»Sie kommen!« (DGHZ)
Dianas Sicht
Es hörte gar nicht mehr auf uns durchzurütteln. Wir hielten uns verzweifelt irgendwo fest um nicht umgeworfen zu werden. Aber leider machte uns das Haus auch ein Strich durch die Rechnung, denn die gesamten Möbel bewegten sich durchs Zimmer und drohten uns immer wieder einzuquetschen, bevor sie wieder in eine andere Richtung verschwanden. Ich hatte mich entsetzt an einen Balken geklammert und wartete darauf das alles wieder ruhig werden würde, aber es wackelte einfach weiter. »Leute!«, hörte ich irgendwann Piper durch die Gegend schreien. Sie hatte sich als einziges nicht fest gehalten und taumelte immer wieder im Raum herum und flog öfters hin. »Jetzt halt dich endlich fest, verdammt noch mal!«, keifte Phoebe, die in der Luft schwebte. Diese Kraft war ja echt nützlich, vor allem jetzt. Sie war vermutlich die einzigste die nicht durchgerüttelt wurde und sich langsam wie Wackelpudding fühlte. »Sprecht mir nach!«, rief Phoebe von oben. Ich spitze meine Ohren, während ich mich weiter an das rettende Holz klammerte, was aber bestimmt nicht mehr lange hielt. »Feuer, Wasser, Luft und Erde, durch Elemente werde gestoppt das Beben, das alles wieder normal werde!«, rief Phoebe von oben. Ich konzentrierte mich kurz und rief dann mit Cassie zusammen:
Feuer, Wasser, Luft und Erde,
durch Elemente werde gestoppt das Beben,
das alles wieder normal werde.
Wir sprachen das öfters, bis alle in unseres Tempo kamen und wir dann gleichzeitig den Spruch sprachen. Und je öfters wir es wiederholten, desto schwächer wurde das Beben. Bis es irgendwann komplett aufhörte. Ich ließ erschöpft den Atem aus meiner Lunge entweichen und setzte mich hin, denn meine Beine würden mich nicht lange halten, die waren wirklich Wackelpudding. Phoebe landete langsam auf dem Boden und alle anderen setzten sich erschöpft hin, auch Phoebe hatte Schweißperlen auf der Stirn und sah ebenfalls müde aus. »Was um alles in der Welt war bitte das?!«, fragte Leo. »Ein Erdbeben?«, kam von Faye die logische Antwort, hätte vermutlich jetzt jeder raus posaunen können, aber wir waren viel zu fertig dafür. »So lange, und so stark?«, fragte Leo. »Wir sind doch keine Geologen!«, rief Jake entrüstet. »Leo, es war ein normales Erdbeben, nicht alles was passiert kann auf Magie zurück zuführen sein, dass wäre Irrsinn. Oder willst du die Erderwärmung auch der Magie unterjubeln?«, fragte Piper ihren Freund. »Nein aber . . .«, fing Leo an, doch Piper unterbrach ihn schnell wieder »Nichts aber! Es war ein Erdbeben, Schluss. Aus. Ende! Wir gehen jetzt wieder heim und gehen ins Bett, wir müssen Morgen alle wieder arbeiten, und da sollten wir ausgeruht sein, meint ihr nicht?«, fragte sie in die Runde. Leo wollte protestieren, aber Piper brachte ihn mit einem »A.«, zum schweigen.
Am nächsten Morgen wachte ich schon früh auf, früher als sonst, mein Wecker hatte nämlich noch nicht geklingelt. Ich schaute mich im Zimmer um. Es wurde von der Straßenlaterne erhellt und warf Schatten an die Wände und Boden die aussahen wie Monster, durch meine Pflanzen. Ich musste mich öfters ermahnen keine Angst zu haben, bevor ich jeden Moment losschreien würde. Ich dachte nochmal an gestern zurück. Das Beben kam wirklich total überraschend, vielleicht würde es heute mal in den Nachrichten kommen, woher dieses Beben kam und weshalb. Aber Leo spinnte wirklich, die Magie war doch daran nicht schuld. Die Magie vereinfachte viele Dinge, machte aber auch einige Schwieriger. Was mich sofort wieder an Luke erinnerte. Es war so ein Chaos als er die Wahrheit erfahren hatte, aber er hatte es Glücklicherweise verkraftet, ich musste ihm zwar versprechen nicht zu sehr die Hexe raushängen zu lassen, aber das tat ich ja so oder so nicht. Ich war ja trotzdem ein Mensch, und kein Monster wie die Schatten auf meinem Boden. Als Kind hatte ich totale Angst davor, weshalb ich nie ein Licht im Zimmer haben wollte, ich wollte es stock dunkel! Jeder einzelne Lichtstrahl war zu viel für mich und ich bekam Angst. Heute war es anders, ich konnte mit, aber auch ohne Licht schlafen, je nachdem was halt sein musste.
Mein Handy riss mich aus meinen Gedanken raus und erhellte mein Zimmer weiter. Genervt machte ich meine Nachttischlampe an und mein Wecker aus. Paar Sekunden blieb ich noch liegen, schwang mich dann aber ausm Bett und lief ins Bad. Dort erschrak ich als ich in den Spiegel blickte. Ich sah Krässlich aus! Meine Haare standen mir überall ab, als hätte ich in eine Steckdose gelangt, fette Augenringe kamen auch noch dazu, die Tonnen von Make-up brauchten um unauffälliger zu werden. Und ein dämlicher Pickel rundete noch das komplett Paket ab. Ich sah einfach hässlich am Morgen aus, wie Luke das immer aushalten konnte wenn wir zusammen schliefen? Ne Vogelscheuche war noch schöner als ich. Ich verdrehte wieder genervt die Augen, es war nicht mein Morgen heute, und drehte mich zur Dusche um. Vielleicht tat mir Wasser heute gut. Ich entblößte mich und stieg in die Dusche und machte das Warme Wasser an, dass mich sofort aufwärmte. Ich fuhr mir öfters über die Haare und glättete sie ein bisschen. Ich fasste es nicht, wie gut eine Dusche tun konnte. Langsam drehte ich mich um und lies das Wasser in mein Gesicht brausen, toll. Ich öffnete kurz meine Augen und holte mein Shampoo und tat mir ein Klecks in die Hand, dass ich dann sofort in meine Haare gab und müde meine Kopfhaut massierte. Ich seufzte wohlig auf und wusch das Shampoo aus meinen Haaren und stand einfach nur noch unter dem warmen Wasser und schaute im Bad herum. Viel sah ich nicht mehr, da meine Glastüren beschlagen waren. Ich hielt meine Hände zusammen und machte eine kleine Schüssel und lies Wasser rein laufen, aber bevor das Wasser meine Haut traf, passierte etwas seltsames. Es berührte mich gar nicht richtig. Ich spürte es, aber nicht die normale Nässe, sondern etwas ähnliches wie Gummi. Erschrocken lies ich meine Hände sinken und die Kugel aus Wasser flog zu Boden und zersprang dort. Was war denn das?
Ich blickte wieder nach oben und sah etwas in meinem Bad. Jemand war hier. Ich zitterte am ganzen Körper, es war zwar total warm hier drinnen, aber ich hatte Angst. Mit zittrigen Fingern hob ich meine Hand und strich über die Glastür und sah jemanden. Als diese Person aber näher kam und ich ein Gesicht sah, schrie ich wie am Spieß auf und hörte irgendwann mein Vater schreien »DIANA!« Ich riss meine Augen auf und stand in der Dusche. Die Glastüren waren zwar beschlagen, aber noch nicht so arg wie gerade eben. Ich konnte mein Vater sehen, er stand mit dem Rücken zu mir. »Ja D-dad?«, fragte ich mit zittriger Stimme. »Warum hast du geschrien?«, fragte er besorgt. Ich schaute ihn nochmal an, zwar wurde es durch die beschlagene Scheibe schwieriger, aber er hatte seine Schlafsachen an, ich hatte ihn geweckt? »Ich hatte Seife in den Augen.«, redete ich mich raus. »Und deswegen schreist du, als würdest du getötet werden?«, fragte er. »Es tat halt weh, es tut mir leid das ich dich geweckt habe. Geh wieder schlafen.«, sagte ich und lies nochmal Wasser über mich drüber laufen, während er aus dem Bad lief. Hatte ich mir die Gestalt und das davor mit dem Wasser nur eingebildet? Ausprobieren wollte ich es zwar nicht erneut, aber interessant war es trotzdem. Langsam bekam ja jeder von uns eine eigene Kraft, vielleicht bekam ich ja jetzt meine. Aber die Gestalt, wer genau das war wusste ich nicht, ich hatte zwar ein Gesicht gesehen, aber viel zu erkennen war dort nicht. Ich schüttelte mein Kopf und stieg aus der Dusche.
Es war ein sehr komischer Tag gewesen. Ich hatte den ganzen Tag Probleme mich in der Schule zu konzentrieren, ich musste die ganze Zeit an die Gestalt denken, die ich mir vielleicht ja nur eingebildet hatte. Obwohl sie mir wirklich real vor kam. Aber dann musste ich die ganze Zeit daran denken, was mit dem Wasser passiert war, als ich es berührt hatte. Hatte ich mir das auch nur eingebildet? Ich wollte es nicht ausprobieren. Die ganze Schule redete auch über das Erdbeben, dass uns gestern durchgerüttelt hatte. Es war in der ganzen Stadt zu spüren, und auch außerhalb unserer Stadt. Eine Klassenkameradin hatte gesagt, sie hätte mit einer Freundin telefoniert, die weiter weg wohnte, und dort war auch ein Erdbeben. Das Erdbeben hatte auch Spuren in Chance Harbor hinterlassen. In manchen Häuserfassaden waren Risse zu erkennen und ein altes Haus war eingestürzt. Niemand wusste woher das Beben kam, aber spätestens heute Abend in den Nachrichten würden wir etwas erfahren, hofften wir alle. Was aber seltsam war, an unserem Strand war alles normal, das Wasser hatte sich nicht wirklich bewegt und es gab auch keine Flutwelle, darüber wunderten wir uns wirklich.
Ich saß mittlerweile vor dem Fernseher und wartete auf die Nachrichten. Ein Glas Wasser und eine Pizza vor mir, hatte ichs mir auf der Couch bequem gemacht. Mein Dad war noch beim arbeiten. Ich aß etwas von der Pizza und hörte den, für mich unwichtigen, Nachrichten zu. Für mich war nur der Grund des Bebens interessant. Und dann kam es, als letzte Meldung. Ich schaltete den Fernseher lauter und hörte dem Moderator zu. »Und nun zur unseren letzten Meldung. Die ganze Welt ist in Aufruhr. Ein Weltweites Erdbeben hat die gesamten Küsten in Schockzustände versetzt und alle in Angst und Schrecken versetzt. Jace Macap, berichtet.« Ein Weltweites Beben?!, dass versetzte mich wirklich in Angst und Schrecken. »Erdbeben richten viele Schäden an in einzelnen Ländern, egal wo der Ursprung liegt. Liegt er im Wasser, löst er einen Tsunami aus, bei Vulkanen passieren Ausbrüche. Gestern war ein Weltweites Beben um 19.45 Uhr. Die Herkunft dieses Beben ist noch nicht bekannt. Die Wissenschaftler forschen nach, aber ein Weltweites Beben gab es bislang noch nie. Alle Städte wurden eine viertel Stunde durchgerüttelt und das in der Stärke 9,5. Tsunamis, Vulkanausbrüche und weitere Naturkatastrophen blieben zum Glück aus. Der Schätzung nach, wurden bisher bei dem Beben 100 Menschen getötet, sie wurden von alten Häusern die in sich zusammen vielen, eingesperrt oder eingequetscht. Sollte es noch weitere Beben geben, wird ein Notstand, in allen Ländern ausgelöst werden! Was uns bekannt ist, ein riesiges Loch, nahe der Stadt Chance Harbor, tat sich gestern auf, während das Beben sein Höchsten Punkt erreichte. Die Wissenschaftler der Ganzen Welt werden das Loch untersuchen, wir werden sie auf dem Laufenden Halten.« Wow, dass gibts doch nicht! Vielleicht hatte Leo ja gestern wirklich Recht und es lag wirklich an der Magie. Aber das Beben kam mir viel kürzer vor als nur 15 Minuten. Und wir hatten es gestoppt durch unseren Zauber. Aber was hatte es mit dem Loch auf sich?
»Diana, komm!«, ich schrie erschrocken auf, als ich eine Stimme hinter mir hörte. Ich sprang auf und hatte mich blitzschnell umgedreht und sah Paige, mit dem gesamten Zirkel dort stehen. »Was macht ihr denn hier?!«, fragte ich sauer. »Wir werden das Loch untersuchen, komm mit!«, sagte Paige. Etwas erschöpft durch meine Anspannung, ging ich zu Paige und wir wurden alle zu dem Loch gebeamt. Das Loch war ungefähr 50 Meter breit, an einigen Stellen bröckelte weiter Erde hinab. »Könnt ihr dort was erkennen?«, fragte Jake. Phoebe sprang in die Luft und schwebte über dem Loch hinweg auf die andere Seite, währenddessen blickte sie nach unten. »Nö, dort ist es einfach nur düster!«, rief sie von der anderen Seite und ging dann in die Hocke. Sie hob etwas vom Boden auf, was wir nicht erkennen konnten von der anderen Seite. Wir spürten nur das etwas nicht stimmte, und dann kippte sie um. »Phoebe!«, kreischten wir durcheinander, und rannten außen rum zur anderen Seite. Anstatt wir uns hätten beamen lassen von Paige, was schneller gegangen wäre, aber wir waren viel zu aufbrausend, weshalb wir hin rannten. Als wir sie erreichten, setzte sich Phoebe schwer atmend hin. »Phoebe, was ist?«, fragte Piper. »Was hast du gesehen?«, fragte Paige. »Das wollt ihr nicht wissen, glaubt es mir. Ich sah mir den Gegenstand an, den Phoebe aufgehoben hatte, es war eine Taschenuhr, die stehen geblieben war. »Phoebe! Was hast du gesehen?«, drängte Cassie nun. »Sie kommen!«, sagte Phoebe nur und klang nicht positiv dabei. »Wer kommt?«, fragte ich. »Die Titanen!«
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So, jetzt kommen endlich mal die Titanen ins Spiel. Hat ja jetzt auch lange genug gedauert, oder was denkt ihr? Was denkt ihr, hat die Taschenuhr und das Loch für ne Bedeutung? Oder was die Gestalt Morgens bei Diana zu bedeuten hatte und das mit dem Wasser????
Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende :)
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