläge waren so vorhersehbar. Es war ein leichtes ihnen auszuweichen. Bereits nach kurzer Zeit schien ihm die Puste auszugehen.
Schnell brachte ich das Raubtier mit einem gezielten Tritt ins Straucheln.
Er viel in den roten Wagen hinein. Benommen blieb der Wolf liegen.
Piet sprang vor und schaltete den riesigen Ventilator ein.
Durch den Rückstoß wurde der Wagen auf den See geschleudert und rahste wie ein Jetski über das Wasser.
Wir hörten den Wolf noch laut fluchen, bis seine Stimme in der Ferne immer leiser wurde und bald vom Rauschen der am Ufer brechenden Wellen verschluckt wurde.
Die beiden Männer starrten mich an als käme ich gerade von Mond.
Joon war der erste, der seine Sprache wiederfand. "Boa, das war sowas von voll krass! Du hast den Bärn ja richtig rasiert!"
Julien warf ihm einen Blick zu der so viel sagte wie "Ha, hatte doch recht!"
Fasziniert schaute er mich an.
"Dieser eine Move gibt es auch beim Breakdance. Hab die Drehung nie so hinbekommen!" Seine Augen schienen mit einem Funken Traurigkeit zu leuchten. Der Schatten vergrösserte sich jedoch. Verdrängte die zuvor versprühte Euphorie. Als erinnere er sich an etwas, was ihm früher sehr viel Spaß gemacht hatte, er jetzt aber nicht mehr ausüben konnte.
"Hab ich kurz auch mal ausprobiert." Antwortete ich.
"Und?" Erwartungsvoll blickte mich Julien an.
Oh je, sag jetzt bloß nichts falsches Kiko!
Anscheinend hatte ich es hier mit einem ehemaligen Breakdancer zu tun.
"Manche Bewegungen konnte ich in meine Kampfkoreos übernehmen" bemühte ich mich, eine halbwegs zufriedenstellende Antwort zu geben.
"Cool, was machst du sonst so?" Julien's Interesse schien geweckt zu sein.
"Ähm... Judo, Karate, Nina Training, Parcour..." begann ich nur einen Bruchteil meiner besuchten Trainingskurse aufzuzählen.
Es waren mittlerweile viel zu viele.
Ganz bestimmt hatte ich noch was vergessen.
Beide Asiaten schienen schwer beeindruckt.
"Solltest du dir mal eine Scheibe abschneiden" murmelte Julien an Joon gewannt. "Ey, Bro. That's Fettshaming!" beschwerte er sich.
Wir verließen den Uferbereich des See's und liefen die Düne hinauf.
Ich stolperte über die Ranken eines Strauches, als plötzlich ein Handy klingelte.
Es war nicht irgend ein 0815 Klingelton. Nein, sondern ein Song.
Ich meine mich erinnern zu können, wie Schüler auf einem Schulhof zu diesem Song so komische Bewegungen am Boden gemacht haben.
War das nicht von so einem voll cringen viralem TikTok Tanz?
Moment, ist das nicht Ju's Stimme?
"Sorry" murmelte dieser entschuldigend und hob das Handy ans Ohr.
Er entfernte sich einige Schritte. Ich, Joon und Meussieur Piet blieben zurück.
Es legte sich eine erdrückende, unangenehme Stille über uns.
Umhüllte uns wie die Dunkelheit der Nacht.
Jeder schwieg sich gegenseitig an.
Weil er dem anderen misstraute.
Zum Glück durchbrach Julien diese bald.
"Jurky hat sein Triebwerk zurück!" Freudestrahlend kehrt er zu uns zurück.
"Wer?" fragten Joon und ich gleichzeitig.
"Die Raumschiffcrew, die das Paket mit dem Gesicht von Mann im Mond gebracht haben" erklärte er.
Und wie bitte, ein Raumschiff?
Ich musste ein Kichern unterdrücken.
Luke Skywalker aus Star Wars als Postbote konnte ich mir nicht so wirklich vorstellen.
"Endlich können wir das Gesicht in die Sonne schießen, um es zu zerstören" Erleichtert atmete er tief durch, als fiele in diesem Moment eine große Last von ihn.
"Endlich werden wir das evel Face los!" auch Joon wirkte sehr erleichtert über diese Neuigkeit.
Das... war eine voll smarte Idee.
Vielleicht war das ja auch die Lösung für mein Problem...
"Hoffentlich ist Julia schon beim Raumschiff angenommen und konnte das Kupfer für die Reparatur abliefern" murmelte Ju nachdenklich.
Wer war Julia?
Bevor ich nachfragen konnte, kam eine in bunte Tücher gewickelte Frau aus dem Wald. Schon von weitem hörte man die zahlreichen Armbänder und Ketten klimpern.
"Ein Sturm zieht auf! Ihr sollt nicht zu lange draussen sein." sprach sie und winkte uns zu sich.
Ein Sturm?
Wir zögerten.
Irgendwie wirkte diese Frau suspekt.
Misstrauisch hob ich eine Braue. "Aber es ist noch keine Wolke am Himmel zu sehen"
Hell strahlte die Sonne von oben auf uns herab.
Nichts deutete meterologisch auf ein Unwetter hin.
Die mysteriöse Frau lächelte geheimnisvoll. "Aber du solltest doch am besten wissen, wie schnell dunkle Wolken das Licht der Sonne verschlucken können."
Verwirrt starrte ich sie an.
Was sollte diese Anspielung denn jetzt heißen?
"Ju, ich glaub, die ist high..." flüsterte Joon Julien verstohlen zu.
Dieser lächelte verlegen.
"Ähm, sorry nichts für Ungut. Aber wir haben es sehr eilig!" Wehrte er ab.
"Vielen Danke jedenfalls für die Wettervorhersage."
Wir drehten uns um. Das erste mal seit dem Gespräch am See waren sich die beiden Männer, auch ohne Worte, einig: Nichts wie weg!
"Ihr sucht die Boten!" rief sie uns hinterher.
Abrupt blieben Julien und Joon stehen, sodass ich fast in Ju hineinlief.
"Woher...?" Joon hielt alarmiert die Luft an.
Die Frau schaute auf den Knochenstab in seiner Hand.
"Ich kenne das Zepter vom Wächter des Schutzes, wenn ich es sehe."
"Sie wissen etwas darüber?" fragte Julien überrascht.
"Psst, nicht hier..." verstohlen schaute sich die geheimnisvolle Frau um. "Manche Bäume haben Ohren!" fügte sie flüsternd hinzu.
Hecktisch schaute ich mich nach diesem Satz um. Mein Puls erhöhte sich.
Dieser Wald erschien mir von Anfang an sehr seltsam. Seit ich ihn betreten hatte, begleitete mich dieses ungute Gefühl wie ein Schatten. Bis jetzt hatte ich mir nicht erklären können, woran das lag.
"Hat Reiner nicht irgendwas von Überbleibsel eines Märchenwaldes gesagt" murmelte Joon nachdenklich.
Wer war denn Reiner jetzt schon wieder?
Anscheinend hatte ich sehr viele Nebencharaktere dieses Abenteuers verpasst.
"Kommt..." sprach die Frau "Ich kenne einen Ort, wo wir ungestört sind..."
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