Zwerge, Elben, Menschen und Orks
Neben Thranduil und Bard ritt ich durch das Heer von Elben. Thranduil trug eine silbern glänzende Rüstung und saß mit hoch erhobenen Kopf auf seinem Elch. Ich hatte eine Rüstung abgehlehnt, sie war nur schwer und hinderte mich daran mich gut bewegen zu können. Außerdem war ich mir sicher, dass die Elben keine Rüstung hätten die mir passen würde, klein wie ich war. Ich hatte mich nur mit so vielen Waffen eingedeckt, wie an meinem Körper Platz hatten. Zwei Dolche steckten an meinen Stiefeln, ein Schwert der Elben hing an meinem Gürtel und ich hatte mir Messer in meine Ärmel und am Körper versteckt.
Mitten in dem Meer aus Elben, stand eine winzige Insel von Menschen, die sich ihren rechtmäßigen Anteil an den Reichtümern des Berges sichern wollten. Ich war mir immer noch unsicher ob das eine gute Idee war. Die meisten von ihnen hatten noch nie ein Schwert geführt, geschweige denn eine Schlacht geschlagen.
Ich sah ein letztes Mal zu der Stadt Thal, wo Lillith in Sicherheit mit den ganzen anderen bleiben würde, die zu alt oder verletzt waren um zu Kämpfen.
Plötzlich landete ein Pfeil vor den Hufen von dem Hirsch auf dem Thranduil saß. Das Tier bäumte sich erschrocken auf. Der Elbenkönig hielt sich ohne jede Probleme im Sattel und stich dem Tier beruhigend über den Hals.
"Der nächste geht zwischen eure Augen." Thorin zielte mit einem Bogen auf den Kopf des Elbenkönigs, der nicht einmal mit der Wimper zuckte.
Dann fiel Thorins Blick auf mich "Du!" giftete er und richtete den Bogen auf mich "Ich wusste, dass du uns früher oder später an deine Art verkaufst!" ein Pfeil kam surrend auf mich zugeflogen.
Dumpf hörte ich Kili meinen Namen schreien. Wie in Zeitlupe sah ich den Pfeil auf mich zufliegen. Aus Reflex hob ich meine Hand um meinen Körper zu schützen. Feuer schoss aus ihr hervor. Das Metall der Pfeilspitzte schmolz, das Holz des Schaftes zerfiel zu Asche. Entsetzt sah ich auf das geschmolzene Metall, welches auf meiner Kleidung klebte. Der Pfeil hätte mein Herz durchbohrt. Verletzt sah ich Thorin an. Er wusste nicht, dass ich so etwas konnte, ich wusste es ja nicht einmal selbst. Er hätte mich fast umgebracht.
Thranduil zuckte mit dem kleinen Finger, hunderte Elben richteten ihre Pfeile auf das verbarrikadierte Tor. Die Zwerge gingen in Deckung, außer Thorin, er zeigte sich unbeeindruckt und lugte immer wieder zu dem Ost Hügel.
Thranduil gab den Soldaten wieder ein Zeichen und sie steckten die Pfeile zurück in die Köcher "Wir sind gekommen um euch zu sagen, dass euer Angebot angenommen wurde."
Ich sah eindringlich zu Bilbo, er stand direkt neben Thorin, und schüttelte leicht meinen Kopf um ihn noch einmal daran zu erinnern, dass ich alleine die Konsequenzen für den Diebstahl des Arkensteines tragen würde.
Dann fing ich Kilis Blick auf, es zerriss mir das Herz. Schmerz über meinen Verrat spiegelte sich in seinen Augen wieder.
Thorin knurrte etwas "Ich habe euch gar nichts gegeben."
Bard zog den Arkenstein aus seiner Tasche hervor "Wir haben das hier." er hielt ihn in die Luft und Thorin starrte gebannt darauf.
"Das ist ein Trick." Thorin tigerte auf und ab "Eine dreckige Lüge, der Arkenstein ist in diesem Berg, es ist eine Fälschung!"
Ich ritt etwas nach vor, Thranduils besorgten, ja mich hat es auch überrascht, Blick ignorierend "Nein er ist echt." ich legte meinen Kopf in den Nacken und sah auf den Steinwall hinauf "Ich habe ihn zu ihnen gebracht."
"Leona wieso?!" Kilis Augen funkelten vor Hass "Wieso hast du uns verraten?"
Ich schüttelte den Kopf "Ich verrate euch nicht Kili, ich tue das was ich für richtig halte."
Thorins Gesicht war vor Wut verzerrt "Indem du das Geburtsrecht unseres Volkes einem Elben gibst?!"
"Verdammt Thorin!" ich raufte mir verzweifelt die Haare "Ich versuche euch das Leben zu retten begreift ihr das denn nicht!"
"Sie hat recht Thorin." vernahm ich plötzlich die Stimme des Hobbits.
Ich biss mir auf die Lippe, Bilbo bahnte sich den Weg durch die Zwerge in Rüstungen.
Der Hobbit knetet nervös die Hände er hatte sicherlich Angst, verständlich bei dem was er vorhatte "Ich hab ihr den Arkenstein gegeben!"
Ich schlug mir die Hand vor den Mund, Bilbo hatte genau das getan, was er niemals hätte tun sollen.
"Du." Thorin sah so aus als hätte man ihm mit einer Klinge den Oberkörper durchbohrt "Wieso?"
Bilbo sah Thorin fest in die Augen "Du hast dich verändert Thorin. Den Thorin den ich in Beutelsend kennenlernte hätte niemals sein Wort gebrochen." er zeigte auf die Bewohner der Seestadt "Hätte niemals an der Treue der seinen gezweifelt!" schrie er Thorin an.
"Du sprichst zu mir nicht von Treue!" Thorin kam auf Bilbo zu "Werft ihn den Wall hinunter!"
Ich schnappte entsetzt nach Luft.
Doch Eru sei Dank, schienen der Rest der Zwerge noch den Unterschied zwischen Richtig und Falsch zu kennen. Sie weigerten sich, keiner rührte auch nur einen Finger.
"Dann mach ich es selbst!" Thorin packte Bilbo und hob ihn mühelos auf die Brüstung.
"Thorin nicht!" schrie ich hinauf. Die Zwerge versuchten ihren Anführer davon abzuhalten Bilbo umzubringen, als plötzlich eine Stimme über das Thal hallte: "Wenn du mit meinem Meisterdieb nicht zufrieden bist, dann tue ihm bitte nichts, gib ihn mir zurück!" Gandalf bahnte sich seinen Weg durch die Elben und sah zu Thorin hinauf "Bis jetzt gebt ihr keine besonders gute Figur ab, als König unter dem Berge. Thorin Sohn des Thrain!"
Thorin ließ Bilbo langsam los, der sich unter ihm hervorwand und an einem Seil den Wall hinunterkletterte.
"Ich will nichts mehr zu schaffen haben" brüllte Thorin Gandalf an "mit Zauberern, Auenlandratten oder Elbenweibern!" dabei sah er mich an.
Bilbo kam auf uns zu gerannt und stellte sich mit Gandalf zu den Menschen.
Ich ritt wieder neben Thranduil. Der Elb lehnte sich gerade zu Bard hinüber "Behaltet den Stein, verkauft ihn, ich bin mir sicher Ecthelion von Gondor zahlt einen guten Preis." provozierte er Thorin weiter.
Es funktionierte ziemlich gut "Ich bringe euch um." brüllte er über die Steinmauer "Bei meinem Schwur ich werde euch alle töten!"
"Euer Schwur bedeutet nichts!" Thranduil schien mit seiner Geduld am Ende zu sein.
Auch Bard schien Thorins Drama überdrüssig zu sein "Gebt uns eure Antwort! Wollt ihr Frieden oder wollt ihr Krieg!?"
Thorin biss die Zähne zusammen. Ein Rabe kam angeflogen und landete vor Thorin, er lächelte grausam und sah wieder zu dem Ost Hügel "Ich will Krieg!"
Ich folgte seinem Blick und schluckte, eine Armee von Zwergen schob sich über den Hügel. Ihr Anführer kam auf einer Wildsau auf uns zugeritten.
Die Zwerge hinter der Mauer jubelten auf "Eisenfuß ist gekommen!"
Ich kniff mir mit den Fingern in den Nasenrücken. Das wurde ja immer besser. Wenn Dain hier jetzt auch noch mitmischte, war die Chance den Krieg noch abzuwenden dahin.
Thorins Vetter kam auf uns zugeritten "Guten Morgen alle zusammen, wenn ihr mir wohl alle kurz eure Aufmerksamkeit schenken könntet. Währt ihr so freundlich" er fing an zu brüllen "UND VERSCHWINDET VON HIER!"
Die Menschen wichen verunsichert zurück "Haltet die Stellung!" befahl ihnen Bard.
Dain seufzte auf. Gandalf drängte sich wieder nach vorne, denn er und ich wussten etwas, dass niemand, weder Thranduil noch Bard uns glauben wollten. Wir hatten ganz andere Probleme als die Meinungsverschiedenheiten die wir untereinander hatten, denn eine Orkarmee war auf dem Weg.
"Aber nicht doch Fürst Dain." Gandalf neigte den Kopf "Ein Krieg zwischen Elben, Zwergen und Menschen ist unnötig, ein Orkheer ist auf dem Weg hierher." appellierte Gandalf an die nicht vorhandene Vernunft des Herren der Eisenberge "Haltet eure Streitmacht zurück!"
Dain schüttelte verächtlich den Kopf "Vor Elben halte ich gar nichts zurück." er deutete mit seinem Kriegshammer auf Thranduil "und schon gar nicht vor diesem ehrenlosen Waldlandkobold."
Thranduil zuckte kaum merklich mit den Mundwinkeln, ein funkeln trat in seine Augen, dass sich nur als pure Mordlust bezeichnen ließ.
Aber Dain war längst noch nicht fertig "Und wenn er sich zwischen mich und mein Volk stellt, dann spalte ich ihm seinen hübschen Schädel." der rothaarige Zwerg wendete sein Reittier "mal sehen ob er dann immer noch so fein lächelt."
"Sollen sie doch kommen. "arrogant grinste Thranduil "wir werden ja sehen, was sie davon haben!"
Dain schien bessere Ohren zu haben als die meisten Zwerge, mit dem Rücken zu uns schrie er zurück "Glaubst du ich geb auch nur einen Dreck darauf, was du sagst du spitzohriges Prinzesschen!"
Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, wurde aber sofort wieder ernst, als sich die Zwergen Armee teilte und Reiter auf Widdern hervorpreschten, es musste doch einen Weg geben zu verhindern, dass die zwei Armeen sich die Köpfe einschlugen.
"Haltet euer Männer zurück!" Thranduil ritt auf seinem Hirsch an Bard vorbei "Um Eisenfuß und sein Gesindel kümmere ich mich."
Die Bogenschützen spannten ihre Bogen, die Widder der Zwerge kamen auf uns zugeritten.
Gandalf kämpfte sich durch die Elbenarmee "Thranduil, das ist Wahnsinn!" brüllte er.
Aber es war schon längst zu spät um noch etwas mit Worten auszurichten.
"Leitho!" brüllte Thranduil und die Schützten ließen ihre Pfeile fliegen, sie kamen nicht weit. Durch irgendetwas wurden sie zerfetzt und um mich herum wurden Elben durch die Luft geschleudert. Unaufhaltsam kamen die Widder auf uns zugerast.
Ich musste etwas tun. Ich sprang von meinem Pferd und rannte vor die Frontlinie der Elben. Ich konzentrierte mich auf mein Inneres Feuer, überkreuzte die Arme vor der Brust und stieß sie auf die Seite. Eine gigantische Feuerwelle erstreckte sich über das ganze Schlachtfeld, Elben sowie Zwerge hielten inne. Starrten mich an, auf etwas, dass es eigentlich nicht mehr geben dürfte. Doch das war mir egal. Jetzt hatte ich ihre Aufmerksamkeit "Seid doch nicht blöd!" brüllte ich so laut ich konnte "Eine Orkarmee kommt und ihr streitet euch wie Kinder wegen ein Paar Juwelen." ich schwieg kurz "Gegenseitig umbringen können wir uns immer noch, wenn wir den Tag überleben. Wir müssen......." ich kam nicht dazu meine Motivationsrede zu vollenden.
Der Boden erbebte, Erdfresser brachen aus dem Boden hervor und gaben Tunnel frei. Orkreihe um Orkreihe kamen sie hervorgestürmt, zu tausenden. Trolle mit Katapulten auf den Rücken und mit eisernen Keulen als Füße sowie Hände polterten aus den Tunneln, trampelten auf ihrem Weg einige Orks, die nicht schnell genug zur Seite springen konnten, nieder.
Ein Orkhorn ertönte aus der Richtung des Rabenberges. In mir ballte sich alles zusammen, als ich den bleichen Ork sah.
"Tränkt das Land mit ihrem Blut!" brüllte er auf schwarzer Sprache.
Dain und Thranduil sahen sich für einen Moment an, schienen sich darauf zu einigen ihren Zwist auf später zu verschieben und gaben gleichzeitig den Befehl zum Angriff.
Als wären sie nie kurz davor gewesen Krieg gegeneinander zu führen schlossen sich Elben und Zwerge zusammen und standen vereint gegen die Orks.
Ich zog mein Schwert und rannte Seite an Seite mit den Elben auf die Orks zu.
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