Kapitel 14
Das Quietschen verfolgte mich bis in meine Träume und auch noch in den nächsten Morgen.
Es dämmerte grade, als ich aufschreckte. Von meinem Fenster aus konnte ich den Sonnenaufgang nicht sehen, dennoch verfärbte sich der Himmel auch hier von Samtschwarz zu hellblau.
Nach einem kleinen Frühstück fuhr ich den selben Weg wie immer zu meiner Schule. Ich fühlte mich wie gerädert, gradezu mechanisch unbekannte Befehle ausführend. Es war einfacher nicht zu denken als sich Gedanken zu machen. Hätte ich es bloß anders gemacht.
Der Schultag begann und endete wieder, ohne dass ich Vici sah. Dafür bemerkte ich den Hausmeister immer öfter in meiner Nähe.
Ich hatte mir angewöhnt bei meiner Klasse zu bleiben. In einer Gruppe würde mir nichts passieren. Bestimmt.
Oder?
Es war Nachmittag und ich fuhr in den Park. Eine unbekannte Macht hatte mich in Richtung des Kiesweges gezogen. Ich mochte die Geräusche, die mein Fahrrad auf dem Weg verursacht, den Wind, der seicht sein Lied in den Blättern der umstehenden Bäume und Büsche spielte. Auch die Geräusche, die der Teich im Hintergrund machte, wenn eine Ente hindurchschwamm und das Geräusch der zwitschernden Vögel genoss ich.
Es wirkte idyllisch, geradezu surreal. Zu Friedvoll für so eine abscheuliche Welt.
Mein Weg führte mich durch den Park durch, heute nicht an meiner Lieblingsbank vorbei.
Stattdessen fuhr ich in einen verlasseneren Teil der Stadt und bog in den Waldweg ein. Während ich vom Fahrrad abstieg atmete ich kurz durch. Durchatmen. Nur ein bisschen.
Es war hier so verlassen und es fühlte sich an, als ob ich extra hierher gekommen wäre, um meinem Verfolger die Arbeit zu erleichtern.
Auf dem Friedhof, den ich soeben betreten hatte, herrschte stille. Es war, als ob die Geräusche des Waldes und der Welt außenrum einfach ausgeblendet wurden, durch eine nicht sichtbare, schützende Mauer.
Es war keine angenehme Stille. Aber auch nicht unangenehm. Es musste nichts gesagt werden und das gedachte blieb lieber ungesagt. Man spürte die Stille der Trauer. Erdrückend. Grabesruhe.
Tote Verwandten hatte ich keine, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden hatten. Trotzdem, oder vielleicht eher gerade deshalb konnte ich mich auf einer Bank entspannen. Kurz schloss ich die Augen.
Kurz vor dem Sturm ist es am Ruhigsten.
Ich spürte, wie jemand näher kam, fühlte Kälte auf meiner Haut prickeln, als die Sonne verdeckt wurde und hörte den lauten und schweren Atem. Ich hielt die Augen geschlossen. Ich wollte nicht mehr. Und doch wusste ich, schln in diesem Moment, dass ich gleich aufspringen würde und mein Gegenüber mich verfolgen würde. Mein Instinkt ließ diese Erkenntnis und nichts anderes zu.
Ich öffnete meine Augen und sprang auf. Ich hatte nun keine Kontrolle mehr, meine Beine trugen mich wie Automatisch zum Tor, hinter dem mein Fahrrad lag. Ich spürte, dass seine Schritte näher kamen. Dann war da der Zaun vor mir.
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Heyy ihr lieben!
Ich hoffe das kam nicht zu vorhersehbar und ich hoffe es hat euch gefallen.
Bis bald! Eure Ghostphanter!
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