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Beim Bett angekommen, öffnete er seine Arme und ließ mich einfach fallen. Ich zog scharf die Luft ein. Bevor ich die Matratze berühren konnte, fing er mich wieder auf. Sein süffisantes Grinsen umhüllte sein Gesicht.

„Heute bist du aber sehr für spielen aufgelegt" sagte ich schmunzelnd.

Harry zuckte mit den Schultern. „Vielleicht." Sein Grinsen wurde breiter. Sanft aber dennoch bestimmend schob er meine Beine auseinander und stelle sich dazwischen. Langsam bog er sich über mich, sodass sein Oberkörper direkt auf meinem lag. Harrys Lippen fanden meinen Hals und liebkosten mich. Er legte eine Linie aus federleichten Küssen zu meinem Ohr. "Es ist schwer in Worte zu fassen, wie sehr ich dich begehre" flüsterte er mit tiefer Stimme.

Seine Lippen wanderten weiter nach unten und schenkten nun meinem Schlüsselbein Aufmerksamkeit, während seine Finger damit beschäftigt waren meinen Hemd aufzuknöpfen. Ich stöhnte leicht auf und bog meinen Rücken durch, sodass ich ihm noch näher war.

Harry bedeckte die Haut, die er soeben freigelegt hatte mit Küssen. Kuss für Kuss wanderte er weiter nach unten. Er hatte bereits den Knopf meiner Hose geöffnet, sie mir aber noch nicht von den Hüften geschoben, sondern sie lediglich etwas zur Seite gerückt, sodass er ungehindert rund um meine Beckenknochen küssen konnte. Ich keuchte auf, als Harrys Zunge über eine erogene Zone wanderte, von der ich nicht mal wusste, dort eine zu besitzen.

Endlich fühlte ich Harrys kalte Finger, wie sie dabei waren sich unter den Bund meiner Hose zu schieben, um sie mir endlich vom Leibe zu zerren. Da ließ mich ein genervtes Schnauben von Harry nach unten sehen. "Was ist?" fragte ich atemlos.

Er verdrehte leicht die Augen. "Coroline wacht gleich auf." Harry erhob sich und war nun wieder über mir.

„Du kannst mich doch jetzt nicht so alleine lassen" sagte ich verzweifelt und sah an mir herunter.

Harry folgte meinem Blick. „Ich werd's wieder gut machen" hauchte er. Seine kalten Hände wanderten über meinen Bauch, um meine erhitze Haut etwas herunterzukühlen. Der Lockenkopf küsste mich, ehe er sich erhob und verschwand.

Entnervt ließ ich mich zurück in die Kissen fallen.

Harry sollte recht behalten, kurz nachdem er es vorhergesagt hatte, war Coroline erwacht. Ihre Erinnerungen sind nur lückenhaft und sie ist immer noch geschwächt. Weshalb ich mich diesmal alleine auf den Weg in die Stadt machte. Harry missfiel es jedesmal, wenn ich alleine unterwegs war. Seine Sorgen waren unbegründet. Ich war nun schon einige Zeit hier und sowohl das Schloss, als auch der furchteinflössende Wald waren zu meiner Heimat geworden. Und auch wenn ich nicht mal ansatzweise das war, was Coroline und Harry waren, half es mir ihnen beim trainieren zu zusehen. Ich konnte den Wald durch ihre Augen sehen.

Die Abenddämmerung ließ sich bereits nieder, als ich endlich auch die letzte Erledigung von meiner Liste streichen und mich anschließend wieder Richtung Schloss aufmachen konnte. Ich hatte bereits den halben Wald durchquert, da erfassten meine Augen mehrere Gestalten.

Es waren Menschen.

Und sie waren allesamt vollständig in Weiß gekleidet.

Das Blut in meinen Adern gefror. Hatten sie Wind bekommen wo Harry sich versteckt hielt. Waren sie gekommen, um ihn mir wegzunehmen? Oder würden sie ihn direkt vor meinen Augen zur Strecke bringen?

In einer raschen Bewegung schnalzte ich die Zügel auf den Rücken des Pferdes, um es so noch schneller voranzutreiben.

Beim Schloss angekommen sprang ich vom Pferd und rannte die Steintreppe empor. Das Tor riss ich stürmisch auf, sodass die Angeln quietschten und knarrten.

Sofort drang Harrys Stimme an mein Ohr. Das war erstmal nichts Ungewöhnliches. Doch was er sagte ließ mich in meiner Bewegung erstarren. Es klang, als würde er mit sich selbst diskutieren. Die eine Stimme war leise und sprach ruhig, während die andere laut und aufgebracht war. Doch es stand außer Frage. Beide Stimmen schienen meinem Lockenkopf zu gehören.

Aber was war passiert?

Ich ging auf den Raum zu, aus dem das Stimmengewirr zu mir drang. Sofort kam Harry in einer schnellen flüssigen Bewegung auf mich zu. Seine schwarzen Augen krochen über mich.

Sein Gesicht sah aus wie immer. Doch etwas war anders. Seine Haare waren kurz. Und seine Augen hatten den Glanz verloren. Sie wirkten kalt und erbarmungslos.

„Harry?" Meine Stimme klang so zart und verunsichert.

Er bog sich nach vorne und beäugte mich, als hätte er mich noch nie zuvor gesehen. Als wüsste er nicht mehr, wer ich war.

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