Kapitel 11


Am Montag war wieder Schule.
Sie hatten beschlossen, uns einfach weiter zu unterrichten und Stillschweigen über Eriks verschwinden zu bewahren.
Als wenn es das besser machen würde, nicht darüber zu reden. Vor den Lehrern wurde es ausgeblendet. Fast vergessen.
Fast.

Auf dem Pausenhof wurde es fast wieder normal.
Fast.
Einer fehlte.
Er war Klassensprecher gewesen. Vorwitzig in seiner Art. Es viel auf, wenn er da war. Noch mehr viel es auf, wenn er fehlte.

Um uns von dem erdrückenden Schweigen und der niedergeschlagenen Stimmung etwas zu erlösen spielten wir Wahrheit oder Pflicht.
Als Klasse.
Zusammen.
Alle. Nur einer fehlte.

In diesen Zeiten wurde das metaphorische Kriegsbeil begraben und Streitigkeiten lösten sich auf. Sie schwebten in der Luft, ich konnte es spüren. Sie waren allerdings kaum noch greifbar.

Der zweite Klassensprecher, Eriks bester Freund durfte anfangen und die erste Person wählen. Er suchte Vici aus. Meine Freundin sollte sich neben ihn setzen, da sie Pflicht gewählt hatte.
Es war mir suspekt, letztendlich war es doch aber nur ein Spiel. Ohne Gefahr.

Ich war in Gedanken während des Spiels. Es dauerte eine Weile bis ich drankam und mir ein Mädchen in die Seite stupste, damit ich darauf aufmerksam wurde, dass jemand meinen Namen gesagt hatte.
"Wahrheit oder Pflicht?", wurde ich gefragt. "Wahrheit. ", antwortete ich. Ich saß ganz gemütlich auf dem Gras und hatte keine Lust mich zu bewegen.

"Was ist deine größte Angst?", fragte mich mein Aufgabensteller. Ich musste überlegen. Sollte ich den Hausmeister nennen? Meine Nadelphobie? Beides könnte man gegen mich verwenden.
Ich ließ meinen Blick über den Hof wandern. Der Hausmeister war nirgends zu sehen. Ich hoffte dass er sich demnächst auch nicht blicken ließ.

"Der neue Hausmeister ist sehr gruselig. Wirkt er auf euch auch so seltsam?", beantwortete ich meine Spielfrage. Ich schaute in die erschrockenrn Gesichter meiner Klassenkameraden. Oh nein. Warum musste so etwas immer mir passieren?!

"Er steht hinter mir oder?", fragte ich, meine Stimme war nur der Hauch eines flüsterns. Meine Sitznachbarin nickte.
Ich war aufgeschmissen. Ich hatte Angst. Bereute grade, ihn genannt zu haben und nicht meine Nadelphobie.
Schließlich meldete sich Vici zu Wort. "Brauchen sie etwas?", fragte sie höflich. Ein angstvolles zittern in ihrer Stimme hörte ich fast gar nicht und auch dass sie unsicher den Lack ihres rechten Daumes abkrazte viel kaum auf.

In dem kurzen Moment der Stille starb ich drei Tode vor Angst. Mein Herz raste als wolle es in meiner Brust zerspringen. Kalter Angstschweiß lief mir meinen Rücken hinunter, während sich meine Häärchen aufstellten.

"Nein.", erklang seine tiefe, schaurige Stimme. "Ich denke alle Missverständnisse sind geklärt. Schönen Tag euch allen."

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Heyy ihr lieben!
Ich hoffe dieses Kapitel hat euch auch gefallen,  bei verbesserungen gerne schreiben!^^

Bis übernächszen Dienstag!
Eure Ghostphanter!

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