Kapitel 2

Ich wusste genau was nun folgte, doch genau das war meine Absicht!

Es ertönte ein lauter Knall und aufeinmal herrschte Aufregung und Angst, ja sogar Schreie besorgter und erschrockener Mütter waren zu hören. Aber keiner bermerkte das Gegacker aufgeregter Hühner, nur in meinen Ohren ertönte es. Es hatte mal wieder geklappt!

Ich griff nach der fast kaputten Leiter, die am Haus lehnte und zog mich hektisch hoch.

Der wütende Soldat zielte ein weiteres Mal auf mich. Plôtzlich hörte ich ein lautes Klirren, denn seine Waffe fiel zu Boden. ,,Verdammte Bengel!" schimpfte er und noch bevor er sie wieder aufheben konnte um sie wieder auf mich zu richten, war ich schon verschwunden. Und so eine Aufregung nur wegen einem halben Fladenbrot.

Genüsslich stapfte ich den Weg entlang, das Brot des Soldaten essend.

Soldaten zu ärgern war wohl meine Leidenschaft, aber irgendwie mussten wir ja zum Essen kommen.

Ich überquerte die große Wiese, unterwegs nach Hause. Die Halme des Grases gingen mir inzwischen bis zur Brust. Leicht streichte ich mit den Fingern über das trockene, braune Gras.

Die Sonne ließ es golden schimmern.

Von weiten sah ich schon Brake auf dem Hocker vor dem Eingang unseres Unterschlupfes sitzen. Seine große, starke Statur krümmte sich. Angekommen ließ ich meine abgetretenen Schuhen vor ihm auf den Boden fallen. Mit einem Ruck schoss er aus dem Schlaf. ,,oh, Am. Schon wieder zurück?'' murmelte er und blinzelte mich durch seine zusammengekniffenen Augen an. Ich strich die Brotkrümel an meinem Hemd ab, nickte und schob die dicke Holztür unseres Zuhauses auf.

Banji schaukelte glücklich auf ihrer Hângematte und als sie mich sah, sprang sie runter um zum Tisch zu rennen, doch ich hatte unsere Beute schon gesehen. 4 tote Hühner lagen auf dem Tisch. ,,Arbeit erledigt'' lachte sie.

Ich schenkte ihr ein Lächeln, machte meinen Zopf auf und ließ meine Haare auf meine Schultern fallen. ,,Trag sie bitte in das Lager'' bat ich Banji und schon schnappte sie sich die Hühner und lief ins Lager. Sie tat fast alles was man sagte, nur um einen zufrieden zu sehen.

Ich sah mich suchend nach meinen anderen Kameraden um doch entdeckte nur Merk, der schlummernd in seiner Hängematte lag. Verblüfft schmiss ich ihm einen Apfel an den Kopf. Konnten hier alle nur pennen?

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