Die wahren Absichten von Richard Goldschuppe
(Ort: Die Glühende Schmiede, Tausendwasser, Kurierbezirk 17)
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Richard Goldschuppe. Ausgerechnet! Dem Hauptverursacher seiner Bauchschmerzen gleich frühmorgens zu begegnen, verbesserte die Laune von Kurt nicht gerade. Das prächtige Haar des reichen Kaufmanns glänzte ihm höhnisch entgegen und die zahlreichen Ringe und Broschen funkelten provozierend in den frühmorgendlichen Sonnenstrahlen.
„Versteck dich! Nicht dass er uns sieht!", flüsterte er Schmatzer zu, der daraufhin geschickt zu Boden glitt und sich hinter den turmhohen Erz-und Kristallspeichern der Schmiede verbarg. Jetzt konnte Kurt auch hören, wie Richard laut lachend mit Hugo Haufels, dem Schmied, scherzte. „Und dann hat der Kommandant tatsächlich eine Kaufurkunde für mein Gold sehen wollen! Das hat er sich gleich anders überlegt, als ich ihm das Gold in die Hand gedrückt habe, das sag' ich dir!" Selbst die Stimme von Richard Goldschuppe machte Kurt neidisch. „Alle gleich, diese Goldmasken", rumpelte der tiefe Bariton des Schmieds und das brüderliche Klopfen von starken Händen auf breite Schultern hallte zu dem lauschenden Kurier hinüber.
„Aber jetzt sag mal, Richard. Wofür möchtest du so einen Ring? Du wirst doch nicht dieses seltsame Ritual der Mumpitz machen wollen? Einer Madame einen Ring an den Finger stecken?" Richard lachte sein selbstbewusstes Lachen. „Hach, Hugo, verrückt, nicht wahr? Aber doch, so ist es! Ich habe dir doch letzten Rundmond von Madame Mondschein erzählt, oder?" Der Schmied hämmerte mit voller Wucht auf seinen Amboss und der Gong des Aufpralls vibrierte bis in Kurts Haarspitzen. Sein Bauchweh meldete sich stärker als je zuvor zurück. „Da wird ja der Funkling im Ei verrückt, es geht tatsächlich um die Lehrerin?" „So ist es, mein Freund! Und sie ist eben total fasziniert von den Mumpitz."
Kurt wurde ganz wackelig in den Knien, als er die Freude in Richards Stimme hörte und seine Fäuste schlossen sich fester um die Sattelgriffe. Das war verdammt verflucht genial, seiner Holden etwas Mumpitziges zu schenken. Kurt liebte das Funkeln in ihren Augen, wenn sie etwas aus dieser fremden Welt in den Händen hielt. Einmal hatte er ihr heimlich still und leise eine waschechte Glühbirne auf das Pult gelegt, als sie gerade von einer Lehrerkonferenz kam und ihr Staunen hatte ihm noch tagelang ein Lächeln aufs Gesicht gestohlen. „Er klaut mir meine Idee, Schmatzer! Und ich dachte, nur ich kenne sie so gut!" Panik schnürte ihm den Hals zu und er starrte die kupferne Wand des Speichers an, als könnte sie ihn vor seiner Hoffnungslosigkeit beschützen.
„Also bei der langen Liste an Verehrern im ganzen Land bin ich gespannt, ob du sie ‚rumkriegst", lachte der Schmied in einem Tonfall, der Kurt ganz und gar nicht gefiel. „Sag mal, wenn's klappt, was möchtest du mit dem hübschen Ding anstellen? Meinst du es ernst mit ihr?" Kurt setzte sich kerzengerade auf, das Blut kochte in seiner Brust. Seine Ohren waren bis zum Äußersten gespitzt. Und als er die nächsten Worte von Richard hörte, wusste er, dass er Madame Mondschein irgendwie vor diesem Teufel retten musste: „Das glaubst du nicht wirklich, oder? Bei allem, was ich bis jetzt angestellt habe, soll auf einmal das Herz im Spiel sein?"
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