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Etwas rüttele an mir.
Ich hörte eine liebliche Stimme.
„Louis, bitte."
Sie kannte meinen Namen.
„Lou." Es war die Stimme meines Lockenkopfs.
Meine Augen begannen zu flattern. Aber meine Lider waren zu schwer, als das ich sie hätte anheben können.
Eine weitere Stimme tauchte auf. „Warum...bist du... auf die Lichtung gekommen...wenn du doch wusstest was er vor hat...?" Es war meine Stimme.
„So macht man das, wenn man jemanden liebt." Kalte Finger strichen mir meine verschwitzen Haare aus dem Gesicht.
Ich wollte Lächeln. „Du liebst.. mich?"
„Natürlich tue ich das! Ich liebe dich, Louis." Ich fühlte Harrys Lippen auf meinen. Aber ich war zu schwach den Kuss zu erwidern. Zu schwach für einen letzten Kuss.
„Warum hast du das getan?" fragte er mich. „Warum konntest du mich nicht einfach sterben lassen?
Ich holte tief Luft. Aber kein Sauerstoff erreichte meine Lungen. „So macht man das... wenn man... jemanden liebt..."
„Es tut mir so leid." Es klag als würde er in Tränen ausbrechen. Offenbar hielt er meine Hand in seiner, denn der Druck um meine rechte Hand wurde größer. „Es ist alles meine Schuld. Es war der letzte Ausweg. Bitte sag mir, dass du mir das irgendwann verzeihen kannst?"
„Es ist okay, dass du...meinen Vater...getötet hast", röchelte ich.
„Ich spreche nicht von deinem Vater" erwiderte er traurig.
„Hast du noch jemanden.... getö.."
Harrys Daumen strich in kreisenden Bewegungen über meinen Handrücken. Erinnerungen seines Handkusses irrten durch meinen leeren Kopf.
„Nein, aber ich muss noch jemanden töten." Seine Stimme war nur mehr ein Flüstern.
„Wen?...Eleazer?"
Minuten verstrichen in denen keiner etwas sagte. Harrys melodische Stimme durchschnitt die Stille. „Hast du Schmerzen?"
„Ja, unfassbare... Schmerzen. Warum brennt... das so?"
„Das muss so sein." Er ließ seine kalten Hände über mich gleiten. Aber sie brachten mir keine Erlösung. Das Feuer war in mir.
„Was siehst du?" hörte ich seine Stimme direkt neben mir.
„...Meine Mutter. Ein zartes Lächeln... umspielt ihre..Lippen." Eine Träne kämpfte sich ihren Weg aus meinen geschlossenen Augenlidern, durch meine Wimpern hindurch. Ich fühlte, wie sie über meine Wange rollte. Harrys Finger fingen sie auf und strichen sie weg. Die Kälte seiner Haut linderte für kurze Zeit das unfassbare Brennen. „Sie...winkt mich zu sich..."
„Geh. Geh zu ihr, Lou. Lass los und geh zu ihr." Harry küsste mich, als wäre das unser erster und letzter Kuss. „Ich liebe dich."
Ich konnte immer noch seine Lippen auf meinen fühlen, selbst als sie mich schon verlassen hatten.
Ich sammelte das letzte bisschen Kraft, das mein Körper noch beherbergte. „Und ich.. liebe dich, Harry."
Mit diesen Worten verstummte mein Herz.
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