Klarheit
Kapitel 5
Klarheit
Heute war wieder Montag. Das, was mir Yume erzählt hatte, hatte mich geschockt. Aber wieso? Mir wurde nur eins klar. Gefallen tut es mir nicht. Und meine Wut gab mir Kraft. Die Schulglocke klingelte. Ich nahm meinen Mut zusammen und packte ihn an seinem Arm. "Hey, was soll..", er verstummte, als er mich sah. "Mitsuru, können wir vielleicht reden?", fragte ich ihn vorsichtig. Er zögerte, nickte aber dann. "Wollen wir vielleicht zusammen nach Hause gehen?" Ich nickte. Also gingen wir zu seinem Fahrrad, und er schob es, damit ich mithalten konnte. "Also...", ich nahm tief Luft. "Was war das, damals?", fragte ich nun endlich. Er blickte auf den Boden. Er schwieg und war in seinen Gedanken verloren. Plötzlich blickte er nach oben und einen schmerzerfüllten Gesichtsausdruck hatte er. "Hast du,.. hast du schon mal jemanden sehr wichtiges in deinem Leben verloren?", seine Stimme war zittrig und plötzlich kam er mir so schwach vor. Aber Moment, wie kommt er jetzt auf diese Frage? Ich schwieg. Um ehrlich zu sein, Nein, habe ich nicht, aber wäre dass das richtige zu sagen? Aber er hatte wahrscheinlich mit soetwas gerechnet. "Du bist doch genauso wie alle anderen...", flüsterte er und blieb plötzlich stehen. "Du bist doch genauso!!" Jetzt erhob er seine Stimme. Was sollte das? Was verletzt ihn so sehr? "Mitsuru..", flüsterte ich. Ich will es wissen! "Mitsuru..", ich kam ihm näher. Er hatte seine Hände vor sein Gesicht gelegt. Weinte er? Der Mitsuru? Ich nahm sie ihm vorsichtig von den Augen. Und dann...umarmte ich ihn. Es kam mir wie das Richtige vor. Er ließ es geschehen. Er erwiederte sie aber dennoch nicht. Es fühlte sich...Richtig an.
Nächster Tag. Er hatte mir immer noch nicht erzählt, was eigentlich los ist. Aber irgendwie hatte ich mich damit abgefunden. Denn ich habe eine ganz neue Seite an ihm gesehen. Und irgendwie war ich stolz darauf. Ein dummes Grinsen lag auf meinem Gesicht.
Heute hatte ich mich mit Yume zu einem Mädelsabend verabredet. Denn heute war ein Feiertag. Wir gingen zu ihr, sahen uns einpaar Liebeskomödien an und machten uns die Haare, Nägel und so weiter. Aber es war komisch. "Bist du wirklich in Mitsuru verknallt?", fragte ich sie plötzlich. Sie sah mich verstörend an, wurde dann knallrot und sah verlegend auf den Boden. Ein kaum bemerkbares "Ja" kam aus ihrem Mund. Und es schmerzte. Es tut weh. Ich setzte ein Lächeln auf. "Dann viel Glück", sagte ich dann. Aber es war falsch. "Findest du?", fragte sie und sah auf den Boden. "Ich weiß es." Ich sah sie lange an. Sie weiß es. Sie weiß, das ich ihn mag. Das ist das erste mal, das ich wirklich darüber nachdenke. Und es tut weh. Ich mag...Mitsuru. Und es wurde mir alles klar. Warum es sich so falsch anfühlt. Denn Yume und ich mögen den selben Jungen. Tränen stiegen mir in die Augen. Aus Angst, aus Frust und aus Wut. Ich mag ihn. Ich stand auf, nahm meine Sachen und wollte gehen. Bevor ich gehen konnte, packte sie mich aber am Arm. "Sag es." Ich schüttelte ihre Hand ab und sah sie verzweifelt an. Ich ging aus der Tür. Nein. Ich lief. Aber ich merkte, wie sie mir folgte. Es kamen immer mehr Tränen. Ich mag ihn. Es hallte immer wieder in meinem Kopf. Aber das war auch nicht das Richtige. Was sollte ich tun. Und dann hatte sie mich eingehohlt. "Chi...", flüsterte sie. Diesesmal war ihre Stimme ganz sanft. Ich fiel auf die Knie. Sie kniete sich neben mich und sagte: "Bitte, ich muss es hören..." Ich nahm tief Luft. Sah ihr tief in ihre glasigen Augen. "Ich mag ihn, Yume...", flüsterte ich.
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