Nancy
Wie durch Nebel bekam ich mit wie sich eine Gestalt über mich beugte. Bitte nicht nochmal, dachte ich nur. Dann war ich weg.
Ich hörte Stimmen, konnte aber nicht zuordnen zu wem sie gehörten. Dann kam der Schmerz. Es fühlte sich an, als würde man mir ein Messer durch meine Eingeweide treiben. Ich bäumte mich auf, schrie und wimmerte. Am Rande bekam ich mit wie eine Person sich an meinem Arm zu schaffen machte. Meine Bewegungen wurden langsamer und es wurde wieder schwarz um mich.
Als ich das nächste Mal zu mir kam ging es mir besser. Zumindest war der Schmerz weg. Ich spürte etwas in meinem Handrücken und war erstaunt, als ich eine Nadel erkannte. Neben mir hing ein Beutel mit Blut. Natürlich, ich hatte viel Blut verloren. Irgendwie hatte ich aber das Gefühl nicht in einem Krankenhaus zu sein. Ich war aber zu müde um mir weiter Gedanken darüber zu machen wo ich war. Mein Sichtfeld wurde schon wieder trüb und in der Tiefe lockte mich der Schlaf zu sich. Ich ließ mich nur zu gerne von ihm mitnehmen.
"Sie sieht besser aus, als vorher" meinte eine männliche Stimme. "Natürlich sieht sie besser aus. Immerhin hat die Wandlung schon eingesetzt. Ich vermute mal, dass sie in ein oder zwei Stunden wach sein wird. Es wäre also von Vorteil wenn du so lange bei ihr bleiben würdest. Schließlich steht sie unter deinem Schutz." Diese Stimme war weiblich. "Das musst du mir nicht noch extra sagen, Lucinda! Das weiß ich." Diesmal klang die männliche Stimme sauer. Ich hätte zu gerne die Augen geöffnet und mir die Personen in meinem Zimmer angesehen, aber ich war immer noch zu müde um meine Augen zu öffnen.
"Sie ist jetzt schon seit fast drei Tagen nicht aufgewacht. Ich hoffe wirklich, dass es ihr gut geht." "Es geht ihr gut, Luke. Und ich weiß, dass sie uns gerade belauscht. Hey, willkommen zurück unter den Lebenden, Schätzchen." Die weibliche Stimme sprach jetzt direkte mit mir. Ich schlug die Augen auf und blickte direkt in das Gesicht einer Schönheit. Am liebsten hätte ich meine Augen wieder geschlossen. Ich wollte gar nicht wissen wie ich aussah. "Hi" krächzte ich. Sie lächelte mir zu und sagte dann "Ich bin Lucinda, aber nenn mich einfach Lucy und der Typ da drüben, der dich so anstarrt ist Luke." Auch er lächelte mir zu. "Und wo bin ich?" fragte ich. "Das klären wir am besten nach dem du aufgestanden bist. Und du willst bestimmt auch duschen, oder?" Tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass mir eine Dusche ganz gut tun würde. Also nickte ich. "Ok, wir lassen dich dann mal allein. Ich denke du kommst alleine zurecht. Wenn nicht schrei einfach" und mit diesen Worten zog sie Luke hinter sich her und schloss die Türe hinter sich. Mit einem Seufzer setzte ich mich auf. Ich fühlte mich erstaunlich gut. Ich schwang die Beine aus dem Bett und stand vorsichtig auf. Als ich sicher war, dass ich nicht umkippen würde und das Schwindelgefühl nachließ lief ich auf eine Tür zu, die sich gleich als Volltreffer entpuppte. Das Bad. Aber was für ein Bad. Eine riesige Regendusche und eine mindestens genauso große Badewanne. Ich entdeckte sogar eine Whirlpoolfunktion. Das war ja cool. Nach kurzem Zögern betrachtete ich mich im Spiegel. Ich hatte mit allem gerechnet aber sicher nicht damit. Eigentlich müsste ich blass sein und meine Haare fettig. Eigentlich hätte ich Augenringe bis unter die Kniekehlen haben müssen. Aber da war nichts dergleichen. Stattdessen blickte ich in ein makelloses Gesicht mit einer Haut, die fast wie Porzellan wirkte. Meine braunen Augen waren schon immer große gewesen, aber nie so riesig. Es wirkte fast unnatürlich. Meine schwarzen Locken, die normalerweise wild und ungebändigt um meinen Kopf sprangen, waren gepflegt und ringelten sich verspielt um mein Gesicht. Außerdem schimmerten sie bläulich. Was auch immer hier am Werke war ich hoffte es würde nicht so schnell aufhören. Nach dem ich mich ausgiebig betrachtete hatte stieg ich unter die Dusche und genoss das heiße Wasser, das über meinen Rücken plätscherte.
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