Yume und Naoki

Yume und Naoki

Er lag auf den Boden, die Arme fest um seinen Körper geschlungen und er kränkte sich vor schmerz. Doch plötzlich trafen sich unsere Blicke und er veränderte sich. Eine Bemalung trat auf seinem Gesicht auf , schwarz, drei kleine Tropfen. Es sah aus, wie drei kleine  schwarze Tropfen, die einen Kreis bildet. Plötzlich fing er an, etwas zu murmeln. Es war so faszinierend. Und plötzlich kam ein riesiges schwarzes Monster auf. Es machte eine Drehung um den Jungen, kreisen und wurde immer schneller, bis es nur noch ein schwarzer Ring war. Und plötzlich verschwand der Ring und der Junge lag dort, wie, als ob er schlafen würde und einen Albtraum hatte. „M-Mitsuru?“, flüsterte ich.

Keuchend und verschwitzt wachte ich auf. Ich lief zum Waschbecken und aus einem unerfindlichen Grund fing ich an zu würgen, auch, wenn mir nicht schlecht war. Nichts kam  heraus. Ich füllte einen Becher mit Leitungswasser und nippte an ihm. Ich atmete tief ein und aus.

 Mitsuru und ich waren dann später in der Jugendherberge angekommen und mussten erstmal uns eine Standpauke von den Lehrern anhören, da wir erst so spät angekommen waren. Ich habe , seit damals Mitsuru nie wieder darauf angesprochen, aber trotzdem kann ich doch soetwas nicht für immer unterdrücken. Es ist ja nicht so, als ob das viel ändern würde...oder? Was rede ich mir eigentlich ein! Ich MUSS ihn nochmal darauf ansprechen...Plötzlich hörte ich ein Raunen und daraufhin ein Handy licht, das auf mich strahlte. „Chiii...was machst du denn da? Alles in Ordnung??“ Yume stöhnte. Wir waren zusammen in einem zweier Zimmer. „Tut mir leid, ich hatte einen Albtraum...“, sagte ich. Langsam setzte sie sich auf. Beleidigt sah sie mich einige Zeit an. „Was ist?“, fragte ich sie, als sie nicht damit aufhören wollte. „Also...warst du mit ihm alleine?“ Schlagartig schoss mir das Blut in den Kopf. Kaum merklich nickte ich. "Ist was passiert?", fuhr sie fort. Ich schüttelte den Kopf. Sie seufzte. "Gut, ich geh dann mal wieder ins Bett..." "Und bei dir?", fragte ich dann doch, weil die Neugier siegte. Doch sie antwortete mir nicht mehr, also sprach ich einfach weiter. "Siehst du nicht, wie sehr er dich vermisst....wie sehr er dich liebt....er steht dort, mit offenen Armen und wartet nur, das du zurück kommst...Er hat mal zu mir gesagt: 'Ich hab einmal ein Zitat gehört...ich glaube es war von Kofuzius: Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer.' Er wartet nur darauf, das du zu ihm zurückkehrst...für immer. Vielleicht habe ich keine Ahnung, was zwischen euch los ist, ob euer Band wirklich schon so tief ist, aber Yume...ich kann wirklich sehen, das er dich braucht!" Immer noch regte sie sich kein Stück Und es machte mich stock sauer. Ich stürmte aus dem Zimmer. Ich brauchte jetzt mal dringends frische Luft! Ich ging die Treppen hoch, merkte wie mein Atem schwerer wurde, meine Beine schwerer wurde, doch die Wut, das Adrenalin pumpt durch meine Adern und als ich oben angekommen war und die Luft mich erreichte, kühlte sie die Stellen ab, die heiß geworden waren und es fühlte sich so gut an. Ich setzte mich auf die Kante des Daches. Vielleicht war ich ja Lebensmüde, aber ich war gerade so wütend. Wütend auf Naoki, auf Yume, auf mich...und am aller meisten auf Mitsuru.

 Ich merkte, das ich anscheinend eine Wasserflasche in der Hand hatte, und drückte sie mit aller Kraft, das sie anfing unter dem Druck, zu knistern. "Du fängst jetzt aber nicht an, die Kante dort herunter zu springen...", sagte die Stimme, die ich wirklich gerade am wenigsten hören wollte. "Mitsuru...", sagte ich. Er kam auf mich zu und setzte sich neben mich. "Alles in Ordnung?", fragte er. ICh sah ihn verdutzt an. "Wieso interessiert es dich überhaupt?" Er blickte schnell weg. "Naja, du weißt schon, das es stockdunkel ist?" Jetzt war ich die, die wegsah. Schweigen. "ICh habe keine Angst mehr, vor etwas so unsinnigem...", sagte ich dann letztendlich. Er blickte auf. Sah mich einfach nur an. Ich versuchte seinem Blick standzuhalten, doch letzendlich gab ich nach und blickte wieder zur Seite. "Was mir wirklich Angst macht...ist die Ungewissheit..", sagte ich dann. "Was?" "Die Ungewissheit...Mitsuru, egal was kommt, ich will dir nur sagen...du kannst mir vertrauen." Ich blickte ihm in die Augen. Mit so viel Überzeugung, wie ich nur konnte. Und ich blieb seinem Blick standhaft. "Ich vertraue nur mir selbst", sagte er dann letzendlich, ehe er aufstand und gehen wollte. ICh warf ihm die Flasche gegen den Kopf. Aus einem unerfindlichem Grund stiegen mir die Tränen in die Augen. "Mitsuru ist ein Trottel!", schrie ich, ehe ich die Treppen hinunter stolperte und mein Zimmer erreichte, die Tür hinter mir schloss und zu Boden sinkte. "Trottel, Trottel Trottel...", flüsterte ich immer wieder und wiscte mir aggressiv die Tränen von den Augen. Sie hatte nicht das Recht, wegen soetwas anfangen zu Tränen. Ich zog die Rotze wieder hoch, immer und immer wieder. "Chi, ich liebe Naoki...", hörte ich plötzlich, was mich zusammen schrecken ließ. Meine Augen weiteten sich, als ich mich umdrehte und Yume ansah, sie blickte ins Leere, voller Sehnsucht, das sich meine Brust zusammenzog. "Yume...", sagte ich. "Chii, ich weis es doch selbst nicht! Oh Gott, ich habe einen schrecklichen Fehler begannen!!" Sie fing an zu Schreien, so verzweifelt. Ich lief zu ihr, sie warf sich in meine Arme und ich drückte sie ganz fest. "Was soll ich denn nur tun?", fragte sie, während sie die Rotze immer wieder hochschneuzte. Etwas unbeholfen gab ich ihr ein Taschentuch aus meier Hosentasche, aber sie klammerte sich noch stärker an mich. "Weißt du, Chi, ehrlich gesagt, ich kenne Naoki schon um einiges länger...", sagte sie, ihre Augen waren rot und angeschwollen, aber sie hatte aufghört, zu weinen. "Es war so, ich war früher des öfteren im Hort, weil meine Mutter vielbeschäftigt war, seitdem mein Vater gestorben war. Naja, es ist nicht so einfach alleinerziehend zu sein. ICh war ein ziemlich nerviges Kind, glaube ich. Ich wollte immer im Mittelpunkt stehen, weißt du? Immer spielte ich alleine und alles was ich damals wollte, ist, das auch jemand mal zu mir geht, mich bemerkt und ich nicht immer ignoriert werde. Aber alle anderen fanden das wohl aufdringlich und unanständig. Keiner hatte gesehen, wie verletzt ich eigentlich war. Und dann kam Naoki. Er war ein sehr ruhiges Kind, hatte immer eine riesige Brille an und las immer ein Buch oder spielte auf seinem Game Boy etwas...", sie kicherte. "Damals hat er sich sehr schwer getan, sich mit Leuten anzufreunden, geschweige sich mit ihnen zu unterhalten. Deswegen hatte ich angefangen, ihn zu beobachten. Und später mich mit ihm anzufreunden. Und letztendlich mich in ihn zu verlieben. In den trotteligen, nerdigen, lebensfreudigen Naoki." Wieder fing sie an, zu weinen. "Ich hatte ja keine Ahnung, das ihr euch schon so lange kennt...", flüsterte ich und streichelte sie am Rücken. "Weißt du, der Hort war die reinste Hölle für mich. Die Erzieherinnen waren die reinsten Schlangen, immer schrecklich launisch und sobald die Eltern kommen zuckersüß. Das fand ich so zum Kotzen. Und ich war immer das Kind, das als letztes Abgeholt wurde. Und Naoki als vorletztes. Mir war gar nicht bewusst, wie wichtig er für mich ist. ICh bin so dumm...."Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Sie bereut es. Ich kann es sehen. "Dann sag es ihm doch", sagte ich dann. Sie blickte auf. "Sag ihm das, was du denkst. Es ist das beste." 

Sie stand sofort auf. Sie stürmte aus der Tür, sie ging fast zu, als sie sich dann noch mal kurz öffnete. "Danke, Chi...", sagte Yume. "Yume, doch nicht jetzt sofo...", ich versuchte sie noch aufzuhalten, aber sie war schon gegangen. Hoffentlich wird sie nicht erwischt. 

Ich legte mich wieder in mein Bett, versuchte einzuschlafen, mein Körper war eingschlafen, ich selber war aber hellwach. Langsam sank ich in einen eigenartigen Halbschlaf, als die Tür hinter mir zugeworfen wurde. ICh schreckte sofort hoch. Und da sah ich sie, mit einem riesigen fetten Grinsen auf den Lippen. "Chi, es hat geklappt!", rief sie, ehe sie zu mir sprang. Ich sah sie verdutzt an. "Das ging ja schnell...", sagte ich. "Du hattest recht, er hat gewartet",sagte sie, mit einem liebevollen Blick. ICh musste kichern. "Chi?" "Heheh ihr und eure on-off Beziehung", sagte ich, ehe ich ihren Ellenbogen in meinen Rippen spürte. Doch sie kicherte mit. 

Und das ließ mich für einen Moment meine Sorgen wegen Mitsuru vergessen.

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