Kapitel 1
Angespannt blies ich mir eine Haarstrahne aus dem Gesicht.
>Jetzt oder nie<
Mit einem Pfeifen gab ich Banji das Zeichen. Kurz nickte sie vom anderen Dach aus und ließ sich dann in den Heuhaufen vor dem Haus fallen, auf dem sie eben noch gesessen hatte. Gespannt beobachtete ich ihr Vorgehen. Ich sah, wie sie sich auf die nächste Ecke zubewegte und zu mir hochsah.
Das nun, war mein Zeichen.
Mein Blick schweifte einen kurzen Moment zum Markt am Ufer des Meeres. Er war voller aufgeregter Menschen, die hektisch ihre Ware kauften, sie in ihre Taschen packten und sich wieder schnell vom Platz wegdrückten. Es war die perfekte Tarnung. Flink rannte ich mit kleinen Schritten auf das Ende des Daches zu und kletterte unbemerkt vom Haus. Nun stand ich in einer dunklen Gasse, nach Planungen genau eine Gasse neben Banji, die noch gespannt auf ihre nächste Gelegenheit wartete.
Katzen und Hunde buddelten in Bergen voll Múll auf der Suche nach was Essbarem. Kopfschüttelnd ging ich an ihnen vorbei in Richtung Licht, das die Sonne bot.
Ich stand in der Nähe der Soldaten, die gelangweilt ihr tägliches Brot verspeisten und abwesend herumstarrten. Leicht könnte man ihnen den dicken Geldbeutel aus ihren Taschen stehlen, ohne das sie was merken würden.
Doch das war nicht unsere Absicht. Ich pfiff ein weiteres Mal und hörte nach einigen Sekunden die Antwort von Banji.
Ich streckte den Kopf vorsichtig hervor um den Augenblick zu beobachten.
Banji lief schnell und flink wie ein gejagter Puma Richtung Bauernhof, der sich hinter den Märkten befand.
Nun war wieder ich an der Reihe. Schnell griff ich nach dem Brot, das der faule Soldat vor mir eben noch in der Hand hielt und rannte los. ,,Hey!!" stieß er hervor. Ich drehte mich um, um zu sehen ob er mir folgte. Und wie jedes Mal tapste der Soldat ungeschickt hinterher.
Ich schlich mich schnell durch das Getümmel der Menschen. ,,Bleib stehen, verdammt nochmal!" hörte ich ihn rufen, doch ich hatte nur eines im Kopf: das Dach vor mir!
Wütend packte der Soldat nach der Pistole, die an seinem Gürtel hing und richtete sie auf mich.
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