Kapitel 69 - Auf der Insel im Wind 4


Maja lächelte sie an. „Genau! Also, da war einmal Prinz Felix!"

Sie hatte sich entschlossen nach der Dauer der Beziehung vorzugehen.

„Der besuchte eines Abends ein furchtbar einsames Mädchen. Das Mädchen hatte immer von einem Prinzen wie ihm geträumt, und es hatte viel geträumt in seinem Leben. Als der Prinz sie dann küsste, hat sich das einsame Mädchen sehr, sehr verliebt in den Prinzen Felix und er sich in sie. Aber es dauerte eine Weile und er musste erst einen bösen Drachen besiegen, bis er sie für immer in die Arme schließen konnte!"
Felix lächelte sein dichtendes Bienchen zärtlich an.

„Dann war da Prinz Chris, der hat den ganzen Tag irgendwelche Dinge ausgerechnet, Statistiken aufgestellt, irgendwann wäre er sicher selbst zu einer Tabelle geworden. Eines Tages hat er berechnet, dass er in zu berechnender Zeit das für ihn zulässige Gesamtgewicht überschreiten würde, wenn er nicht jeden Tag eine gewisse Anzahl von Schritten machen würde.

Er berechnete die Ausgaben für eine Sportausrüstung im Verhältnis zum Nutzen, erhielt ein positives Ergebnis und begann zu joggen. Da er aber sehr lange, sehr ungeübte Beine hatte, rannte er bei seiner ersten Runde ganz und gar unberechnet in eine junge Frau.

Als sie sich wieder entwirrt hatten, sah er, dass die Welt nicht nur aus Zahlen und Formeln bestand, sondern auch aus einem Paar wunderbarer Beine, aus wunderschönen blauen Augen und einem entzückenden Lachen."
Chris warf seiner süßen, sportlichen Sina eine Kusshand zu.

„Dann haben wir noch zu berichten von Prinz Benedikt, der alle Paragraphen kannte, aber partout niemanden fand, der wie er mit dem Gesetzbuch unter dem Kopf schlief. Bis eine höchst attraktive Studentin in seiner Kanzlei auftauchte, die seine Plädoyers verstand, aber auch manches Mal zerlegte, die nicht vor seinem Genie kapitulierte und auch nie zu einem Vergleich bereit war.

Es gab harte Fights, bis Prinz Benedikt sein hohes Ross verließ und aufhörte, zu fechten. Dann konnte er auch das Gesetzbuch unter seinem Kopfkissen austauschen gegen wunderschöne braune Locken auf demselben."
Benedikt lachte laut. Sie hatte ihn und seine anfängliche Überheblichkeit Sophie gegenüber so gut beschrieben!

„Aber wir haben auch noch Prinz Nico, der viele Luftschlösser besaß, dem aber eine Prinzessin fehlte, die mit ihm in den Wolken leben wollte. Er träumte vom perfekten Haus, in dem nur das Glück wohnen würde, er entwarf tausend Pläne, plante zuletzt auch sein Leben, hatte aber die Liebe so gar nicht auf dem Plan.

Dann schwebte ein wunderschönes Mädchen in sein Leben, das fast so viele Luftschlösser besaß wie er. Aber es gab noch einen schwarzen Prinzen, der dieses wunderschöne Mädchen entführen wollte. Da halfen keine Pläne mehr, da musste Prinz Nico schnell handeln. Und sie war klug genug, sich für die richtige Seite zu entscheiden."

Barbara dachte an die Zeit, als Nico und sein Chef sie so heftig umwarben, als sie eine ganze Weile nicht wusste, für welchen Mann ihr Herz schlug, bis sie sich für Nico entschied. Eine kleine Träne konnte sie nicht zurückhalten. Die Zeiten waren nicht leicht gewesen, vor allem für Nico, ihren absoluten Traummann, wie sie heute wusste. Nico legte die Hand auf sein Herz.

„Und nun gibt es noch Prinz Kai. Der hatte es eine Weile nicht leicht, weil die Prinzessin seines Herzens einen anderen Prinzen liebte!"

Sie wusste, sie konnte das so offen ansprechen, denn es war vorbei.

„Doch dann ritt er in ein fernes Land und eroberte ein sehr schönes Mädchen. Er und das Mädchen waren traurig, weil ein tiefes Meer zwischen ihnen lag. Doch dann waren sie sehr mutig und glaubten an die Liebe. Er nahm sie auf seinem schwarzen Rappen mit in sein Reich und sie fühlte sich dort sehr wohl. Und all die anderen Prinzen und Prinzessinnen freuten sich darüber, denn sie ist eine ganz Liebe, so wie Prinz Kai sie verdient hat!"

Felix hing gebannt an den Lippen seines Bienchens. Sie war unfassbar! Vor einer Viertelstunde hatte sie noch nichts gewusst von den Verlobungen und jetzt hatte sie aus dem Stehgreif jedes Paar punktgenau charakterisiert! Er klatschte leise in die Hände, die anderen schlossen sich an.
Maja, die Geschichtenerzählerin, war schon echt der Hammer.

Sie verneigte sich lächelnd
„Und jetzt haben unsere fünf Prinzen einen Plan, sie haben sich ausgerechnet, heute ein Plädoyer zu halten, das ziemlich gut programmiert wurde. Prinz Felix hat schon heute Nachmittag gehandelt, die vier anderen wollten bis Silvester warten, haben aber beschlossen, dass der beste Tag immer der heutige ist!"

Sie führte die vier Mädchen in die verschiedenen Himmelsrichtungen. Ein wenig Privatsphäre sollten die Jungs schon haben. Glücklich lächelnd beobachtete sie die Männer, die sich vor ihre Damen knieten, und sie um ihre Hand baten. Felix hielt sie im Arm, während die Mädchen ihnen um den Hals fielen, sich die Ringe anstecken ließen und Küsse verteilten.

„Oh! Oh! Hingekniet habe ich mich nicht!" Felix sah sie mit schlechtem Gewissen an.
„Du bist eben ein Faulpelz!" zog sie ich auf.

„Bin ich nicht!" Er küsste sie leidenschaftlich. „Aber ich hatte ja eine heiße Strand-Liebes-Runde in den Knochen!"
„Stimmt auch wieder!" Sie lachte glücklich.

„Und was ist dir lieber?" fragte er und sah sie frech an. „Heiße Liebe oder hinknien?"
Sie tat, als müsste sie nachdenken.
„Schneller, Mädchen!" Sein heißer Atem streifte ihr Ohr. „Sonst knie ich in Zukunft die ganze Nacht vor dem Bett, anstatt dich zu ficken!" Sie presste sich aufstöhnend an ihn. „Also, sprich, Weib!"

„Ich verzichte auf das Hinknien!"
„Glück gehabt!" Er rieb sich an ihr, verlor schon wieder fast den Verstand. „Dann kannst du auf eine heiße Runde heute hoffen!" krächzte er. „Heißes, lüsternes Mädchen!"

Seine Daumen spielten mit ihren Brüsten, er schirmte sie von den anderen ab, sie kam fast schlagartig unter seinen Händen.
„Brav! So liebe ich das!" flüsterte er.

Die anderen kamen auf sie zu, hielten sich glücklich im Arm. Sie bedankten sich für ihre schöne Rede, wunderten sich, warum sie so geistesabwesend war.
„Maja? Ist was?" fragte Kai besorgt.

Felix grinste vor sich hin. Da verstand der Freund, dass wohl gerade ein paar Hormone übergeschwappt waren und grinste zurück.
Langsam kam Maja auf den Boden zurück. „Und? Hat eine Nein gesagt?"

„Nein!" verkündete Benedikt. „Deine Bewerbungsrede hat voll eingeschlagen!" Er küsste sie dankbar auf die Wange.
„Ah! Hörst du auf!" ging Felix dazwischen. „Kaum verlobt, schon macht er sich an mein Bienchen ran! Und die kann sich noch gar nicht richtig wehren!"

Seine Stimme triefte vor Anzüglichkeit.
Maja knuffte ihn liebevoll. Heute Nacht würde er alles zurückbekommen, der freche Lümmel mit dem Dackelblick.

Tim, Mischa und Uli hatten das ganze Geschehen beobachtet, hatten Lachtränen in den Augen.
Sie fühlten sich so glücklich unter diesen fantastischen jungen Leuten.
Die setzten sich alle mit an den Tisch, die Mädels bewunderten im Feuerschein ihre Ringe, zeigten sich gegenseitig die Schmuckstücke. Es waren alles riesige Brillanten, die Jungs hatten sich nicht knausrig gezeigt!

Dann forderten die Ereignisse langsam ihren Tribut. Jung und Mittelalt wurde müde und zog sich zurück.
Allerdings quietschten in der Villa der Jugend noch eine ganze Weile die Betten, klang leises Lachen aus den Zimmern.

Maja stupste Felix vor sich her in Richtung Bett. Sie hatte ihm einiges heimzuzahlen.
„Hey! Bienchen! Was hast du denn vor?" fragte er lachend.
„Ausziehen! Hinlegen! Klappe halten!" kommandierte sie und legte aufreizend Kleidungsstück für Kleidungsstück ab.

Er blieb mit offenem Mund stehen, konnte keinen Blick von ihr wenden. Einen so gekonnten Strip hatte sie auch noch nie hingelegt.
Puh! Das Blut pochte ordentlich zwischen seinen Beinen.

„Na, da weiß ich ja, wovon wir leben, wenn uns mal die Kohle ausgeht!" stöhnte er.
Er ließ sich rücklings aufs Bett fallen, schlüpfte aus seinen Klamotten, ließ sie aber keine Sekunde aus den Augen. Sie war schon etwas für Männeraugen, Mannomann!

Und dieses Lächeln, ein bisschen unschuldig, ein bisschen verrucht, das hatte sie aber heute auch drauf!
Sie setzte sich auf ihn, warf die blonden Locken gekonnt nach hinten, griff nach einem Kondom, zog es ihm ganz langsam über.

„Na, viel Arbeit wirst du nicht mehr haben!" keuchte er, während er sich ihr auslieferte. Doch sie spielte so gekonnt mit ihm, mit Pausen und Berührungen im Wechsel, dass er länger genießen konnte, als er vermutet hatte.
Wow! Sie war.... sie war.... sie war....
Er keuchte, stöhnte, flehte, warf seinen Kopf hin und her, lächelte, genoss unglaubliche Lust!

Als er keine Sekunde mehr überleben konnte, hielt er ihren Kopf fest. „Bitte, mach! Ich sterbe sonst!" flüsterte er, und er wusste, dass sie es liebte, wenn er sie darum bat.

Sie saugte noch ein letztes Mal an ihm, während ihre Hände ihn unten streichelten. Er explodierte und war sicher, dass das Haus in seinen Grundmauern erschüttert wurde.
„Teufelsbiene!" hauchte er viel später. Er hatte lange gebraucht, bis er seine Einzelteile wieder zusammengebracht hatte.

In dieser Nacht hielt er sie nur noch im Arm. Nach einem solchen Höhenflug hatte nicht einmal er noch Kraft für mehr! Aber glücklich anlächeln konnte er sie noch, und ihr glückliches Lächeln sehen konnte er auch.

Am nächsten Tag fuhren alle zum Grab von Sonja und Majas Eltern. Tim hatte einen riesigen Strauß von roten Rosen gekauft.
Sie ließen ihn erst einmal allein Zwiesprache halten.

„Ich habe dich wirklich geliebt, Sonja! Aber die Zeit war gegen uns! Ich danke dir für diesen wunderbaren Sohn!" sagte er mit tränenüberströmtem Gesicht. „Es ist nur furchtbar, dass du sterben musstest, damit ich ihn kennen lernen durfte! Er ist ein solch riesiges Geschenk für mich!"

Er wischte die Tränen ab und bedankte sich auch bei Marga und Bruno für Maja, die ihm näher als eine Tochter war. „Ich werde gut auf sie achtgeben!" versprach er.
Dann traten die anderen mit ans Grab, sprachen in Gedanken all die Worte aus, die sie den Verstorbenen nicht mehr sagen konnten, weil eine Verrückte drei Leben ausgelöscht hatte.
Irgendwie getröstet fuhren alle weiter.

Kai und Susanna besuchten ihre Tante. Maja und Felix zeigten den Großeltern und Tim die Schulen, die sie saniert hatten. Überall wurden sie mit großem Hallo begrüßt.
Zum Mittagessen trafen sich alle im Nachbarstädtchen. Die Ober stellten ein paar Tische zusammen, freuten sich über die vielen gutaussehenden glücklichen Menschen.

Der eine oder andere der Passanten erkannte auch den Engel und den Prinzen, freute sich sehr, sie zu sehen. Sie ließen sich Massen an Tapas schmecken, der Besitzer spendierte Nachtisch, der auch noch Platz fand.

Dann fuhr der Konvoi zurück, alle brauchten nach der kurzen Nacht eine ausgiebige Siesta.

Die Tage vergingen voll von Harmonie, Seligkeit, Lachen, Freude und Liebe.


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