13] Das Doppeldate im Schatten des Imperialismus

Auch wenn es manch einer im Lande Velija für eine äußerst gute Idee hielt, seit fast vier Monaten (bombastisches Seitenauge an der Stelle) unter Trümmern begraben zu sein, statt sich mit den eigenen massiven Vaterkomplexen auseinanderzusetzen, so war das Reich doch nicht vollkommen zur delulu Nation entartet.
Nein, ganz im Gegenteil.
Denn die Wurzel des Imperiums war immer noch voller Ehre, Anstand und Pflicht!
Und natürlich - wie das für erfolgreiche Imperien so üblich ist - beruhte sie auf einer BjalskiSM Beziehung.

So kam es, dass die Verkörperung der Tugend, Zar Iwan (nein, nicht der billige Stock character Iwan Zarewitsch, sondern der richtige) in einem schicken Etablissement namens "Die güldene Katze" einkehrte und mit seiner Frau Gemahlin dinierte.
Auf anraten ihres zwielichtigen Therapeuten, der Ihnen ein Doppeldate empfohlen hatte.
Inmitten von Rauch, Geschrei und Blut des neu eroberten Territoriums natürlich.

"Ich liebe den Imperialismus und die absolute Macht!", rief Iwan da mit tränenfeuchten Augen aus und nippte genüsslich an seinem Glas gefüllt mit den Tränen der soeben eroberten Kinder.
Den ähm... Freudentränen verstand sich natürlich.

Doch sogleich stieß Iwan ein empörtes "Aua!" aus, als seine Frau Gemahlin ihm ihren Stiefel  auf den Fuß rammte.

"Und meine Frau!", jaulte er auf ihren vorwurfsvollen Blick. "Die lieb ich noch mehr. Mehr als den Imperialismus."

"Na geht doch." Die Zarin schnalzte mit der Zunge und kniff ihm in dir Wange. "Braver Junge."

"Ich bin wirklich beeindruckt", stieß da ihr Gast mit glänzenden Augen aus, der sicherlich einen sehr herrschaftlichen und einer Majestät gebührend langen Namen trug, aber sehr gut auf den Namen hörte, die seine charmante Begleitung ihm angedacht hatte: Friedl.
"So etwas Inspirierendes! Man bekommt gleich die Gelüste, das eigene Imperium zu vereinen."

"Bald, Bruder", pflichtete Iwan ihm bei. "Bald."

"Und dann: Mit Eisen und Blut!", schallte es sofort von Friedel zurück  , während im Hintergrund das Orakel wirklich daran verzweifelte, wer auf die saudämliche Idee gekommen war, Friedel zu dem Resultat eines besoffenen One Night Stand zwischen Bismarck und Friedrich dem Großen zu machen.

Doch Iwan hob nur mahnend einen Finger.
"Sie haben das Wichtigste vergessen: ganz viel Magie im Bett!"

Kosara hob bloß eine Braue.
"Wohl eher der Magie im Kerker."

Doch entgegen aller - oder eher Valentins- Erwartungen, begann Iwan zu strahlen.
"Ja, der Magie im Kerker!"

Nun war es an Friedel, Valentin anzustupsen.
"So Magie im Kerker ist schon ganz schön. Fast so gut wie Magier im Kerker."

Der blickte nur vorwurfsvoll zurück.
"Ich dachte, man würde mich jeden Moment verbrennen."

"Ach was", meinte Friedel nur und stupste Valentins Nase. "Ich hätte dir höchstens ein bisschen die Füßchen gewärmt."

Doch wo sie schon beim Rösten waren, trat ein Kellner an den Tisch.
"Die Herrschaften wünschen?", fragte er bloß .

Sofort nahm der König von Teutin und zukünftige Kaiser die Karte an sich, richtete sich etwas auf und sprach die heroischen Worte:"Valentin, was sollen wir nehmen? :3"

"Schokoladentorte."

Stirnrunzeln folgte.
"Aber Vally, das ist ein Abendess-"

"Hab ich gestottert?"

Kosara schniefte bei dem Anblick ein wenig.
"Meine kleinen Magier werden so schnell erwachsen." Sie tupfte sich ein Tränchen aus den Augen, doch da hatte Friedel seine Hand auf ihre gelegt.

"Sie sind wirklich eine bewundernswerte Dame", meinte er. "Auch wenn - naja, sie wissen  schon- Sie ein bisschen unter der Historie gelitten haben, haben Sie doch einen guten Einfluss auf meine kleine Schleiereule."

"Ja, also meine Person ist wirklich-" Doch mit einem Mal stockte sie. Ihre Augen wurden groß.
"Dem was? Wegen dem was?"

"Na, der Wilden Jagd! Große Ausmerzung, das Zeug. Verfolgung, Leid, Tod, Damnatio Memoriae von ihnen."

Sie wurde noch eine Spur bleicher, dann schrie sie:
"DER WAS?"
Ihre Worte waren begleitet von einem gewaltigen Beben.
Irgendwo stürzte noch ein zweites Gebäude auf Amias.

Weder Friedel, noch Iwan, noch Valentin konnten Kosara Antwort geben,  denn da platzten schon die Türen zum Lokal auf und zwei Gestalten drangen hinein.

Friedel wurde ebenfalls bleich.
"Oh nein!", entwich es leise seinen Lippen.
Immerhin wurde er in diesem Moment nicht nur mit seinen daddy issues konfrontiert, sondern auch mit seinen great-granddaddy issues.

So sprang der eintretende Mann in einen Spagat und warf leicht glühendes Adamium-Konfetti in die Luft.
"It's Schlächter time. Was fängt mit G an und hört mit enozid  auf? Genau! Die unfassbare Freude!"

"Schlacht den Schlächtern, bitches!", schrie da Ivana hinterher, geschmückt mit einer Schärpe, die die Aufschrift "Worst mum ever,  RIP Alex" trug.

Und als wäre all das nicht schlimm genug, begannen sie vor ihren aller Augen rumzumachen.
(Daher kamen also Gullis königliche Gene).

Endlich, als sie nach fünf Minuten des Schreckens ihre Lippen voneinander lösen, rief Ivana:"Wir werden heiraten!"

Auf diese frohe Botschaft entflammten im Hintergrund zwei Scheiterhaufen genau wie Ivana und Abelard in der Liebe.

"Bis das der Tod euch scheidet", knurrte Kosara, packte in ihr Retikül, nahm den Pokeball heraus und schleuderte ihn in die Luft.

Licht blitzte auf, man hörte sie noch schreien "Los, Katzi, fass!", da sprang Bajun hervor und stürzte sich auf das Schlächterpaar.

So kam es also, dass an diesem schönen Tage wortwörtlich geröstete Ivana und Abelard serviert wurden.

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Wenn du auf der Therapiecouch liegst, dein Therapeut aber zu beschäftigt ist, die andere Patientin zu knallen:


(Ich will nicht sagen, dass Kirill Zaitsev schon Lermontov gespielt hat, aber ich will sagen, dass  fucking Kirill Zaitsev schon fucking Lermontov gespielt hat)
Krill Zaitsev ist der gefühlt der Matthias Schweighöfer des russischen Period Dramas.
Mit dem kleinen Unterschied, dass der Kirill was kann 😭

Kein Kommentar, nur Robida

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