Kapitel 97 - 2011

Am 3. Januar brachten sie die Gäste zum Flughafen nach München.
Stefano nahm Maja fest in die Arme, küsste sie auf die Wangen. „Danke für alles, deutsche Schwester!" sagte er mit feuchten Augen.
Und zum ersten Mal erhob Felix keine Einwände, wenn ein Mann sein Bienchen umarmte und küsste.

Auch Laura empfand keinen eifersüchtigen Schmerz mehr.
Die beiden hatten sich damals gefunden, um Freunde fürs Leben zu werden. Da drohte ihr keine Gefahr.

Sie drückte Maja ganz fest an sich. „Ich habe auch endlich eine Schwester bekommen!" sagte sie leise. Maja verstand. Sie war keine Konkurrenz mehr für ein unsicheres sizilianisches Mädchen, und die selbstbewusste Laura verstand das nun auch.

Felix und Stefano boxten sich spielerisch, schlugen sich auf die Schultern, drückten sich nur ganz kurz.
„Pass auf sie auf!" bat Stefano.
„Das kannst du annehmen!" antwortete Felix. „Und euch alles Glück der Welt!"
Sie winkten sich noch lange nach, als die Italiener zum Schalter gingen.
Felix hielt Maja im Arm. „Das waren schöne Tage!" flüsterte er in ihr Haar. „Ich bin froh, dass du ihn ausgesucht hast, und nicht einen Idioten!" Lieber wär's mir natürlich gewesen, du hättest dir gar keinen ausgesucht! dachte er, aber es tat nicht mehr weh, das zu denken.

Maja sah ihn ein wenig unsicher an. Sie hoffte, dass er nicht immer noch daran zu knabbern hatte, dass es Stefano in ihrem Leben gegeben hatte.

Er sah ihren Blick. „Alles gut, Bienchen! Echt! Es ist lange her!" versicherte er ihr und es klang so ehrlich, dass sie wusste, es stimmte hundertprozentig.
„Gut!" sagte sie nur und küsste ihn zärtlich.

Dann hatten sie das Haus wieder für sich. Er öffnete die Haustüre, hielt sie ihr auf, verbeugte sich galant. „Mylady!" sagte er und legte seine Hand aufs Herz.
Sie lächelte ihn an, strich sanft über seine Wange. Mein Gott, sah der Typ gut aus!

Er schloss die Türe, griff sich eine Locke, zog sie sanft zu sich. „Komm her, Baby! Küss mich!" bat er leise. Warum bekam er nie genug Küsse ab?
Sie hielt still, als er seine weichen Lippen auf ihre senkte, ganz langsam, quälend langsam. Endlich berührte er sie, strich aber nur sanft darüber. Er löste sich, lächelte sie an. „Das ist schön!" flüsterte er, und machte es gleich noch einmal. Nur eine einzige zarte Berührung. Das war wirklich schön, dachte sie.

Immer wieder kamen seine Lippen zurück, nur um sie gleich wieder zu verlassen. Doch dann endlich blieben sie länger, glitten hin und her, und noch einmal hin und her.
Sie brannte, war verrückt nach ihm, halb von Sinnen! Sie wollte seinen Kopf festhalten, genoss aber das Spiel unendlich.
Sie standen ewig, er ließ nur seine Lippen mit ihren spielen, seine Hände waren in ihren Locken vergraben. Dann baute er die Küsse aus, erhöhte den Druck, liebkoste ihre Mundwinkel, begann langsam an ihrer Unterlippe zu saugen und zu knabbern. Leise begann er zu stöhnen.

Seine Zunge fuhr über ihre Lippen, wieder lange und zärtlich, bis sie um Zugang zu ihrem Mund bat. Sie ließ es zu, dass sie zu ihrer glitt, mit ihr spielte, sie neckte. Dann plötzlich brach die Leidenschaft durch. Er presste sie an sich, hielt ihren Kopf fest, als hätte sie versucht zu flüchten, seine Zunge forderte, stieß hart in sie. Er stöhnte lauter, rieb sich an ihr.
„Ich hätte wieder mal Lust auf einen Tagesfick! Einen lauten, schmutzigen Tagesfick!" flüsterte er.

„Ich dachte schon, du kommst nie zur Sache!" hauchte sie zurück.

Er nahm sie in den Arm, sie stürmten ins Schlafzimmer, rissen sich mit nervösen Fingern die Kleider vom Leib, ihre Lippen ließen sich nicht frei.
Er griff sich ein Kondom, hielt es ihr hin, ohne mit dem leidenschaftlichen Küssen aufzuhören.
„Blow Job, bitte!" stöhnte er.

Und sie erfüllte ihm seinen Wunsch meisterlich. Er rutschte im Bett ein wenig nach oben, wollte sie sehen, wenn sie ihre vollen Lippen um seinen Schwanz schloss. Wenn ihre Zunge seine Eichel leckte, ihre Finger an der Wurzel entlangstrichen und ganz plötzlich fest zugriffen, dass er einen Lustschrei ausstieß. Sie machte eine Pause, ihre Fingernägel strichen an der Innenseite seiner Schenkel entlang, hinterließen dünne Striemen. Er ächzte und wimmerte, sein Körper bog sich hoch, ihr entgegen. Da erlöste sie ihn, saugte mit fest zusammengepressten Lippen, hielt seine Eier fest in ihren zarten Händen, genau fest genug, um ihm höchste Lust zu bereiten, ohne weh zu tun.

Als er kam, stöhnte er laut, genoss es so laut stöhnen zu können. „Maja, Maja! Das ist gut! Du bist gut! Du bist der Hammer!"

Lange hielt er sie danach im Arm, erdrückte sie fast, atmete nur stoßweise. Er wusste nicht, warum er manchmal so extrem reagierte. Sie blies immer gut, fantastisch gut, aber manchmal glaubte er, an der Lust zu sterben. Lag es am Vorspiel? Er hatte schon verschiedene Theorien überprüft, hatte aber noch nie eine Erklärung gefunden. Manchmal war es super, manchmal atemberaubend!
So war es beim ganzen Sex. Einmal war es fantastisch und ein anderes Mal wahnsinnig gut, zum Sterben geil.

Aber er glaubte, dass es bei ihr ähnlich ablief. Dass auch sie manchmal noch intensiver empfand als andre Male.
Genauso wenig kam er dahinter, warum sie manchmal der absolute Rausch erwischte und es ein anderes Mal genügte, einmal miteinander zu schlafen und sich den Rest der Nacht im Arm zu halten.

Es gab nie Anzeichen, wie es enden würde, keine Regelmäßigkeiten, keine besonderen Vorkommnisse, die vorausgingen. Einmal endete es so, einmal anders.
Und heute? Man würde sehen!

Dann hatte er sich wieder so weit in Griff, dass er sich seiner Süßen widmen konnte. Ganz langsam, ganz genüsslich, ganz hingebungsvoll.

Und dieses Mal fühlte sie so intensiv wie vorher er. Er ließ sich Zeit, liebkoste ihren Nacken und ihre Schultern, bis ihre Hand zwischen ihre Beine fuhr, reflexartig, weil sie die Erregung nicht mehr aushalten konnte. Lächelnd schob er sie weg, das war schließlich sein Job!

Er glitt sanft mit seinem Zeigefinger über ihre höchsterogene Zone, drang ein bisschen in sie ein, kam zurück, rieb fester, schneller, trank mit seinen Küssen ihr Stöhnen, machte eine kurze Pause, weil er es liebte, wenn sie seine Hand zurückführte, dahin wo sie sie haben wollte.
Küsste sich über ihren Nabel und ihren Bauch nach unten, ließ seine Lippen um ihre Klit herum tanzen, neckte sie, streichelte ihre Schenkel, innen, außen, innen. Ließ seine Lippen zurückkommen, seine Zunge sie lieben, bis sie die Lustschreie ausstieß, die er hören wollte.
Bis sie seinen Kopf festhielt, weil sie mehr nicht ertragen konnte, bis er still zwischen ihren Beinen lag, dem schönsten Platz der Welt.

Langsam drehte er sich um, um sich auf sie zu legen, um in sie zu stoßen, langsam, genießend, zu fühlen, ihre Wärme, ihre intimste Haut, ihre empfindlichste Stelle zu reiben. Er war mit einer gewissen Größe ausgestattet, was beiden sehr zu Gute kam.

Ganz vorsichtig drang er ein, verließ sie, drang ein, verließ sie. Er wollte sie heute lange spüren, am besten unendlich lange! Bis sie seine Hüften festhielt, sich ihm entgegenbog, ihre Beine um ihn schlang, so dass er gefangen war in ihr, aber auch besonders tief in sie konnte.

Sie kreiste mit den Hüften und jede Zurückhaltung brach zusammen. Wenn sie das machte, hieß es: Ich komme gleich! Komm mit mir!
Und er erfüllte ihr natürlich diesen Wunsch.

Sie hielten sich lange in den Armen, ließen den Nachbeben Zeit zu wirken. Es war eines ihrer intensivsten sexuellen Erlebnisse gewesen, voll von Wissen über die Bedürfnisse des anderen, voll von Vertrauen, voll grenzenloser Intimität. Aber es würde kein Rausch werden, sie waren satt, die Hormone waren beruhigt.
Selig lächelnd ließen sie sich in den herrlichen Halbschlaf fallen, der der Liebe folgen konnte.

Später sprangen sie überglücklich aus dem Bett, duschten, zogen sich bequeme Klamotten an und liefen Hand in Hand wie verliebte Schulkinder nach unten.
Sie ließen zwei Tassen Cappuccino durch die teure Maschine, dem einzigen Teil, das sie aus dem Bungalow mitgenommen hatten, aßen eine Tonne ihrer Plätzchenmeisterwerke dazu und ließen sich auf dem Sofa nieder.
Felix hatte ihr die Verfilmung ihres ersten Buches auf DVD zu Weihnachten geschenkt. Sie hatten dreimal versucht, den Film im Kino anzusehen, aber außer den ersten Szenen nicht viel mitgekriegt, weil er dann immer so gekonnt zu fummeln begonnen hatte. Fummeln im Kino machte einen Riesenspaß!

Die Story war sehr gut verfilmt worden, aber sie hatte ja auch das Drehbuch geschrieben, eine Arbeit, die ihr total gut gefallen hatte. Das war in der Phase zwischen Georgs Tod und Felix gewesen und hatte sie ganz schön gefordert.

Pascal hatte sie damals sehr unterstützt, hatte sich immer wieder Hoffnungen gemacht auf eine Beziehung, hatte aber bald eingesehen, dass der Funke von ihrer Seite her nicht übersprang, dass die Chemie zwar für eine gute Freundschaft passte, aber auch nicht mehr. Seit dem war er ihr Vertrauter in schriftstellerischen Angelegenheiten.
Mehr war auch nicht möglich, seit er mit einer sehr eifersüchtigen Frau zusammen war, die auch kaum duldete, dass er mit der schönen Autorin befreundet war.

Sie genossen den Film sehr, obwohl sie jeden Dialog eigentlich auswendig kannten. Dann legten sie sich erschöpft in ihr wunderbares Bett, hielten sich im Arm und schliefen ein.


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