♥︎Kapitel 1: Ein Tempel hoch über den Wolken♥︎

„Bruder!", ruft ein schwarzhaariger junger Mann am Gipfel eines Berges verzweifelt hinab in das Tal. Seine Hände zittern vor Wut, seine Zähne sind zornig zusammen gebissen und in seinen Augen glitzern kleine Tränen der Verzweiflung, während sein Ruf vom Echo weiter getragen wird.

Nun ist er endlich so weit.
Nun ist er endlich so stark.
Nun steht ihm keiner mehr im Weg.

Doch anstatt, dass er sich ihm nun endlich stellen kann, vergeudet er schon Wochen damit seine Zielperson zu suchen.

Die Person, die sein Leben ruinierte.
Die Person, die ihm alles nahm.
Die Person, die er unter allen Umständen umbringen muss.

Sein verhasster Bruder.

Uchiha Itachi ist nirgendwo zu finden. Jeden Stein und jedes Blatt hat er im gesamten Ninjareich umgedreht, doch nirgends ist er.

Als hätte es ihn nie gegeben, als hätte er nie existiert, was für die meisten vermutlich besser gewesen wäre. Doch seine Taten lassen Sasuke ihn und seine Existenz nicht vergessen und so zieht er aufgebracht die Augenbrauen zusammen und macht seinem Ärger weiter Luft.

Blitze tanzen um seine Hand, manifestieren seine Wut und lassen den Baum neben ihm zerscheppernd einkrachen, als er dagegen schlägt. Schwer atmend kneift er die Augen zusammen und muss versuchen sich zu beruhigen. Denn so wird er es mit Sicherheit nicht schaffen ihn zu finden.

Schnaubend ballt der Schwarzhaarige daher seine Hände zu Fäusten, lässt den Blick abermals über die weite Landschaft schweifen und hat schlicht und ergreifend keine andere Wahl als durchzuhalten und weiter zu suchen. Die Mittagssonne brennt erbarmungslos auf ihn herab und stumm wischt er sich den Schweiß von der Stirn, bevor er seine Kapuze tiefer ins Gesicht zieht und zu den unzähligen Bäumen blickt.

Stürmische Böen bringen das Blätterwerk zum Rascheln und eine sanfte Vogel-Melodie wird vom Wind getragen. Ein fast schon zu fröhlicher Tag, der seine Stimmung aber kein bisschen hebt. Ganz im Gegenteil wird ihm dadurch sein Elend nur noch schmerzlicher bewusst, was sich mehr als nur deutlich in seinen Gesichtszügen widerspiegelt.

Geknickt und mit einem Sturm an Gefühlen, der in ihm tobt, geht er voran. Vorsichtig steigt er den steilen Berg hinab, sammelt Chakra in seinen Füßen, um nicht abzurutschen und springt mutig mehrere Meter herunter auf einen Felsen, nur um dann auf den nächsten zu springen.

So geht es immer weiter, bis er nur noch rund zwanzig Meter vor sich hat.

Doch ausgerechnet dann, als er mit dem Fuß auf kommt und den Rest mit einem Sprung hinter sich bringen will, stolpert er und fällt in die Tiefe. So meint er zumindest. Dass sich in Wirklichkeit eine rankenartige Liane wie von Zauberhand um seinen Fuß gewickelt und ihn zu Fall gebracht hat, weiß er nicht.

Und so hebt er nur noch schützend seine Arme vor seinen Kopf und bereitet sich seelisch auf den schmerzlichen Aufprall vor, der keine Sekunde später kommt und ihm erstmal das Licht ausknipst. Vollkommen regungslos bleibt der junge Uchiha im Matsch liegen und beinah hätte man meinen können, dass es das mit dem Schwarzhaarigen gewesen ist, wenn sich sein Brustkorb nicht stetig langsam heben und senken würde.

Wie lange der junge Shinobi weggetreten dort lag, ist ungewiss, doch hat sich in der Zeit ein stürmisches Unwetter aufgebraut. Die zuvor fluffig aussehenden weißen Wolken verdecken nun als eine dicke, schwarze Decke den Himmel und aus der sanften Brise, ist ein tosender und blasender kalter Wind geworden.

Vor Schmerz stöhnend hält er sich seinen Kopf, der doch mehr abbekommen hat, als erhofft und bringt sich schwankend in eine sitzende Position. Blinzelnd öffnet er seine schwarzen Augen, versucht seinen Blick zu fokussieren und mehr zu sehen, als nur verschwommene unförmige Bäume.

Nach wenigen Sekunden schafft er das auch und begutachtet seinen rechten Arm, der brennt als hätte man siedendes Öl drauf gegossen. Ungesund ist dieser verdreht und augenrollend murmelt er: „Hervorragend...Der ist erstmal gebrochen..."

Schwankend richtet sich der Uchiha auf und muss einen Moment inne halten, als ihm kurzzeitig schwarz vor Augen wird.

Instinktiv greift er mit seinem noch intakten Arm nach etwas, was ihm halt geben könnte, damit er nicht umkippt und zu seinem Glück bekommt er tatsächlich etwas zu packen. Beruhigt atmet er aus, schließt seine Augen und versucht seine dröhnenden Kopfschmerzen und seinen schmerzenden Körper so gut es geht zu ignorieren.

Er muss sich auf das wichtige fokussieren und das ist im Moment seinen Arm zu versorgen.

Im Hintergrund fängt es bereits an zu donnern und zu krachen und seufzend zieht er seine dünnen schwarzen Augenbrauen zusammen. Anscheinend kann er sich erstmal um einen Unterschlupf kümmern. Wie ätzend, denkt er sich genervt und bemerkt somit gar nicht, woran er sich eigentlich festhält.

Erst, als dieses Etwas seine Hand leicht drückt, schreckt er aus seinen Gedanken und dreht seinen Kopf ruckartig zur Seite. Als ob eine große weiche Hand die seine umschließt, sanft drückt und etwas ausstrahlt, was er schon seit Jahren nicht mehr verspürt hat.

Geborgenheit.
Sicherheit.
Vertrautheit.

Wie die große weiche Hand seines Nii-sans, die ihm immer frech gegen die Stirn getippt oder ihm durch seine schwarzen Locken gewuschelt hat. Bei dem Gedanken an seinen Bruder baut sich Wut in ihm auf, durchflutete seine Adern und lässt ihn mit zusammen gebissenen Zähnen erzürnt zu seiner Hand blicken, doch als seine onyxschwarzen Augen rein gar nichts, außer eine schleimige ekelhafte Kröte erkennen, läuft es ihm angeekelt kalt den Rücken herunter.

Angewidert verzieht der Uchiha das Gesicht und muss kurzzeitig an seinen besten Freund Naruto denken, bevor er umso hektischer seine Hand hin und her wedelt, um dieses Viech loszuwerden. „Ich hasse Kröten", grummelt er in seinen nicht vorhandenen Bart, schleudert die arme Kröte gegen einen Baum und verdrängt die aufkommenden Erinnerungen an seinen Bruder.

Kopfschüttelnd dreht sich der Uchiha weg und blickt sich seufzend nach einem Unterschlupf um, als ihm mehrere Wassertropfen aufs Gesicht fallen. Vielleicht gibt es ja eine kleine Höhle in dem Berg, denkt er sich und blickt nichtsahnend empor.

Dass ihn das, was er nun sieht, beinah umhaut, hat er nicht gedacht. Und doch ist es so, dass seine Augen sich weiten, seine Kinnlade den Boden küsst und er erschlagen den Kopf in den Nacken legt, um es ganz betrachten zu können.

Wie seine Türme von den dunklen Wolken verschlungen werden.
Wie das Moos die aufwendig gestalteten Steine bedeckt.
Wie mächtig und imposant es wirkt und doch zugleich schwebend elegant am Himmel prangt.

Ein Tempel hoch über den Wolken.

❤︎——to be continued——❤︎
Hii!
Und herzlich willkommen zu meinem 300-Follower Special für euch!
Erstmals traue ich mich mal an eine Sasuke Ff heran und hoffe,
dass sie euch gefallen wird!^^
Wie vielleicht der ein oder andere bemerkt hat, ist der
Name diese Ff an ‚Der Geist des Wassers' einer Itachi Kurzgeschichte von mir
angelehnt und wird tatsächlich auch nur wenige Kapitel lang sein()
Nun denn, das soll's auch erstmal von mir an der Stelle gewesen sein!^^
Das zweite Kapitel kommt bald online!(>)
Noch einmal ein riesiges Dankeschön an alle!

Also dann, tschüssi
Hiyori

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top